Ich würde mich am liebsten auch auf Tavor einstellen lassen. 1 mg am Tag oder 2. Dann wären auch die Derealisationen nicht so stark. Oder spricht da wieder die Sucht aus mir? Ich habe keine Ahnung. Aber Angstzustände hatte ich schon lange bevor ich mit Medikamenten behandelt wurde. Es hat angefangen, da war ich 13. Da traute ich mich auf einmal nicht mehr in die Schule zu gehen. Mit 16 hatte ich dann so viele Verweise, dass ich das Gymnasium verlassen musste und auf eine Wirtschaftsschule ging. Meine Eltern machten mir dann ständig Druck, schoben es auf meine angebliche "Faulheit", sagten, ich soll endlich den Arsch hochbekommen, damit aus mir mal was wird. Heute sagen sie immer noch, dass sie niemandem so ein schwieriges Kind wünschen, wie ich es war.
Als ich zum ersten mal mit einem AD behandelt wurde - das war mit 20 - war ich erstmals seit meiner Kindheit wieder in der Lage, mir einen einigermaßen stabilen Freundeskreis aufzubauen, weil ich früher vor allen Menschen nur Scheu und Angst empfand. Ich machte eine Ausbildung - zwar mehr schlecht als recht - aber ich habe sie bestanden. Ohne Tabletten wäre das undenkbar gewesen. Dennoch blieb jeder Tag nach wie vor ein Kampf und weil ich so eine Wut auf das Leben und meine unkontrollierbaren Gefühle hatte und nicht verstehen wollte, warum allen anderen um mich herum alles so viel leichter fiel als mir, begann ich rumzuexperimentieren mit Medikamenten, später mit Drogen und rutschte damit tiefer und tiefer.
Ich wünsche mir nichts mehr als ein normales, menschenwürdiges Leben. Was ist bloß so schwer daran?
Benzos
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Ist es denn nicht möglich, Tavor als Medikament zu gebrauchen und nicht als Droge zu missbrauchen?
Ich habe nie regelmäßig Benzos konsumiert, sondern immer nur über kurze Zeit und dann in größeren Mengen, meistens auch mit Alkohol.
Mich würde interessieren, ob eine Langzeitbehandlung nicht sinnvoll wäre, wenn es die Lebensqualität doch deutlich verbessert? Im Endeffekt macht doch alles abhängig - die Absetzerscheinungen von Trevilor und Cymbalta sind auch nicht grad ohne.
Oder ist das reine Utopie und für eine Süchtige wie mich undenkbar?
Wenn das Abrutschen in eine Abhängigkeit nur ein verzweifelter Akt der Selbstmedikation war, weil alle herkömmlichen AD nicht anschlagen? Wäre es da nicht besser diesen sinnlosen Kampf zu beenden und auf längere Zeit auf ein Benzodiazepin eingestellt zu werden? -
Auf diese Frage trau ich mich gar nicht zu antworten. Weil ich es auch gern so hätte, daß ich es ganz einfach in der niedrigen Dosis weiternehmen kann.
hat jemand Erfahrungen mit Medikamenten, die nicht abhängig machen, aber so gut sind wie die Benzos. Warum erforschen die sowas nicht, etwas was nicht abhängig macht.
Ab welcher Dosis ist es denn schlimm, sie zu nehmen. Was machen sie denn mit einem im Körper schädigendes, außer die Entzugserscheinungen. Gibt es Langzeitschäden, wer weiß etwas davon? Meine Werte sind soweit alle in Ordnung, obwohl ich auch noch Übergewicht habe. Ich möchte nicht wieder diese schrecklichen Zustände haben. Aber mein Thera sagt, ich muss da runter von dem Zeug, weil es auch das Wesen des Menschen verändert und weil man immer mehr davon braucht. -
@ Stella ... nun ich bin der Meinung du kannst das Medikament Benzo auch nutzen...
NUR dann ist ALk eben tabu, du darfst die Dosis nie selber in die Hand nehmen, darfst nicht deine Sucht siegen lassen ... und mehr nehmen als verschrieben ....
DU MUSST über deine Sucht offen reden, und sie dir immer wieder selber eingestehen
... und über Methoden nachdenken, wie auslösende Situationen, eben anders gehandelt werden können, Ängste abbauen ...Thera, ect.....
Das Medikament alleine macht körperlich abhängig klar, der Entzug, bzw, bei NICHT Missbrauch, die Absetzerscheinungen
ist einzurechnen....
... aber es kann Methode sein, um langwieriges in Gang zu bringen.
Ich kenn das am Beispiel opiathaltiges Schmerzmittel
.... ohne, wäre ich vor Schmerzen durch gedreht, und hätte meinen Alltag nimmer handeln können...
Mit konnte ich eine schmerzthera abwarten, bis der Platz da war, und es die Lebensumstände erlauben, dort hab ich dann Methoden gegen meine Schmerzen vermittelt bekommen, und konnte das Opiat absetzen ....
@ Tine .... es gibt Therapien, Kliniken die sowas versuchen, in geschützem Rahmen zu vermitteln, Verhalten erlernen, das wirken kann wie Medikamente ....
Tavor, usw .... ist für mich Bedarfsmedikation, für Notfälle, oder Krisen, bzw, um stabil genug zu machen, damit Therapie eben erst möglich sein kann ....
Aber niemals für den längerfristigen Einsatz gedacht ....
Du kannst viel machen, durch Aktivitäten, und Entspannung, Skills .... je weiter du deine Wahrnehmung spüren lernst, und achtsam bei dir, und den Dingen bist, dann geht es auch ohne Medikament.
Für Indikationen musst nen Psychiater fragen, aber ich denke da geht halt auch um ausprobieren, einstellen .... eventuell anders einstellen ... und das geht am Besten einfach im stationären Rahmen
.... wünsch euch was
LG Julchen
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Inzwischen bin ich fast 3 Jahre Benzo frei.
Heute kann ich mir noch nicht mal mehr vorstellen, jemals Benzos genommen zu haben.
Mein Leben hat sich sowas von positiv geändert. Kein Suchtdruck, kein Ausrichten nach dem Erlangen neuer Benzos, keine Lügen, keine Panik, nichts.
Was mir geblieben ist - zeitweise diese psychose-nahen Zustände, ganz kurz manisch-ähnliche Zustände. Erkenne jedoch Beides. Kann gegensteuern.
Meine Grunderkrankung (endogene Depression), wird mit 20 mg Cipramil behandelt. Habe noch Tropfen bekommen (Trimipramin), da ich Einschlafschwierigkeiten habe. Bekannt nach Benzoentzug.
Fühle mich wohl, rundum zufrieden und glücklich.
Keine Hektik mehr, kein Leben mit Entweder/Oder, kein Leben auf der Überholspur mehr.
Hatte früher immer Hemmungen? Angst? Räume zu verlassen. Wenn ich einmal Draußen war, ging es. Heute - Nichts mehr davon. Glaube, das dies ebenfalls, eine ausgeprägte Nebenwirkung von Benzo ist.
Größere Komplimente von Menschen, die es gut mit mir meinen - mich sachlich beurteilen - als heute, kann man sich als ehemalige Süchtige doch gar nicht wünschen. Ich sei so gelassen, ruhig. Eine Wohltat.
Unter Benzo immer dieser Druck.
Habe bestimmt kein Allheilmittel als Ersatz für Benzo. War ganz im Gegenteil traurig darüber, das ich doch AD brauche.
Vielleicht lohnt es sich für Euch ja auch, durchzuhalten?
Ich wünsche es Euch so sehr. Damit Ihr wieder so leben könnt, wie ich jetzt.
LG, Gesina -
Ich wüsste keinen Grund warum das nicht funktionieren sollte. Ich vergleich es jetzt mal mit meinem Medi auch wenns kein Benzo ist. Tramal habe ich jahrelang konsumiert in hoher Dosis. Hat ewig gedauert bis ich es wieder los war. Dennoch nehme ich es immernoch. Aber genauso wie es mir auch verordnet ist. Mittlerweile ist es so gut wie kein Problem mehr für mich sich an die Dossierung zu halten. Viele Medis machen auf die Dauer Abhängig, vei vielen lässt sich das wohl auch nicht vermeiden. Es kommt halt darauf an ob der Nutzen größer ist als der Schaden. Das kann nur ein Arzt entscheiden. LG, Carmen
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Hallo Carryon,
die Fachleute sprechen dabei von einer Erhaltungsdosis. Vom hoch dosierten Süchtigen runter zum niedrig dosierten. Dieses Angebot hatte ich auch. Habe es abgelehnt.
Hätte man mir vor dem Entzug gesagt, wie kaputt meine Psyche durch die jahrzehntelange Einnahme von Benzo war, hätte kein einziges Wort geglaubt. Ich bestand und lebte nur noch die Nebenwirkungen von Benzo.
Mein Körper hat sich sogar geändert. Meine Werte sind heute deutlich besser als in der Einnahmezeit.
Nein, von meiner Seite aus kann ich nur ganz klar und deutlich Nein sagen.
Keinerlei Leben mehr mit der Sucht. Egal ob hoch- oder niedrig dosiert.
Wünsche Dir viel Glück.
LG, Gertrud -
Da habe ich mich blöd ausgedrückt. Ich bekomme Tramal nicht verschrieben wegen der ehemaligen Abhängigkeit sondern als Schmerzpatient. Da ich wegen einer anderen Krankheit Marcumar nehmen muss ist Tramal eine der wenigen Medis die keine Wechselwirkungen machen. Gäbe es ein anderes Medi hätte ich kein Problem damit umzusteigen. Mir geht es jetzt wirklich nur noch darum so schmerzfrei wie möglich durch den Tag zu kommen. Das habe ich mir allerdings selbst versaut. Hab eine wahnsinnige Toleranz entwickelt im laufe der Zeit und zwei Tramal halten mich laaaaaaaaaaaange nicht schmerzfrei, aber es ist auszuhalten. LG, Carry
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Zitat stella_83:
ZitatIch würde mich am liebsten auch auf Tavor einstellen lassen. 1 mg am Tag oder 2. Dann wären auch die Derealisationen nicht so stark.
Das hier fand ich sehr interessant. Ich kenn an Benzos Lorazepam (Tavor) und Clonazepam (Rivotril) sehr gut aus Erfahrung. Bei mir haben anscheinend alle Benzos gemeinsam, dass sie Derealisation/Depersonalisation verstärken können. Aber das mag daran liegen, dass sie mir noch dabei "helfen" Gefühle zu unterdrücken, worin ich eh schon leider zu gut bin. Mein alter Doc empfahl mir übrigens als Benzo-Alternative immer andere Sachen, aber er kannte sie auch aus eigener Erfahrung und verstand durchaus, dass sie gerne genommen werden - aber wenn dann eben in möglichst geringer Dosierung.
Als Alternativen kommen z.B. niedrig potente Neuroleptika/Antipsychotika in Frage, z.B. Dominal, das auch als Schlafmittel eingesetzt wird und dann natürlich beruhigende Antidepressiva und "Zwischenmedis" wie Trimipramin und Opipramol. Aktivierende AD unterscheiden sich von der Wirkung dagegen doch stark von Benzos.Trotzdem muss ich sagen, dass irgendwie alle Psychopharmaka abhängig machen können. Die Ansicht, Antidepressiva würden nicht abhängig machen, ist inzwischen ja auch längst widerlegt und der schlimmste Entzug, den ich kenne, war der von Trevilor. Niemals wieder!
Ich erkläre mir die Anhängigkeiten immer ungefähr so, dass Medis zu unspezifisch wirken. Mal angenommen der Grund für Angst, Depression, Schmerzen oder anderen Symptomatiken liegt nur in einer Gehirnregion, so wirken die meisten Psychopharmaka doch sehr gestreut im ganzen Gehirn und blockieren alle möglichen Systeme, die für die Symptomatik überhaupt nicht von Belang sind und es ist so, dass der Körper bestrebt ist, den Ursprungszustand wiederherzustellen, ob er es nun schafft oder nicht. Benzos besetzen z.B. GABA-Rezeptoren und gaukeln dem Gehirn vor, es hätte viel GABA ausgeschüttet. GABA ist für den Schlaf und Entspannung des gesamten Gehirns bzw. von einzelnen Bereichen zuständig. Da das Gehirn dann nicht mehr so wie gewohnt funktioniert und "annimmt", es würde mehr GABA als normal ausschütten, drosselt es die eigene Produktion. Deshalb muss man theoretisch irgendwann die Dosis erhöhen. Oder man findet eine Erhaltungsdosis, an eine gewissen Grenze, an der das Gehirn die GABA-Produktion nicht weiter drosselt.
So ganz fachlich ist das natürlich nicht. Aber so ungefähr kann es so vielleicht hinkommen.Ich selbst befinde mich in einer Reduzier-Phase. Ist nicht so schön. Aber mit genug Zeit wird's wohl klappen. Ärzte verschreiben das so ungern. Muss schon nen Grund haben. Ein Vorteil von Benzos ist allerdings das relativ geringe Nebenwirkungspotential. Ich will gar nicht wissen, wie viele Menschen mehr oder weniger abhängig sind ohne es zu wissen. DAS finde ich ziemlich schlimm. Wenn man es wenigstens weiß ...
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Zitat von bender;143053
Zitat stella_83:
Aktivierende AD unterscheiden sich von der Wirkung dagegen doch stark von Benzos.
Ich nehme ein aktivierendes AD - Cipramil.
Verschwende keinen einzigen, noch so winzigen Gedanken an Benzo mehr.
All die Vergleiche in meiner Zeit mit Benzos mit anderen Medikamenten - für mich waren Benzodiazepine stets "die Besten". Angeblich von der Wirksamkeit her etc.
"Es gab nichts Besseres" - Logisch, meine Psyche erteilte die Befehle, nicht ich.
Ließ ich mal eine einzige Benzo weg, ging die Hölle in meinem Kopf und Körper sofort los.
Bin der festen Überzeugung, das Benzo sofort abhängig machen. Wie beispielsweise Heroin. Der Unterschied mit und ohne Benzo (in der Einnahmezeit) ist wie Tag und Nacht.
Es gibt keinen medikamentösen Ersatz für Benzos - Jedoch gibt es die menschliche Psyche und den menschlichen Körper, die vergessen, das sie mal Benzos brauchten.
Da bin ich angekommen und werd es bestimmt nicht mehr ändern.
LG, Gesina -
Zitat
Trotzdem muss ich sagen, dass irgendwie alle Psychopharmaka abhängig machen können. Die Ansicht, Antidepressiva würden nicht abhängig machen, ist inzwischen ja auch längst widerlegt und der schlimmste Entzug, den ich kenne, war der von Trevilor. Niemals wieder!
Doch noch mal einklink, ich verstehe wirklich nicht was hier immer beschrieben wird. Ich hatte noch nie von irgendeinem SSRI-Hemmer Entzugserscheinungen und ich habe wirklich so ziemlich alles durch(auch Trevilor)und einiges davon von einem Tag auf den anderen weggelassen, was man ja auch nit unbedingt machen soll. ich habe da absolut nüscht gemerkt, außer dass ich nach und nach in mein depressives Loch gerutscht bin.
Wo steht das, dass SSRI-Hemmer abhängig machen?
LG,
Kassi -
Jeder Mensch ist anders und regiert anders auf Medis. Ich z.B. ziemlich sensibel.
Paroxetin und Venlafaxin haben von SSRI bzw. SSNRI vergleichweise stärkere Absetzsymptome zu bieten als andere, zum einen durch ihre starke Wirksamkeit und zum anderen durch ihre kurze Halbwertszeit. Die Pharmaindustrie versucht das Wort Entzug gerne zu vermeiden und nennt es lieber Absetzsympomatik.
Es gibt Abhandlungen, in denen auch Experten eher zu dem Begriff Entzug tendieren, weil es bei Absetzen eben wirklich einer ist oder eben sein kann. Der Unterschied zu anderen eindeutig abhängig machenden Mitteln liegt darin, dass man keine unmittelbare erfährt und bei vielen Antidepressiva, die Blutspiegel erst sehr langsam sinken. Prozac ist das Extrem was Halbwertszeit und aktive Metaboliten angeht. So gut wie keine Absetzerscheinungen zu erwarten.
Bei Sanego kannst du gut ganz spezielle Erfahrungen Einzelner nachlesen. Ich würde sagen, du hast Glück, dass du dein Absetzen so gut weg gesteckt hast. Wie wirksam waren die Mittel denn bei dir? Das ist zusätzlich auch wichtig. Je wirklsamer, desto wahrscheinlicher Absetzsymptome.
Manch einer sagt auch, dass ihm Benzo-Entzug nicht das Geringste ausmacht. Ein anderer kann sogar recht leicht mit Opiaten aufhören. Es ist eben jeder anders.
Ich kenne den Entzug von Paroxetin und von Trevilor, letzteres war nich schlimmer. Ich hatte tagelang stromschlagartige Nervenimpulse und fast absolute Schlaflosigkeit und mein Zustand war definitv schlimmer als vor der EInnahme, aber ich musste sie aufgrund von Nebenwirkungen dringend absetzen. Trotzdem sind es sehr gute und wirksame Mittel und ich wünschte, ich hätte die Nebenwirkungen nicht gehabt. Benzos sind sie auch vorzuziehen, klar.
Aber es stimmt schon, dass anscheinend auch die Fachmeinungen auseinander gehen. Und eben auch die Erfahrungen von Patienten (wie auch hier im Thread).
Mag die Wahrheit in der Mitte liegen.
LG
bender -
Zitat von bender
Ich hatte tagelang stromschlagartige Nervenimpulse und fast absolute Schlaflosigkeit und mein Zustand war definitv schlimmer als vor der EInnahme
Hast Du abrupt abgesetzt oder ausgeschlichen?
Wie hoch war die Dosierung?
Ja sicher, klar wirkt das bei jedem anders.
Im Prinzip haben alle gut bei mir gewirkt, bei Paroxetin und Elontril hatte ich eher anfängliche Beschwerden, also bei Beginn der Einnahme.
Bei ersterem Appetitlosigkeit, trockenen Mund und ziemlich hippelig.......
Bei Elontril bekam ich ziemliche Kopfschmerzen so Schraubstockmäßig im Schläfenbereich; ich habe normalerweise nie Kopfschmerzen, von daher kann es eigentlich nur daher gekommen sein.
Beides hat sich aber nach einer Weile gelegt.
Ich glaube das bei mir der psychische Entzug generell der schlimmere ist, so richtig körperlich habe ich eh nie wirklich was gemerkt, weder bei Cannabis noch bei ALK. Bissel Schlaflosigkeit 2-3 Tage, Unruhe, Nervosität, das war's. Ich weiß nicht, ob das wirklich gut istMan sagt ja auch, je höher die Toleranzgrenze, um so eher ist eine Tendenz zur Abhängigkeit von vornherein gegeben.........
Anyway, es ist nunmal so wie es ist.
LG,
Kassi -
TREVILOR... da seid ihr genau bei meinem momentanen Thema... Ich möchte das Zeug unbedingt absetzen, weil es bei mir Bewusstseinstrübungen hervorruft, Verwirrtheit und meist unerträgliche Unruhezustände.
Hab mir jetzt Fluoxetin verschreiben lassen und mein Doc meinte, ich soll meine Dosis (150 mg) sofort weglassen und gleichzeitig 10 mg Fluoxetin einschleichen. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass das nicht funktioniert. Das kenne ich vom Cymbalta (der selbe Dreck). Ein Benzo will mir mein Arzt nicht aufschreiben (wegen meiner Suchterkrankung) und ich bin jetzt wirklich am Überlegen, ob ich mir nichts auf dem Schwarzmarkt kaufe. Bin seit gestern mit Trevilor auf null und merke, wie langsam wieder diese Unruhe aufkeimt, diese elektroschockartigen Schläge, der Brummschädel und der Schwindel...
Hab Angst vor dem was kommt und ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll, wo ich doch arbeiten muss... Aber das Zeug macht mich total gaga in der Birne und ich will weg davon...
Kann mir jemand helfen? -
Hallo Stella,
helfen kann ich Dir nicht.
Aber Dich dringend bitten, den Entzug durchzuhalten.
Frag Deinen Arzt doch mal nach Trimipramin. Kannst ihm sagen, das eine ehemalige schwer Benzo-Süchtige, seitdem keinerlei Probleme mit seelischen oder körperlichen Entzugserscheinungen hat.
Weißt Du, früher habe ich auch stets argumentiert, mit Benzo hätte ich keinerlei Probleme mehr.
Das dies in keinster Art und Weise stimmt, wurde mir erst bewußt, je länger ich die Finger von Benzo weg ließ.
Was soll es Dir bringen, Benzo auf dem Schwarzmarkt zu kaufen? Null, Nichts. Damit Du letztendlich komplett eine Fremde wirst, Dir selber fremd? Deren Denken und Handeln sich ausschließlich rund um Benzo, den Erhalt von Benzo dreht? Tu es Dir nicht an.
Falls Du bisher glaubst, die Tabletten-Hölle, Entzugshölle zu kennen, dann kennst Du die Hölle Benzo nicht.
Bitte, bleib legal und frag Deinen Arzt nach Trimipramin.
Herzlich, Gesina -
hallo stella,
ich kann mich GEsina nur anschließen. mit Benzos machst du je nach dosis einfach gewisse türen für emotionen und dein eigentliches wesen dicht und es besteht die gefahr, dass du dich dauerhaft veränderst. davor hat mich mein doc immer gewarnt und ich habs bei mehr Benzos und mehr am anfang echt manchmal gemerkt, dass ICH, so wie ich eigentlich immer war, nie so teilweise aggressiv anknurrend reagieren würde. das ist auch nervig beim ausschleichen, was ich eigentlich auch bei trevilor empfehlen würde. das ausschleichen vermindert das wenigstens.
aber da du nun eh schon mit fast kaltem emtzug begonnen hast, kannst du im prinzip auch dabei bleiben. je nachdem wie stark du auf trevilor reagierst, ist deine dosierung von 150mg übrigens vielleicht zu hoch gewesen. lach nicht, aber ich brauchte (und ich war sehr stark Depressiv bzw. hatte noch andere symptome) lediglich 25mg trevilor täglich. als ich längere zeit 75mg nahm, "flog" ich quasi den ganzen tag. mein doc meinte auch, SOOO wenig kann doch kaum wirken. aber die menschen sind sehr, sehr, verschieden, was das angeht. es gibt auch erklärungen dafür, die zum teil im organ gehirn zu finden sein mögen aber erstaunlicherweise auch in jeder individuellen leber liegen.
aber so ist es natürlich auch, dass ich 150mg trevilor als viel einstufe, du vielleicht als wenig.
Fluoxetin ist natürlich ne andere substanz, wobei nicht SOO anders. eigentlich sollte man meinen, dass trevilor besser wirken müsste. aber versuch es ruhig. solange du keine Schlafstörungen bekommst, könnte das gehen.
trimipramin (*mich GEsina wieder anschließ*) in der dosierung 12,5 oder 25mg für den anfang kannst du vielleicht in kombination mit Fluoxetin sogar etwas anfangen, falls du Schlafstörungen bekommst. sonst würde ich das an deiner stelle nicht unbedingt zusätzlich nehmen. auch Opipramol in geringer dosierung könnte etwa das gleiche bewirken, was den schlaf angeht.
Benzos haben jedenfalls die mögliche nebenwirkung, dass sie Depressionen verstärken und depersonalisationserleben auslösen können.
ich hab sie mir längere zeit illegal besorgt und könnte das weiter tun. aber ich will es nicht mehr.
ich wurde einmal erwischt - und das war ziemlich peinlich, auch wenn es zum glück nichts weiter nach sich zog. ich war nicht in der situation früher einen entzug zu riskieren. ich musste ja unbedingt funktionieren (für meine firma ...). fuck, ich hätte oft gar nicht autofahren dürfen. aber mein job war mir so wichtig - bis ich einen ausweg fand und die notbremse zog ...wie äußern sich deine depris denn genau?
bei mir persönlich war das schlimmste immer extreme schlaflosigkeit und sonst das übliche.lg
bender -
Hallo, ja wir sind wirklich alle verschieden. Ich nehme ja auch Trevilor und könnte mir gar nicht vorstellen ohne zu leben. 75 mg, da habe ich überhaupt noch nichts gemerkt. Ich nehme 225 mg am Tag. Und lebe ganz gut damit. Ich habe mal reduziert,da kamen die Depressionen schnell wieder und wir sind wieder auf 225 mg hochdosiert. Ist aber für diese Tabletten eine gute Einstellung. Ginge wohl noch höher, aber das will ich nicht.
Ich habe dafür andere Sorten nicht vertragen
z.b. das Seroquel, wo manche schwärmen von, die lassen mich 2 Tage nur schlafen und blöde rumlaufen.
Das macht es besonders schwer, da es ja auf dem Markt soviele unterschiedliche AD gibt und jeder reagiert anders. Und bis jeder so sein richtiges gefunden hat, bei mir hats ganz schön gedauert. Immer wieder eins neu einsetzen, absetzen, nächstes probieren. Da kann einem die lust vergehen. Bin mal gespannt Stella, wie du den Entzug verkraftest und wie lange es dauert. Bin ja eigentlich dafür keineTabletten zu nehmen. Mich musste man z.b. ganz schön überreden im Krankenhaus Benzos zu nehmen. Vorrübergehend sagen sie, das vorrübergehende ist schon 3 Jahre jetzt und ich trau mich nicht zu reduzieren. Wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg. -
Hallo Tine,
wenn man es geschafft hat - die Benzos für immer wegzulassen, kann man gar nicht mehr verstehen, sie jemals genommen zu haben. Bin so herrlich normal heutzutage. Was nimmst Du denn? In welcher Dosierung? Vielleicht magst Du es mir ja sagen.
Lieber Bender,
als man mir im Entzug sagte - Sie hätten 25 Jahre nicht fahren dürfen, jetzt dürfen sie es - groooßes Schlucken von meiner Seite aus. So hatte ich das ja noch nie betrachtet.
Jetzt bin ich wieder soweit, das ich mich auf`s Autofahren freue. "Lüstern" die verschiedenen Automarken betrachte.
Herzlich, Gesina -
Hallo Gesina, ich nehme mittags 1,0 mg Tavor und abends 0,5 mg Tavor. Ich erhöhe auch nicht. Schon jahrelang so. Das hat sich so normalisiert, daß es zum Mittagessen und Abendessen dazugehört. Hatte auch noch nicht das verlangen zu erhöhen. Die Dosis aus dem Krankenhaus war damals 2,0 mg am Tag. Mein Hausarzt verschreibt mir das einfach immer wieder und ist der Meinung (er ist kein schlechter Hausarzt, redet manchmal eine dreiviertel stunde mir uns und kommt auch sonntags. Jeder seiner Patienten hat die Handy-Nr. - er lebt für seinen Beruf - ist ein Kinderarzt, der schon unsere Kinder behandelt hat und uns mit) ich solle ruhig weiter so nehmen. Wenn es mir doch gut tut und das schlimme daran ist, ich meine das es mir damit gut geht, weil ich vor 3 Jahren gemerkt habe, daß ich wieder aus dem Bett kam und keine Angstzustände mehr hatte. Das hat sich so in mein Unterbewußtsein eingeprägt, daß ich gar nicht verstehen kann, wenn es jemand schlimm findet. Auch hatte ich noch nie Zittern oder das Verlangen, mehr zu haben. Aber ich habe mich belesen und weiß, wie schwer es wird, es wegzulassen. Ich bräuchte ja nur mal mittags 0,5 weglassen und weißt du was, ich probier es heute mal. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm. Ich berichte dir dann mal nach ein paar Tagen. Mensch, ihr seid alle so mutig, ich fang jetzt damit an. Versprechen möcht ich nichts, aber für heute probier ichs und morgen probier ich es von vorne. Immer bitte nur einen Tag.
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Hallo Tine,
bitte, laß nicht einfach was weg. Wieso willst Du Dich unter Zwang setzen? Es gibt keinen Grund dafür. Wegen mir brauchst Du es auf gar keinen Fall zu machen.
Durch die jahrzehntelange Einnahme plus persönlicher Lebensumstände war ich wahnsinnig geworden. Nein, dies ist nicht übertrieben von mir.
Du liest Dich keineswegs so.
Also bitte, keinerlei Experimente von Deiner Seite aus. Das versprech mir bitte.
Jede Süchtigen-Geschichte ist komplett anders. Was der Eine schafft, kann für den Anderen tödlich enden.
Mach bitte keinen Blödsinn.
Wünsche Dir aus ganzem Herzen, das Du damit weiter quietschvergnügt leben kannst.
Herzlich, Gesina -
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