Absetzen von Oxycodon

  • Hallo Forum,

    ich bin komplett neu hier im Forum, aber mit Opiaten leider schon eine Weile vertraut.

    Kurz mal zu meiner Geschichte. Ich bin 30 Jahre alt und musste leider schon mit Anfang 20 Tramadol nehmen, weil ich starke Knieprobleme hatte. Diese sind nun seit meiner letzten OP im Jahr 2006 deutlich besser. Aber als Rattenschwanz kamen im Jahr 2007 heftige Rückenschmerzen dazu. Im Laufe der Zeit bin ich dann bei Oxycodon gelandet. Nun war ich bei der Reha und bereits vorher war es mein Wunsch, das Oxycodon auszuschleichen, weil ich inzwischen glaube, dass es durch die Jahrelange Einnahme sich chronifiziert hat. Im November hab ich dann begonnen, das Oxycodon langsam zu reduzieren. Ich habe zu Beginn morgens und abends je 20mg genommen, und dass über eine Zeit von etwa 1,5 Jahren. Erst bin abends um 10mg, dann nach einiger Zeit morgens um 5mg runtergegangen. Nun habe vor drei Tagen den Rest ganz bewusst abgesetzt. Leier kämpfe ich seit dem aber mit massiven Schlafstörungen, die bereits auch mit der stufenweise Absetzung begonnen hatten.

    Hat jemand von Euch damit Erfahrungen, weiß wie lange dieser Zustand etwa andauert und was man mit alternativen Dingen dagegen tun kann.

    Über eine Antwort freue ich mich sehr.
    Liebe Grüße
    Tauchchefin

  • Erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum. :smiling_face:

    Persönlich habe ich da keine Erfahrungen gemacht, allerdings kann ein Medikamentenabsetzen immer zu Nebenwirkungen wie Schlafstörungen führen. Der Körper muss sich erst daran gewöhnen, dass er seine Standarddroge nicht mehr bekommt. Hast du deinen Arzt mal darauf angesprochen und im Beipackzettel nachgeschaut?
    Meistens treten solche Symptome bei vielen auf und sind dann schon bekannt.

    Ich würde es mit harmlosen Schlafmitteln probieren, also mit Baldrianpräparaten aus der Apotheke oder dem Reformhaus. Die haben nur eine ganz geringe Wirkung auf das körperliche Gleichgewicht und unterstützen und nur den regelmäßigen Rhythmus, damit sich deine inneren Uhren wieder richtig stellen können. Die werden wahrscheinlich durch das Absetzen etwas aus dem Tritt gekommen sein und müssen sich erst wieder 'einticken'.
    Was auch vielen hilft, ist ein Schlafentzug. Schlafentzug heißt, dass man 36 Stunden nicht schläft und danach einen regelmäßigen Schlafrhythmus einführt. Im Beispiel wäre das, wenn du morgens um 8 aufstehst, gehst du am nächsten Tag abends um 8 oder 9 ins Bett und schläfst zwischendurch nicht. Normalerweise reguliert sich dann der Schlafrhythmus zumindest für einige Tage erst einmal wieder und man schläft tiefer.
    Sonst kannst du es auch mit Schlafrestriktion versuchen, also mit der Reduzierung des Schlafes auf zum Beispiel exakt 7 Stunden, die du auch immer zur gleichen Zeit schläfst. Also jeden Abend um 11 ins Bett und ganz konsequent um 6 aufstehen. Das erfordert etwas an Selbstdisziplin, hilft aber, die innere Uhr wieder richtig einzustellen.

    Merkst du denn sonst noch Nebenwirkungen nach dem Absetzen, oder ist es 'nur' das Schlafproblem?

  • Also als ich vor drei Tagen den Rest abgesetzt habe, hatte ich etwas mehr als einen Tag mit Schweißausbrüchen bzw. einem Missempfinden zwischen Warm und Kalt und ein wenig Bauchschmerzen. Ein bisschen innere Unruhe kommt auch dazu und die ist auch noch da. Aber im großen und ganzen noch erträglich. Gut hilft mir die frische Luft. Wir gehen jeden Tag spazieren, dass hilft mir gut.

    Ich zwinge mich mit dem Schlafen nicht unbedingt, dadurch, dass ich zu Hause bin, geht es, aber es nervt mich unendlich, wenn ich müde ins Bett gehe und mich dann wälze und eh wieder aufstehe, weil ich nicht weiß wohin mit mir. Vielleicht ist das mit dem Schlafentzug mal ne ganz gute Idee, ich behalts im Hinterkopf.

    Ich fahre erst morgen zu meinem Doc und werde sicherlich mit ihm auch darüber sprechen, ml sehen, was er sagt.

    Ansonsten heisst es : DURCHHALTEN !!!!!

  • Wie war dein Arzttermin? Konnte dir dein Arzt weiterhelfen?

    Haben sich die Nebenwirkungen etwas gelegt?
    Mit dem Schlafen ist das immer so eine Sache. Irgendwann holt sich der Körper immer, was er braucht. Man ist nur immer so gereizt und genervt, wenn man nicht genug Schlaf bekommt, das kenne ich auch. Vielleicht pendelt's sich auch von ganz alleine nach und nach wieder ein. :smiling_face:

  • Mein Doc hat mir ein leichtes Antidepressivum verschrieben, was mir die Sache mit dem Schlafen vereinfachen soll. Ich hatte parallel heute aber auch noch nen Termin bei meiner Heilprktikerin. Die hat mir nen paar Nadeln im Ohr gesetzt und mir noch nen pflanzliches Mittel aufgeschrieben. Kann also nur besser werden.

    Die letzte nacht war nicht wirklich besser, mal sehen wie es heute wird.

    Danke für die sehr netten Worte von Dir.:72:

  • Na, da drück ich dir die Daumen, dass es jetzt endlich besser wird. :smiling_face: Bis der Körper sich wieder eingestellt hat und zu seinem eigenen Gleichgewicht zurück gefunden hat, dauert's immer ein Weilchen.
    War die Nacht den schon besser?

    Hast du mal versucht, dir einen ganz bestimmten Rhythmus anzueigenen, den du jeden Abend durchziehst? Also eine feste Routine, die immer gleich bleibt?
    Das hilft dem Körper, die Abendstunden zu erkennen und seine eigenen inneren Uhren wieder zu stellen.

  • =) Ja, die letzte nacht war schon etwas besser. Insgesamt geht es mir doch sehr gut. Die Schmerzen sind nicht schlimmer geworden, die Entzugserscheinungen fast weg und die Nächte werden bestimmt auch noch besser.

    Ich bin da eigentlich sehr zuversichtlich. Jetzt bin ich noch bis nächsten Donnerstag zu Hause und dann will ich nach zwei Monaten für ein paar Tage arbeiten gehen. Und danach geht es für drei Wochen ins Warme zum tauchen. Ich denke bis dahin sollte sich wieder alles eingependelt haben.:wink:

  • Hallo du,

    ich hab im letzten Jahr auch ein Opiat gegen meine Schmerzen genommen, und das dann während der Schmerzthera ausgeschlichen, was du da beschreibst, kommt mir bekannt vor, also mit den Absetzerscheinungen, und den Problemen mit dem Schlafen.

    ICh kann dich beruhigen bei mir hat sich das ca. nach 14 Tagen wieder weitgehend eingependelt gehabt.

    Viel glück, und ruhige Nächte :smiling_face:

    LG Julchen

  • Hallo Julchen,

    vielen Dank für die Nachricht. Das lässt ja hoffen, dass die Nächte bald wieder entspannter werden. Bisher klappt das leider noch nicht so, aber bei mir liegen ja auch erst 5 Tage ohne Oxycodon hinter mir.

    Also heisst es weiter: Augen zu und durch. Ich schaffe das.

    Liebe Grüße Tauchchefin.:3:

  • Ich muss schon sagen, dass du ziemlich schnell runtergefahren bist, für die lange Zeit die du das Oxycodon genommen hast. Respekt. Wurdest du dabei auch ärztlich begleitet ?
    Ich glaub schon, man kann es nur nicht ersichtlich rauslesen.

    Was die einschlaf probleme betrifft, das dauert oft sehr lange, gerade wenn man schon so lange so sehr - chronisch - daran gewöhnt gewesen ist. Aber davon darfst du dich nicht von deinem Weg abbringen lassen. Ich habe mir ein Schlafritual zusammengestellt, da ich immer beim lesen einschlafe, hab ich nachdem ich meine medikamente genommen habe, alles licht gelöscht bis auf eine kleine lampe und dann noch ein paar seiten gelesen. Bei meinen langanhaltenden Schlafstörungen hat es mir geholfen mich entspannen zu lernen. Was mir auch geholfen hat waren Nervenruh. Das sind Tabletten auf Baldrian, Passions und Hopfen Basis - also rein natürlich, würde ich aber vorher mit deinem Arzt absprechen. Ich weiß ja nicht was du so noch an Medikation bekommst.

    LG Future

  • Hallo an Alle,
    ich bin neu hier und habe über Google hierher gefunden.

    Nach einem Morbus Sudek bekam ich in Verbindung mit anderen Schmerzmitteln Oxicodon.

    Die Einnahme erfolgte über ein halbes Jahr mit 3 x 20 mg.

    Dann nahm ich einen Monat 3 x 10 mg.

    Der weitere "Entzugsplan" sieht vor:

    1. Woche 10 - 10 - 5 - 0
    2. Woche 10 - 5 - 5 - 0
    3. Woche 5 - 5 - 5 - 0
    4. Woche 5 - 0 - 5 - 0
    5. Woche 5 - 0 - 0 - 0
    6. Woche 0 - 0 - 0 - 0

    Im Moment bin ich ohne Probleme bei der 2. Woche.

    Viel Erfolg allen Anderen beim abgewöhnen.

  • Hallo liebe Mitstreiter! Ich habe auch durch eine Suche bei Google hier gelandet.

    Das was ich bisher hier gelesen habe fand ich nicht nur interessant sonder auch praktikabel.

    Seit Juli diesen Jahres bekam ich nach einer Schulter OP Oxicodon verschrieben, 10mg Retard und 10mg Akut. Nun kämpfe ich darum davon loszukommen. Die Ratardtabletten die ich für Morgens verordnet bekam nehme ich seit einiger Zeit garnicht mehr. Nur noch die Akut. Diese 10mg nehme ich Abends kurz vor dem Schlafengehen. Es kommt vor, das die Schmerzen Nachts anfangen, dann greifte ich automatisch nach einer Pille. Wenn ich Recht überlege müsste das nicht unbedigt sein. So versuche ich das zu lassen und vorerst nur 1 am Abend zu nehmen und später, so in 2 Wochen ganz mit der Einnahme aufzuhören.

    Ich hoffe das ich es schaffe.

  • Ich werde in ein paar Tagen wieder auf 0.0 "Oxy" sein, nach fast 10 jähriger Abhängigkeit. Ich habe eine Reha beantragt. Die frühestens in 6 Wochen beginnt. Was mache ich

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