Verlustängste

  • Hallo liebe Forumleser.
    warscheinlich bin ich die jüngste unter euch, aber ich denke das dem nichts im Wege steht - da ich finde, dass es ist egal ist - wie alt jemand ist, wenn die Probleme, Ängste & Sorgen uns miteinander verbinden.

    Ich glaube - wenn ich eure Geschichten so höre, bin ich nicht wirklich "krank".
    Ich wollte einfach mal meine Geschichte erzählen.
    Vielleicht gibt es hier ja auch Menschen, die genau die selben Probleme haben wie ich..

    Also, ich bin eigentlich eine sehr lebenslustige und freundliche Person. Viele meiner Freunde oder Kollegen nennen mich auch "Sonnenschein'" - weil ich kaum einen Tag habe, an dem ich schlecht gelaunt bin oder wo mir das Lachen vergeht. Meisten bin ich gut drauf.
    Ich glaube, als eine der wenigen "Jugendlichen" heutzutage komme ich auch noch aus einem ordentlichen und vorallem geordneten Familienleben. Meine Eltern leben zusammen und lieben sich auch noch (das ist wird heute auch immer seltener) - es gibt kaum Streit bei uns und es wird viel zusammen unternommen.
    Das dürft ihr jetzt natürlich nicht falsch verstehen - nicht das ihr denkt, dass wir "aufeinander-glucken".
    Ich habe schon mein eigenes Leben, aber ich habe halt ein super Verhältnis zu meinen Eltern und lege viel Wert auf Familienleben und Traditionen (z.B Weihnachten - dass man zusammen gemütlich isst usw). Was uns auch von anderen Familien trennt, so habe ich es jedenfalls immer wieder erlebt - zumindestens bei meinen Freunden, dass man sich einfach meldet - wo man ist, wann man nach Hause kommt, wenn man sich verspätet hat.
    Wenn ich mit dem Atuo irgendwo hinfahre und kurz anrufe, dass ich gut angekommen bin.
    Das ist für mich absolut selbstverständlich und meine Freunde können es oft nicht verstehen: "Also, meine Eltern würde das voll nerven. Die interessiert das überhaupt nicht".
    Hinzu kommt - dass wir ein eigenes Haus haben.. oben wohnen die Eltern von meinem Vater.
    Unten wir. Ich habe aber schon meinen eigenen Bereich - und nicht nur ein Zimmer.
    Also, wenn ich wollte - könnte man sagen - dass wir "räumlich" voneinander getrennt wohnen.
    Falls ihr so ungefähr versteht, was ich damit meine :winking_face:
    Zu "Oma und Opa" habe ich ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Ich kenne es nicht anders und ich muss sagen, wenn ich zurück blicke hat mich das ganze sehr geprägt - mit mehreren Generationen in einem Haus zu leben. Viele kennen das nicht, weil bei den meisten "Oma" ein paar Häuser wohnt oder gar, ganz woanders. Es war jetzt auch nicht so, dass wir alle zusammen gegessen haben oder alle in einem Raum beschäftig waren, aber wir haben uns Sonntags schon oft alle zusammen gesetzt - ein Gläschen Wein getrunken und etwas miteinander gequatscht oder Günther Jauch geguckt - Wer wird Millionär :smiling_face:
    Oma hat mich früher oft von der Schule abgeholt, oder ich habe bei ihr geschlafen, mit ihr Plätzchen gebacken und mich mit Opa um den Teig "geprügelt".
    Zudem hatten die Beiden einen Hund - der immer für viel Wirbel sorgte.
    Und was besonders toll für mich war - sowohl mit 8 Jahren als auch noch mit 19 Jahren.
    Es war immer jemand zuhause! Immer. Wenn meine Eltern mal weg waren und ich später nach Hause kam, hatte ich immer einen Ansprechpartner, dem ich vom Tag erzählen konnte.

    Dann nahm das Drama, ich glaube man kann es ruhig so nennen, seinen Lauf.
    März 2009. Oma ist gestürzt. Oberschenkelhalsbruch.
    Nunja, dass bringt mich als Rettungssanitäterin nicht wirklich aus der Ruhe und ich trieb ein wenig meinen Spässchen :winking_face: zumal ich die Kollegen, die vor Ort waren kannte.
    Normalerweise kriegen die Chirugen diesen Bruch auch immer wieder gut hin.
    Ich glaube, jeder von euch kennt einen der schonmal sowas hatte :winking_face:
    Naja.. um mich jetzt mal etwas kurz zu fassen, sonst liest sich das hier ja keiner durch..
    Die Prognose war ehr schlecht. Oma nahm Macrumar (Blutverdünner) und hatte Diabetes.
    Das war nicht vorteilhaft für eine "schnelle" OP. Überhaupt erstmal einen Platz in einem Krankenhaus zu finden, war sehr schwer. Oma lag ein bis Oktober 2009 im Krankenhaus.
    Sie wechselte zwischen zwei Krankenhäusern, unzähligen Rehas und Geriatrie-Stationen hin und her.Die Naht entzündete sich immer wieder, sie wurde 9x operiert, Schrauben kamen rein und wieder raus- Zudem bekam sie im Krankenhaus einen Schlaganfall.. und was sie am meisten mitnahm- die Beerdigung von meinem Opa. Opa war im März wo das alles passiert war, eigendlich noch recht fidel. Klar, er war 70 Jahre, etwas schwermütig und am liebsten aufm Sofa.
    Aber er war recht "dick" - und was hinzukam, sehr "schwerhörig". Führerschein hatte er nicht.
    Mein Opa und meine Oma waren das erstemal nach der Geburt von meinem Papa richtig getrennt. Besuche waren auch nicht wirklich möglich, da es halt schwierig war mit Opa.
    Wie das so ist, wenn Ehepaare auseinander sind.. wird früher oder später der Partner auch "krank". Opa bekam Durchblutungsstörungen. Konnte sein Bein nicht mehr bewegen.
    Wir brachten ihn ins Krankenhaus. Mein vater litt aber einfach darunter, seinen Vater "zu verwahrlosen" lassen. ich glaube jeder weiß von euch wies heutzutage mit dem Pflegepersonal aussieht. Er nässte sich ewig ein, die Bettpfanne wurde vergessen und beim Füttern wurde ihm nicht geholfen. Also zogen wir das schwere Los udn holten Opa nach Hause.
    Bauten Pflegebetten auf, bestellten den Pflegedienst, fütterten ihn, sind nachts aufgestanden damit er seine Bettpfanne bekam und so weiter. Bis er - im Juli friedlich einschlief.
    Meine Oma war zu der Zeit in einer Reha und nahm es "ganz gut auf", dafür das sich die Beiden seit drei Monaten nicht mehr gesehen und weder gehört hatten. Sie kam sogar mit auf die Beerdigung, zwar im Rollstuhl aber sie wollte es.
    Ich steckte zu der Zeit in meiner Abschlussprüfung zur Medizinschen Fachangestellten.
    Und machte mir natürlich ständig Vorwürfe, lieber zu lernen als Oma im Krankenhaus zu besuchen. Oma ist im Oktober eingeschlafen. Auch hier Zuhause.
    Sie bekam einen zweiten Schlaganfall, da war ich grade mit meinen Prüfungen für den Rettungsdienst beschäftigt und war die Woche über in einer anderen Stadt.
    Sie hatte einen zweiten Schlaganfall, lag dann auf Intensiv. Ihr Bein war gelähmt, weil die Ärzte gepfuscht haben. Auch hier, endschieden wir - sie nach Hause zu holen. Hier zuhause lief es erst wirklich gut, die Nachbarn kamen vorbei und Oma konnte sprechen und unterhielt die ganze Runde mit Spässchen. Pflegedienst, Logopäden und Ergotherapheuten liefen hier rund um die Uhr rum. Als, ich mit den Prüfungen fertig war, schlief sie ein. Wieder eine Beerdigung, nur ein paar Wochen später.
    Das ist meine Geschichte in kurz - ich glaube jeder kennt das Gefühl von Trauer und weiß wie sowas abläuft - mit dem ganzen Beileid und der Augenwischerrei.

    Naja, seit der ganzen Sache - muss ich unheimlich oft weinen, bin sehr emotional und sensibel.
    Es kommt immer ganz plötzlich - und ohne Grund. Ohne an die Beiden zu denken.
    Das kann schon passieren, wenn ich etwas im Fernsehn schaue - wo Leute weinen oder so.

    Am Schlimmsten ist aber, meine Verlustsangst.
    Seitdem habe ich totale Angst, Leute zu verlieren.
    Vorallem meine Eltern - weil ich jetzt nur noch "zwei Personen" hier habe, ohne die ich glaube ich nicht klar käme.
    Ich male mir ständig aus, dass die beiden einen Unfall machen, das sie Krebs bekommen oder ähnliche Sachen - die mich und sie, total ausm Leben reißen würde.
    Ich glaube immer, dass sowas nicht passieren kann, wenn ich "da" bin.
    Ich bin immer der Meinung, dass ich wenn ich bei Ihnen bin, dass alles verhindern kann und setz mir irgendwie in den Kopf, dass ich "aufpassen" muss auf sie.. und wenn ich weggehe und mir mit Freunden ein schönen Abend machen möchte, bin ich immer am beruhigsten wenn ich weiß das meine Eltern zuhause sind und nicht mit dem Auto unterwegs.
    Ich bin schon sehr anhänglich geworden in den letzten Woche, werde aber die "Angst" nicht los.
    Ich habe auch immer Angst, dass ich Leukämie oder ALS bekomme.. nur weil ich von jemanden gehört habe, der eine der Krankheiten hat.

    Dann mag ich mir immer am liebsten sofort Blut abnehmen und schauen, ob alles okay ist.
    Klar, ist der Rettungsdienst nicht grade fördernd - aber das kann ich eigentlich ziemlich gut von einander trennen. Erstaunlicher Weise.

    Ich würde mich über Antworten und Meinungen sehr freuen.

  • Das ist, was ich auch selbst in letzter Zeit schmerzhaft erfahren musste, der Lauf der Zeit, des Älterwerdens.

    Verlustängste hat wohl jeder, dies sind jedoch Ängste, die den Umsorgten nicht "schützen".

    Nach dem was Du geschrieben hast, nehme ich an, daß Dein Großvater das "Oberhaupt" Deiner Familie war. Da fehlt jetzt natürlich jemand.

    Nach meinen Erfahrungen dauert es etwa ein Jahr, um die Trauer zu bewältigen.

    Für diesen Weg wünsche ich Dir viel Kraft.

  • Servus Lexi,

    ich denke nicht, dass du die jüngste im Forum bist. Es gibt 13 jährige, also sind da schon ein paar, die noch ein Stück jünger sind.
    Aber am Alter mach ich schon seit vielen Jahren nichts mehr fest - immer wieder hab ich sehr junge Menschen kennen gelernt, welche von den Erfahrungen und aber auch einer geistigen Reife vielen wesentlich älteren meilenweit überlegen sind - wenn man das so überhaupt sagen kann.

    Wenn man in so kurzer Zeit 2 so extrem wichtige Personen verliert, dann finde ich es nicht unnormal, wenn man danach so was wie Verlustängste verspürt.
    So wie du es beschreibst, dass du nun alles von deinen Eltern und dir abhalten willst, das ist also eine Reaktion, welche nicht so tragisch wäre - wenn man dadurch nicht selbst Probleme bekommt, welche das ganze Leben beeinflussen.

    Genau da ist der Haken und deswegen würde ich dir schon raten, dass du einen Therapeuten aufsuchst und mit dem mal drüber redest. Nicht weil du "krank" bist, sondern dass du es überhaupt machst - reden.
    Therapeut deswegen, weil man da mal genauer hinsehen sollte, ob es nun Verlustängste sind, nicht verarbeitete Trauer oder sonst was.
    Auch deine eigenen 'Ängste, dass du krank sein könntest oder werden könntest, auch dafür gäbe es Fachbegriffe :winking_face:

    Meiner Meinung bist du nicht so schlimm krank, aber um zu verhindern, dass sich das alles manifestiert, da sollte man was unternehmen. Es ist wie bei schlimmen Rettungseinsätzen, da werden die Helfer doch danach auch oft psychologisch begleitet.

    Genau was dich verwundert, da mach ich mir die meisten Gedanken. Du schreibst, du kannst beim Rettungseinsatz alles von dir abschütteln. Das ist natürlich mit so einer Extremablenkung auch notwendig und normal, du musst dich da ja voll auf deinen Job konzentrieren.
    Auf der anderen Seite ist es nun mal so, wenn man sich immer fortwährend vor bestimmten Dingen ablenkt, dann verarbeitet man das eher weniger und langfristig könnte genau das zum Problem werden - irgendwann kann man nicht mehr viel mehr arbeiten, um weitere Ablenkung zu erfahren :winking_face:

    Ich hoffe du denkst mal so nach und nach über alles nach und findest einen für dich perfekten Weg.

    Ob man wirklich eine feste Zeit vorgeben kann, wann Trauer durchgestanden ist oder nicht, das will ich mal so nicht sagen. Mancher hat das in wenigen Wochen durch, andere trauern das ganze Leben - Trauer ist auch ok, nur kommt es drauf an, wie weit die einen einnimmt, oder?

    LG Franz

  • hatte gerade einen irrsinnig langen roman zu deinem thema geschrieben und beim absenden bin ich mal wieder raus geflogen :wall: und fuuuuutsch ist mein ganzer beitrag :loudly_crying_face:
    okay, mal eben die kurzfassung:

    ersteinmal herzlich willkommen lexi.

    also vor verlustängsten lässt es sich nur sehr schwierig schützen...
    eine möglichkeit wäre ein sterbeseminar was von kirchlichen einrichtungen angeboten wird (aber keine Angst, hat wenig mit religion zu tun)
    in so einem seminar lernt man anders mit dem verlust fertig zu werden und man bekommt eine völlig neue sicht über das leben und den tod.
    was du unter anderem auch beruflich weiter nutzen kannst.
    habe selbst schon so ein seminar mitgemacht und mir hat`s ein bischen geholfen, allein schon um das thema tod zu verarbeiten.

    es nimmt dir nicht die traurigkeit aber es hilft.
    ausserdem solltest du dich nicht für alles verantwortlich machen oder dir gar die schuld geben...denn die hast du nicht.

    sei mir ganz lieb gegrüsst,
    hexelakritze.

  • Geliebte Menschen zu verlieren ist immer schwer und hinterlässt ein Loch in unserem Leben. So etwas braucht auch Zeit, um verarbeitet zu werden. Erst ist immer jemand da, zu dem man gehen kann und auf einmal sind diese Menschen weg. Es fällt uns Menschen immer schwer, so etwas zu begreifen und dann vor allem auch noch zu akzeptieren. Da ist es ganz normal, dass wir viel weinen und Angst haben. Nur, wie du selber schon merkst, ist Trauerbewältigung nicht einfach und braucht viel Zeit.
    Unbewältigte Trauer kann weite Kreise ziehen und nach und nach zu einer schweren psychischen Erkrankung führen, wenn man sich nicht damit befasst und versucht seine Trauer zu bewältigen. Deshalb, wie Franz schon gesagt hat, such dir Hilfe für die Trauerbewältigung und nimm dir Zeit zu trauern. Versuch es dir selber begreiflich zu machen, damit du's verstehst und irgendwann damit abschließen kannst. Mir hat es immer geholfen, auf den Friedhof zu gehen und Zeit mit den Verstorbenen 'zu verbringen'. Es schmerzt jedes Mal, aber es ist einer der wenigen Wege, sich selber den Verlust vor Augen zu führen und zu akzeptieren.

    Ich find Hexes Idee auch gut. Trauerbewältigungsgruppen sind sehr gut, um damit fertig zu werden und gemeinsam zu trauern. Wenn man andere trauern sieht, ist es leichter los zu lassen.
    Ihr habt doch bestimmt auch eine Art Betriebspsychologen, oder? Vielleicht kannst du auch mit dem mal darüber sprechen.

    Trauert ihr gemeinsam in der Familie?
    Also, geht ihr gemeinsam auf den Friedhof und trauert? Vielleicht könnt ihr eine gemeinsame Zeit in der Woche finden, die ihr der Erinnerung an deine Großeltern widmet, zum Beispiel sonntags nach dem Mittagessen gemeinsam auf den Friedhof fahren und Blumen niederlegen, Oma und Opa von der Woche erzählen und sich selber Zeit zum Abschied nehmen geben.

    Sprich auch mit deiner Familie über deine Verlustängste. Ängste, die man ausspricht, sind schon nicht mehr so schlimm, weil man sie nicht mehr alleine ertragen muss.

    Trauern ist schwer und sehr schmerzhaft, aber gehört leider zum Leben dazu. :55:

    Liebe Grüße,
    Wurmel

  • Hi, mir geht Deine Geschichte so richtig an die Nieren. Da trauert man mit, obwohl ich ja nicht betroffen bin. Im Januar haben wir unseren Papa gehen lassen müssen. Da unsere Mama und mein Mann nichts mehr so richtig auf die Reihe bekommen haben, habe ich mich um alles gekümmert. Beerdigung und alles was da mit zusammen hängt. Es war schon ein schwerer Gang, seine Sachen aus dem Krankenhaus zu holen. Er hat in seinem Testament geschrieben, daß er nur auf die grüne Wiese will und wir uns ein teures Grab ersparen sollen und uns lieber was anderes für das Geld zu holen. Das war ein großer Schock für uns und wir haben lange überlegt. Aber wir haben seinen Willen respektiert. Das ganze Dorf hat getratscht und uns dadurch noch trauriger gemacht. Eine Trauer kann wirklich sehr lange dauern. Er fehlt uns sehr, obwohl es fast ein Jahr her ist. Wir haben jetzt auch Angst, die Oma auch zu verlieren.
    Ich hatte ein schönes Gespräch mit einem Pfarrer, was mir sehr geholfen hat. Und obwohl unser Papa anonym beerdigt wurde, fahren wir einmal die Woche dorthin und legen Blumen ab, Kerzen, Engel.
    Als ich Deine Geschichte las, von einer so perfekten harmonischen Familie fand ich das sehr schön. Freu Dich, daß du so aufwachsen durftest und daß Deine Großeltern einen wichtigen Anteil daran haben, daß du so geworden bist, wie du bist, ein guter Mensch. Sage dir, die beiden sind jetzt zusammen, keiner wollte allein zurückbleiben. Sie waren ja auch lange im Leben zusammen. Trauere mit Deinen Eltern zusammen. Erzähl ihn von Deinen Ängsten und lass sie raus. Ich nehme mal an, daß du dich zuhause so zusammenreißt, wie als Rettungssanitäter. Das brauchst du nicht, auch nicht als Rettungssanitäter. Auch da, wenn du schwere Fälle siehst, solltest du gut für dich Sorgen und Psychologen in Anspruch nehmen. Du sagst, du kannst das gut trennen, du kannst das gut verdrängen, nehm ich mal an. Versuch Menschen zu finden, mit denen du gemeinsam trauern kannst, errinnert Euch gemeinsam an die Großeltern und versucht vor allen Dingen trotzdem ein schönes Weihnachtsfest zu haben. Backe Plätzchen, wie du es gelernt hast von oma und erzähl es ihr am Grab. Ich erzähle immer mit unserem Papa. Mir hilft das. Mein Mann und ich erzählen viel von ihm und wenn es im Januar nun 1 Jahr rum ist, werden wir sicherlich sehr traurig sein, aber das ist auch schön, so haben wir ihn ja auch nicht vergessen. Sorge gut für Dich.

  • ich wollte euch nur bescheid sagen, dass ich euch nicht veregessen haben und auch noch einen längeren beitrag zu euern tollen antworten schreiben werde, mir aber momentan die zeit fehlt..
    ich werde aber bis sonntag etwas von mir hören lassen!
    über die anworten habe ich mich übrings sehr gefreut, war fast schon ein bisschen gerührt. ihr seid echt klasse - vielen dank..
    es tat mir sehr gut dies zu lesen und gab mir viel mut und das gefühl nicht alleine zu sein! in diesem sinne - bis spätestens sonntag :4:

  • So, jetzt habe ich es endlich mal geschafft! Wie gehts euch denn - so kurz vor Weihnachten, alle Geschenke besorgt?! :smiling_face:
    Wir wurde über das Wochenende ganz schön zugeschneit hier und zu allem Übel habe ich mir ne dicke fette Erkältung eingefangen und saß gestern den halben Tag beim Arzt..

    Als Erstes, nochmal vielen Dank für die vielen Antworten!

    Mittlerweile gehts mir eigentlich schon wieder ganz gut! Trotz' der ersten Feiertage bzw. das erst Weihnachtsfest ohne Oma und Opa. Seltsam wirds schon werden, wenn der Kreis etwas enger wird..
    Aber ich habe ja noch meine andere Oma und mein anderer Opa (die Eltern von meiner Mama).
    Zu denen habe ich jetzt nicht das super-dolle-prima Verhältnis, aber ich freue mich immer wenn sie vorbeikommen.

    Die "Ängste" sind auch nur solche Phasen bei mir.
    Manche Tage ist es ganz schlimm bei mir und ich breche plötzlich in Tränen aus ohne wirklichen Grund und manchmal, so wie heute und die letzten Wochen, ist alles okay und ich fühle mich wohl.

    Zum Grab gehe ich regelmäßig (manchmal auch mit meinen Eltern, je nachdem, wie wir alle Zeit haben)
    Es sieht zur Zeit leider noch etwas chaotisch aus, wegen dem vielen Schnee - und allem.
    Aber ich denke, dass sich das spätestens im Frühjahr ändern wird! :winking_face:


    Über ein Sterbeseminar habe ich tatsächlich nachgedacht (vielen lieben Dank HexeLakritze für den Tipp).
    Nicht nur, weil es mir warscheinlich sehr helfen wird, auch weil mich das Thema an sich sehr interessiert.. zumal weil ich damit ja auch öfters konfrontriert werde und ich es interessant finde wie die Leute darüber denken, weil es bei vielen immernoch ein TABU-Thema ist..

    Schöne Feiertage!

  • ich bin erst mal erstaunt, dass du so eine Reife zu besitzen scheinst in deinem zarten Alter. Wenn meine Mutter halb so vernünftig wäre, hätte ich glaube ich wirklich Glück gehabt.

    Es ist sehr schwer, wenn liebe Menschen von einem gehen und an Weihnachten fällt einem da besonders auf, wie sehr sie fehlen. Und du darfst ruhig weinen, gib deinen Gefühlen die Chance, sich auszudrücken. Und grundlos hast du bestimmt nicht geweint liebe Lexi :smiling_face: ich spreche aus eigener Erfahrung und kenne das auch dieses "grundlose" Weinen, es ist ein Schrei deiner Seele, irgendwas in dir macht sich bemerkbar und will, dass man es beachtet.

    Liebe Grüße von Pain

  • Echt? Najaa, also ich finde mit fast 20 Jahren kann man ruhig etwas reif sein :smiling_face:

    Ja, sicher. Weinen tut ja auch eigentlich immer ganz gut und man fühlt sich etwas besser danach. Das ist ganz oft so bei mir...! :winking_face:

  • Hallo Lexi, wie gehts Dir, Hast du die Feiertage schön verlebt und wie war dein Schritt ins neue Jahr? Geht es Dir wieder besser? Würde mich freuen, mal wieder von Dir zu hören.

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