Hallo zusammen,
ich stecke in einer, na sagen wir mal etwas prokären Situation, wo ihr mir vllt Tips geben könnt, wie ich handeln soll. Zunächst aber erst mal die Details.
Ich war bin Juli diesen Jahres in einer stationären Behandlung aufgrund meiner emotional instabilen Persönlichkeitsstörung und akuter depressivier Phase.
Dort habe ich mich mit drei Mitpatienten sehr gut angefreundet. Wir waren sowas wie ein Kleeblatt. Gingen überall zusammen hin und jeder wusste über den anderen Bescheid.
Ausser mit, gehörten noch Jess ( auch EIP), Ernst (akute Depressive Phase und Überlastung) sowie Miche (schwere Depression) zu der Gruppe.
Ich war die erste die Die Klinik verlassen hat. Als die Entlassung von Micha bevorstand und er nicht wusste wo er hin soll, habe ich ihn aufgenommen (er ist fast doppelt so alt wie ich). Alles lief gut, wir haben uns super verstanden, haben lange Gespräche geführt, Pläne für das ambulante betreute Wohnen gemacht und und und.
Nach etwa einem Monat habe ich entwas druck gemacht, dass wir uns zusammen setzen müssen, um die finanziellen und therapeutischen Dinge mal zu ordnen und endlich in Angriff zu nehmen.
Eine Woche später, wir waren gerade zu Besuch bei Jess, die Geburtstag hatte, rief er mich ins Nebenzimmer und verkündete da, dass er nicht mehr mit zurück in die Wohnung kommt, sondern ab jetzt bei Jess wohnt. Wie würden ja kaum noch miteinander reden, ich wäre die ganze Zeit unterwegs und das habe er sich ja alles ganz anders vorgestellt. Ich war erst mal wie vor den Kopf geschlagen. Es stimmte schon, ich war unterwegs zu den Therapien, meine Tochter besuchen oder bei Freunden. Habe ihn immer gefragt ob er mit will, aber wenn man immer nur ein nein hört, fragt man irgendwann nicht mehr. Ich bin jedoch der Meinung, dass er sich entschlossen hat, zu gehen, weil ich ihn auf sein steigenden Alkoholkonsum angesprochen habe und darauf, dass er nicht einmal vor die Tür geht.
Wie dem auch sei, ich war ziemlich getroffen, habe erst mal abstand genommen und kann jetzt wieder normal mit ihm umgehen, auch wenn ich nicht weiß, ob das für mih noch eine richtige Freundschaft ist.
Mein Problem ist nun, dass er genau das selbe bei Jess wieder durchzieht. Sie ist jedoch nicht der impulsive Typ der EIP, so dass sie alles in sich hinein frisst. Der Alltag bei den beiden sah so aus, dass er morgens um 6 aufstand, sie um sieben. gemeinsamer affee, dann hat er sich wiedetr hin gelegt. Jess hat fern gesehen, weil sie ja nichts machen konnte - sie wollte ihn nicht wecken. Um eins, wenn er dann wieder auf war, hat sie was zu essen gemacht, kurz gesaugt und ist dann einkaufen gegangen ... Micha hat sich entweder vor den TV gesetzt und passiv auf den Schirm gestarrt ( und eine nach der anderen geraucht) oder ist wieder ins Bett gegangen.
Na ja... immer wieder kamen von ihm die Vorwürfe (jetzt Jess gegenüber) dass sie sich gar nicht mehr unterhalten, Jess es nicht mal merken würde, wenn es ihm mies geht, sie ja nicht über ihre Probleme mit ihm spricht, und und und... dieselben Vorwürfe wie bei mir. Dass er dabei aber auch nicht mitbekommen hat, wie Jess bei mir zusammen gebrochen ist oder einfach nur raus ist, weil sie die Situation nicht mehr ertragen konnte, das ist ihm völlig fremd.
Der letzte Hammer war letzten Freitag. Micha ist seit einer Woche wieder in der Klinik und durfte ursprünglich über Nacht nach hause. Ich hatte ihm angeboten ihn abzuholen. Hat allerdings nicht so geklappt wie gewollt, da er erst samstags auf Tageserprobung durfte. Ich hatte hm erzählt, dass Ernst auch zuhause ist, weil er mit Jess noch einkaufen war, und er regt sich darüber auf. Dass er seine Ruhe haben will, und dass Ernst es doch wohl besser wissen müsste. Also vollkommene Ablehnung. Dass Ernst da war, um zu sehen wie es ihm geht, und um Jess zu unterstützen, daran hat er nicht einen Gedanken verschwendet.
Als es aber darum ging, wie er am nächsten Tag zur Klinik zurück kommt und ich ihm gesagt habe, dass ich keine Zeit habe, da rief er Ernstan und frage seinen "lieben und besten Freund" (wortwörtlich) ob er ihn denn fahren könne. Mir ist die Spucke im Hals stecken geblieben bei so viel Falschheit.
Na ja, was soll ich sagen. Jess ist 2 Tage darauf selber zur Krisenintervention in die Klinik gefahren, weil ihr die Geschichte mit Micha zu viel wurde. Seitdem hat sie ihr Handy aus, damit er sie nicht erreichen kann.
Das kann vllt keiner verstehen, aber ich habe Micha noch nicht ganz aufgegeben im Gegensatz zu den anderen Beiden. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll. ihn besuchen bestimmt nicht, weil dann sage ich ihm meine Meinung, und das soll ich nicht tun, sagt Jess. Einfach zugucken kann ich aber auch nicht wirklich.
Genug geschrieben... vllt hat ja jemand eine Idee Ich habe keine mehr
Lieben Gruß
Celi