Ich bin mir nicht sicher... :(

  • Hallo zusammen!

    Mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Thema und ich möchte hier mal um eure Meinung bitten.
    Also, es geht um Alkohol. Es war stetiger Begleiter meiner Jugend. Ein paar Jahre jedes Wochenende, immer am Party machen. Ich befand mich dort in einer schwierigen Phase, auch wegen Liebeskummer. Dies hatte sich dann auch wieder gelegt, so ab dem 18. Lebensjahr. Nur leider war es schon immer so, dass ich nicht wirklich kontrolliert trinken kann. Ich kann nicht sagen, dass ich nach 3 Bier aufhöre und nach Hause gehe. Und früher kam hinzu, dass ich ich mich dann jedes Wochenende volllaufen lief.
    Das hab ich aber mittlerweile gut in den Griff bekommen, seit letztes Jahr besser als ich erwartet habe, nachdem ich anfing mich endlich mal um meine Probleme zu kümmern, vor denen ich geflüchtet bin. Und das sind und waren eigentlich ziemlich viele. Aber das ist ein anderes Thema. :winking_face:
    In der letzten Zeit war bei mir ziemlich viel los, Lernstress, mein Opa ist vor 3 Wochen verstorben. Das hat mich erstmal ziemlich umgehauen. Aufgrund meiner Vorabiklausuren konnte ich mich auch nicht wirklich mit dem Tod meines Opas auseinandersetzen und hab das verdrängt bis vor einer Woche, auch wenn ich bei der Beerdigung war, hab ich das einfach beiseite gestellt, weil ich mich auf die Klausuren konzentrieren musste.
    Irgendwann war dann einfach alles so belastent, dass ich immer mehr den Drang verspürte mal wieder richtig einen zu trinken. Am Tag der letzten Klausur, heute vor einer Woche war es dann soweit, Parkplatzparty mit Leuten aus meinem Jahrgang. Ich hatte schon tagelang Angst davor, weil ich Angst hatte wieder abzustürzen.
    Und was ist geschehen? Genau das, was ich befürchtet habe, nur noch viel schlimmer. Ich kann mich an so fast nichts mehr erinnern. Montags in der Schule erzählten mir meine Mitschüler dann, was ich erzählt oder getan habe.
    Da dies jetzt passiert ist, hab ich Angst, dass ich wieder in so ein altes Muster reinfalle.
    Seit Februar hatte ich sowas absolut gar nicht mehr gehabt. Überhaupt kein Problem mit Alkohol und da ging es mir teilweise um weiten schlechter. Ich versteh das nicht.

    Kann man das als so eine Art Rückfall bezeichnen?

  • hallo :wink:
    also, ich denke wilde phasen hatte glaube ich schonmal jeder. was mir viel mehr zu denken gibt, ist das du zum Alkohol greifst wenn es dir nicht gut geht.und das kann zu einem problem werden.schön ist es das du dir gedanken dazu machst.
    ist es seit dem bei dem einen mal geblieben oder verspürst du seit dem wieder das verlangen nach party und rausch?

  • Hallo HexeLakritze!
    Danke für deinen Post.

    Bis jetzte ist es bei diesem einen Mal geblieben. Das Verlangen hält sich eigentlich in Grenzen. Liegt aber daran, dass ich alle Vorabiklausuren hinter mir habe. Ich möchte mich nun gerne um die Trauer kümmern, die ich absichtlicht verdrängt habe und das Grab meines Opas besuchen.
    Deswegen macht mir das Sorgen...

    Außerdem ist es mittlerweile schon so, dass ich Angst vor Alkohol habe. Ich weiß nicht so ganz, wie ich das beschreiben kann. Ich habe Angst vor dem Zustand des Rausches. Seit diesem Jahr bekomme ich regelrechte emotionale Abstürze, wenn ich betrunken bin. Aber erst dann, wenn ich auf den Nachhauseweg bin, niemals vor anderen Leuten. Das geht dann teilweise soweit, dass ich stundenlang nachts durch die Gegend torkel und mir dann immer klar wird, wie es mir wirklich geht oder es kommen Erinnerungen wieder hoch.

    Aber trotzdem kann ich es nicht wirklich kontrollieren. Eigentlich paradox und total widersprüchlich...

  • hast du schonmal darüber nachgedacht dir wieder einen ausgleich zu suchen.früher war das ja der fussball, und beim sport kann man sich ja so einige emotionen frei kicken,
    vielleicht fehlt dir das ja.
    für die trauer würde ich mir einen lieben menschen suchen der dich durch diese zeit begleitet, bitte doch jemanden darum der dir am herzen liegt und dem du vertraust.
    Angst ist ein warnsignal des körpers, von daher finde ich sie in deinem fall sogar sehr nützlich, du bist gewarnt und dir ist die problematik des themas bewusst geworden.
    wenn du auf der sicheren seite sein möchtest, bitte doch um ein gespräch in einer beratungsstelle in deiner stadt, dort arbeiten sie auch anonym.
    ein solches gespräch ist meist sehr befreiend.
    versuche den Alkohol als "lösung" deiner probleme auszutauschen gegen sport, musik, spaziergänge etc.
    du kannst hier auch ein postfach oder ein tagebuch eröffnen und blogs posten, dort kannst du deinen kummer von der seele schreiben und wir helfen dir sehr gerne und hören dir zu, ich weiss aus eigener erfahrung das schreiben oft eine befreiende wirkung hat.
    sei ganz lieb von mir gegrüsst.

  • Hallo du,

    Nun .... Thema schon etwas älter, doch ich möchte auch noch was dazu sagen ....

    ....wie gehts dir denn im Moment?
    Gibts Veränderungen?
    Neue Abstürze?

    .... würde mich freuen, du würdest hiezu nochmal was schreiben :smiling_face:

    Ich denke du beantwortest deine Frage selber :winking_face:

    Alleine, dass du Angst vor dem Alk hast, selber sagst, du kannst dein Trinken nicht kontrollieren, du trinkst, zum Flüchten, und nicht weil mal ein Glas Wein zum Essen, oder ein Bier in gemütlicher Runde einfach schmeckt, sagt aus, meiner Meinung, da steckt ein Suchtproblem dahinter.

    Ich würde dir raten, sprich das mal an, solltest du bereits in Therapie sein, oder such eine Beratungsstelle auf, und schilder diese Ängste.

    .... eben mich Hexa komplett anschließ :smiling_face:


    LG Julchen

  • Hallo Julchen!

    Im Moment sind immer noch einige Probleme da...
    Es gab keine weiteren Abstürze.
    Dienstag war ich auf einem Weihnachtsmarkt und konnte auch dann anch dem 2. Glühwein aufhören.
    Ansonsten hab ich Alkohol nicht weiter angefasst. Ich sage mir immer, bevor alles wieder in einem Absturz endet, lass ich die Finger gleich ganz davon.
    Nur in ganz extremen Fällen, wie der letzte, fängt es dann an egal zu werden.

    Aber ich sehe mich zur Zeit nicht so doll gefährdet, da ich die Probleme teilweise ganz gut im Griff habe.

    Meide zwar an Wochenende auch Partys zur Zeit, aber das nur, weil ich weiß sie enden würden, wenn ich hingehen würde. Also aus reinem Selbstschutz.

    In Therapie bin ich nicht. Ich warte ab und sollten sich solche Situationen in kurzen Zeitabständen wiederholen, werde ich etwas unternehmen.

  • :smiling_face: Nun ich würde dir raten, unternimm gleich was, ganz unten ist Hilfe holen am Schwierigsten

    Schön das du dich gemeldet hast

    LG Julchen

  • Netter Hinweis, dass das Thema veraltet ist. :1:

    Aber ich habs absichtlich wieder rausgekramt, weil mich diese Sache auch, wenn es nun über 3 Jahre her ist, dass ich dieses Thema eröffnet habe, immer noch beschäftigt.

    Rückblickend kann ich schon sagen, dass sich da was geändert hat. Im Gegensatz zu der Zeit trink ich echt wesentlich weniger.
    Leider immer noch nicht gar nichts mehr.
    Manchmal würd ich es mir wünschen, dass ich es ganz lasse, weil es sicher an manchen Abenden einfacher wäre als sich zusammenzureißen und sich an die Grenzen zu halten.

    Es gbt da eigentlich ein klaren Gedanken, der mich immer wieder abhält oder mir so dermaßen Angst macht, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass ich mein restliches Leben nicht mehr trinke. Ich könnte diesen Gedanken kaum ertragen.
    Temporär würde das gehen. Hab ich ja schon mal gemacht.
    Aber schau ich grad mal mein Verhalten so an, dann sollten wieder die Alarmglocken leuchten, weil ich bewusst konsumiere um aus gewissen Situationen zu entfliehen. Nicht mehr so exessiv wie damals und nicht so lang, aber diese "dumme Gewohntheit" macht mir auch heute manchmal noch das Leben schwer.

    Ich mein, wenn ich mir sage, ich muss mein restliches Leben nicht verzichten, würde es leichter fallen? Aber das wär auch nichts halbes und nichts ganzes?!  :confused_face:

  • Das gefährliche daran ist doch das sich die Konsummenge erst nach und nach steigern wird. Du hast reduziert, temporäre Trinkpausen eingelegt, Du benötigst weniger Stoff um den gewünschten Effekt zu erzielen. Im Laufe der Zeit wird sich die benötigte Trinkmenge wieder nach oben korrigieren um den gleichen Effekt zu haben. Dann fängt es an problematisch zu werden, dann wird es zur Gewohnheit und von da aus in die Suchterkrankung einzutreten ist nicht mehr wie mal "Guten morgen" zu sagen. Aber das weisst Du und Du wirst da schon auf Dich aufpassen müssen um nicht in eine Sucht abzudriften.

    Aber schau ich grad mal mein Verhalten so an, dann sollten wieder die Alarmglocken leuchten, weil ich bewusst konsumiere um aus gewissen Situationen zu entfliehen.

    Schenke Deinen Alarmglocken die Bedeutung und Aufmerksamkeit die sie verdient haben.

    LG Siegfried

  • Hi Lady,
    Kann ich gut nachvollziehen, hatte ich nach ein paar Monaten Kiff/kippenpause auch gehabt!
    Morgens aufgewacht nach ner Party, die Ex hatte abends ganz gut gebechert & auf einmal fühlte ich mich so... verloren, so kaputt, so "du darfst das NIENIENIENIE wieder",
    mal was törnen und so...
    War ganz schlimm, hat mich nen halben Tag lang runtergezogen!

    Ich habs dann gedreht!
    Ansatzpunkt: Ey, Alter - nach all den jahren des DruffSeins ist es doch viel eher so:
    Ich MUß ja - Gott sei Dank - nimmer konsumieren, also DARF ich den Rest meines Lebens auf den Mist verzichten!
    Damit war das zwanghafte, enge MUSS weg & durch ein DARF ersetzt, womit ich seither echt ganz gut fahre!

    LG.Gane

  • Die Sache mit dem D ü r f e n hab ich schon versucht. Aber das ist trotzdem quasi ja wie verbieten. :confused_face:
    Boah und ganz ehrlich ich trink einfach Bier viel zu gern und das nicht mal um sich zu berauschen.

    Nur diese gelegentlichen Ausrutscher nach oben gehen mir halt mega aufn Sack. Ist nicht immer so, kommt aber vor. Zur Zeit wieder weniger, weil ich bewusst Abstand davon nehme, weil ich weiß, dass es zur Zeit nicht gut ist und gefährlich werden kann.

  • Ach nee...dürfen hat da nichts mit verbieten zu tun...

    ....vielleicht hilft Dir das Grundgesetz da weiter...

    Die Würde des Menschen ist unantastbar....

    Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit....

    ...warum willst Du Dir denn diese Rechte selbst beschneiden ??

    LG Siegfried

  • Hallo!

    Ich bin neu hier im Forum, aber mit dem Thema nicht unvertraut, da ich selber bis vor 4 Jahren wie ein Loch gesoffen habe.
    Seitdem hatte ich nie wieder das Bedürfnis, Alkohol zu trinken. (Bin hier wegen einer Bekannten, die gerade meiner Meinung nach völlig in die Suchtfalle rutscht.)
    Das sage ich nicht, um anzugeben oder so, sondern aufzuzeigen, dass es sehr gut möglich ist, nüchtern nicht nur irgendwie so klar zu kommen, sondern ein wesentlich besseres Leben zu führen.
    Bevor ich mit dem Trinken aufgehört habe (nicht aber "verzichtet", man verzichtet nur auf positive Dinge), war ich eine ganze Weile in einer ähnlichen Situation wie du (dem Spaghettimonster sei Dank nicht 3 Jahre...).
    Du bist gefangen in der schlimmsten Phase der Sucht, in der du ahnst, dass du süchtig bist, es aber anscheinend noch nicht wirklich wahrhaben willst. Und so bist du in einem Widerspruch gefangen: Einerseits bist du dir bewusst, was Alkohol anrichten kann, andererseits glaubst du immer noch, der Alkohol habe so positive Wirkungen, dass ein Leben ohne nicht nur schlechter, sondern gar undenkbar wäre.

    Dies ist der Widerspruch, den ich meine:


    Rückblickend kann ich schon sagen, dass sich da was geändert hat. Im Gegensatz zu der Zeit trink ich echt wesentlich weniger.
    Leider immer noch nicht gar nichts mehr.

    Es gbt da eigentlich ein klaren Gedanken, der mich immer wieder abhält oder mir so dermaßen Angst macht, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass ich mein restliches Leben nicht mehr trinke. Ich könnte diesen Gedanken kaum ertragen.

    Frag dich doch mal Folgendes:
    - Welche schrecklichen, furchtbaren Konsequenzen könnte die Entscheidung, nie wieder zu saufen, mit sich bringen? Wovor hast du so große Angst?
    - Welche tollen, wunderbaren Vorteile würde es dir bringen, weiter zu trinken? Was könnte es wert sein, sein ganzes Leben in Angst zu leben?

    Einmal editiert, zuletzt von Max Powers (10. Februar 2013 um 14:33)

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