Kriegs nicht auf die Reihe!!!!!!!!!!!!

  • Hallo Leute.
    Ich leb jetzt seit ca. 2 Jahre mit der Diagnose Depression.
    Nun hab ich das Problem das mir meist am Wochenende,wenn ich vom Internat zu Haus bin,die Stimmung kippt und ich dann meiner Frau gegenüber zumache.
    Sie kommt dann nicht an mich ran und geht langsam auch daran kaputt.
    Und ich leb damit das ich ihr wehtu obwohl ich es gar nicht will.
    So langsam verzweifel ich auch an der Hilflosigkeit dieser Krankheit gegenüber.
    Wen das so weitergeht verlier ich wahrscheinlich noch meine Familie die mir doch alles bedeutet.
    Ich weiß einfach nicht mehr weiter...............

    Lg Zausel

  • Hi Zausel,
    Depris sind eine ernstzunehmende Krankheit die in Behandlung gehört. Nimmst Du ein AD? Oft ist es ja auch so das man erst einige versuchen muss bevor das richtige gefunden wird. Warst Du überhaupt schon bei einem Psychologen? Zwei Jahre ist schon ne ganz schön lange Zeit. Aber es ist schon merkwürdig das Sie verstärkt am WE auftreten wenn Du Heim fährst. Eigentlich sollte es Dort dann viel besser gehn. Hast Du Dir da mal Gedanken drüber gemacht warum das gerade am WE so ist? Habt Ihr von der Depri abgesehn vielleicht noch andere Probleme? Wie entstand Deine Depri denn. Gab es einen besonderen Anlass? Das Deine Frau sich damit überfordert fühlt ist ja völlig selbstverständlich. Sie kann es auch nicht verstehn und muss davon ausgehen das es an Ihr liegt. Bestimmt möchte Sie Dir helfen und ist genauso gefrustet wie Du das es nicht klappt. Auch wenn sich das jetzt merkwürdig anhört...ich würde an eurer Stelle zu einer Eheberatung gehn. Auch wenn Ihr ansonsten überhaupt keine Probleme miteinander habt, sprachlosigkeit ist ein großes Problem. Funktioniert die Kommunikation nicht mehr zieht man sich immer mehr zurück, das ist doch normal. Was nicht passieren sollte ist das Du Dir Vorwürfe desswegen machst. Depris sind eine Krankheit wie jede andere auch. Vielleicht erzählst uns ein wenig mehr über Dich? LG, Carry

  • Ich wurde vor 2 jahren zuerst mit Mirtazapin eingestellt,danach Wechsel auf Doxepin und seit ca. 3 Monaten trimipramin.
    Geholfen haben mir alle 3 aber nur mit den Einschlschlafproblemen.
    Is ja auch so das ich mich tierisch aufs Wochenende freu,letzten Freitag hatten wir einen total schönen Abend aber am Samstag bumm fiel wieder die Klappe.
    Meine Frau muss jetzt auch schon die ganze Zeit damit leben und hat Angst das irgenwann nicht mehr zu schaffen.
    Die Depris schlepp ich denk schon lang mit mir rum aber diagnostiziert wurden sie erst 2008 während einer Entgiftung.
    So richtig reingefallen bin ich 2007 als ich durch Krankheit (Bandscheiben,Halswirbel) meinen Job aufgeben musste über den ich mich sehr identifiziert habe.Ich war über 3 jahre Krank und in dieser "Leerzeit" hatte der schwarze Prinz genug Zeit sich einzurichten.
    Momentan mach ich ne Umschulung die mir auch Spass macht aber ich krieg diese Grundstimmung einfach nicht weg.

  • Wovon wurdest Du denn entgiftet? Welchen Job übtest Du aus und zu welchem Beruf wirst Du jetzt umgeschult? Welche Medikamente nimmst Du wegen Deiner Bandscheiben/HWS-Probleme?

  • Die erste Entgiftung war 2004 von Alkohol und Drogen.
    Dann 2008 nach einem Alkoholrückfall.
    Ich war 20 Jahre Anlagenführer bei einem Autozulieferer und mach jetzt ne Ausbildung zur SPS-Fachkraft.
    Medikamente nehm ich keine da eh nichts wirkt.

  • Gegen Schmerzen hilft nur das ganz harte Zeug.:(

    Du schreibst, daß du gegenüber Deiner Frau "zumachst", wie äußert sich das?

    Meine, ursprünglich sehr tolle Beziehung, verschlechterte sich über einundzwanzig Jahre stetig, in sehr kleinen Schritten, als der Kummer zu groß wurde, wurde der Alkohol zum besten Freund.

    Ich soff mich abends zu.

    Wir taten uns gegenseitig immer öfter weh ... meist ohne Grund.

    Als Grund dafür sehe ich mittlerweile, daß wir nicht/zu selten miteinander redeten, die Berufe als zu vorrangig ansahen, Du schreibst ja auch, daß Dir Dein Job sehr wichtig war ... zudem gaben wir uns die Kinder regelrecht in die Hände, wenn der eine von der Arbeit kam, ging der andere nochmal los, um zu arbeiten.:60:

  • Habt ihr mal über eine Paartherapie nachgedacht?
    Mit einem depressiven Menschen zu leben ist sehr schwer und in der Regel zerbricht der Partner über kurz oder lang daran, wenn er sich nicht abkapselt. Ich kann dir aber in erster Linie nur raten, eine Therapie zu machen. Medikamente sind nicht dazu gedacht, Depressionen zu heilen sondern die Selbstheilung zu unterstützen.

    Mir persönlich hat es immer geholfen, herauszufinden, wo der Hund begraben liegt, also wo das eigentliche Problem ist. Ist es ein Beziehungsproblem? Fühle ich mich eingeengt? Falle ich in alte Verhaltensschemata zurück, wenn ich zu Hause bin?
    Wenn ich verstehe, wo das Problem ist, kann ich gezielt dagegen angehen und etwas ändern. Manchmal hilft schon eine äußere Veränderung, wie zum Beispiel das gemeinsame Renovieren oder schon der gemeinsame Kauf eines neuen Bildes.

    Das wichtigste ist aber, dass du mit deiner Frau darüber sprichst. Erklär ihr dein Problem und mache ihr deutlich, dass es nichts mit ihr zu tun hat, sondern du erst einmal mit dir selber ins Reine kommen musst. Wenn du nicht drüber sprechen kannst, dann schreib es ihr.
    Totgeschwiegene Probleme werden nur noch größer.

  • Das is ja grade das Problem, ich versuch ihr das klar zu machen aber ich erreich sie da irgendwie nicht.
    Tausend Dank für eure Tips!!!!!!!!!!!!
    Hab Morgen ein Gespräch beim Psychotherapeut.
    Lg
    Zausel(Roland)

  • Hallo Leute!
    Nochmals danke für eure Tips.
    Hatte eben ein Gespräch mit dem Therapeuten,bei dem ich das erste mal schonungslos offen war.
    Jetzt entwickeln wir Strategien die mir das Leben und den umgang mit meiner Krankheit erleichtern können
    Hab heut noch n Arztgespräch zwecks Medikamentenumstellung.
    Lg Roland

  • Das hört sich doch gut an und seinem Therapeuten gegenüber muss man schonungslos offen sein, sonst kann der einem nicht helfen. Mir ist vieles manchmal sehr peinlich, doch ich muss es sagen und er hört gut zu und bis jetzt haben wir immer eine Lösung gefunden. Ich sage meinem Therapeuten auch offen, was mir an seinem Verhalten nicht paßt was er gerade hat. Er unterbricht mich oftmals, was ich gar nicht leiden kann. Dann gehts manchmal ganz schön heiss her. Aber ich denke, er unterbricht mich absichtlich, um mich aus der Reserve zu locken, bin ja wegen Aggressionen hauptsächlich da. Bis jetzt merkt man aber nichts davon, da ich sie nur innerlich habe. Was sagt Deine Frau dazu, daß du so offen warst. Sprichst Du mit ihr darüber? Bei mir ist es so, daß es meinem Mann dermaßen interessiert, daß wir beschlossen haben, daß er immer mit reinkommt. So kann er mit lernen. Ist aber trotzdem keine Paartherapie, sondern meine. Seit dem versteht mein Mann mich besser und geht ganz anders mit mir um, nicht vorsichtig, sondern ganz normal, weil er jetzt auch weiß, daß er sich deswegen nicht verbiegen darf oder mich mit Samthandschuhen anfassen muss und daß es vor allen Dingen nicht seine Schuld ist.

  • Hallo Zausel,

    das freut mich aber, das du so offen sein konntest und alles auch in Angriff genommen hast :smiling_face:
    Hast gut für dich gesorgt und wünsch dir alles gute, das dir dein Arzt nun auch gut weiterhelfen kann.

    Mir haben Medikamente erst auch nicht geholfen, bzw
    hab auch sehr sehr lange gebraucht bis ich das richtige hatte und manchmal kann man es ja auch kombinieren.

    Bekomm z. B. morgens ein AD was mich bissel wacher, angstfreier macht und am Abend eins was mir hilft wieder runter zu kommen vom Tag und in den Schlaf zu finden.

    Ich hoffe kannst mit deinem Arzt heute genauso offen sein, dann denk ich wirst sicher auch was finden was es dir was leichter macht.

    Freu mich sehr mit dir über deinen Erfolg und wünsch dir weiterhin viel Kraft

    Liebe Grüße

    Bluemchen

  • Hallo Leute
    Hatte gestern noch ein längeres Arztgespräch und bekomm jetzt zusätzlich Citalopram für den morgendlichen Antrieb.
    Bin aber jetzt vor allem dabei die alten Verhaltensmuster zu durchbrechen und merk eigentlich jetzt schon das mir das auch gut tut.
    Seh jetzt wieder zuversichtlicher in die Zukunft.
    Lg
    Roland

  • Das freut mich für Dich. Ein gutes Arztgespräch ist wie ein Auftanken, so habe ich das schon mal empfunden und es kann einem auch die Angst vor diesen Depressionen nehmen. Habe heute gerade gelesen, daß Sherry auch das Citalopram verschrieben bekommen hat. Könnt ihr Euch ja mal austauschen. Ich hoffe für Dich, daß es Dir helfen wird.

  • Hallo Zausel,
    dann wünsch ich dir mal viel Antrieb..... und du kriegst das schon auf die Reihe.
    Geht halt nicht von heut auf morgen - das kennst ja schon, gell.
    Hab auch das Cita und find es wirklich hilfreich.
    Liebe Grüße
    Nebula

  • Hallo Nebu
    Das is ja mal ne Sache das wir das gleiche Medi haben dann kann ich mich ja bei dir auf dem laufenden halten.
    Wie lange hats bei dir gedauert bis die Wirkung einsetzte und welche Dosierung hast du?
    Lg Zausel

  • Hab jetzt 60 mg, und hat gut 3 Wochen gedauert, bis ich von einer Wirkung sprechen konnte.
    Aber das kann bis zu 6 Wochen dauern.
    Also Geduld, Geduld....

  • Die werd ich haben nebu.
    Hab ja jetzt schliesslich auch gelernt offen mit Ärzten und Theras zu reden.
    Da werd ich jetzt auch die Geduld haben dem Medi seine Zeit zu lassen ne Wirkung zu entfalten.
    Lg Zausel

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