seelischer Missbrauch -

    Hi,

    ich habe in meiner Therapie so weit alles noch mal durchlebt und teils auch verarbeiten können. Mein Problem besteht aktuell darin, dass ich mich teilweise genauso verhalte, wie die Person, die mir das Leben zur Hölle gemacht hat. Ich merke das in dem Moment und entschuldige mich auch dafür, aber es wird immer mehr und ich habe das Gefühl, ich kann das nicht aufhalten.

    Kennt das jemand, dass man genauso handelt wie die Person, die einen so fertig gemacht hat? Warum ist das so? Ich weiß doch genau, wie andere drunter leiden können, wenn ich mich genauso verhalte. Es macht mir einfach große Angst und ich will das unbedingt ändern. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Naja, das wurde einem vorgelebt, ob nun positive oder negative Eigenschaften, man hat das einfach verinnerlicht.
    Das ist ein sehr verbreitetes Phänomen, deshalb wiederholen sich auch so viele Geschichten von Generation zu Generation.
    Vielleicht hast Du vieles an Mechanismen, die dich jetzt stören, gebraucht, um Dich als Kind zu schützen.
    Aber is doch toll, dass Du das merkst............
    Wenn man sich deutlich bewußt macht, dass heute nicht mehr die schmerzlichen und verletzenden Reaktionen kommen, wie früher, kann man das nach und nach durch andere Verhaltensweisen ersetzen.
    Sich einfach mal überlegen, was wäre denn sinnvoller, wie würde ich lieber mit bestimmten Situationen umgehen. Was würde mir guttun und auch meinem Gegenüber.
    Unterstützend ist da auch eine Verhaltenstherapie hilfreich.

    GLG,
    *drück Dich*,
    meine Gute,
    :71:>>>>eine Sonne nur für Dich!
    Kassi

    meine liebe "kleine" :wink:

    ja, du hast recht, wie soll man sich anders verhalten, wenn man das jahrelang vorgelebt bekommt. Es ist genau so, wenn wir als Kinder das Alphabet lernen und Mathematik und so weiter. Das Wissen und das Vorleben anderer prägt einen nun mal.

    Ich bin auch froh, dass ich das merke und nicht wie eine bestimmte Person völlig ohne Selbstkontrolle ihr Werk verrichtet. Also habe ich ja einen Schritt schon geschafft. Das Realisieren in dem Moment, wo meine Mutter in mir "durchkommt".

    Das Verhalten Ersetzen durch andere positive Reaktionen wäre, wie du sagst ist der nächste Schritt. Ich habe halt nur Probleme damit, wenn plötzlich meine Agressionen kommen und die Wut in mir hochsteigt und ich mich in irgendeinen Scheiß so dermaßen reinsteigere. Da muss ich halt irgendwas finden, um das Verhalten "umzuleiten"

    Ich danke dir für die Sonne und drücke dich zurück

    :63: das ist ein Regenbogen nur für dich :smiling_face: am Ende des Regenbogens steht ein Topf voller Gold nur für dich :smiling_face:

    Zitat

    wenn plötzlich meine Agressionen kommen und die Wut in mir hochsteigt und ich mich in irgendeinen Scheiß so dermaßen reinsteigere


    Mhmm, das kenne ich auch nur zu gut..........;)
    Du bist ja auch ein sehr impulsiver Mensch, gell? *gg*
    Immer wieder versuchen, wenn man merkt, da steigt was in mir hoch, STOP sagen, bissel rausgehen aus der Situation, also innerlich, sozusagen von außen betrachten.
    Is manchmal schwer, aber das kann man üben. Was auch ganz gut ist, hinterher so eine kleine Verhaltenskurzanalyse zu machen.
    Gibt da ein paar kurze Fragen zu, die dann hinterher schriftlich durchgehen. Dadurch prägt sich das auch besser ein. Ich habe da so einen Vordruck für.
    Vorallem, gib Dir Zeit.........Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden:P

    Ich schick' Dir das VT-Dingens per Mail, wenn Du magst.
    Hoffe diese Büro-Woche wird erträglicher, als die letzte......
    LG,
    Kassi

    ja, das kannst du laut sagen, impulsiv bin ich wirklich :face_with_tongue:

    ich werde das mit dem STOPP mal probieren, ob das klappt. Ich würd so gerne einfach den Raum verlassen, wenn ich merke, ich werde "böse", aber genau da ist der Knackpunkt, ich kann es nicht ertragen, Ruhe zu geben und einfach zu ignorieren, ich "brauche" in dem Moment die Konfrontation, egal welche Worte ich dafür benötige in dem Moment :frowning_face: wenn ich mich mal aufnehmen würde auf Video, ich glaube das würde mich so dermaßen abschrecken. Wenn ich mich von außen betrachten könnte in den MOmenten, au weia .... :frowning_face:

    ich würde mich sehr freuen, wenn du mir dieses VT-Dingens zuschicken würdest!

    LG Pain :shisha:

    Hallo pain,

    bei mir bemerke ich das auch... Es war für mich das schlimmste früher, wenn meine Mutter, wenn sie sauer auf mich war, mich ignoriert und nicht mehr mit mir gesprochen hat. Und in der Gegenwart merke ich, dass ich das auch bei anderen anwende. Aber ich arbeite daran und es ist schon besser geworden. Das ist auch mit ein großer Grund warum ich keine Kinder will, weil ich große Angst habe, die gleichen Fehler wie meine Mutter zu machen, und das will ich keinem Kind antun!

    Es sind Verhaltensmuster, doch die können umgepolt werden, es muss nicht so bleiben!

    Liebe Grüße
    rose

    Wow, wieder ein Beitrag der mich regelrecht anspricht!!!!

    Meine Aelteste war vielleicht 1 1/2 Jahre alt und sie hatte irgendwas gemacht, kann mich da nicht so genau erinnern was es war.... ich bin auf sie zugegangen und habe ihr 2 oder 3 mal auf den Windelpo gehauen. Und in dem Momment habe ich mich ganz komisch gefuehlt, kann es nicht genau erklaeren. Aber ich habe sie nie mehr wieder angefasst. Nur diese dumme Schreierei dann. Wo andere hinschlagen wuerden, habe ich geschrien oder was kaputt gemacht bis ich dann endlich Medis bekam. Und oft wuensche ich mir, dass ich viel frueher Medis bekommen haette. Hilfe habe ich naemlich nur durch Zufall von meiner Frauenaerztin bekommen als ich richtig ausgeflippt bin waehrend der jaehrlichen Untersuchung.
    Wenn meine Medis richtig funktionieren kann ich besser mit Situationen umgehen und muss nicht schreien oder mit dem Fuss aufstampfen oder was kaputt machen.

    Ich kenne das auch, daß ich so werde, wie meine Oma. Wenn sie sauer war, hat sie draufgehauen. Wenn ich sauer bin, dann möchte !!! ich draufhauen. Ich möchte mich mit demjenigen schlagen, erst dann denke ich habe ich ruhe, wenn derjenige dann auch schreit, wie ich als Kind. Ich mach das nicht, Gott behüte, aber ich spüre in all meinen Knochen, wie ich so gern schlagen möchte. Ich habe meine Kinder nicht geschlagen, war aber immer kurz davor und wie gesagt, der Druck war da in den Armen und wenn ich wütend bin benutze ich Wörter, die kann ich garnicht aufschreiben. Das hat sich aber gegeben und ich wurde immer ungerecht. Es war früher so, daß wir uns alle drei prügelten, mein Vater, meine Oma und ich. Ich habe auch Türen geschmissen und kaputt gemacht, getreten, gespuckt, gebissen. Aber nur bei diesen beiden. Es ist mir Gott sei Dank gelungen, woanders das zu unterdrücken. Das komische ist aber, wenn ich diese Launen für mich mal zulasse, dann gehts mir gut. Ich kann doch nicht Leute dumm anmachen oder verprügeln, nur damit es mir besser geht. Als Kind ging es mir dann besser, wenn ich zurückgeschlagen habe.

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