Hallo du,
merkst du vorher schon, wenn du in dieses Loch fallen wirst?
...nun dann könntest du dagegen steuern
.... oder kommt es ganz plötzlich?
... dann bräuchtest du Methoden, um dagegen anzugehen
Schreib mal was dazu
LG Julchen
Hallo du,
merkst du vorher schon, wenn du in dieses Loch fallen wirst?
...nun dann könntest du dagegen steuern
.... oder kommt es ganz plötzlich?
... dann bräuchtest du Methoden, um dagegen anzugehen
Schreib mal was dazu
LG Julchen
Es gibt mehrere Auslöser, z.B. hab ich ein Problem mit Menschen, die ich nicht kenne. Ich fühl mich deswegen teilweise so unfähig..wenn ich mal als Beispiel jemanden neu kennenlerne bin ich wie gelähmt, bekomme einen roten Kopf, kann schlecht Atmen, bekomme einen trockenen Mund/Hals usw. Und das bei völlig unspektakulären Situationen. Das ist doch nicht normal Seit ich meine Medikamente bekomme geht das teilweise besser. Bei mir bekannten Situationen ist es wiederum dann sogar ganz weg und ich kann wie ein normaler Mensch kommunizieren. Bei anderen, unbekannteren Situationen ist es so schlimm, dass ich sogar in heftige Derealisationszustände verfalle
Außerdem habe ich ständig Angst, krank zu werden. Ich hab ständig neu Angst vor irgendwas, obwohl ich in meinem Inneren weiß, dass ich nichts hab. Ich geh aber trotzdem zum Arzt und lasse mein Blutbild kontrollieren weil ich Angst hab, an Leukämie erkrankt zu sein. Ich glaube oft, dass ich dem Tod ganz nahe bin. Manchmal hab ich Angst, zu ersticken. Oder ich denke, dass mein Gehirn erkrankt ist und ich deshalb Gedächtnisprobleme hab.
Am meisten belasten mich allerdings meine Zwänge, die immer schlimmer werden. Ich kann mich daran erinnern, dass ich unter gewissen Zwangssymptomen schon als Kind gelitten hab. Das Ganze war dann mal mehr, mal weniger schlimm, ist momentan aber wieder extrem heftig. Seit einiger Zeit leide ich wieder vermehrt unter diesen Zwängen, bestimmte Sachen fortlaufend zu wiederholen. Ich hab z.B. eine bestimmte Formel im Kopf, nach der ich Zahlen, die ich irgendwo sehe verrechne. Ich rechne und rechne und rechne und kann nicht aufhören, weil ich denke, dass es mir schlecht geht, wenn ich diese Rechnung nicht beende.
Oder ich muss ständig Dinge berühren, immer und immer wieder, bis ich einen Weg finde, mich selbst zufrieden zu stellen, bzw. ich überliste mich eigentlich mehr selbst. Die Situation kann unterschiedlich lange dauern. In der Regel kann ich mich recht schnell befreien, leide aber praktisch permanent unter neuen kleinen Situationsabläufen.
Das Paradoxe daran ist, dass ich selbst weiß, dass mir eigentlich nichts passieren kann, also falls ich meinen Zwängen nicht nachgebe, denn die sind ja nur Quatsch. Ich glaube also selbst nicht dran, kanns aber dennoch nicht lassen. Ich hab das Gefühl, dass mein Kopf permanent gegen mein Bauchgefühl kämpft und ich stehe in der Mitte und muss versuchen, meine "Ichs" zu versöhnen.
Das macht mich unglaublich fertig und trägt, denke ich, nicht unwesentlich zu meiner Depression bei, wo ich dann wieder bei meinem grundsätzlichen Problem bin.
Ich weiß schon gar nicht mehr, welche Krankheit für was Auslöser war. Wenn ich mich selbst diagnostizieren müsste würde ich sagen zuerst kamen die leichten Zwänge in der Kindheit. Durch mein Selbstbewusstsein, welches praktisch nicht vorhanden war ließ ich dann auf mir herumtrampeln bis ich die Drogen entdeckte und den Schmerz dadurch kompensieren konnte. Irgendwie hat sich das Alles dann verschlimmert und jetzt stehe ich nüchtern vor dem ganzen bunt vermischten Scherbenhaufen und hab keinen blassen Schimmer, wie ich dieses Puzzle wieder zusammensetzen soll. Ich weiß irgendwie gar nicht mehr, an welchem Problem ich arbeiten soll? An meinen Zwängen? An meinen Ängsten? An meiner Sozialphobie? An meiner Derealisation? Letztendlich führt alles wieder in die Depression.
Ich kann die Situationen aber ziemlich genau zeitlich eingrenzen. Wenn ich beschäftigt bin, kann ich manchmal recht symptomfrei leben, ich würde sogar sagen da geht's mir teilweise gut. Entsteht Leerlauf, wird's schlimm. Das führt zu nem ganz merkwürdigen Rhythmus. Also jeden Tag, wenn ich Nachmittags heim komme, falle ich in ein Loch. Wochenenden sind noch schlimmer, da zieh ich mich zurück. Ich probiere mich zu beschäftigen, aber wenn das nicht klappt, mache ich nichts und warte im Grunde nur darauf, dass ich Montags wieder was zu tun hab. Das ist doch ne verkehrte Welt, oder? Früher hab ich die ganze Woche nur aufs Wochenende gewartet…Ich bin ja total froh, dass ich mit der Schule so gut zurecht komme, das möchte ich auch auf keinen Fall wieder missen, denn das gibt mir unglaublichen Halt, aber ich möchte auch wieder meine Freizeit genießen können
Sorry, bin nen bisschen abgeschweift. Hoffe ich hab mich nicht wiederholt, aber das ist mir gerade alles noch eingefallen.
Hi dead end,
ich habs gestern abend, gelesen und wollte direkt antworten, aber irgendwie hatte ich keine Worte mehr.
Ich hoffe es tat dir gut das mal alles so rauszuschreiben.
Was mir echt voll in Auge sticht dabei, ist wie gut du dich da selbst siehst, wie klar und deutlich du deine Situationen beschreiben kannst.
Ich hab keine Zwänge und kann es mir ehrlich gesagt auch nur sehr schwer vorstellen, aber das du da immer wieder Bauchgefühl und Logik hinterfragen musst, kenn ich auch aus anderen Bereichen meiner Erkrankungen.
Kann mir denken das es sehr, sehr anstrengend ist und auch sehr müde macht.
Du hast aber ja Bestens erkannt wie es besser wird.
Wenn ich fremde Menschen kennenlerne, oh weh da hast mich auch sehr gut beschrieben. Bist du nicht alleine
Schön das dir da die Medikamente etwas helfen.
Du sagst Wochenenden sind immer sehr schlimm. Könntest du dir da nicht auch feste Aufgaben suchen? Vielleicht etwas was dich auch erholen läßt, denn das brauch man ja auch.
Klar schafft man das nicht immer, zumal die Depressionen ja auch schnell träge und müde machen.
Dennoch denk ich das es da wirklich super hinbekommst.
Hast Lösungen für dich und gehst diese Wege auch.
Ich hoffe das die Auslöser einfach mal weniger werden und es für dich was leichter werden kann.
Liebe Grüße und dickes Kraftpaket
Bluemchen
Zitat von Bluemchen;132975Du sagst Wochenenden sind immer sehr schlimm. Könntest du dir da nicht auch feste Aufgaben suchen? Vielleicht etwas was dich auch erholen läßt, denn das brauch man ja auch.
Ich hab mich in den letzten Jahr von einem Großteil meiner "Freunde" abgekapselt, da ich einfach weg wollte von diesem "sich permanent abschießen". Und man kennt das ja, wenn man einen Abend nüchtern auf ner Party verbringt, ist es mit wirklich betrunkenen Menschen kaum noch aushaltbar. Davon habe ich dann also Abstand genommen und erst einmal gemerkt, wie sehr sich doch die Menschen (Ich selbst ja auch früher) von den Drogen den Alltag bestimmen lassen. Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist die Tatsache, dass ich deshalb kaum noch was unternehme. Vielleicht kenne ich auch einfach nur die falschen Leute aber ich hab das Gefühl, ohne Alkohol (oder Schlimmeres) geht überhaupt nichts mehr?!
Naja und alleine unternehme ich dann im Endeffekt wieder nichts und bleib zu Haus
Im Sommer bin ich viel auf dem Rad unterwegs gewesen und das hat super gut getan. Das fällt jetzt leider auch weg.
Ich denke, es würde mir besser gehen, wenn ich wieder mehr Kontakte knüpfen würde und mit diesen dann wiederum mehr unternehme. Da bin ich dann wieder an dem Punkt, bei dem ich Schwierigkeiten hab, nämlich das Kennenlernen.
Aber du hast Recht, ich MUSS mir Strukturen schaffen, daran arbeite ich. Ich hab nur leider die Angewohnheit, vieles auszuprobieren und kaum etwas davon zuende zu führen.
Am Freitag fangen die Winterferien an. Zum Glück ist erst mal Weihnachten, da ist man mal für n paar Tage abgelenkt und denkt nicht ständig nur nach. Ich hoffe nur, dass ich die Zeit danach nicht wieder in dieses Loch falle.
Tine, du hast geschrieben, dass die Gedanken viel beeinflussen. Ich denke, da ist viel Wahres dran. Es ist nur unheimlich schwer, die Gedanken zu verändern, wenn man gerade in einer Tiefphase steckt. Verrätst du mir, wir du es schaffst, in diesen schweren Phasen dagegen zu steuern?
Schöne Grüße
Hallo Dead End, das mit den Gedanken ist nicht so einfach. Es gibt automatische negative Gedanken, die in hilfreiche Gedanken umgewandelt werden müssen. Ich versuch das ruhig mal hier zu erklären, vielleicht interessiert es ja andere auch. Ein Beispiel von mir
Besuch bei meiner Tante zum Geburtstag
meine automatischen schlechten Gedanken: Mensch, alle werden mich anstarren, ich schaff das
nicht, habs in letzter Zeit nie geschafft, sie sehen,
wie schlecht es mir geht, ich tauge nicht mal dazu
eine Feier durchzustehen, sie wollen mich gar nicht
dabei haben
ist der Gedanke sinnvoll nein
ist der Gedanke hilfreich nein
was spricht dagegen ich kann doch vorher nicht wissen wie es wird
was würde ein freund sagen geh und probiers aus
hilfreicher Gedanke ich habe eine Einladung, sie werden sich freuen
ich habe ein schönes Geschenk ausgesucht
wenn ich nicht mehr kann, kann ich jederzeit gehen
Gefühle bei schlechten Gedanken: Angst, Unzufriedenheit, Unsicherheit
" guten Gedanken: Freude, Gelassenheit, Sicherheit, da ich selbst
bestimmen kann, wie lange ich bleibe
So mach ich das mit allen negativen Gedanken. Ich muss z.b. auch versuchen Leute kennenzulernen und geh deshalb 2 x am Tag alleine durchs Dorf spazieren. Da hatte ich eine Begebenheit, daß ich als ich auf dem Heimweg war, eine Nachbarin sah, die gerade in ihr Haus wollte. Da bin ich langsamer gegangen und habe natürlich wieder die blödesten Sachen gedacht. Was soll ich erzählen, sie wird mir ansehen, daß ich Angst habe und das ganze Programm. Ich habe auch so Schwierigkeiten mit dem Kennenlernen wie Du, habe auch so niemanden. Als die Nachbarin nun im Haus verschwunden war, ging ich wieder schneller. Doch was macht die, ich bin an ihrem Haus, da kommt sie raus und sagt, Hey, hab Dich gesehen, wollt ein bißchen reden, hast du Lust. Kannst du Dir vorstellen, wie geschockt ich war. Sie wollte mit mir reden und kommt extra raus, wo ich denke, mich will keiner. Fast eine Stunde haben wir geredet, ich voller Ängste, konnte kaum gerade stehen, weil mir schwindelig war und nervös, bis ich dann ihr aufrichtig sagte. Ich muss maln bißchen zappeln, sonst kann ich nicht bei Dir bleiben. Das nahm mir den Druck und wir redeten ganz schön lange. War ne schöne Übung. Leider bin ich am trainieren erst am Anfang. Mein Therapeut will noch so weit gehen, daß ich mich auch mal alleine ins Cafe setzen muß oder mit an einen Tisch, wo nur einer sitzt und anfangen zu erzählen und all solche lustigen schwierigen Sachen, wo ich mich heute schon verkriechen will. Was meinste wie schwer mir der tägliche Spaziergang fällt und dann noch Menschen, die mir entgegenkommen grüßen und irgend ein belangloses Zeug versuchen mit denen zu reden. Aber ich bin mir sicher, es wird helfen.
Hoffe, ich konnte einiges gut rüberbringen, wenn nicht schrei nach mir.
Danke für die ausführliche Beschreibung Ich hab ab heute frei und muss es jetzt schaffen, mir Struktur zu schaffen. Ich hab mir ein paar Sachen vorgenommen, die ich die nächsten Tage erledigen möchte. Ich möchte zum Beispiel mindestens einmal am Tag irgendetwas unternehmen, um nicht hier in der Bude einzugehen, als zB eine kleine Runde laufen gehen oder so.
Ich werd mal probieren, meine Gedanken zu beeinflussen. Vielleicht klappts ja irgendwie.
Hi Du
wegen der Struktur, ich muss seit ein paar Wochen einen Stundenplan schreiben. Ist alles mächtig viel Arbeit, aber der Therapeut wollte sehen, was ich so den ganzen Tag über mache, jede Stunde und ich mußte noch berwerten, wie es mir dabei geht, gut, geht so oder schlecht.
Das habe ich gemacht und uns beiden ist dann aufgefallen, daß ich alles bis Mittag vollstopfe meinen Plan und dann am Nachmittag Schluß ist und ich Leerlauf habe. Und da gehts mir immer schlecht. Nun schreibe ich diesen Plan weiter und versuche mit Hilfe einer To Do Liste auch Aktiviäten in den Nachmittag zu verschieben. ich bekomme nun auch meine Termine beim Therapeuten nachmittags oder sogar abends, damit ich meinen Arsch rausbewege. Muss jeden nachmittag einen Spaziergang durchs Dorf machen. Wenn ich jemanden treffe, soll ich grüßen und ein paar Worte sagen. Gestern hab ich eine neue Nachbarin getroffen und sie willkommen geheißen in unserer Straße und ihr kurz erzählt, wo ich wohne. Muß ja nicht viel sein.
Und dann habe ich immer mit den Gedanken zu tun. Das mit dem Fertigwerden der Wohnung ist auch ein Zwang bei mir. Ich bin sonst nie aus dem haus gegangen, wenn nicht alles fertig war. Jetzt mach ich erst die Wege außerhalb des Hauses und dann verschiebe ich mehr und mehr auf den nachmittag.
Was hast du für Hobbys, kannst du Dich einem Verein anschließen. Ich will ab Januar in die Kegelgruppe des Dorfes. Sind zwar alle älter als ich, aber egal. Du müßtest Dir auch was suchen. Wenn du so laufen gehst, vielleicht triffst du da auch Leute. Wenn du siehst, es macht einer Pause, dann gesell dich doch dazu, ein paar Worte wirst du sicherlich finden. Wir müssen klein anfangen. Ich habe vor allem neuen auch Angst, wohne seit fast 6 Jahren hier und fange jetzt erst an, meine Nachbarn mal wahrzunehmen, daß man ja mit denen erzählen kann.
Hast Du Freunde? Du hast dich ja von vielen losgesagt, was auch richtig war. Und es ist so schwer neue zu finden. Aber du bist noch jung, da ist es doch einfacher, denk ich. Ich kann ja nicht als 40jährige zu irgend einer Frau hier im Dorf gehen und fragen, willst du meine Freundin werden. Also müssen wir raus aus unserer Bude, du und auch ich und noch so viele andere hier, sonst können wir uns eh erschießen. Es klopft keiner an unsere Tür. Freu mich, immer von Dir zu lesen und daß du es nicht albern findest das mit den Gedanken. Weißte, wenns Leute gibt die das studieren, wie sie uns wieder gerade rücken, dann wird doch schon irgendwas dran sein.
Zitat von Tine05;133544
Das habe ich gemacht und uns beiden ist dann aufgefallen, daß ich alles bis Mittag vollstopfe meinen Plan und dann am Nachmittag Schluß ist und ich Leerlauf habe. Und da gehts mir immer schlecht.
So ähnlich ist bei mir auch, nur dass ich eben zur Schule gehe. Echt merkwürdig, wie die Stimmung umschlägt, wenn Leerlauf entsteht.
Zitat
Was hast du für Hobbys, kannst du Dich einem Verein anschließen.
Ich hab in den letzten Jahren immer gern Dinge gemacht, die man alleine machen kann. Ich weiß, dass genau das momentan falsch ist. Ich hab in Gruppen halt immer sofort das Gefühl, dass irgendwas nicht passt, warum auch immer
Zitat
Hast Du Freunde? Du hast dich ja von vielen losgesagt, was auch richtig war. Und es ist so schwer neue zu finden. Aber du bist noch jung, da ist es doch einfacher, denk ich. Ich kann ja nicht als 40jährige zu irgend einer Frau hier im Dorf gehen und fragen, willst du meine Freundin werden.
Das dachte ich auch, aber so einfach ist es auch in meinem Alter nicht, wie man denkt. Besonders, wenn man Probleme hat, sich fremden Menschen zu öffnen. Ich hab schon noch Freunde, mit denen ich was unternehmen könnte. Ach ich glaube, dass ich auch nicht so ganz unschuldig bin an meiner Situation, denn ich melde mich ja auch kaum bei jemanden. Die können ja nicht wissen, dass ich das nicht böse meine, aber nunma oft einfach keine Kraft hab
Hi, ich finde es nicht schlimm, wenn Du auch Dinge alleine machst. Hast Du denn Kontakte in der Schule, in den Pausen. Kannst Du Dich dort unterhalten? Oder bist du dort auch für Dich. Das wäre schade. Du kannst Dich so gut ausdrücken. Du bist bestimmt ein guter Gesprächspartner.
Ich kann aber auch besser schreiben, als erzählen von Angesicht zu Angesicht. Wenn ich mir Dir telefonieren würde, wäre ich stiller.
Wie wäre es denn mit einer Kontaktanzeige in der Zeitung, daß Du ein nettes Mädel kennenlernst. Ich habe das auch gemacht und es hat richtig Spaß gemacht und habe so einige kennengelern unter anderem auch meinen jetzigen Mann. Oder über Internet. Da gibt es doch auch Seiten, wo man Freunde kennenlernen kann.
Das ist aber auch schwierig, sehe ich ja an mir selbst. Gibt es an der Schule nicht Angebote für Nachmittags, wo mehrere das gleiche Hobby haben? Zu meiner Zeit gab es da so viele Angebote. Das waren aber noch DDR-Zeiten. Da konnte man ganz einfach Anschluß finden. Gemeinsame Aktivitäten waren da ganz groß geschrieben. Arbeitsgemeinschaften und so.
Ich wünsche Dir für heute einen schönen 4. Advent. Wie wirst du Weihnachten und Sylvester feiern. ich hoffe doch nicht, alleine.
Nee in der Schule ist alles okay, da bin ich zum Glück richtig aktiv und das macht mir auch Spaß. Das ist ja das merkwürdige: Ich führe in der Hinsicht ein totales Doppelleben. Ich glaube nicht, dass irgendjemandem an mir was merkwürdiges auffällt.
Angeboten wird bei uns nichts. Von Feierlichkeiten wie Geburtstagen usw halte ich mich gerne fern, weil ich Angst davor hab, dass man mein "zweites (nicht leistungsfähiges) Ich" entdecken könnte. Ich hab wie gesagt totale Probleme damit, in einer spaßigen Runde locker zu bleiben, mal zu relaxen, sich zu unterhalten und einfach nur abzuschalten. Ich bekomm dann Bedenken, alles falsch zu machen.
Ich glaube, ich kann mich schriftlich besser ausdrücken als mündlich. Wobei das auch immer ganz stark von der aktuellen Verfassung ankommt. Gehts mir gut und ich fühl mich wohl, kann ich auch reden. Wenn ich aber spontan sein muss, tritt bei mir eine totale Denkblockade auf und wenn diese erst mal steht, ist eh alles zu spät
Für Kontaktanzeigen bin ich glaub ich nicht der Typ.
Weihnachten feier ich zu Haus mit meiner Familie und da freu ich mich auch total drauf Sylvetser ist mir ehrlich gesagt nicht so wichtig.
Hallo dead end,
das was du schreibst, ist sehr bewegend und ist mir durchaus auch sehr bekannt... Ich führe sozusagen auch dieses Doppelleben. Wenn ich bekannte GEsichter (aber nur beruflich) um mich habe, wirke ich selbstbewusst, bin lustig und zuvorkommend und alles, sobald ich im Privatbereich Freunde von meinem Freund kennenlernen will, schnürt sich mein Hals zu und wenn ich alleine daran denke, geht gar nichts mehr... So wie du beschrieben hast, dass du dich fühlst wie gelähmt und du rot wirst etc.
das mit den KOntakten knüpfen würde ich an deiner Stelle langsam angehen, ansonsten übernimmt man sich schon mal schnell und zieht sich dann wieder in sein Schneckenhäuschen zurück... Ich kenne das von mir, ich "kann" mich nie regelmäßig bei meinen Freunden melden. Zum Glück habe ich verständnisvolle Freunde, denn sonst hätten sie sich schon von mir abgekehrt, da ich in dem Punkt echt unzuverlässig bin. Ich finde es aber gut, dass du gemerkt hast, dass die Leute von damals nicht mehr in dein Bild passen und du dich verändern/weiterentwickeln willst. Das ist ein wichtiger Abkapselungsprozess und gehört unbedingt zum Leben dazu!
Tja Alkohol ist ein schwieriges Thema, da trau ich mich nicht, dir Ratschläge zu geben, weil ich selbst noch trinke und da käme ich mir blöd vor, dir einen Rat zu geben und mich selbst aber nicht dran zu halten.
LG Pain
Hi pain,
ich hab nie wirklich über meine Probleme gesprochen, deswegen kann ja auch niemand wissen, was ich manchmal so empfinde. Ich möchte nunmal auch nicht, dass alles nach meiner Pfeife tanzt nur weil ich mal wieder ein Tief hab. Ich finde das unheimlich schwierig zu beurteilen, inwieweit ich da Andere mit belasten kann/darf.
Freut mich für dich, dass du da so einen "tolleranten" Freundeskreis hast, der dir in der Hinsicht deine Freiräume lässt. Hast du auch Probleme mit Depressionen/Stimmungsschwankungen? Also mein Problem ist, dass ich Medikamente nehme und die halt so extrem auf meine Stimmung wirken können, teilweise von einem auf den anderen Moment mein Befinden total umwerfen können. Ich finds total unangenehm wenn ich mit jemandem untwerwegs bin und dann ganz plötzlich kein Wort mehr von mir geben kann, weil ich wie gelähmt bin.
Es läuft doch dann nichts nach deiner Pfeife, es geht einfach um Verständnis und Respekt und wichtig ist, dass du zur DIR ehrlich bist, wie es dir geht und vielleicht lernst du es sehr schnell, dass du auch Depressiv sein darfst, denn es ist eine Krankheit, für die du nichts kannst. Das, was du ändern kannst, ist deine Lebensweise, deine Sicht der Dinge neu zu überdenken, deine Einstellungen zum Leben überprüfen. Setz dir Ziele im Leben, mach das, was du ehrlich gerne magst und mach nichts, um anderen einen Gefallen zu tun.
Ich finde, es ist wichtig, dass du über deine Probleme sprichst, denn du merkst ja, dass es dich innerlich auffrisst. Ich habe früher auch mit niemandem gesprochen über meine Probleme, und ich bin heute froh, es getan zu haben und immer wieder tue, es tut gut, wie sich die Probleme auflösen, glaub mir, aber es ist natürlich ein hartes Stück Arbeit an sich selbst
Hi dead end, ich finde, du solltest Dich auch anderen Menschen gegenüber öffnen. Seit dem ich über meine Probleme offen rede, auch hier im Dorf, muss ich feststellen, wie viele andere auch solche Probleme haben. Wir sind damit nicht alleine. Wer weiß hinter welchen Türen ebenso Menschen mit psyschichen Problemen wohnen.
Sucht man einen Therapieplatz hat man Wartezeiten bis zu einem jahr. Bei uns in der Stadt die Psychologen wirklich halbes jahr bis einem Jahr. Die Psychiatrien sind voll, Wartezeiten. Nach ein paar Wochen wechseln schon wieder die Patienten. Man könnte meinen die ganze Stadt hier bei uns ist krank. Ich mache da auch kein Geheimnis mehr drum und wer dumm quatscht, da sag ich mir, den kanns genauso treffen. Wirklich. Ich habs echt satt, mich dafür zu schämen, weil ich "was an der Seele" habe und keinen Beinbruch. Da würde mich jeder bedauern. Aber bedauert werden möchte ich gar nicht.
Ich glaube ich kann das nicht, also einfach allen sagen, dass ich unter Depressionen leide und dagegen Tabletten nehme. Oder dass ich manchmal diese Unwirklichkeitszustände habe. Ich hab einfach Angst, dass man mich für verrückt erklärt. Ich weiß ja, dass es nunmal einfach eine Krankheit ist und ihr wisst das auch aber wie ist das bei jemandem, der sich mit der Thematik noch nicht auseinandergesetzt hat?
Vielleicht bin ich auch einfach noch nicht bereit dafür...ich weiß es nicht.
Lass dir so viel Zeit, wie du willst. Nehme dir zum Anfang vielleicht jemanden zur Seite, dem du wirklich vertraust und wenn er oder ihr wirklich etwas an dir liegt, dann wirst du auch verstanden. Ich kann das gut nachvollziehen, ich habe mir immer eingeredet, dass alle mich für bekloppt halten. Genau das Gegenteil ist eingetreten, es wird verstanden, ich habe die Möglichkeit, ehrlich zu sein und dieses Versteckspiel hat endlich ein Ende. Du musst dich dafür auch nicht schämen, nein, diese Krankheit ist nunmal ein Teil deines Lebens und es ist deine Aufgabe, dich um DICH selbst zu kümmern, damit du wieder gesund wirst und es dir besser geht. Wenn man aufhört, sich selbst zu verar....... geht es schon viel besser.
Hey pain, ich hab gemerkt, dass sich bei mir in den letzten Tagen was getan hat. Ich hab einfach mal probiert, wieder ein paar Kontakte herzustellen und bin mal raus hier aus der Bude. Das ist für mich irgendwo schon ein kleiner Teilerfolg. Ich hab zwar immernoch niemandem gesagt, was ich nehme usw. aber ich brauch da einfach meine Zeit. Es hat aber ganz sicher gut getan, was zu unternehmen. Ich hoffe, dass ich nicht wieder in mein Loch zurück krieche denn es kostet mich immer wieder Überwindung, mich selbst um Kontakte zu kümmern. Aber ich glaube anders gehts nicht.
Tine, ich bin jetzt schon länger am üben, meine Gedanken positiver zu gestalten, also die Schlechten erst gar nicht Überhand gewinnen zu lassen. Es ist wirklich schwer aber ich hab das Gefühl, dass es ab und zu klappt und ich besser darin werde
das freut mich sehr dead end das ist ein toller Fortschritt, jetzt heißt es, dran bleiben ich wünsche es dir so sehr
ich kenne das von mir selbst auch
Hi Dead-end,
freut mich auch, das zu lesen. Ich hoffe, Du kannst das mit den positiven Gedanken weiter durchziehen. Ich "arbeite" an mir mit diversen Methoden. Wenn´s Dich interessiert, kann ich Dir das ja mal beschreiben.
Gruß
Whoopie
Hey Whoopie, klar, würd mich sogar sehr interessieren, was es noch für Methoden/Techniken gibt.
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