Hi,
ich war längere Zeit nicht mehr hier drin. Seit Jahrzehnten bin ich abhängig von Schlafmitteln, erst frei verkäufliche, dann hab ich eins vom Arzt gekriegt, dann hab ich ein Neuroleptikum gekriegt vom Doc, davon habe ich immer mehr gebraucht und jetzt bekomme ich zusätzlich ein Benzo, das soll ich aber nur 3 Wochen nehmen... ich weiß nicht ob ich das dann einfach absetzen kann, ich glaube nicht...:confused:
Nen stationären Entzug habe ich noch nie gemacht, ich hab auch Angst davor. Kann man so was zuhause kurieren und wieviele schlaflose Nächte muss man dann durchstehen, dieses NL das ich zur Zeit nehme hat so unangenehme Nebenwirkungen dass ich auch das absetzen will.
Schlafmittel, Neuroleptikum und Benzo
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Hallo Pillenmaus,
schön das du wieder da bist.
Weinger schön natürlich dein Anliegen.
Zum Benzo..
Ich denk wenn du meinst das du es nicht brauchst, bzw du Angst hast es zu nehmen, dann spich mit deinem Arzt. Sag ihm das du Bedenken hast...
Ich finds aber echt Klasse das du da so auch genau schaust und Zweifel hast.Ein Entzug kann bei vielem Mittelchen unterschiedlich sein und sollte auch immer mit einem Arzt besprochen werden.
Vielleicht sagst mal um was es da genau geht. (Namen der Medikamente).
Liebe Grüße
Bluemchen
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Wie Blümchen schon sagt, jeder Entzug verläuft anderst. Symtome die den einen schier in den Wahnsinn treiben können bei einer anderen Person gar nicht vorkommen. Aber es wäre schon hilfreich zu wissen was für Medis Du nimmst und in welchen Mengen.
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Also vom Neuroleptikum, Seroquel, nehme ich derzeit 400 mg, will da aber ganz runter weil ich auch schlechte Leberwerte habe, obwohl ich kaum Alkohol trinke. Damit ich das reduzieren kann, habe ich Lendorm verschrieben bekommen, ich nehme aber nur 1/2 Tablette. Habe jetzt Bammel davor mich beim Doc als Schlafmitteljunkie zu outen, möglicherweise verschreibt er mir dann nichts mehr in Richtung Benzo. Ne Ausweichmöglichkeit bietet da der Hausarzt, der würde Zolpidem verschreiben.
Somit halte ich mir ja wieder mal ein Türchen offen um an meinen "Stoff" zu kommen... Irgendwie ne Art Teufelskreis, wenn ich aufhöre, habe ich ein Problem, wenn ich nicht aufhöre, bin ich eins... -
Ja, das kann ich gut nachvollziehn. Ich glaube aber nicht das Dein Arzt Dich abstempeln wird als Junkie. Schließlich hast Du die Medis von Ihm. Und schon im Beipackzettel steht drin das diese süchtig machen können. Schlaflosigkeit ist übel, ich kenn das auch. Aber wenn man erstmal mit Schlafmittel angefangen hat ist es sehr schwer wieder "allein" einzuschlafen. Sicher werden dann ein paar schlaflose Nächte auf Dich zukommen. Aber im Enddefekt holt sich der Körper irgendwann was er braucht. Versuche täglich zur gleichen Zeit ins Bett zu gehn. Mach irgendein kleines Ritual. Z.b erst einen Tee trinken. Und morgens immer zur gleichen Zeit aufstehen. So gewöhnt sich der Körper auch wieder an den normalen Ablauf. Du darfst eben nicht vergessen das Du eine lange Zeit diese Mittel benützt hast. Da kannst nicht erwarten das es von heute auf morgen gleich wieder klappt. Der Entzug geht vielleicht ein paar Tage, die Schlaflosigkeit kann aber deutlich länger gehn, bzw immer nur kurze Schlafzeiten.
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Hallo Pillenmaus!
Also soweit isch weiss ist Lendorm (Brotizolam) kein klassisches Benzo, aber dennoch ein Benzodiazepin-Derivat mit einer Halbwertzeit von ca. 9 Stunden. Nach 3 Wochen kannst du es eigentlich einfach absetzten. Macht bei Dauerkonsum auch abhängig! Du nimmst ja auch nur ne halbe Tablette. Wenn du dann schon Absetzerscheinungen verspürst und nicht schlafen kannst, frag deinen Doc mal nach Doxepin! Das ist ein trizyklischen Antidepressiva und macht nicht abhängig! Das hatte ich auch öffter schon verschieben bekommen. Es wirkt wenn man sich noch nicht daran gewöhnt hat sehr gut schlaffördernd, beruhigend und angstlösend.
Hier mal einen kleinen Auszug von Netdoktor.de:
Doxepin wird zur Behandlung depressiver Zustände mit den Leitsymptomen Schlafstörungen, Angst und innere Unruhe, sowie zur Behandlung chronischer Schmerzzustände eingesetzt.
Quelle: http://www.netdoktor.de/Medikamente/Do…-100009671.html
Es wird auch gegen Entzugserscheinungen von Drogen und Medikamenten eingesetzt.
Seroquel nehm ich auch (300mg) abends und vertrag das super und mir geht es gut dabei. Besser schlafen kann ich davon allerdings nicht. Dafuer hab ich noch truxal momentan als Bedarfsmedikation. Is ok, aber auch Net der burner. Doxepin ist zumindest am Anfang für mich besser zum schlafen.
Gut gemeinter Rat: Halt dich am besten von Benzos fern! Machen auf Dauer schwer abhängig, aber das weisst du ja.
Ich wuensch die ne gute und vorallem ruhige Nacht!
lg
AndyPS: Ein stationärer Entzug ist halb so wild wie ich finde und vorallem wird man da rund um die Uhr betreut. Ist schon ne gute Hilfe wenn mans zu Hause alleine nicht packt. Hab schon mehrere hinter mir!
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Hallo Andy,
Doxepin hatte ich schon mal. Am Anfang konnte ich damit alleine noch einschlafen, irgendwann nahm ich dazu wieder Betadorm, frei verkäuflich. Das allein half dann auch nicht mehr, ich nahm dann 2 Hoggar und 2 Betadorm, und schließlich musste ich dazu noch Wodka trinken. Der Hausarzt hatte daraufhin Zolpidem verschrieben.
Das Doxepin hat mir übrigens ganz schreckliche Heißhungeranfälle ausgelöst, mit Bauchschmerzen und dem Drang, sofort was essen zu müssen. Ich habe damals 40 kg zugenommen! Also ich nehme nie wieder Doxepin. Das ist das Schlimmste was es gibt. Ich kriege momentan Lithium und Seroquel. Manchmal reicht das Seroquel nicht aus, dann muss ich Schlafmittel dazu einwerfen. -
Liebe Pillenmaus,
als ich Deine Beiträge gelesen hatte, erinnerte mich soviel an Früher. Antidepressivum nahm ich nicht, weil ich davon zunahm. Außerdem wirkte es nicht über Nacht. So ein Mist aber auch.
Benzo als Grundlage, dazu noch Dieses und Jenes usw. Vor Alkohol hatte ich immer Horror. So wurde ich wenigstens nicht Alkohol abhängig.
Durch den Benzo-Entzug habe ich akzeptiert, das ich Antidepressivum brauche. Bin heute auch keine Elfe mehr.
Nun gehe ich mit Sport an die Pfunde. Langsam, ganz langsam.
Du bist erst 41, bitte, setz die Schlafmittel ab. Hinter all diesem Zeug, Deinem abendlichen Versuch Dich zu betäuben, stehen Probleme. Die gilt es aufzuarbeiten, zu lösen.
Glaub mir, das Leben ohne Schlafmittel ist viel viel schöner. Überhaupt kein Vergleich mit der Zeit, als ich danach gierte, nur ja nicht ohne Benzos zu sein.
Wünsche Dir alles Glück dieser Erde. Du schaffst es.
Herzlich, Gesina -
Hast Du denn inzwischen mit Deinem Arzt gesprochen? Sorry, aber ich finde eben das Du sehr unschlüssig wirkst was nen Entzug betrifft. Auf der einen Seite willst Du davon weg, auf der anderen Seite willst Du aber auch ein Hintertürchen. Versteh ich total gut, ging mir auch nicht anderst. Ein Entzug macht jedoch erst dann Sinn (vor allem dauerhaft) wenn Du wirklich überzeugt von dem bist was Du tust. Es werden sehr schwere Zeiten kommen und Du wirst daran denken wie einfach Du die wieder "verschwinden" lassen könntest. Man braucht echt einen starken Willen. Und wenn man schon mit dem Gedanken reingeht ala: naja, ich versuchs halt mal, wenns klappt gut, wenn nicht versuch ichs später nochmal. Ist gar nicht bös gemeint, genau Deine Situation hatte ich auch mit Medis. Aber eins kann ich Dir sagen. Mich hat noch nie ein Arzt blöd angemacht wegen der Sucht, wirklich noch nie. LG, Carry
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Hallo!
Erstmal ist es so, daß Du von Neuroleptika nicht körperlich abhängig wirst. Auch wenn Du Dich mit der Zeit daran gewöhnt hast und die Dosis steigern mußtest, bist Du davon nicht körperlich abhängig.
Benzodiazepine machen allerdings nach einiger Zeit körperlich abhängig, doch noch nicht nach drei Wochen. Ich selbst habe über zwei Monate das Benzodiazepin Diazepam verschrieben bekommen und konnte es ohne Probleme danach wieder absetzen.
Wenn Du mit dem Neuroleptikum wegen der Nebenwirkungen nicht zufrieden bist, dann frage Deinen Arzt, ob Du z.B.ein anderes Neuroleptikum mal ausprobieren kannst.
Ich halte es nicht für klug, nach so vielen Jahren einfach alle Medikamente abzusetzen!Gruß, Shoshanna
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