Kennt ihr das, zwanghaft über die Vergangenheit nachzugrübeln und dann kondensiert sich alles auf einen kurzen Moment - vielleicht fünf Minuten... und man sagt sich: wären diese fünf Minuten anders gelaufen, wäre das ganze Leben anders - und besser?
Ich möchte nicht erzählen, über welche fünf Minuten ich immer nachgrübel, weil ich nicht noch mehr darüber nachdenken will.
Zwanghaftes Nachgrübeln über Vergangenes
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Na klar, ich glaub dass geht hier "fast" allen so. Bei mir spielen sich auch oft momente ab wo ich denke "hätt ich da des und des gemacht, wär es nie soweit gekommen." Viele sagen zwar "häng nicht in der Vergangenheit, wenn du Zukunftsängste hast." Aber es ist schwer und ich bin lieber in der Vergangenheit und grübel als mir gedanken um die Zukunft zu machen. Aber anderseits stört es ja doch, weil es ja einen dann verletzt. Ist ganz schön kompliziert mit mir :P!
Lg
Nessy -
hi mauro!
klar, das kenne ich zu gut, habe ich es jedoch in den Griff bekommen nach 13 Jahren! es ist sehr schwer, den Grübelzwang zu durchbrechen. Es kommt darauf an, wo du im Leben stehst, bist du zufrieden mit dir? Nein wahrscheinlich nicht, denn sonst würdest du nicht so über diese fünf Minuten zwanghaft nachdenkenWas wäre denn anders gelaufen? Wäre es alles besser oder nur anders?
Fakt ist nun mal, was passiert ist, lässt sich leider nicht mehr ändern und man muss einen Weg finden, im hier und jetzt wieder Fuß zu fassen, damit deine Gedanken dich nicht kontrollieren und quälen. Was tust du denn, um die Gedanken nicht so mächtig werden zu lassen? Hast du da schon Wege für dich, die dir helfen würden? -
Hi Mauro, ich habe so einige 5 Minuten, über die ich nachgrübel, dann wäre vieles anders gelaufen. Ich grübele auch noch viel zu viel über diese Zeiten nach. Sie sind auch zwanghaft, aber nicht ständig, meistens träume ich nachts davon und dann grübele ich den ganzen Tag darüber nach. Aber dann sind auch wieder Tage da, wo nichts ist. Ist ein ganz schön anstrengender Kampf gegen Gedanken, die man nicht will anzukämpfen. Lg. Tine
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Hey Du,
ja, auch ich quäle mich regelmässig mit Gedanken darüber, was hätte sein können, wie hätte es sein sollen, was wäre wenn wie wo und weshalb ... vor allem abends, wenn man im Bett liegt und schlafen möchte.
Ich glaube der einzige Weg, mit diesen Vorgängen im Kopf besser klar zu kommen, ist, indem man versucht eben diese meist unangenehme Vergangenheit zu akzeptieren. Sie ist nunmal ein Teil von einem, so sehr man das vielleicht auch nicht wahr haben - oder gar vergessen möchte. Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass selbst die schlimmsten Situationen, die ich durchlebt habe, auf irgendeine Art und Weise auch etwas positives hatten. Als Beispiel: Liegst Du am Boden, hast kein Geld und bist total alleine, dann ist das natürlich super doof, aber man kann auch die goldene Seite sehen... also weiss man, wenn man in so einer Situation steckt und die bewältigt, dass man Geld besser zu schätzen weiss, dann weiss man, dass man selbst wenn man am absoluten Minimum und noch darunter lebt, es doch immer irgendwie weitergeht... aus diesen kleinen Dingen schöpfe ich Kraft für mein tägliches Leben.
Je weiter "unten" man war, umso stärker wird man sein, wenn man sich aus seinem Teufelskreis befreit ... je mehr man leiden musste, je besser weiss man die kleinen Dinge zu schätzen, usw.
winke winke
Sad -
Hi Mauro, ich grübele auch viel über die Vergangenheit nach und ich war auch mal ganz unten, zwar nicht finanziell oder, daß ich keine Wohnung hatte, sondern krankheitsmäßig. Ich lag fast 7 Monate auf der geschlossenen Station in einem Krankenhaus. Die hatten mich schon abgeschrieben und so einige Mittelchen ausprobiert und mir eigentlich auch die Sucht nach Benzos gelegt. Ich fühlte mich da ganz unten. Mein Mann hat mich da rausgeholt und mein Hausarzt und mich in eine Klinik gebracht, die weiter weg war. Pflegen könnte mich mein Mann auch zuhause, so tief waren meine Zustände und Depressionen. Mit Hilfe des anderen Krankenhauses habe ich es geschafft und heute lebe ich ein fast normales Leben, nur daß ich nicht mehr arbeiten kann. Ich will da nicht wieder hin und ich m öchte auch nie wieder Schläge kriegen, wie in der Kindheit und in der 1. Ehe. Ich freue mich, daß es mir wieder einigermaßen geht, das unser Geld von einem Monat zum nächsten reicht, daß wir ein Dach übern Kopf haben und daß keiner unserer Verwandten und Freunde ersthaft krank ist. Ich freue mich über meine Tiere, daß sie so gut gedeihen bei mir und daß ich sie gut pflege, denn sie sind auf mich angewiesen. Ich bewundere jeden, der sich aus seinem Tief befreit, doch manchmal brauchen wir auch Arschtritte, ich jedenfalls. Das andere Krankenhaus, die haben mich wochenlang "zum Leben" gezwungen, bis ich es wieder konnte. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und grübele nicht so viel, versuch es wenigstens. Lg Tine
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Guten Abend Mauro,
ja ich kenne das auch, oft ist es dann auch so, dass ich zwanghaft irgendwelche alten Texte suche, von damaligen Zeiten. Ziehe mich damit runter.
Somit komme ich in diese Gefühlslage, erinner mich, ärger mich, ziehe mich selbst runter.
Teilweise, will ich es vergessen verdrängen, teilweise will ich auch wieder in diese Lage.
Verrückt?
Ich weiß es nicht, ich denke es ist ein Stück normal, Erlebtes dadurch zu verarbeiten. Aber ich es ist wichtig, ne gewisse Grenze zu ziehen.
Es war einmal und ohne dem wären wir nun nich was wir sind.Gruß, Zyna
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hi leute, gib es auch hier leute wo das gleiche problem wie mauro und die anderen habe, ich habe auch das gleiche problem.
habt ihr es besiegt? konntet ihr euch befreien von dem grübeln über die vergangen heit oder so -
Hallo zusammen. Das Grübeln ist ja nachvollziehbar für Menschen wie uns, die in der Vergangenheit schwer seelisch erkrankt sind und heute versuchen irgendwie das Ganze zu verstehen und zu bewältigen. Mir hilft z.B. mein Verhaltenstherapeut. Er kennt meine gesamten phobischen Ängste und Zwänge. Es ist gut zu wissen, dass es einen Profi gibt, der einen mit seiner Erkrankung kennt und mit mir an den Problemzonen arbeitet.
Vielleicht löst sich manches einfach über Nacht auf........?
lg
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Ich kenne dieses zwanghafte sich Erinnern und darüber nachgrübeln wie man zu jener Zeit das Ruder hätte rumreißen können auch, frage mich was aus all meinen falschen Entscheidungen geworden wäre, wäre mir damals deren Tragweite bewusst gewesen. Was wäre wenn dieses oder jenes anders verlaufen wäre? Wo stünde ich jetzt? Wäre mein Leben nur halb so kompliziert? Diese Fragen tun einfach weh.
Ich denke das Wichtigste ist, dass man sich selbst verzeihen kann, dann verliert das Erinnern auch seinen Schmerz.
(Daran habe ich immer noch sehr stark zu arbeiten, ich hoffe ich kann mir eines Tages verzeihen)
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