Alkohol ... regelmäßig ...

  • Hallo ...

    Ich hätte meine Gedanken jetzt direkt an Roses Thread anhängen können, aber das trifft es doch nicht ganz ...
    Ich trinke, ja, ich trinke jeden Abend. Ich fange nicht tagsüber damit an, ich gehe nüchtern zur Uni, zu meinem Thera ... aber wenn ich mal nen freien Tag habe und Alk (so gut wie immer Bier, selten Wein) im Hause ist, dann stehe ich auf, schlürfe meinen Kaffee, meine ADS, und dann nehm ich auch mal um mittags mein erstes Bier zur Hand. Ist selten, kommt aber vor ...

    Insgesamt kann ich (glaub ich) nicht mehr anders. Ich habe eine verdammte Angst davor, das, was ich hier gerade schreibe, gleich abzuschicken, weil es einfach wahr ist ... Es ist eine Abhängigkeit, bitte, Dirty, sieh es ein! Du musst was tun, du kommst nicht mehr allein davon los!!

    ... Mein Vater war Alki. Ich weiß, wie sie ein Leben zerstören kann, diese Scheiße. Er war Alki schon bevor ich geboren wurde. Erst seit kurzem (es ist gerade mal ein Jahr) ist er "trocken". Ich hätte nie gedacht, dass er einfach davon wegkommt. Er hat zwar nie "harten" Alk konsumiert, aber gut 6-7 Liter Bier am Tag.

    Und nun bin ich auf dem besten Wege ihm nachzueifern ... Ich will das nicht, aber ich bin schon dabei! ...

    So, jetzt habe ich das niedergeschrieben, es fühlt sich gut an, das geschrieben zu haben, und bevor ich es wieder mal lösche, wie so vieles, was ich schon geschrieben habe, schicke ich es jetzt ab ...

    ... sorry, wenn es etwas wirr ist ...


    Danke für's Lesen.
    Dirty

  • Hallo!
    Ja die ich habe Angst davor das es schon Abhängigkeit ist oder noch wird.
    Und mein Vater war auch Alki so hat er sich die Ehe zerstört. Aber was wie ein WUnder war, seitdem er geschieden war, hat der keinen Tropfen mehr angepackt! Und das alles hat der ganz alleine geschafft.

    Meinst Du es könnte sien das so was im entferntesten Sinne auhc erbbar ist?
    Liebe Grüße,
    Rose

  • Ich ziehe den Hut vor euch, ja auch vor dir Dirty, denn sowas schreibt sich nicht so einfach! Eigene Erfahrungen habe ich ja auch genug dazu und es freut mich, denn hier leigt wirkliche Einsicht vor!

    Sprichst du auch mit deinem Therapeuten drüber?? Solltest das tun!

    Ob nun eine Suchtkrankheit vererbbar ist, ich weiß es nicht genau! Sicher aber gibt es Anlagen dazu, die einfach den ein oder anderen leichter süchtig werden lassen!
    Wenn amn auch lange ein verhaltensmuster vorgelebt bekommt, dass könnte schon auch suchtfördernd sein!

    In diesem Sinne, offen drüber schreiben/reden und Hilfe annehmen, kämpfen und kämpfen und noch mal kämpfen!

  • Mein Vater hat durch einen Krankenhausaufenthalt (der nix mit dem Alk zu tun hatte) von heute auf morgen aufgehört. Ist zwar nicht so, dass er gar keinen Tropfen mehr trinkt, aber die ersten Monate hat er gar nichts angerührt, mittlerweile dann doch ab und zu (bei Feiern etc.), aber nicht mehr zuhause. Ob es anhält weiß ich ja auch nicht ...

    Ich bin der Meinung irgendwo gehört zu haben, dass das Suchtpotential irgendwie ... ja, "vererbt" wird, also dass man als Kind eines Alkoholikers zumindest gefährdeter ist, selbst einer Sucht zu verfallen.

    Die Alk-Abhängigkeit wurde mir von Beginn an vorgelebt, ja. Allerdings hätte ich früher immer gedacht, dass es mich vom Alk eher fernhält als dorthin zieht ... Naja, schleichenderweise ist es halt bei mir immer mehr geworden.

    Habe zwar was die Masse angeht die schlimmste Zeit hinter mir, vor etwa einem Jahr habe ich mich noch ins Delirium gesoffen, fast jeden Abend, u.a. mit Stroh-Rum 80 ...
    Mittlerweile ist es die ebenso schlimme Regelmäßigkeit, die mir Sorgen macht. Aber wirklich davon los komme ich nicht. Schiebe es jeden Tag vor mir her es einfach sein zu lassen ... und frage mich, ob es schon so weit ist, dass ich professionelle Hilfe benötige??
    Hilfe annehmen möchte ich schon, nur mit dem Kämpfen hab ich's nicht so ... (so viel zum Thema "Einsicht" :face_with_rolling_eyes: )

    Ist schon wieder lang und wirr geworden, sorry ...

    Lieben Gruß
    Dirty

  • So, ich gehe es jetzt wirklich an. Die letzten Tage bzw. Wochen waren einfach zu heftig vom Konsum und vom Geld her, das ich dafür ausgegeben hab. Aber ich habe Angst. Angst z.B. vor Bandproben, bei denen ich dann konsequenterweise auch nichts trinken darf. Ich befürchte, dass mir nichtmal die Musik ohne Alk Spaß macht :frowning_face: ...

    Aber es ist notwendig. Ich sitze hier gerade rum, schau mich nüchtern in meiner Wohnung um und frage mich wie ich sie so verlottern lassen konnte. Shit!
    Ich war eben einkaufen, zum ersten Mal seit langem hab ich den Laden ohne Bier im Rucksack verlassen *schulterklopf*

    Naja, mal schauen ... leicht wird es nicht, aber ... es MUSS wirklich sein.

    Ist ja ein halber TB-Eintrag geworden, aber egal.
    Gruß
    Dirty

  • Ja das ist sehr gut! Und dann wirst Du es schaffen. ich werde mich jetzt auch mal selbst in den Arsch treten und dann aufhören. So ist es ja auch nicht schön. Nur schlafen zu können wenn ich Dicht bin. DAs ist eigentlich total scheiße.
    Ich wünsch Dir jedenfalls viel Glück und Kraft!
    Liebe Grüße,
    Rose

  • Das mit dem Schlafen ist wirklich so eine Sache ... deswegen bin ich auch erst heute morgen um halb sieben ins Bett gegangen. Hab zwar so Tabs da, die auch ganz gut wirken, aber wenn ich die nehme bin ich am nächsten Tag immer total platt und mir ist schummrig.

    Rose, versuche auch mit dem Alk aufzuhören, besser ist es auf jeden Fall! Danke, ich wünsch dir auch alle Kraft dafür!!

    Lieben Gruß
    Dirty


    ---


    Das hier hab ich gerade gefunden, zum Thema ob das in irgendeiner Weise vererbt wird (Quelle: https://www.suchtundselbsthilfe.de/www.c-d-k.de :frowning_face:

    Für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit gibt es bis heute kein einheitliches Erklärungsmodell. Was beim Einzelnen zu einer Alkoholproblematik führt, ist individuell sehr unterschiedlich und meist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ganz klar kann jedoch mit einigen Vorurteilen aufgeräumt werden, die im Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit immer wieder genannt werden:

    Persönlichkeit:
    Alkoholabhängigkeit ist keine Charakterfrage. Alkoholabhängige sind keine besonders labilen, willensschwachen oder unbeherrschten Personen. Die oft zitierte Suchtpersönlichkeit ließ sich nicht durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen.

    Vererbung:
    Auch wenn Angehörige von Alkoholabhängigen ein erhöhtes Risiko haben, ebenfalls eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln, kann man keinesfalls davon sprechen, dass die Erkrankung selbst vererbt wird. Was anscheinend vererbt wird, sind körperliche Faktoren wie Alkoholverträglichkeit bzw. Alkoholabbaukapazitäten. Eine erbliche Vorbelastung allein reicht nicht aus, um eine Abhängigkeit zu entwickeln.

    Schwere Kindheit / Schicksalsschläge:
    Nicht alle Alkoholabhängigen hatten eine schwere Kindheit oder ein besonders schweres Leben vor Entwicklung ihrer Erkrankung. Anders herum entwickelt auch nicht jeder Mensch, der unter schwierigen Bedingungen in der Kindheit gelitten hat bzw. harten Schicksalsschlägen ausgesetzt war, eine Alkoholabhängigkeit. Ein Vergleich von Lebensläufen von alkholabhängigen und nicht abhängigen Personen brachte keinerlei Unterschiede zu Tage.

    Die Entwicklung einer Abhängigkeit ist keine einfache Ursache-Wirkungs-Beziehung, sondern ein komplexer, multifaktorieller Prozess, der in den meisten Fällen über einen längeren Zeitraum hinweg schleichend verläuft.

  • Dirty, du schaffst es davon los zu kommen. Du bist stark und ich glaube an dich. Ich würde dir gern helfen weil ich sehe wie schwer es dir fällt, aber leider habe ich nicht die Macht darüber, dir die scheiße abzunehmen. Tut mir leid.

    Ich hab dich lieb.
    Deine sweety

  • hochachtung DIRTY

    klar wünsche ich dir, dass du dir einen weg bahnen kannst durch dieses labyrinth. es wird nich einfach sein "NEIN" zu sagen. doch in deinem kopf bist du auf dem richtigen weg.

    eine geschichte aus meinem beschissenen leben:

    mein freund ist alkoholiker. zwar trinkt er "erst" ab mittags, doch über den tag verteilt schafft er ein enormes pensum an bier und schnaps. es ist an manchen tagen ganz okay. er ist gut drauf und kann sich mit mir unterhalten. DOCH es gab tage, an denen er sogar handgreiflich wurde und mich tyrannisiert hat. das sind dann solche momente, in denen er nicht mehr herr seiner sinne ist und mit mir macht, was er will. ich dagegen kann nur tatenlos zusehen und leide sehr darunter. ich habe ihm schon oft gesagt, er soll eine therapie machen. doch da sieht er durch eine rosa rote brille und meint, dass er so weit noch nicht wäre. er könne ja jeden tag damit aufhören. wenn er dieser meinung ist, und diese auch vertreten will, warum tut er das dann nicht? merkst du was?

    wenn mein beitrag etwas derb auf dich wirken sollte, entschuldige ich mich dafür. doch JETZT hast DU es in der hand.
    DU WILLST AUFHÖREN DAMIT, also wirst du es auch schaffen.
    ich wünsche dir alle kraft der welt, die richtige entscheidung zu treffen.

    lg QUETSCH

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