Wie kann man den Suchttrigger besiegen?

  • Hm, auf der Suche sind wohl einige hier.....ich hab bis jetzt nichts besseres gefunden als Ablenkung.

  • ja, das ist mir sehr bewusst, ich suche halt irgendeinen Weg für mich dem Trigger bewusst in den Allerwertesten zu treten! Tagsüber auf der Arbeit schaffe ich das ja schon ganz gut, da habe ich den Nikotintrigger besiegt seit mehreren Wochen und das hätte ich früher nicht einen tag lang geschafft.

  • Dann versuch dich doch den ganzen Tag ab zu lenken. Sei es mit der Wohnung oder sonst was, lenk dich mal ganz davon ab (so schaffte ich es).

    Lg
    Nessy

  • danke carry, Seele und ganeha =)

    ich bin ja tagsüber immer abgelenkt durch die Arbeit zum Glück. Wenn ich nach Hause komme, dann kommt dieser dumme Trigger, obwohl es beim Nikotin schon erheblich zurückgegangen ist, worauf ich auch stolz bin! jetzt müsste noch der Alkoholtrigger verjagt werden, darüber lachen ist schon eine sehr gute Idee! ich werde das ausprobieren!

  • ja du sagst es Julchen :smiling_face: puuuhhhh gelingt mir den Tag über auch wunderbar und abends wurmt es mich dann so und meine Einstellung kippt wieder ins Gegenteil um und das jeden Tag aufs neue, aber ich krieg den Sausack noch klein!!!!!

  • Ich habe noch ein Tipp der bei mir super wirkte!
    Ich bin nach ner Zeit rückfällig geworden, weil keine ablenkung mehr da war und da machte ich etwas, was mich so abschreckte, dass ich selbst nach ca. 2 Jahren dass zeug nie wieder anrühr!
    Als ich merkte dass ich wieder die Drogen zu sehr genieße, habe ich mich in Suchtberatungsinstituten usw. mal so bisschen informiert. Ich habe mich über die Inhaltsstoffe schlau gemacht (was den alles da drin ist, was die Stoffe auslösen können, wie ich in ein paar Jahre aussehen könnte, welche Körperteile sie am meisten beschädigen und wie die dann am ende aussehen usw.) ich hätte nie gedacht, dass so wenig Drogenkonsum einen so häftigen einfluss haben kann!
    Und desshalb rate ich dir, geh mal dich bisschen informieren was denn alles so dort drin ist und was schlimmsten falls passieren kann usw. wenn man Bilder und kranke Menschen sieht, fällt dass aufhören den meisten leichter!

    Lg
    Nessy

  • Zitat von paindrop82;122354

    :69:ich bin auf der Suche nach einem WEg, mit dem ich den Suchttrigger besiegen kann auf Dauer :smiling_face:

    Würde mich auf Antworten freuen

    LG von Pain

    Hi,

    bevor der Suchtdruck kommt:
    - sorge nach Möglichkeit dafür, daß deine Wohnung frei von deinem Suchtmittel ist. Mache den Weg um es zu beschaffen so lang wie möglich.

    - nimm dir nicht vor "nie, nie wieder" zu deinem Suchtmittel zu greifen. "nie wieder" ist ein viel zu großer Zeitraum. Rückfälle können passieren und nach einem RF erneut mit "nie wieder" anzufangen, funktioniert nicht. "Nur für Heute" ist ein gutes Ziel.


    wenn der Suchtdruck kommt:
    - sitz nicht rum und grübele, sondern beschäftige dich. Womit ist egal, nur nicht grübeln.

    - vermeide so weit wie möglich den Kontakt mit deinem Suchtmittel. Als Alki z.B. gehe jetzt nicht Einkaufen, das Flaschenregal kann dich den Hals kosten.

    - bleib immer bei einem überschaubaren Zeitraum, in dem Du deinem Suchtmittel widerstehst - das "nur für Heute..." Wenn Du glaubst es nicht mehr auszuhalten, dann reduziere den Zeitraum auf den Vormittag oder sogar auf eine Stunde. "eine Stunde warte ich noch, dann werde ich mich neu entscheiden" So bin ich durch die ersten Tage gekommen: Stunde für Stunde

    - und am allerwichtigsten: versuch es nicht allein. Sprich mit jemandem, der deine Situation kennt und vor allem mit jemandem, der selbst weiß, wie sich das anfühlt.


    Grüße

    det

  • lieben Dank dir Seele, ich habe mich über Alkohol und seine Auswirkungen schon sehr gut informiert und trotzdem falle ich oft zurück, worüber ich mich immer wieder ärgere! Aber recht hast du, ich werde einfach so lange Infos sammeln, bis es irgendwann mal klick macht =)

    @det: lieben dank für deine Antwort. Das hilft mir schon weiter und das mit dem Zeitraum, das habe ich auch schon gemerkt, dass der Druck riesig wird, wenn man sich das "für immer verbietet" sozusagen. Ich werde es versuchen wie beim Nikotin, heute morgen rauche ich nicht, dann mittags nicht, nachmittags nicht und dann am späteren Abend rauche ich dann. Aber ich würde das auch gerne ganz aufhören, na mal sehen.

    Das mit dem Stundentakt finde ich sehr nützlich, das bringt mich bestimmt weiter :smiling_face:

    ganesha: ja, ich habe auch schon gemerkt, dass der Druck besonders stark wird oder für mich kaum aushaltbar, wenn meine Mutter mich angerufen hat und wieder alle Erinnerungen hochkommen .... aber ich gehe zum Beispiel abends momentan nur selten weg, um nicht in Versuchung zu kommen... also ich schließe mich nicht ein, aber Partys mit Alkileichen meide ich komplett



    MEin Freund weiß von meinem Alkproblem und zum Glück unterstützt er mich auch und akzeptiert mich mit dem Problem. Er hat jetzt kein richtiges Alkoholproblem. Er hat früher Drogen konsumiert und auch viel Alkohol getrunken. Er hat dann mit den Drogen aufgehört und eine Therapie gemacht wegen seiner Agressionen. Am Samstag war es nur komisch, weil wir uns ja vorgenommen hatten, nichts zu trinken, haben wir uns auch dran gehalten. Und nach dem Einkaufen hab ich dann gesagt, "siehst du ich sag ja, dass wir heute nichts trinken" und er erwiderte darauf: "bitte rede nicht immer davon, dann will ich auch nicht trinken".... vielleicht hat er doch auch ein auch wenn kleineres Alkoholproblem?

  • ganesha: ja, ich habe auch schon gemerkt, dass der Druck besonders stark wird oder für mich kaum aushaltbar, wenn meine Mutter mich angerufen hat und wieder alle Erinnerungen hochkommen .... aber ich gehe zum Beispiel abends momentan nur selten weg, um nicht in Versuchung zu kommen... also ich schließe mich nicht ein, aber Partys mit Alkileichen meide ich komplett

  • Finde heraus, was du eigentlich wirklich möchtest, anstelle des Mittels. Mach dir klar, dass es eigentlich nicht dein "Stoff" ist, sondern ein bestimmtes Gefühl oder ein Zustand und schau, wie du ihn anderweitig erreichen kannst.

    Versuche es nicht als Verbot anzusehen, wenn du nichts nimmst, sondern als Geschenk, ohne leben zu dürfen.

  • Ich habe mal ne Freundin gefragt die Alkohol abhäning war, wie sie des meisterte!

    Sie sagte, dass sie z.B. Cola, Fanta oder so trank und sich vorstellte es sei Alkohol ... dann waren die Gedanken "ich brauch des jetzt" weg. Sie hat immer ersatz gesucht, sie hat immer irgendwas anderes getrunken und vorgestellt es sein Alkohol und irgendwann merkte sie dass sie es geschafft hatte. Und sie hatte keine entzugserscheinungen, da ja der Körper durch ihr denken beeinflusst war und froh war dass "Alkohol" da war, ob wohl es keiner war. Musst halt gaaaaaaaaaanz fest daran glauben ... bzw. musste ganz fest dran denken, dann wirkt es auch!

    Lg
    Nessy

  • Hi pain,

    es freut mich, wenn ich dir ein paar hilfreiche Dinge erzählen konnte. Drum werde ich auch gleich übermütig und schiebe noch etwas nach.

    - es ist sehr wichtig, wenn dein Freund dir helfen kann. Aber ich glaube, daß er nicht der Richtige ist für "jemanden, der deine Situation kennt und der selbst weiß, wie sich das anfühlt." Es besteht eben auch eines gefühlsmäßige Bindung, die kann manchmal dem Verstand im Wege sein. Der/die Richtige dafür ist eine "neutrale" Vertrauensperson, sinnvollerweise jemand gleichen Geschlechts. Was wäre z.B. wenn dein Freund der Hauptgrund für den Suchtdruck wäre, weil ihr Euch gezofft habt, er einfach blöd ist, weiß der Geier was ...? Dann wäre er bestimmt nicht als Ratgeber geeignet.

    - Prof. Lothar Schmidt, jahrelang der Suchtpapst in Deutschland, hat einen wichtigen Satz geprägt: "Alkoholismus ist eine primär-chronische Krankheit". Meiner Erfahrung nach gilt das nicht nur für Alk, sondern für alle Süchte. Das "primär" bedeutet, daß es sinnlos, wenn nicht sogar kontraproduktiv ist, sich mit den Gründen für die Sucht auseinanderzusetzen, solange man nicht wirklich "trocken", "clean" wasauchimmer ist. Solange das Hirn noch im Kreislauf des süchtigen Denkens steckt, trägt es auch immer noch die Scheuklappen der Sucht. Erst wenn man ausreichend Abstand zum Suchtmittel hat, wenn die Beschäftigung mit eventuell sehr schmerzhaften Dingen dir nicht den Teppich unter den Füßen wegziehen kann, dann ist es soweit.

    Es gibt ein sehr schönes Bild für diese alte Erfahrung: nur Münchhausen konnte sich selbst am Schopf aus dem Sumpf ziehen, außer ihm kann das niemand.


    Grüße

    det

  • Zitat

    ich habe auch schon gemerkt, dass der Druck besonders stark wird oder für mich kaum aushaltbar, wenn meine Mutter mich angerufen hat und wieder alle Erinnerungen hochkommen

    Dann ist es total wichtig, dass du einen Weg (am besten mit Thera) findest, wie du anders mit diesen Erinnerungen umgehen kannst. Suche ein anderes Ventil als den Alk.

  • Zitat

    wenn ich genau wüsste, was ich anstelle des Alks will... dann wäre ich schon sehr viel weiter denke ich :50:da muss ich mir jetzt GEdanken drüber machen...
    __________________


    Was du anstelle des Alk willst???

    *klugscheiß* Ist doch klar: ERSTMAL KEIN Alk !!!
    Dadurch ergeben sich Freiräume und dann siehste weiter...:top:

    LG.Ganesha

  • Hi paindrop82

    [LEFT]was mir hilft, ist den Gedanken bis zu Ende denken und dann mal abwägen, was sich jetzt besser anfühlt. Wie werde ich mich fühlen, wenn ich jetzt was trinke und wie geht es mir, wenn ich den Scheiß sein lasse? Und da, wo ich mich zufriedener fühle,gehts dann lang. Auf keinen Fall hab ich Alk im Haus und ich meide alte Spielplätze. :12:
    Ich wünsch dir gutes Gelingen
    [/LEFT]

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