• Hallo, und vielen Dank fürs Lesen. Mir gings die Tage richtig gut. Eigentlich seit dem ich hier im Forum bin. Ich bin auch noch in einem Tierforum, wo ich richtig spaß habe. Und hier fühle ich mich aufgefangen. Ich bin ein Mensch, der sich viel um andere kümmert, das mach ich auch sehr gern. Gestern rief meine Schwiegermama an, daß sie ihren Blutdruck nicht runterbkommt, sie hätte schon 3 Blutdrucktabletten genommen und fragt mich, was sie machen soll. Ich habe gésagt, daß ich mit meinem Mann gleich da bin und auch den Notarzt anrufe. Sie wolle das nicht, habs aber gemacht. Der Blutdruck war 200/120. Und schwummerig war ihr auch. Ich muß sagen, daß ihr Mann erst im Januar an Krebs verstorben ist, also mein Schwiegervater. Der wollte auch immer nicht zum Arzt und wir haben ihn gelassen und mußten zusehen,wie er langsam richtig krepierte. Er war bei Verstand und wollte nach einer Chemotherapie keine Therapien mehr. Und nun Mama. Ich fuhr hin und der Notarzt kam und wollte sie auch gleich mitnehmen, damit man die Ursachen erforschen kann oder sie sollte den nächsten Tag gleich zum Hausarzt. Das sie das nicht macht, zum Hausarzt gehen, haben wir solange gedrängelt, bis sie mit ist. Heute früh haben wir sie besucht und es geht ihr gut, fühlt sich wohl, es werden Untersuchungen gemacht und ich sage mir das immer wieder. Sie wird auf neue Medis eingestellt und der Zucke r wird auch behandelt. Nur ich, ich dreh ab. Ich weiß nicht, wos herkommt. In solchen Momenten, wenn etwas in Gefahr ist, es zu verlieren, dreh ich so ab. Ich fühle mich dann echt wie ein kleines Mädchen, das selbst Hilfe braucht und nur heulen könnte. Ich spüre das Kind richtig in mir. Ich hatte selbst keine Mama. Sie ist gestorben als ich 16 war. Ich bin bei meinem Vater aufgewachsen und durfte nicht zur Mutter, da sie angeblich schizophren war. Mit 18 wollte ich sie suchen, aber sie stirbt als ich 16 war. Wenns mir im Leben richtig schlecht geht, dann will ich immer zu ihr und kanns nicht. Ich liege seit Mittag nur rum und bin wie gelähmt und unendlich traurig, obwohl ich ganz ganz selten etwas spüre. Ich dissoziiere sonst immer. Doch diese Traurigkeit und Gelähmtheit ist viel viel schlimmer. Kann man daran sterben?

  • Hi Tine,

    ich versteh gut was du meinst. Man macht und tut irgendwie nur noch etwas um zu funktionieren in solchen Situationen und danach fühl ich mich auch ganz oft so alleine und mir fehlt einfach wer der mich mal in den Arm nimmt, mich einfach mal stützt, mir Mut zuspricht und mir einfach bissel Aufregung und Angst nimmt

    Zitat

    Ich dissoziiere sonst immer

    Ich weiß das es schwer auszuhalten ist, so Gefühle, gerade wenn man sie so oft oder zum Teil gar nicht wahrnehmen kann,
    aber ich seh darin auch das du dich da nun ein wenig anders zu schützen weißt und es vielleicht auch wichtig war - Das zu fühlen.

    Ist nun bestimmt nicht böse gemeint.

    Ich hab auch oft gar nicht mehr richtig fühlen können, es war ein Schutz, der sicherlich auch 100 % wichtig und angemessen so war, aber es war auch eine Zeit, in der ich mich kein bisschen verändern konnte. Ich konnte mich einfach nicht weiter entwickeln.

    Heute kann ich anderes tun. Finde meinen Schutz in und an anderen Dingen und muss wirklich sagen das es mir um Welten besser geht damit.

    Natürlich ist es mehr als unschön so Gefühle haben zu müssen, aber manchmal helfen sie auch aus dem Jetzt wieder rauszukommen.
    Ich hoffe du kannst es ein wenig so sehen und es nimmt dir ein etwas die Angst.

    Finds gut das du hier schreibst und erhoffe mir, das du merkst es darf dir auch wieder besser gehen damit.

    Ganz dickes Kraftpaket

    Liebe Grüße

    Bluemchen

  • Danke Blümchen, ich weiß ja durch die Therapien, worauf es ankommt, das das Diss. ein Schutz ist. Ich freu mich schon auf den Chat dazu. Habe auch einige Interviewfragen gestellt. Ich habe schon so viel Gesprächstherapien gemacht. Und auch nach Verarbeiten gefragt. Ja, drüber reden, durchleben, loslassen. Ich habe schon so viel geredet, kann meinen ganzen Lebenslauf runterrasseln, aber so als ob ich von jemand anderem rede. Ich erfülle eine Pflicht beim Therapeuten und rede, aber fühle nichts. Und wenn ich dann zuhause mal fühle, sterbe ich gleich daran, so fühlt es sich an. Es will nicht aufhören dann das Fühlen. Es ist als ob alle traurigen Menschen auf dieser Welt durch meine Augen weinen wollen. Das ist zuviel. Ich weiß, das das morgen anders aussieht und ich dann wieder stark bin. Es ist immer so. Aber dieses verdammte "Verarbeiten" krieg ich nicht hin. Wie macht ihr das denn. Wie geht das, das man an seine Gefühle kommt und nicht nur ein erstarrtes seeliches Wrack ist. Ich bin lieber in der Rolle der Ratgebenden, der Mitfühlenden. Ich wünsch mir so sehr eine Mutter und ich bin 43 und selber Mutter und Oma. Wenigstens eine Freundin, aber selbst das schaffe ich nicht. Schön, da´es dieses forum gibt. Ansonsten lege ich mich ins Bett, das will ich nicht mehr. Dank Euch

  • Huhu Tine,
    sag mal, wer hat Dich denn so früh zur Oma gemacht? Deine Tochter wars glaub? Ich schreib Dir später was zu dem Thema.

  • Carry, ich denke, daß ich es doch gut geschrieben habe, daß es mir schlecht geht. Und ich habe auch eine konkrete Frage an alle gestellt. Nämlich, wie man Dinge, Erlebnisse, Traumas verarbeitet. War schon ein wenig enttäuscht, daß dazu niemand was zu sagen hat. Vielleicht habt ihr es überlesen.


    Hallo Blümchen, wirst Du an dem Chat auch teilnehmen. Wie läuft denn so ein Themenchat ab? Die Fragen haben wir ja nun gestellt. Ich erhoffe mir so viel davon. Wer moderiert ihn denn. Ich will nicht mehr dissoziieren. Es gibt immer keine Vorwarnungen, keine Anzeichen. Irgendwann steige ich aus und Schluß, es geht nichts. Ich weiß, daß ich verdammt noch mal fühlen muß, weil es der Ersatz ist die Diss. Nur deswegen dissoziiert man, um das alles nicht noch mal durchzumachen. Muß ich damit jetzt für immer leben. Wieso weiß mein Unterbewußtsein besser über mich bescheid, als ich selber, wann ich mich wieder übernommen habe und mich schützen muß. Das ist alles zu hoch für mich. Und von den Ärzten krieg ich seit Jahren immer um die Ohren geknallt. Sie müssen reden und das verarbeiten. Das kotzt mich so an. Ich fühle mich schon als versager, weil ich nicht fühlen kann. Als ich bei unserer Mama im Krankenhaus war, lag für mich da eine alte Frau. Ich habe alles mit dem verstand gemacht und gesagt, aber sie tat mir noch nicht mal leid vom Herzen und ich stand nur neben mir selber. Zuhause ist es dann gekommen das Gefühl, die Angst, wieder jemanden zu verlieren. Dissoziation und Gefühl haben stundenlang gegeneinander gekämpft. Ich lag lange so im Bett. Rausgerissen aus dieser Situation hat mich ein Anruf von meinem Sohn, ganz belanglos, doch ich mußte was für ihn im Internet suchen. Da war alles weg und Gott sei dank funktionierte ich wieder und abends lag ich im Bett und war traurig, daß so niemand weiter geantwortet hatte außer Du. Das ist kein Vorwurf an die anderen, aber das erlebe ich immer wieder. Was ist an mir, daß ich es nicht mal wert bin, eine Antwort zu bekommen. Weil ich gejammert habe. Ich jammere nicht oft und ich werde es mir auch wieder abgewöhnen. Es bringt nichts. Wie ich schon gestern sagte, jeder stirbt für sich allein. Entschuldigt meine Offenheit meiner Gefühlswelt, die Ver-rückt ist.

    Zitat

    Teamanweisung von Bluemchen:
    Beiträge zusammengefügt

  • Tine, Menschen reagieren sehr unterschiedlich wenn es Ihnen schlecht geht. Ich z.b will einfach nur meine Ruhe, ich ertrage da weder meine eigenen Kinder noch meinen Freund. Ich will einfach gar niemanden, nur RUHE. Ich kenne Dich wirklich nicht gut genug um wissen zu können was Du dann brauchst. Klare Ansagen helfen mir da sehr weiter. Wenn ich allerdings gar nichts zu einem Thema sagen weil ich keine Ahnung habe dann lass ich es lieber. Das ist aber ein Fehler von mir. Könnte auch schreiben das ich es gelesen habe aber nichts dazu weis. Und Du weist doch gar nicht ob und wieviele den Beitrag überhaupt gelesen haben. Ich sehe manche Beiträge erst Std später.

  • Hallo Tine,
    ersteinmal denk ich nicht das es an dir liegt, das noch keiner recht Worte fand.
    Ich glaub so richtig verstehen kann man es auch nur wenn man es selbst sehr gut kennt und sich dabei auch auch so gut fühlt sich damit auseinander zusetzen..
    So geht es mir zumindest oft. Kann nicht immer und zu allem was sagen. Ich glaub hier mag auch keiner einfach nur irgendwas sagen , weil schon sehr rauszulesen ist wie sehr dich das bedrückt und wie sehr du dich damit beschäftigst, aber vielleicht mag ja auch noch wer schreiben. Dein Beitrag ist ja noch nicht alt :winking_face:

    Zum Themenchat werde ich kommen. Hast du hier schon nachgelesen? Da steht eigentlich alles. Wenn es deine Frage nicht beantwortet schreib ich dir auch gern mehr dazu;) Einfach melden :smiling_face:

    Nun aber zum Eigentlichen :winking_face:

    Zitat

    Es gibt immer keine Vorwarnungen, keine Anzeichen.

    Oha diesen Glauben hatte ich auch. Hab auch nichts erkannt, aber ja da haben deine Ärzte schon recht. Es muss verarbeitet werden. Du lernst dadurch dich anders zu schützen als auszutreten. Mit Gefühlen umzugehen, damit sie dich nicht mehr so ängstigen und lähmen.


    Ich denk die Anzeichen sind bei dir schon auch da. Nur noch nicht so sichtbar für dich. Ich denke auch nicht das es immer so sein muss. Findet man einen Weg wieder mehr zu sich selbst. Ist das Fühlen auch ganz anders zu ertragen und man traut sich mehr zu.

    Aber das muss ja nicht immer nur ums ertragen oder aushalten gehen. Es kann auch ganz spannend werden, wenn man sich auch auf neue schöne Gefühle einlassen kann. Schwer zu beschreiben. Mir war vieles fremd geworden...


    Ich freu mich auf den Themenchat

    Einen schönen Abend

    Liebe Grüße

    Bluemchen

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