also... mal ein hallo @ all
ich habe auch mit tramal und tilidin angefangen. damals beim bund. habe gegen meine schmerzen es in allen mengen bekommen. hauptsache man funtionierte. keine aufklärung, nix.
anfangs dachte ich beim tilidin, boah cool, man funktioniert den ganzen tag und bekommt die zeit locker rum. man ist extrovertiert, offen, kann gut verbal kommunizieren und schafft dinge, die man so viellciht nicht locker geschafft hätte. es war so, als fliegt man durch den tag. alles geht locker von der hand.
ich habe so 40 tropfen morgens vor dem dienst genommen und es hat bis zum nachmittag gereicht. da habe ich auch nix mehr genommen, weil ich dachte lohnt ja nicht. schlafe abends eh und habe ja nix davon.
so dann geht der spass weiter, ich brauchte immer mehr. dann morgens 80 tropfen und nachmittags nochmal 40 usw. bis ich auf einer dosis jenseits von gut und böse war. ich hatte gut und gerne 8-10 mal am tag 120 tropfen genommen. musste wegen dem Naloxon ja aufpassen das mir der Trip nicht kaputt gemacht wird. (naloxon ist der antagonist und verdrängt ab einer dosis die opioide von den rezeptoren). dieses kann einen nasal oder i.v. einen turboentzug verpassen der sich gewaschen hat. kann ich lieder von singen, aber egal.
nach der bundeswehr bekommt man solche dosen natürlich nicht mer einfach so. hatte zum schluss 3-4 ärzte die mir ne N3 verschrieben haben. ich war ja selbstzahler von daher wars den meisten egal. eine n3 hatte nur noch max 3-4 tage gehalten. man legt immer nach obwohl es nicht mehr wirkt, man legt nach um zu funktionieren und um durch den tag zu kommen, man legt nach um zu leben, um die entzugssymptome zu bekämpfen. tilidin verpasst einen keine tödlichen entzugssymptome aber lange genug um zu konsumieren wenn was im haus ist und um es zu beschaffen wenn man es leicht kann.
ich dachte mir irgendwann. so geht es nicht weiter. es wurde teuer, stressig und meine angehende exfrau war auch nicht glücklich darüber. ich wollte den entzug... ja ich wollte weg von der, wie die presse übertreibt, teufelsdroge tilidin, ich wollte frei sein. sie sollte es verwalten! eine woche schaffte ich, bis ich die geldkasette wo es verwahrt wurde mit einer nadel öffnete und zwar so das es nicht auffiel. ich habe immer was raus genommen aus der flasche bzw. diese versteckt und eine leere N3 mit wasser gefüllt und dort hineingelegt. so fiel es ihr nicht auf. ich habe mich selbst beschissen und der entzug war dahin. irgendwann fand sie meine flasche in meiner jackentasche. man, das gab nen stress.
aber sie glaubte mir, dass es nicht leicht ist, weil ich wollte, dass sie einen tag ohne kippen übersteht. sie kam nach der arbeit weinen nach hause und gab mir recht und mein tilidin frei, weil sie nichtmal bis mittags ohne eine zigarette überstanden hatte. man, was habe ich mich gefreut. nun hatte sogar eine erlaubnis meiner Sucht, ihre bestätigung! wenn sie mit den rauchen nicht aufhören kann, warum soll ich dann aufhören? tilidin ansich ist ja nicht schädlicher als Nikotin dachte ich (stimmt auch). ich war wieder drauf.
Irgendwann reichte keine menge tilidin mehr und ich fing an meinen arzt zu überreden mich auch Oxygesic einzustellen und hydromorphon für die schmerzspitzen die ich so stark nie hatte. aber wenn die ärzte meine röntgenbilder sahen, glaubten sie mir. die 40 mg oxy habe ich anfangs normal genommen in verb mit dem hydromorphon. cooler tripp dachte ich, reichte aber bald nicht mehr. dann habe ich diese zerkleinert, zerpulvert, entretardiert und getrunken. man, wieder einen kick mehr. es steigert sich immer weiter, reichte aber trotzdem nicht an die ersten male tilidin ran. dann hatte ich es zerpulvert und nasal gezogen. kickt gleich mehr! aber nicht lange. maximal 30 bis 60 minuten.
ich brauchte mehr, viel mehr!! wobei ich sagen muss, ich nahm nie was illegales vom schwarzmarkt oder dealern. ich hatte doch meine dealer im weissen kittel. ich bekam dann 80 mg Oxygesic verschrieben und das gleiche spiel von vorne. normal, dann zermörsert oral, dann nasal. ich war irgendwann soweit das ich ein 80 er riegel 10 stück am tag zog.
dazu beigebrauch an opioiden (morphin, Targin etc. etc.) was ich bekommen konnte und zum schlafen Benzodiazepine. was mich verwundert, von den Benzos wurde ich nie süchtig. hatte es da immer unter kontrolle und nahm nie zuviel. die Benzos bekam ich von meiner angehende exfrau (altenpflegerin), komischerweise war sie nicht angetan von meiner Sucht, aber sie hat mir dennoch IMMER alles mitgebracht was im überbestand war. teilweise hatte ich Morphin in massen zuhause rumliegen und Benzos blisterweise. auch hatte sie mal 2 spritzen Morphin mitgebracht. im nachhinein echt dämlich den job aufs spiel zu setzen. mir gerade BTM mitzubringen ist ein gefährliches spiel. weil es in der altenpflege gesondert nachweispflichtig ist! Naja egal, sie sammelte alles und brachte es mir mit. aber ist vergangenheit.
man was war ich durch zu der zeit, ich brauchte opioide zum leben, umzu funktionieren. kicks? kannte ich irgendwann nicht mehr. ich nahm es nur noch um keine entzugssymptome zu haben. es war stressig. man sitzt nervös beim arzt und hofft. hofft immer es zu bekommen. ich hatte immer glück, BIS es meinem (wie ich dachte dummen) hausarzt auffiel, dass ich einen immensen oxykonsum habe und ich konnte den verbrauch nicht mehr rechtfertigen. keine ausrede zog mehr. er hatte mich. er hatte mich auffliegen lassen. der entscheidene satz war, dann hole dir die pillen einzeln bei mir ab. ich schwieg!!! dann brach ich zusammen. heulte los... er sagte, du bist süchtig oder? hat es dich in der hand? ja natürlich war ich süchtig.
er rief sofort eine klinik an zur entgiftung und anschliesendem entzug. er kümmerte sich um mich. meine frau war stolz. aber darauf gab ich nix, weil sie selbst süchtig war, von Nikotin und es nicht schaffte aufzuhören. jedesmal wenn ich wollte das sie aufhört, wenn sie mir wieder vorwürfe machte wegen meinem konsum, sagte ich, dann höre du zuerst auf, ich ziehe nach. ich wusste sie hört nicht auf und somit hatte ich meine berechtigung zum weiter konsumieren. warum soll mich auch ein süchtiger mensch zum aufhören auffordern, der selbst nicht aufhören kann. egal ob legale droge oder illegal.
mein arzt sagte, versorge ich dich weiter mit BTM mache ich mich strafbar. es muss aufhören. bis zur therapie kannst du noch deine mengen haben, aber NUR von mir, von keinem anderen bitte. er fragte gar nicht welche ärzte ich noch kannte. aber ich vertraute ihm und besuchte keinen anderen arzt mehr.
eine woche war es nur noch bis zur entgiftung. mist dachte ich. ich wollte schonma abdosieren aber es klappte nicht. psychisch und physisch nicht. keinen meter. kein mg weniger war drin. man man man dachte ich. was für ein scheiXX ich fühlte mich als junkie. zwar fehlte das bahnhofsklo und die gefährlichen dunklen gassen mit den dealern (klische) aber trotzdem. ich war ein junkie! immerhin sah ich es ein!
Ende
-Teil1-
weiter auf
-Teil2-