Von Tilidin auf L-Polamidon! Meine Geschichte!

  • also... mal ein hallo @ all

    ich habe auch mit tramal und tilidin angefangen. damals beim bund. habe gegen meine schmerzen es in allen mengen bekommen. hauptsache man funtionierte. keine aufklärung, nix.

    anfangs dachte ich beim tilidin, boah cool, man funktioniert den ganzen tag und bekommt die zeit locker rum. man ist extrovertiert, offen, kann gut verbal kommunizieren und schafft dinge, die man so viellciht nicht locker geschafft hätte. es war so, als fliegt man durch den tag. alles geht locker von der hand.

    ich habe so 40 tropfen morgens vor dem dienst genommen und es hat bis zum nachmittag gereicht. da habe ich auch nix mehr genommen, weil ich dachte lohnt ja nicht. schlafe abends eh und habe ja nix davon.

    so dann geht der spass weiter, ich brauchte immer mehr. dann morgens 80 tropfen und nachmittags nochmal 40 usw. bis ich auf einer dosis jenseits von gut und böse war. ich hatte gut und gerne 8-10 mal am tag 120 tropfen genommen. musste wegen dem Naloxon ja aufpassen das mir der Trip nicht kaputt gemacht wird. (naloxon ist der antagonist und verdrängt ab einer dosis die opioide von den rezeptoren). dieses kann einen nasal oder i.v. einen turboentzug verpassen der sich gewaschen hat. kann ich lieder von singen, aber egal.

    nach der bundeswehr bekommt man solche dosen natürlich nicht mer einfach so. hatte zum schluss 3-4 ärzte die mir ne N3 verschrieben haben. ich war ja selbstzahler von daher wars den meisten egal. eine n3 hatte nur noch max 3-4 tage gehalten. man legt immer nach obwohl es nicht mehr wirkt, man legt nach um zu funktionieren und um durch den tag zu kommen, man legt nach um zu leben, um die entzugssymptome zu bekämpfen. tilidin verpasst einen keine tödlichen entzugssymptome aber lange genug um zu konsumieren wenn was im haus ist und um es zu beschaffen wenn man es leicht kann.

    ich dachte mir irgendwann. so geht es nicht weiter. es wurde teuer, stressig und meine angehende exfrau war auch nicht glücklich darüber. ich wollte den entzug... ja ich wollte weg von der, wie die presse übertreibt, teufelsdroge tilidin, ich wollte frei sein. sie sollte es verwalten! eine woche schaffte ich, bis ich die geldkasette wo es verwahrt wurde mit einer nadel öffnete und zwar so das es nicht auffiel. ich habe immer was raus genommen aus der flasche bzw. diese versteckt und eine leere N3 mit wasser gefüllt und dort hineingelegt. so fiel es ihr nicht auf. ich habe mich selbst beschissen und der entzug war dahin. irgendwann fand sie meine flasche in meiner jackentasche. man, das gab nen stress.

    aber sie glaubte mir, dass es nicht leicht ist, weil ich wollte, dass sie einen tag ohne kippen übersteht. sie kam nach der arbeit weinen nach hause und gab mir recht und mein tilidin frei, weil sie nichtmal bis mittags ohne eine zigarette überstanden hatte. man, was habe ich mich gefreut. nun hatte sogar eine erlaubnis meiner Sucht, ihre bestätigung! wenn sie mit den rauchen nicht aufhören kann, warum soll ich dann aufhören? tilidin ansich ist ja nicht schädlicher als Nikotin dachte ich (stimmt auch). ich war wieder drauf.

    Irgendwann reichte keine menge tilidin mehr und ich fing an meinen arzt zu überreden mich auch Oxygesic einzustellen und hydromorphon für die schmerzspitzen die ich so stark nie hatte. aber wenn die ärzte meine röntgenbilder sahen, glaubten sie mir. die 40 mg oxy habe ich anfangs normal genommen in verb mit dem hydromorphon. cooler tripp dachte ich, reichte aber bald nicht mehr. dann habe ich diese zerkleinert, zerpulvert, entretardiert und getrunken. man, wieder einen kick mehr. es steigert sich immer weiter, reichte aber trotzdem nicht an die ersten male tilidin ran. dann hatte ich es zerpulvert und nasal gezogen. kickt gleich mehr! aber nicht lange. maximal 30 bis 60 minuten.

    ich brauchte mehr, viel mehr!! wobei ich sagen muss, ich nahm nie was illegales vom schwarzmarkt oder dealern. ich hatte doch meine dealer im weissen kittel. ich bekam dann 80 mg Oxygesic verschrieben und das gleiche spiel von vorne. normal, dann zermörsert oral, dann nasal. ich war irgendwann soweit das ich ein 80 er riegel 10 stück am tag zog.

    dazu beigebrauch an opioiden (morphin, Targin etc. etc.) was ich bekommen konnte und zum schlafen Benzodiazepine. was mich verwundert, von den Benzos wurde ich nie süchtig. hatte es da immer unter kontrolle und nahm nie zuviel. die Benzos bekam ich von meiner angehende exfrau (altenpflegerin), komischerweise war sie nicht angetan von meiner Sucht, aber sie hat mir dennoch IMMER alles mitgebracht was im überbestand war. teilweise hatte ich Morphin in massen zuhause rumliegen und Benzos blisterweise. auch hatte sie mal 2 spritzen Morphin mitgebracht. im nachhinein echt dämlich den job aufs spiel zu setzen. mir gerade BTM mitzubringen ist ein gefährliches spiel. weil es in der altenpflege gesondert nachweispflichtig ist! Naja egal, sie sammelte alles und brachte es mir mit. aber ist vergangenheit.

    man was war ich durch zu der zeit, ich brauchte opioide zum leben, umzu funktionieren. kicks? kannte ich irgendwann nicht mehr. ich nahm es nur noch um keine entzugssymptome zu haben. es war stressig. man sitzt nervös beim arzt und hofft. hofft immer es zu bekommen. ich hatte immer glück, BIS es meinem (wie ich dachte dummen) hausarzt auffiel, dass ich einen immensen oxykonsum habe und ich konnte den verbrauch nicht mehr rechtfertigen. keine ausrede zog mehr. er hatte mich. er hatte mich auffliegen lassen. der entscheidene satz war, dann hole dir die pillen einzeln bei mir ab. ich schwieg!!! dann brach ich zusammen. heulte los... er sagte, du bist süchtig oder? hat es dich in der hand? ja natürlich war ich süchtig.

    er rief sofort eine klinik an zur entgiftung und anschliesendem entzug. er kümmerte sich um mich. meine frau war stolz. aber darauf gab ich nix, weil sie selbst süchtig war, von Nikotin und es nicht schaffte aufzuhören. jedesmal wenn ich wollte das sie aufhört, wenn sie mir wieder vorwürfe machte wegen meinem konsum, sagte ich, dann höre du zuerst auf, ich ziehe nach. ich wusste sie hört nicht auf und somit hatte ich meine berechtigung zum weiter konsumieren. warum soll mich auch ein süchtiger mensch zum aufhören auffordern, der selbst nicht aufhören kann. egal ob legale droge oder illegal.

    mein arzt sagte, versorge ich dich weiter mit BTM mache ich mich strafbar. es muss aufhören. bis zur therapie kannst du noch deine mengen haben, aber NUR von mir, von keinem anderen bitte. er fragte gar nicht welche ärzte ich noch kannte. aber ich vertraute ihm und besuchte keinen anderen arzt mehr.

    eine woche war es nur noch bis zur entgiftung. mist dachte ich. ich wollte schonma abdosieren aber es klappte nicht. psychisch und physisch nicht. keinen meter. kein mg weniger war drin. man man man dachte ich. was für ein scheiXX ich fühlte mich als junkie. zwar fehlte das bahnhofsklo und die gefährlichen dunklen gassen mit den dealern (klische) aber trotzdem. ich war ein junkie! immerhin sah ich es ein!

    Ende
    -Teil1-

    weiter auf
    -Teil2-

  • Teil 2

    dann kam meine vorstellung bei der klinik. meine frau kam mit. klar, SIE musste ja nix entbehren. ich habe sie teilweise gehasst. sie trank wein, jeden mülligen abend auf der couch und rauchte mind. ne schachtel am tag. ich trank nicht! keinen tropfen. warum war ihre Sucht legal und meine nicht? das konnte mir selbst mein arzt nicht erklären. immerhin sterben an Alkohol und Nikotin mehr als an allen illegalen drogen zusammen. keiner konnte oder wollte mir die frage beantworten. mehr dazu später.

    also ich stellte mich vor, der arzt kam und ich dachte nur, man war für ein arrogantes XXX. er war ja so überzeugt von sich und stellte alle süchtigen als schlecht hin. ich rege mich beim schreiben schon fast auf wenn ich daran denke. ich fragte, mit was wird denn substiuiert? er, substituiert? lach. mit gar nix. wird ein trockener entzug. sie bekommen lediglich mittel um die symptome zu lindern. toll dachte ich, ich kannte nur entzüge MIT Substitution. aber das wird da nur bei heroinabhängigen gemacht. naja, tolle wurst dachte ich. ich schrieb mich trotzdem ein und bekam eine merkliste mit nach hause. unter anderem erste zeit besuchsverbot, colaverbot, kaffeverbot, ausgehverbot, hastenichtgesehnverbot, alles verboten. ist ja wie im knast dachte ich.

    nee darauf habe ich keine lust dachte ich mir so. das gebe ich mir nicht. ich rief meinen hausarzt an und zu meiner verwunderung war er noch nicht mal sauer. er sagte, ok ohne Substitution wirst du rückfällig! definitiv! ich gebe dir zeit und für die zeit versorge ich dich noch. ich suchte im internet und fand. ich kam, sah und siegte. eine klinig wie ein traum! bekam auch gleich einen termin. ich fragte nach einem substitut (methadon etc) und bekam gleich eine zusage. kein problem! super dachte ich, dann kanns ja losgehen. endlich. war ca. 60 km entfernt aber das war kein thema. ich wollte die klinik auch vorher gar nicht sehen. ging wieder zu meinem hausarzt und habe mir die einweisung und meine letzten glückspillen abgeholt. das ist das letzte rezept für diese pillen sagte er, für immer. er gab mir noch welche aus seiner schublade extra mit und wünschte mir viel erfolg.

    ich war natürlich trotzdem nervös aber nun gabs kein zurück. klar hätte ich auf meinen hausarzt pfeiffen können, kannte ja noch einige andere ärzte aber ich wollte da raus. endlich frei sein!

    dann kam tag X. morgens stand ich auf und ich hatte zu meiner verwunderung echt gut geschlafen. es war ein schöner tag. sonnig und ich hatte ja noch restpillen. was ich konnte zog ich mir und die restlichen gab ich mir oral. n kleiner kick am morgen kann keiner verwehren. ne arbeitskollegin von meiner frau half mir beim einpacken und fuhr mich dann richtung klinik. es wurde zwar immer komischer im bauch aber dennoch nicht schlimm. ich sagte mir, es kann ja nur besser werden.

    die ankunft: ich kam also dort an und fing an meine sachen hochzuschleppen. meldete mich am empfang und bekam einiges an papier und dann ging es auch schon hinauf auf meine station. tür war verschlossen, man musste klingeln und dann wurde geöffnet. oO mir wurde mulmig, doch wie im knast hier obwohl das internet so die klinik anpries? naja, ich kam ins stationszimmer und fragte nach, ja klar kann man raus. aber bitte immer zu zweit und vorher bescheid sagen. du bist hier ja nicht im knast und kannst gehen aber die türen sollen abhalten vor unüberlegten handeln. ok, dachte ich. ist sinnig! komme ich mit klar! also wurden einige standartuntersuchungen durchgeführt wie blutdruck, gewicht etc. und fragen nach beikonsum gestellt, wie Heroin, Kokain, amphetamine, gras.

    verbote? wenige. handynutzung ab 16 uhr, besuch kann schon ab dem 1. tag kommen. kaum verbote, viele regeln mit androhungen von konsequenzen aber zu meinem verwundern hat sich jeder an die regeln gehalten. jeder hatte Angst vor der handywegnahme bis zum therapieende. also diese strafe zog anscheinend. aber alle waren dennoch nett. ich wurde durch die klinik geführt, mir wurde mein zimmer gezeigt und ich dachte, hammer schön, mit blick ins grüne, maximal 2-bett zimmer mit wc und dusche. wie im hotel. dann gab es noch einen wellnessbereich mit einer großen dusche und 2 bädern mit whirlpool. TOP.

    Auch lernte ich dort die ersten mitpatienten kennen und man merkte sofort die suchtherachie. erst kamen die H-Süchtigen, die waren durch weg... naja kaputt, dann die Amphetamin und Speed user, die waren nur durchgeknallt, dann die kokainsüchtigen, das waren die arroganten chicksen (frauen) und leute die meinten was besseres zu sein. ich war so zwischen Heroin und Speed nutzer einzuorden aber ich hatte halt den vorteil sozial gefestigt zu sein. also mir ging weitaus besser als einen der vom Heroin das x-te mal entzog.

    dann habe ich mich beim arzt vorgestellt. Jupp war sein name. groß wie breit und vom bauch her bietrinker. wat fürn vogel dachte ich, grins. ich wurde befragt nach dem suchtverhalten, was ich für ziele hatte und was ich möchte. ich wollte entziehen sagte ich, einen warmen entzug wenns geht. ich dachte so an 7-10 tagen. er lachte und sagte 7-10 tage? entziehen? nee nee, das wird nix. wir können dich auf ein substitut (bei mir L-Polamidon ähnl. methadon) fest einstellen und dann könne ich schön raus. eine entgiftung und entzug würde viel viel zu lange dauern bei der menge die ich missbrauchte. ich dachte nur, na super, nu werde ich legaler junkie. er fragte mich wie ich mich fühle und ich sagte, naja es ging so. mulmig war mir. ich bekomme gleich schon meine erste dosis sagte er, ich war neugierig, wusste nicht wie es wirkt. nach der ersten dosis merke ich gar nix. NIX!

    ich packte meine sachen aus und legte mich dann aufs bett und las. erstmal alles sacken lassen. entspannte und las nur. dann, nach ca. 2 stunden kam der arzt und fragte wie es mir ginge. ich sagte geht, aber soweit ok. er sagte ich könne mir in einer stunde noch was vom schwesternzimmer abholen. hm, ok dachte ich. warum nicht? der arzt bietet es an. also klar, nehme ich es. wirkung? naja leicht antriebsgesteigert, war schon ok. fühlte mich gut und hatte, nach dem morgendlichen letzten oxykonsum, KEINE entzugssymptome und wir hatten schon nachmittags. der arzt ging nach hause und kam nochmal auf mein zimmer und sagte, wenn ich nochwas haben möchte, kann ich mir meine dritte und letzte dosis zum abend abholen. kurz vorm einschlafen dachte ich, ok die nehme ich noch mit. wer weiss wie ich es mir nachts geht... ich kannte Pola ja auch überhaupt nicht. er sagte auch nix zu mir welche menge ich bekomme. dann schlief ich. sogar wie ein stein.

    der nächste morgen. morgen um punkt 6 uhr war wecken. ich ging in die teeküche und machte mir einen kaffe (war erlaubt). mir gings gut, keinen entzug, alles ok. um 7 uhr bekam ich mein zeug. es wurde die gesammt dosis von den 3 einzeldosen berechnet und schluckte alles auf einmal. nur morgens war die pola ausgabe. es schmeckte viel viel bitterer als die einzeldosen. also war es wirklich die gesammtdosis. man ich war danach richtig fit. spielte mal wieder tischtennis (nach jahren) kam hoch und konnte mich aufraffen. ergo, mir ging es richtig gut.

    die einzelnen therapien waren ok. Ergotherapie, gesprächstherapie, sport und die abendrunde um 19 uhr. alle zusammen und ein psychologe. ich fragte also meine o.a. berühmte frage warum alle anderen drogen verboten sind. auch für schwer süchtige. warum nicht jeder bestimmen kann was er konsumieren möchte. warum seien Nikotin und Alkohol legal obwohl soviele daran starben und sterben. er gab mir keine antwort und machte mich vor der gesamten mannschaft rund. wie ich so eine frage stellen könne, ich wolle doch entziehen und da solle es mir doch egal sein warum Heroin etc. verboten ist. es ist halt so und punkt. super dachte ich, coole therapie... noch nicht mal die hier, mit der immensen erfahrung können mir die einfach frage beantworten. (die größtenteils immer noch nicht beantwortet wurde).

    aber im großen und ganzen war es ein erfolg. ausser das der cheftherapeut mehr einen an der klatsche hatte als wir, war alles perfekt und ich kann nur positives berichten. ich hatte meine abschlussuntersuchung und der chefarzt gab mit meine papiere. auch für den substiarzt den ich meiner region auftreiben konnte, der mich auch gleich aufnahm. der chefarzt fragte Jupp (stationsarzt) so mit fachausdrücken wie ich mit der immensen dosis L-Pola klarkommen würde und ob ich nicht zu sediert sei. nee nee alles ok sagte er.

    ich packte meine sachen, es war ein montag, musste ja noch zu meinem substiarzt meine papiere abgeben und ein rezept abholen. ich musste gott sei dank nicht jeden tag dort antanzen und es schlucken, sonder nur dreimal die woche (mo, mi, fr), bekam aber ein rezept nur. war ein take home rezept für eine woche aber es gab ne absprache mit der apo. die bekommen das rezept und verwalten die wochenration. so ist es billiger weil ich halt nur einmal für ein rezept zahlen muss. dort bekam ich dann auch mit, als ich mein rezept abgab, dass 17,5 ml wohl eine hammer-mörder-dosis sein muss. sie fragten ob sie 17,5 ml durch 7 teilen müssen für eine woche oder obs 17,5 ml täglich seien. ich wäre der einzige patient dort der die dosis bekommt.

    mittlerweile fühle ich mich auch nur noch sediert, komme morgens schwer hoch, bin demotiviert ab und an, leide unter lustlosigkeit und sexuell auch nix los. schwitze zudem hammer viel. kannte ich von mir gar nicht. aber ein gutes hat es. bekomme es legal, ist billiger und habe keinerlei entzugssymptome. trotzdem empfinde ich es als erfolg. ich muss mir keine gedanken machen über die beschaffung und bin stabil OHNE beikosum.

    das war also meine geschichte. ihr könnt gerne nachfragen falls noch was offen ist. würde mich freuen.:top:


    Hoffe es denkt nun keiner schlecht von mir.?(

    Euer
    Cass

    ps. musste in 2 teile aufteilen, da ich die zeichengrenze überschritten habe, sorry

  • Du siehst es als Erfolg an, dass du dich nur noch wie ein Schluck Wasser in der Kurve rumschleppst und keinerlei Motivation mehr hast? Machst du denn jetzt noch Therapie oder bist du wieder zu Hause? und was machst du den Tag über so?

  • hallo,

    selbstverständlich fühle ich mich so besser. es ist nervenaufreibend sich immer gedanken machen zu müssen wo man sein zeug herbekommt, gerade an den wochenenden. naja und besser ging es mir zu der zeit lange nicht. es war teilweise schlechter als jetzt. ich stehe jetzt früh auf, mache mir nen kaffee und mache jeden tag komplett die bude, damals saß ich immer am pc und hatte bock auf nix.

    das mit dem motivationsdefizit ist vorhanden aber nicht so schlimm, dass ich sagen möchte es ist so schlimm wie damals. das sedierende ist generell ne nebenwirkung vom pola und gibt sich später noch bei dosisreduktion.

    letztlich hat es so mehrere vorteile:

    1. kein beikonsum
    2. keine gedanken um beschaffung machen
    3. kann alle wichtigen täglichen dinge erledigen
    4. trinke keinen tropfen Alkohol mehr etc.

    letztlich ist das leben so leichter.

    achja, befinde mich im BfD von der Bundeswehr.

    cu
    Cass

  • okay, dann scheinst du ja deinen Alltag wohl gut zu bewältigen, wie es sich anhört. Sollst du denn dein Leben lang Pola nehmen? Keine Thera nebenher nur Medis?

    Hattest du vorher auch Alkoholproleme?

  • Hi,
    kann ich total gut nachvollziehen das es Dir jetzt *gut* geht. Es ist echt frustig sich ständig Gedanken drüber zu machen woher man sein Zeug bekommt. Und dabei gehts jetzt nicht um den Kick. Wie Du schon sagst, man nimmt es *nur noch* um keinen Entzug zu bekommen. Ich kenn das so gut, bei mir ist/wars auch Tramal. Also ich nehme es noch täglich in der verschriebenen Dosis, ich missbrauche es also nicht mehr. Auch ich bekomme es vom Arzt verschrieben. Von so einem Arzt wie Du Ihn hast kann man wohl nur träumen. Wie hieß denn die Klinik in der Du warst? Und wie soll das laut Ärzten weitergehn mit Dir? Davon mal abgesehen gibt es ja auch nen haufen Schmerzpatienten die täglich für den Rest Ihres Lebens Morphin nehmen müssen. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt finde ich das auch ok. Ich mag noch gar nicht daran denken wie es sein wird wenn ich entziehen muss. Klar, süchtig bin ich immernoch. Aber ich bin auch sehr stolz darauf das ich anstatt....öhm....1500mg Tramal.....jetzt *nur* noch 300 mg nehme. Trotzdem ist es ganz klar so: ich bin süchtig.

  • hi,

    also eine therapie mache ich nicht. ist auch noch keine angesetzt. ich bin jetzt seid gut 6 monaten in der substi und bekomme immer noch die gleiche dosis. werde aber wohl zu reduzieren versuchen ohne es dem arzt zu sagen. so muss ich mir keine gedanken machen wenn ich mit einer niedrigeren dosis nicht klarkomm.

    mein leben lang nehmen will ich es nie. eine therapie werde/muss ich machen wenn meine dosis niedrig genug ist. aber das wird noch jahre dauern bei der menge. leider )-:

    ich leide unter einer leichten hüftdysplasie. meine hüfte macht mir aber noch keine probleme, eher mein rücken. aber soooo schlimm um BTM verschrieben zu bekommen war es eigentlich nie.

    hatte nie probleme mit Alkohol. habe immer wenig bis gar nix getrunken. aber seid dem ich opis konsumiere trinke ich keinen tropfen alk mehr. im gegenteil, ein schluck wein und mir wird schon übel.

    war in den fachkliniken nordfriesland, einfach googlen.

    LG
    Cass

  • Hm, ich wünsch Dir dabei viel Erfolg. Allerdings muss ich sagen das es sehr sehr schwer ist so zu reduzieren ohne das Wissen der Ärzte. Weil man immer im Hinterkopf hat das man jederzeit abbrechen kann. Evtl hilft das einem aber auch....man entzieht ohne Druck....berichtest dann mal wie es läuft? Und wann hast Du vor zu reduzieren?

  • hallo carryon,

    gern berichte ich.

    ich habe heute schon angefangen, ich habe 5 ml heute morgen genommen und heute nachmittag 2,5 ml und dann nehme ich heute vor dem schlafengehen nochmal 2,5 ml. macht insgesamt 10 ml.

    damit habe ich eine ersparnis von 7,5 ml.

    mal sehen ob ich damit klarkomme. ich hoffe es jedenfalls. ich hoffe auch, dass ich dann besser drauf bin und motivierter werde.

    aber klar berichte ich. ich wünsche euch noch einen schönen abend und danke für euer interesse.

    cu
    Cass

    ps hoffe ich spare nicht zuviel. notfalls kann ich ja im ml bereich nachlegen bis ich entzugsfrei bin. schreibe morgen obs geklappt hat.

    2. nachtrag. ich habe ganz vergessen, dass ich wegen der akuten unlust und so -Elontril- 300 mg morgens nehme. ist nen AD. soll aber auch verhindern das man so einen suchtdruck hat. ist jedenfalls beim Nikotin (stimmt echt) so. wird auch verschrieben bei leuten die mit dem rauchen aufhören wollen. man kann es, naja man kann es als leichtes Amphetamin bezeichnen.

    cu

  • Ein Beitrag lässt nicht mehr zu, du hättest im nächsten Beitrag dann aber schon erneut 15000 Zeichen posten können :winking_face:

    Egal, war ja kein Ding und ich werd mich zum Inhalt sicher auch bald noch äußern :winking_face:

    LG Franz

  • Bin gespannt wie Du mit der neuen Dosierung klar kommst. Ich selbst hab sehr sehr langsam das Tramal reduziert, das ging über mehrere Wochen. Selbst wenn ich das Gefühl hatte jetzt mal locker eine oder gar zwei tabs weglassen zu können hab ich mich genau an meinen Plan gehalten und das ganze ohne Entzug durch bekommen. Werde morgen nachlesen wie es Dir ergangen ist.

  • Wie schon angesagt, ich habs mir durchgelesen. Zum einen, weil ich den Bereich ja moderiere, zum anderen, weil ich selber Tilidinkonsument bin.

    Ich kapier es immer noch nicht, warum manche Tilidin so empfinden wie du es beschrieben hast. Ich spüre rein gar nix, mir hat auch keiner gesagt, dass ich mich verändert hätte oder so.
    Aber ich sehe da schon nen gewaltigen Unterschied, ich bin schwerbehindert und komm ohne 'Schmerzmittel ned klar, aber ich nehm heut noch die gleiches Dosis, wie ich begonnen hab - seit über einem Jahr.
    Egal, es geht ja nich um mich :winking_face:

    Aber ein paar Fragen und Gedanken will ich da lassen.
    Warum der Vergleich mit der Ex, du willst doch nicht wirklich einen Raucher mit nem Opiatsüchtigen vergleichen?

    Alles was war, des is nun vorbei, aber mal ganz ehrlich, die 'Substitution kommt dir schon sehr entgegen, oder?
    Die Ärzte versteh ich wirklich nicht, die heute bald jeden substituieren. Vor 25 Jahren, wo ich auf h war, da kam keine Sau rein, heut übertreiben se es in alle Richtungen was das angeht.

    Was bezweckst du jetzt mit diesen selbstorganisierten Reduzierungen?
    Was machst mit dem Rest?
    Dem Doc da nix sagen, tut mir leid, aber das versteh ich einfach nicht. Ohne Hilfe wirst doch ned runter kommen, ohne Therapie auch ned, oder?
    Als dein Doc würd ich mir ganz schön verarscht vorkommen, wo is da ein Patientenverhältnis, wo ein Vertrauen, wo man aufbauen könnte?

    Wie gehts nun allgemein weiter?

    LG Franz

  • Ich kann das auch nicht wirklich nachvollziehn mit dem Tili da ich es auch wie Wasser trinken kann und nichtmal eine Schmerzlinderung spühre. Ich vergleichs eben mal mit *meinem* Tramal. Schätze mal die Wirkung sollte ähnlich sein. Mir wurde auch schon seitens eines Arztes angeboten zu substi. Kann Franz nur recht geben das es heute echt einfach ist da reinzukommen.

  • ich schreibe erstmal zu ein paar wenigen fragen was. zu dem anderen muss ich weiter ausholen.

    tag 1. mir geht es gut von den gestrigen 10 ml. bin fit, kam gut hoch. trinke gerade nen kaffe und nehme gleich meine 300 mg elontril und um elf meine ersten 5 ml pola. hoffe es bleibt so.

    klar, so war es bei mir mit dem tramal. richtig abhängig wurd ich vom tramal auch nicht. ich fand es ekelig und je öfter ich es nahm desto benebelter fühlte ich mich. ich war erst drauf als ich tilidin nahm.

    das es bei dir nicht wirkt, also psychisch ist kein wunder. richtige schmerzpatienten die wirklich drauf angewiesen sind nehmen keine dosiserhöhungen vor. mir sagte auch ein arzt, prozentual werden die aller aller wenigsten schmerpatienten jemals süchtig. die missbraucher werden es.

    ich habe eine theorie zum missbrauch und zwar fehlt den süchtigen die entspr. endophinproduktion im hirn, so dass dieser immer durchs leben geht, auch sehr sehr gut ABER unbewusst daran denkt, dass ihm was fehlt. nimmt er nun einer dieser substanzen kommt die endorphinproduktion in fahrt und er ist glücklich und befriedigt. also vollkommen zufrieden. so ist meine theorie warum einige süchtig werden sowie high und andere von all dem zeug kotzen müssen.

    meine (ex) frau z.b. hatte mal nur 15 tropfen tilidin genommen und kotze sich die seele aus dem leib. von 20 tropf. tramal kotze sie sich die seele aus dem leib. sie hatte davon nix, sie brauchte es nicht. ihr körper war ok, bzw die produktion des endorphins. ich musste NIE kotzen, mir wurde NIE übel, ich fühlte mich erst nach der einnahme perfekt.

    wie gesagt, ist nur ne einfach theorie.

    auf die anderen fragen gehe ich später ein. vergesse ich nicht.

    bis später.

    Cass:top:

  • 2. tag

    gleiches muster.

    11 uhr morgens 5 ml
    nachmittags 2,5 ml
    abends 2,5 ml

    gespart 7,5 ml

    mir geht es gut mit nur 10 ml, keine entzugserscheinungen. wenn es so weitergeht kann ich mir für den notfall gut was aufsparen.

    wünsche nen schönen abend.

    bis morgen

    Cass

  • Na das hört sich ja schonmal gut an. Wobei mir mein Schmerzthera mal sagte das der Körper sich ein kleines Depot aufbaut und somit der Entzug auch erst Tage später einsetzen kann. Kann, nicht muss. Viel Glück Dir weiterhin.

  • ja das stimmt. gerade pola hat ne halbwertszeit von 36 stunden. man kann also theoretisch wenns sein muss einen tag ohne hinkommen. danach wird es aber nicht lustig.

    hoffe auch ich komme damit gut klar. bin auch heute gut hochgekommen. erstmal nen kaffee und dann die bude machen. wie immer!

    Bis später.

    mfg
    Cass

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!