Tipps zur Therapiesuche

  • Meistens denkt ein Mensch daran eine Therapie zu machen, wenn der Leidensdruck unerträglich wird und die Aussichten auf Besserung schwinden.

    Gründe für eine Psychotherapie:
    - Sie finden, das es so nicht weitergeht und wollen etwas ändern
    - Sie kommen mit dem was Sie belastet nicht mehr klar, da helfen auch keine Gespräche mit Vertrauten
    - Sie haben das Gefühl, das Sie mit dem Alltagsleben nicht mehr klar kommen
    - Sie kommen immer in gleiche problematische Situationen
    - Sie erleben es, das Sie den Problemen immer aus dem Weg gehen
    - Sie haben den Eindruck von allen missverstanden zu werden
    - Sie wollen am liebsten vor allem davonlaufen
    - Sie haben ständig das Gefühl da stimmt was nicht und sind misstrauisch
    - Sie können mit dem Alltag nicht mehr umgehen, sind gereizt, überlastet
    - Sie haben Gefühlsschwanken, die Sie nicht verstehen
    - Sie haben bestimmte Handlungen oder bestimmte Gedanken, die immer wiederkommen und die Sie nicht steuern können
    - Sie werden durch Ihre Ängste geleitet
    - Sie nehmen die Umwelt immer stärker verändert oder fremd, bedrohlich oder unverständlich wahr
    - Sie ziehen sich immer mehr von der Umwelt zurück
    - Sie haben Schlafstörungen
    - Sie sind oft Niedergeschlagen
    - Sie haben körperliche Beschwerden, die sich so recht nicht behandeln lassen oder die so recht keiner erklären kann
    - Sie merken, das Sie ohne Alkohol, Tabletten, Zigaretten, Glücksspiel, Arbeit oder dauern neue Beziehungen nicht mehr leben können
    - Ihnen fehlt der Sinn im Leben
    - Sie denken an Selbstmord

  • Hier was allgemeines zu Therapiezielen: Bevor Sie sich für eine Therapie entscheiden sollten Sie sich überlegen, warum Sie eigentlich eine Therapie machen wollen und was Sie dabei ändern wollen. Genauso wäre es gut, wenn Sie sagen könnten, was genau Sie stört an Ihrem bisherigen Leben.

    Therapieziele:
    - Ängste abbauen
    - Zwänge abbauen
    - Kontrolliertheit abbauen
    - Abhängigkeit abbauen
    - Beziehungsprobleme bearbeiten und ändern
    - Gefühle der Sinnlosigkeit abbauen
    - Körperliche Beschwerden abbauen

    Was wäre gut hinzuzulernen:
    - Selbstsicherheit
    - Arbeitsfähigkeit
    - Liebes- und Genussfähigkeit
    - Lebendigkeit
    - Reife
    - Gefühle neu zulassen können
    - Sich den Illusionen nicht so sehr hingeben
    - Glücklichsein auch zulassen können

    Manchmal kann man aber auch noch keine Ziele festlegen und diese kommen erst im Laufe einer Therapie zu Tage. Also keine Sorge, wenn Sie einfach nur Sagen mir geht es nicht gut und mir gefällt dies und jenes nicht im meinem Leben. Ein Ziel kann auch erst wachsen. Der Wille daran zu arbeiten ist wichtig. Manchmal hilft es, wenn man sich bewusst macht was einem im Hier und Jetzt nicht gefällt, daraus kann man sehr gut auch Ziele machen. Irgendwann in einer Therapie werden diese Ziele genauer definiert.

  • Psychiater
    Titel eines Arztes mit zusätzlicher Fachausbildung zum Psychiater. Als solcher beschäftigt er sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung von Erkrankungen oder Störungen des Geistes oder der Seele des Menschen. Dabei betrachtet er insbesondere die Beziehungen zwischen Körper und Geist und deren gegenseitige Beeinflussung.
    Das Fachgebiet des Psychiaters ist die Psychiatrie und überschneidet sich inhaltlich mit der Psychologie, insbesondere der klinischen Psychologie bzw. der psychologischen Psychotherapie, der Psychosomatik, der Neurologie und der allgemeinen Medizin.

    Im Unterschied zum (nichtärztlichen) Psychologischen Psychotherapeuten ist der Psychiater zum Verschreiben von Medikamenten berechtigt.

    Voraussetzungen
    - ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Medizin,
    - die Approbation als Arzt
    - eine Facharztausbildung in einer Krankenhausfachabteilung für Psychiatrie
    - die Zusatzausbildung in einer Krankenhausfachabteilung für Neurologie
    - Erfolgreiches Ablegen der Facharztprüfung zum Psychiater
    Seit einigen Jahren ist zusätzlich eine Ausbildung zum Psychotherapeuten erforderlich, wodurch dann der Titel Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie erlangt wird.

    Psychologe
    Ein Psychologe ist eine Person, die über spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der Psychologie verfügt. Solche Kenntnisse werden meist über ein Studium an anerkannten staatlichen Hochschulen oder an ausgewählten Ausbildungsstätten als Zusatzausbildung erworben.

    Zu psychologischen Diensten gehören:
    Beratung von Menschen hinsichtlich allgemeiner psychologischer Fragen
    Entwurf, Planung und Durchführung von Seminaren zur persönlichen Verbesserung
    Entwurf, Planung, Durchführung von Tests (Intelligenztests, Eignungstests, etc.)
    Forschungsarbeiten und Auftragsuntersuchungen auf dem Gebiet der Psychologie oder auf anderen Gebieten mit speziell psychologischen Verfahren
    Die Dienstleistungen werden unterschiedlichst angeboten:

    als selbstständige Dienstleistung für beliebige Personen durch psychologische Praxen
    als Teil anderer Dienstleistungen (Berufsberatung, Tests)
    als Dienstleistung innerhalb anderen Organisationen (Unternehmen, Institutionen)

    Psychologischer Psychotherapeut
    Psychologischer Psychotherapeut (bzw. Psychologische Psychotherapeutin) ist eine in Deutschland seit Januar 1999 durch das Psychotherapeutengesetz (PTG) gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung, die eine staatliche Zulassung zur Ausübung der Heilkunde (Approbation) verlangt.

    Es handelt hiermit also um einen Psychotherapeuten, der sich nach abgeschlossenem Psychologiestudium als Diplom-Psychologe auf dem Gebiet der Psychotherapie weitergebildet und somit spezialisiert hat.

    Mit demselben Gesetz wurde die Bezeichnung Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut/in auf eine rechtliche Grundlage gestellt: Mit dieser gesetzlich geschützten Berufsbezeichnung wird nach staatlicher Approbation die Arbeitsberechtigung auf die Therapie mit Kindern und Jugendlichen eingeschränkt.

    Voraussetzung zur Ausbildung zum Kinder-Jugend-Psychotherapeut ist entweder ein abgeschlossenes Medizin-/ein abgeschlossenes Psychologie- oder ein abgeschlossenes Pädagogik- bzw. Sozialpädagogikstudium.

    Dagegen ist ein ärztlicher Psychotherapeut jemand, der nach abgeschlossenem Medizinstudium eine psychotherapeutische Ausbildung abgeschlossen hat.

    Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten die in eigener Praxis arbeiten, haben - wie die ärztlichen Psychotherapeuten - meist auch eine Kassenzulassung, d.h. eine Behandlung durch sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen, der Beihilfe und den meisten Privaten Krankenversicherungen bezahlt.

  • Es kann sein, dass man einen Brief von der Krankenkasse über die Bewilligung der ambulanten Therapie zugeschickt bekommt. Aber das kann bei der Krankenkasse erfragt werden, und dort kann man auch sagen, dass die Eltern nichts mitbekommen sollen und ein solcher Brief nicht erwünscht ist. Ansonsten darf der Therapeut den Eltern eines erwachsenen Patienten nichts über die Therapie mitteilen.

  • Als erstes ist es wichtig zu schauen welche Therapieart Du gerne machen möchtest bzw. was auch sinnvoll für die Probleme sind, welche Du hast. Von der Krankenkasse werden folgende Bezahlt (Ausnahmen gibt es manchmal, aber eher selten): Gesprächstherapie, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

    Wenn Du dann einen Therapeuten in dieser Richtung gefunden hast und auch einen Termin bekommst, dann gibt es Probestunden (5), wo Du und der Therapeut sich kennen lernen können. Soweit ihr dann festgestellt habt, das ihr das probieren wollt, dann bekommst Du einen Bogen mit, den Du von Deinem behandelnden Arzt ausfühlen lassen sollst, der nennt sich Konsiliarbericht. Damit soll ausgeschlossen werden, das keine körperlichen Erkrankungen für Deine Probleme verantwortlich sind. Diesen kannst Du von Deinem Hausarzt oder auch einem Psychiater oder Neurologen ausfüllen lassen.

    Der Therapeut schickt dann alles mit seinem Bericht an die Krankenkasse und dann heißt es warten auf die Zusage für die Stunden und wenn diese da ist, dann kann es losgehen.

  • Das kann niemand so genau sagen, das kommt darauf an was für Probleme du hast und auch wo die Ziele liegen. Eine Möglichkeit das raus zu finden wäre Deinen behandelnden Arzt zu fragen oder eine Beratungsstelle aufzusuchen, die Dir dabei helfen die richtige Art zu finden.

  • - Bevor eine Therapie beginnt gibt es 5 probatorische Sitzungen, was heißt, das diese Sitzungen dafür da sind sich besser kennenzulernen. In der Zeit wird dann von Dir und vom Therapeuten entschieden, ob eine Therapie begonnen werden möchte.
    - Danach kann die Therapie jederzeit abgebrochen werden, allerdings ist dann eine Weiterführung der Therapie bei einem anderen Therapeuten nur möglich, wenn noch restliche Stunden vorhanden sind, welche man bei einem Therapeuten mit der gleichen Therapiemethode weiterführen kann. Ansonsten sind zumindest manchmal die Möglichkeit eine neue beantragen zu können. Das ist aber abhängig vom Therapeuten, denn nicht jeder lässt sich darauf ein. Die Krankenkasse möchte dann einen ausführlichen Bericht haben, warum dies notwenig ist.

  • Als erstes sollte man sich auch überlegen, ob man eher zu einem Therapeuten oder zu einer Therapeutin gehen möchte. Das ist manchmal nicht unwesentlich. Da sollte irgendwie auf sein inneres Gefühl gehört werden.

    Manche finden, das eher Männer die besseren Zuhörer sind. Andere denken wieder Frauen sind feinfühliger. Das ist sehr oft unterschiedlich und sollte zumindest in den Ansätzen überlegt werden.

    Wem es egal ist ob Mann oder Frau sollte dann aber zumindest bei den Vorgesprächen darauf achten, ob dieser dann irgendwie auf der gleichen Ebene ist und ob man mit diesem kann oder nicht. Da wird aber viel vom Gefühl geleitet und in dem Punkt sollte man schon darauf achten.

    Vorüberlegungen wären dazu, was erwarte ich von diesem Menschen. Sollte er eher feinfühlig mit mir umgehen oder doch eher mir öfter mal auch in den Hintern treten. Das sind Dinge, die Sie selbst entscheiden, wo wirklich viel von Ihren Wünschen abhängt und auch was Sie ändern wollen.

  • Kann ich auch wechseln wenn ich eine Therapie angefangen habe und erst später merke das es nicht läuft?

    Ja, Du kannst wechseln, doch nicht jeder Therapeut lässt sich dann drauf ein. Ein wenig kommt es auch drauf an, wie viele restliche Stunden Du noch zur Verfügung hast und die kannst du leider nur bei einem Therapeuten mit der gleichen Fachrichtung weiter machen.

    Für einen Wechsel z. B. von der Verhaltenstherapie zur tiefenpsychologisch fundierten Therapie bedarf es einen neuen Antrages und der ist nicht so einfach immer durchzusetzen. Normalerweise (lt. Krankenkasse) wird nach der letzten Therapie erst mit 2 Jahren Pause eine neue bewilligt.

  • Aus meiner eigenen Sicht kann eine Therapie helfen, wenn man sich darauf einlässt und mit dem Therapeuten gut kann. Etwas mitnehmen tust Du immer, denn Du machst Erfahrungen.

  • Teils steht oben was dazu. Zu der Dauer kann ich sagen das so genau das nie gesagt werden kann, aber eine Verhaltenstherapie geht meist zwischen 25 und 50 Stunden, eine Psychoanalyse bis zu 300 Stunden und eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht zwischen 70 und 150 Stunden. Da gibt es einige Faktoren die davon abhängen. Einmal von Dir und Deinen Fortschritten, dann von der Krankenkasse und auch vom Therapeuten, wie er die Situation einschätzt.

  • Offiziell ist eine stationäre Therapie nichts anderes als ein normaler Krankenhausaufenthalt, beispielsweise wegen einer Blinddarm-Operation. Man ist also „einfach nur“ krank geschrieben.

    Dem Arbeitgeber wird nichts von dem mitgeteilt, was in der Klinik passiert. Er sieht lediglich, dass man krank geschrieben ist. Am Stempel des Krankenhauses kann allerdings erkannt werden, ob es sich um ein Allgemein-Krankenhaus handelt oder z.B. eine Psychiatrie.

    Bei längeren Aufenthalten (beispielsweise 9 Monaten) kann es natürlich sein, dass der Arbeitsplatz gefährdet ist. Manche Arbeitgeber wollen dann allerdings auch wissen, was los ist, was wiederrum vom Verhältnis zwischen Angestellten und Arbeitgeber abhängt.

    Einige Kliniken führen auf Wunsch auch gemeinsame Gespräche mit Patienten, Ärzten, Therapeuten, Sozialarbeitern und dem Arbeitgeber durch.

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