Agoraphobie seit 20 Jahren !

  • Ich habe tatsächlich seit 20 Jahren Agoraphobie. Der Auslöser war ein Blutspenden, mir wurde währenddessen schwindelig wie anderen Mensch auch, nur bei mir hörte es nie wieder auf. Der Grund lag natürlich in der Kindheit und bei vielen seelischen Tiefschlägen. Da es mir sofort sehr schlecht ging und 1989 auch noch kein Arzt damit umgehen konnte, ging es rapide bergab. Ich mußte schon bald aufhören zu arbeiten und saß tatsächlich jahrelang in der Wohnung fest. Erst nach einigen Jahren erfuhr ich durch ein Buch, wie die Krankheit heist und daß sie viele Menschen hatten. Gesund bin ich immer noch nicht, aber ich habe gelernt mit der Krankheit zu leben. Das große Problem für mich ist die Einsamkeit die die Phobie bringt, denn noch immer bin ich viel alleine zu Hause. Arbeiten kann ich schon lange nicht mehr und ohne meinen Mann auch nicht die Wohnung verlassen. Nun habe ich durch eine ICQ ´Bekannte diese Seite gefunden. Ich bin für Austausch sehr dankbar. Tina

  • Wäre toll, wen du das mal genauer beschreiben könntest, was da so passiert und vor allem, was du machen kannst, um da wieder raus zu kommen.

    Therapie?

    LG Franz

  • Hallo ! Was da passiert ist, das ist so komplex, daß es schwierig ist, hier alles aufzuschreiben ,wo man gar nicht weiß wer das Gegenüber ist. Ich will es versuchen. Meine Kindheit war sehr schwierig und zumindest für mich als damaliges kleines Mädchen äußerst traumatisch. Ich wurde in der Schule gemoppt viele Jahre (das berühmte schwarze Schaf der Klasse) so das ich schon damals massieve Schulangst hatte,ohne natürlich das Wort zu kennen. Ich hatte oft nächtelang Magenkrämpfe die ich damals nicht deuten konnte. Gleichzeitig war es auch in der Familie immer unerträglicher, da meine Mutter eine Alkoholikerin war und ich gar nicht auf die Idee kam, daß sie mir bwi meinen Problemen helfen könnte. Als ich aus der Schule kam, dachte ich nun wird alles gut, aber kranke Seelen schreiern erst später,wenn der Auslöder kommt. Als ich 20 war, tötete sicvh mein Vater selbst, da er die Situation mit seiner trinkenden Frau nicht mehr aushielt. Ich lebte inzwischen mit meinem Mann zusammen und brach für Jehre jeden Kontakt zu meiner Mutter ab,die nie aughörte zu trinken. Dann kam mein größter Schlag, als ich 27 war wurde ich ungewollt zum vierten mal schwanger. Und mein Mann drohte sich scheiden zu lassen,wenn ich nicht abtreiben würde. Und da mir auch kein anderer zur Seite stand tat ich es und berue es bitter bis heute. Ein paar Monate später wollte ich zum erfsten mal Blut spenden und seit diesem Tag habe ich Agoraphobie. Heute ist meine Mutter dement im Pflegeheim und ich und mein Mann sind die einzigen die sich kümmern. Reden kann ich mir über nichts mehr, denn sie erinnert sich nicht an die Zeit. Eine Therapie ist hier praktisch nicht zu bekommen, die Psychologen sind über Jahre ausgebucht und wimmeln ab. Und da ich nicht alleine aus dem Haus kann und nirgends warten weil ich dann Panikanfälle bekomme, kann ich auch kaum zu Psychologen gehen. Es geht mir im Laufe der Zeit besser und mit meinem Mann kann ich sogar aus dem Haus gehen und inzwischen sogar in Urlaub fahren. Aber hauptsächlich sitze ich alleine als Hausfrau zu Hause,denn arbeiten kann ich schon lange nicht mehr. Es ist ein einsames ungelebtes Leben. TIna

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