Sexualität und Drogen

  • Hallo Leute,

    bei mir war es leider so, dass Sexualität, Thc und Co. immer sehr stark miteinander verbunden waren - also keine Möglichkeit, den Partner "rauschfrei" zu genießen.

    Liebe und Emotionen - wo sind meine Gefühle hin???

    Das ist ein sensibles Thema, aber dennoch wichtig für mich - und gerne "beleuchte" ich die Thematik näher, wie sehr sie mich bewegt.

    Wie sind Eure Erfahrungen???

    Viele liebe Grüsse

    Mickey:63:

  • Hey Mickey,

    es ist nicht ungewöhnlich, was du erlebt hast oder noch erlebst. Es geht ja darum, abschalten zu können und sich fallen zu lassen, um die Sexualität zu genießen.

    Wenn man im Alltag ohne Drogen sich in seinen Problemen wälzt und nur nachdenkt, greift man halt schneller zur Droge, um den Kopf "freizukriegen". Und wenn man das jahrelang so ausübt und vor allem die Kombination Sex und Drogen anwendet, gewöhnt der Körper und der Geist sich an diesen Zustand, denn er muss ja im Alltag keine Liebe und Gefühle spüren, denn das bekommt er ja dann mit der Einnahme der Droge. Sprich, du kannst momentan nur "lieben und fühlen" wenn du high bist.

    Aber ich denke, dass man den Prozess wieder umkehren kann

    Liebe Grüße von Pain

  • Hi Mickey,
    ich kann Dir folgendes dazu sagen. In der Zeit als ich Süchtig war hatte ich an Sex so gut wie kein Interesse. Also ich schlief mit meinem Freund häufig, aber nicht weil ich soviel Lust drauf hatte. Wie soll ich das erklären....es war mir schlicht und ergreifend völlig egal. Demenstprechend machte es auch nicht wirklich "Spaß" bzw, um es ganz deutlich zu sagen hatte ich in dieser Zeit nie einen Orgasmus. Erst als ich wieder clean war kam die Lust auf Sex zurück und ich war total baff was für starke Gefühle sich dabei entwickeln können. Die Gefühle für meinen Freund waren immer da, auch immer gleich stark. Aber das körperliche blieb sehr auf der Strecke. LG, Carry

  • Hallo Mickey, als ich frisch clean war, war bei mir auch tote Hose. In der Entgiftung gings noch ziemlich rund, aber anschließend ging überhaupt nichts mehr. Ich bin normalerweise ein ziemlich lustiges Persönchen, aber selbst mir ist die Lust total vergangen, als ich erstmal richtig clean war. Mein Körper musste sich wohl einfach erholen. Nach ca. 6 - 9 Monate sind meine Hormone erst wieder erwacht. Gebe deinem Körper einfach mehr Zeit und hab Geduld, man kann nicht von heute auf morgen wiederbekommen, was man mal fast zerstört hatte.

    LG, alive

  • Hallo Mickey,

    kann es sein, dass du auch Schwierigkeiten hast nüchtern dich auf Nähe ein zu lassen?

    Ich kann nur bestätigen, dass Sexualität erfüllender ist, wenn man nicht betäubt ist.
    Man fühlt schlicht mehr :grinning_squinting_face:

    Gib dir Zeit, setz dich nicht unter Druck

    viel Kraft bei der Abstinenz :smiling_face:

    LG Julchen

  • Hallo Mickey,

    ich fands auch komisch so ohne Bierchen, und hatte solchen Bammel.....

    Es dauert, ich brauchte ganz viiiiiiiiel Vertrauen und tatsächlich Übung, bis ich genießen konnte.
    Aber es stimmt, die Empfindungen werden deutlich tiefer und stärker.
    Tja, wie alles muss man auch das erstmal clean "lernen" ;-). Das wird!!!!!!!!!

    Und auch heute noch, wenn ich in eher depressiven Phase bin, fehlt mir die Offenheit zu empfinden, tja, ich weiß allerdings, dass das diesmal nicht an Droge oder nicht liegt ....

    (Ich bin ja damals noch nicht mal U-Bahn ohne Bierchen gefahren, selbst zum Duschen habe ich mir ein ins Reagl gestelt - ts,ts,ts usw.:58:)

    Viel Kraft!!!!!!!!!!!! Liebe und nachdenkliche Grüße

  • Hallo zusammen,:blume:

    zunächst danke für die vielen Impressionen und Reflektionen.

    Und ich möchte mich etwas erklären...

    Lange habe ich meine Identität gesucht, und sie im Bereich der Trans-Sexualität gefunden (z. B Christopher Street Day). Im "berauschten" Zustand bekenne ich mich offen dazu - und lebe es dann aus. Wieder nüchtern auf dem Boden der Tatsachen fühle ich mich gespalten.

    Mitlerweile wage ich den Schritt, offen damit umzugehen und mich selbst anzunehmen.

    Dennoch finde ich momentan nicht die Kraft, mich auf Nähe und Bindung bei einem anderen Menschen (ja, eine Frau!) einzulassen, denn Drogen gaukeln eine ganz andere Welt vor. Mit einem gewissren Herzschmerz klebe ich ebenso an meiner alten "Flamme" fest - zwar eine ganz andere Geschichte, aber trotzdem ist sie der Startpunkt für meine Gefühlslage.

    Über die feminine Resonanz in diesem Thread habe ich mich sehr gefreut - ich erkenne mich vielfach in Euren Emotionen wieder,

    viele liebe Grüsse:thx:

    Mickey

  • Mickey, was ist es egal, ob du auf Männlein oder Weiblein abfährst mal in erster Linie zählt doch, dass du zu dir und deinen Gefühlen stehen kannst, und eben auch DEINE Sexualität annehmen lernst :winking_face:

    Weiß deine Umwelt Bescheid, Mama Papa? ...

    Ich denke du solltest Thera machen zu dir finden, und du wirst sehen der Rest löst sich in Luft auf :smiling_face:

    Viel Spaß im Wald
    LG Jule

  • Hallo Julchen,=)

    natürlich treffen Deine Aussagen den Kern.

    Bei mir im Bekanntenkreis gibts eine Psychologin, mit der ich ganz nah an der Problematik dran bin.

    Hinsichtlich Elternhaus existiert nur noch meine Mutter (im Rentenalter) - die natürlich konservativ eingestellt ist (das meine ich jetzt nicht negativ!).

    Meine Partnerwahl wird definitiv auf eine "Frau" (!) fallen - wobei ggf. Bi- und Transsexualität (als Paar/als Beziehung) aufeinandertreffen - der Rest ist rein experimentell.

    Und der Waldspaziergang vorhin - rauschfrei mit Vogelgezwitscher - war jedenfalls mega!

    Liebe Grüsse

    Mickey

  • Zitat von Mickey69;115428

    Hallo Leute,
    Wie sind Eure Erfahrungen???

    Hallo Mickey,

    ich glaube je nach Art der Droge kann es sich positiv als auch negativ auf den Körper auswirken.
    Ich für meinen Teil (Alkoholiker) empfinde nach einem gewissen Konsum so gut wie garnichts mehr bei der schönsten Sache der Welt. Ebenso fehlt es an Manneskraft ect.

    Ich glaube nüchtern ist es immer noch am schönsten. Für die Frau aber nicht denn wenn man nüchtern ist, geniesst man um so mehr, was zur Folge hat das man genauso schnell "fertig" ist.

    Wen du weisst was ich meine! :16:

  • "Es gibt nix schöneres, als sich nüchtern an der Realität zu berauschen"
    Und das gilt natürlich auch für die Sexualität.
    Natürlich war es manchmal megageil, sich ultrabreit 'ins Getümmel' zu stürzen...
    Ich war über 40 als ich anfing, nüchtern Sex zu haben & bei mir ging es
    von Anfang an wunderbar - ich hatte allerdings den Entzug schon länger hinter mir, als ich mich das erste Mal wieder auf etwas einließ...
    Die ersten paar Monate war ich dermaßen im schwarzen Loch: Kein Gedanke an sowas...

    Wie bei vielem: Lass dir Zeit damit & genieße das Neue daran.

    LG.Ganesha

  • Hallo zusammen,

    und schon wieder eine Menge Impressionen von Euch - danke dafür. Wahrscheinlich ist es bei jedem irgendwie anders. Aber letztendlich machen Drogen das Sexual-Leben kaputt.

    Und ich leide darunter, Emotionalität und Sexualität momentan nicht "empfinden" bzw. genießen zu können.

    Aber dank Eurer Aussagen sehe ich jetzt etwas klarer.

    Viele liebe Grüsse für heute

    Mickey

  • ich habe da ne frage.. warst du leicht in der sexuellen hinsicht aktiver mit Thc und alk ? Ich kenn bei abhängigen eher das gegenteil ab einem bestimmten zeitpunkt geht nix mehr.. ich hatte in meiner draufzeit nie auch nur annähernd lust auf sex. das is mir so vergangen.. das merk ich erst in den letzten monaten wie das zurück kommt und auch wenns da für mich auch schwierigkeiten gibt, bin ich ganz froh drüber, weil es mir zeigt, das ich gesund werde. auch die regel hab ich z.b jahrelang nicht gehabt und so sehr manche schimpfen wie lästig das nicht ist.. es ist eher beängstigend wenn man sie jahrelang nicht hat..

  • Hallo Future, hallo Forum,

    das mit der Stimulanz von Thc & ALK beim Sex ist wahrscheinlich bei jedem verschieden (ein Glas Sekt soll ja angeblich prickeln). Und es entsteht – beim Konsum - vielleicht ebenso die Neugier, die Stimulanz, etwas Neues auszuprobieren – jenseits von Kamasutra & Co.

    Im speziellen hatte das was mit „Transgender“ & „Fetischismus“ zu tun, was natürlich Zwischenmenschlichkeit und Liebe nicht ausschließt. Demgegenüber bin ich - eigentlich immer - mit „Bio-Frauen“ (also genetisch weiblich) zusammen gewesen, die dann halt so von dem Zeug mitgeraucht haben - und es ziemlich spannend fanden...


    Das weiter auszuführen würde Drogen wieder verherrlichen, das lassen wir mal lieber so stehen. Fazit: Bei jedem ist es anders…….

    Liebe Grüsse :63:

    Mickey

  • Hi,

    ich denke auch, dass das sehr individuell ist - ob die Droge stimuliert oder nicht.
    Dann kommt es - nach MEINEN Erfahrungswerten - auch noch stark darauf an, welche Mengen konsumiert werden.
    Ich hatte (ohne Alk, da war ich schon trocken) mal ne Phase, da ist meine Frau bald sauer geworden...da hab ich dermaßen was weggekifft, dass mich Sex nunmal bloß noch angeödet hat.
    Ich habe aber auch wunderbare Erfahrungen mit Kiff und LSD/Pilzen gehabt...
    Auf Koks vögeln....naja, wer drauf steht! Ich fands eher ne recht einsame & vor allen Dingen SEHR lieblose Angelegenheit.
    Und wenn ich auf H war, naja: Klare Sache, was brauch' ich ne Frau, wenn ich die "weiße Lady" hab!

    Als ich nach der bereits erwähnten langen "Auszeit" wieder sexuell aktiv wurde (wasne Ausdrucksweise *g*), sagte ich der Dame nach ner Weile:
    "Es gibt keine biochemische Droge, die auch nur annähernd an das Gefühl eines mit Liebe vollzogenen Beischlafes herankommt!"

    Yeah :cq: LG.Ganesha

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