Alles fing an mit einer Panikattacke!

  • Hallo, ich heisse Enrico, ich bin 30 Jahre alt und will an dieser Stelle eigentlich nur meine Gedanken loswerden und eventuell "Zuhörer" finden, da meine jetzige Freundin und Verlobte mir dazu geraten hatte.

    Als ich 21 Jahre alt war, hatte ich das erste Mal in meinem Leben eine Panikattacke. Ausgelöst durch nichts. Von jetzt auf gleich, von 0 auf 100.

    Ich hatte mit Freunden und mit meiner damaligen hochschwangeren Freundin zusammen gesessen und mit einem Mal wurde mir schwindelig.
    Dieselbigen Freunde riefen zum damaligen Zeitpunkt den Krankenwagen und ich bekam im Krankenhaus den Befund: "NICHTS ausser einer Alkoholfahne"

    Damals war es für mich normal an den Wochenenden, dass ein oder andere Bier zu trinken. Aus diesem Grund fand ich diese Aussage bzw. Befund mehr als bescheiden.

    Beim Bundeswehrarzt bekam ich die Diagnose: Verlustängste
    In meinen Augen: Blösinn!

    Mein Befund war damals: Panikattacke!
    Mein Rezept bis heute: Betäubung durch Alkohol bei Panikattacken

    Einige Wochen später wurde mein Sohn geboren. Mein Stolz, meine Zukunft, und das schönste was mir je passiert ist. Wir zogen zusammen und schmiedeten Pläne, jedoch wurde diese Freude kaum ein Jahr später zerstört, da meine damlige Freundin einen neuen Lebenspartner kennen lernte und ich keine Rolle mehr spielte.

    Seit diesem Tag habe ich zur Flasche gegriefen. Anfangs nur an den Wochenenden. Heute täglich Hochprozentiges!

    Während dieser Zeit lernte ich meine heutige Verlobte kennen, welche meinen größten Rückhalt bildete.

    Heute lebe ich mit täglich einer Tablette gegen die Panikattacken (Seroxat, Trevilor ect.) und gut einer Flasche Jägermeister oder vergleichbaren Hochprozentigen.

    Jedoch hilft dieses bei weitem nicht!

  • Vielleicht solltest du mal anders an deine Panikattacken heran gehen ... :frowning_face:

    Machst du Therapie, oder warst du schon mal in einer Beratungsstelle?


    Erzähl doch mal ein bisschen, was du für Ideen hast, die Flasche hochprozentiges weg zu bekommen, Alk macht dich kaputt auf Dauer :winking_face:

    schönen Abend
    Julchen

  • Hi Enrico,
    blieb es bei dieser einmaligen Panikattacke? Ich habe das Gefühl du schiebst Sie als Vorwand voraus um das Trinken zu rechtfertigen, sorry. Mit Sicherheit ist Alk nicht die richtige Lösung für das Problem. Mensch, ist Dir eigentlich klar was Du Dir jeden Tag antust, Deinem Körper? Und was meinst Du wohl wie Deine Verlobte sich fühlt. In meinen Augen hast Du ein Suchtproblem mit Alkohol, aber ich kann mich natürlich auch täuschen, bin kein Arzt. So kommt es halt bei mir rüber.

    LG, Carry

  • Hallo und danke für eure Antworten. :smiling_face:
    Die Panikattacke ist bei weitem keine Maske hinter der ich mich verstecken will oder welche ich benutze um andere Dinge in den Hintergrund zu stellen oder schönzureden.

    Bei mir war dieses lediglich der Auslöser.

    Zu euren Fragen,
    Ich war bzw. bin in einer Therapie. Diese ist jedoch nur eine Tablettentherapie, da man nach einigen Sitzungen merkte, dass ich keine Gesprächstherapie benötigte bzw. ablehnte. Aufarbeitung von Kindheitsängsten, Verlustängsten, "aufmalen" von Gefühlen ect.!

    In meinen Augen war dieses Unsinn.

    Den Hang zur Flasche bekam ich, als ich merkte, dass wenn man im Delirium war, auch keine Attacken zu befürchten hatte.

    Am Anfang waren es 2 oder 3 Bier. Heute ist es bei weitem mehr, da der Körper ganz einfach ein Suchtverlangen an den Tag legt welches immer mehr benötigt um wenigstens schlafen zu können.

    Heute sieht es so aus, dass ich eigentlich ohne den Alkohol kann, jedoch nur wenn ich meine Ruhe habe, sprich an den Wochenenden. Alleine im Auto fahren, oder aber wegen der Arbeit, lange in Meetings sitzen, löst in mir ein Unwohlsein aus.

    Kribbeln in den Händen, innere Unruhe, Herzklopfen usw.

    Ich habe ebenso mit meiner Freundin darüber gesprochen einen Entzug mit allem drum und dran zu unternehmen, nur ist dieses einfach nicht möglich.

    Ich bin in der Firma eine Schlüsselfigur und kann es mir nicht erlauben mehrere Wochen abwesend zu sein.

    Ebenso gestalten sich die Wochenenden immer so, das ich am liebsten nicht unter Menschen will, sondern lediglich meine Ruhe will um diesem Problem einigermassen aus dem Weg gehen zu können.

    LG

  • Hi,
    leider hast Du meine Frage nicht beantwortet ob Du jetzt schon öfters solche Attacken hattest? Ich meinte auch nicht das Du es toll findest zu trinken. Ich hab schon kappiert das Du angefangen hast eben wegen der Panikattacke. Nur jetzt hat sich das ganze Verselbständigt und Du hast mittlerweile ein Alkoholproblem. Die Symptome die Du hast wenn Du nichts trinkst weisen einfach darauf hin. Wenn Du keine Gesprächsthera haben willst kann Dich ja auch kein Mensch dazu zwingen aber ich denke ein Entzug ist nötig. Es ist immer der falsche Zeitpunkt um mehrere Wochen nicht arbeitsfähig zu sein, aber krank ist krank. Wenn Du Dir Dein Bein brichst kannst auch nicht arbeiten und die Firma geht desswegen nicht bankrott "hoff ich zumindest" Und....wenn Du so weiter machst wirst Du bald nicht mehr in der Lage sein Deinen Job anständig zu machen. Mit der Zeit verlangt der Körper immer mehr Alk um auf den Pegel zu kommen. Meinst Du das ist Deinem Job förderlich? Zumal man das mit Sicherheit auch nicht ewig verheimlichen kann. Selbst wenn es Dir keiner sagt...ganz ehrlich...man riecht es einfach wenn jemand täglich trinkt, da nützt auch das Zähneputzen nichts. Deine Gesundheit geht vor, definitiv. LG, Carry

  • Hallo,

    also ich greife während oder vor der Arbeitszeit nicht zur Flasche. Lediglich wenn ich zu Hause bin.

    Die Panikattacken habe ich hin un wieder. Es ist immer Situationsbedingt.
    Meistens dann wenn Zwänge enstehen wo keine Fluchtmöglichkeit besteht.

    Aus diesem Grund arbeite ich Gleitzeit. Sprich, wenn mir unwohl ist mache ich einfach Feierabend. Gott sei Dank habe ich diese Möglichkeit.

    Auch ist es bei mir etwas anderes wenn ich mir ein Bein brechen würde denn dann kann ich immernoch von zu Hause aus arbeiten. Ich arbeite ausschließlich über das Internet.

    LG

  • .... und das geht nicht in einer Klinik?

    Tut mir leid, willst du aufhören mit Trinken?

    .... du sagst abends .... aber ich dachte du nutzt es gegen Panikattaken?

    Sorry aber da vesteh ich den Zusammenhang immer weniger, denke du suchst nach einem Grund warum bei dir täglich was Hochprozentiges erlaubt ist, auch wenn dein Kopf ja wohl in eine andere Richtung denkt, sonst hättest du dich wohl nicht im SuS angemeldet oder?

    LG Julchen

  • Ich bleib auch bei meiner Anfangsaussage. Es hört sich einfach wie ne Rechtfertigung an, sorry. Und selbst wenn Du "nur" abends trinkst...meinst das riecht man dann am nächsten Tag nicht mehr? So naiv schätz ich Dich nicht ein. Du wirst es vermutlich nichtmal wahrnehmen, aber Menschen die viel Alkohol konsumieren haben eine gewissen Duft an sich, kann ich Dir jetzt auch nicht genauer beschreiben, sorry.

  • He, nicht gleich aufgeben. Die Mädels versuchen dir nur zu Helfen und deinem Problem auf den Grund zu gehen.

    Für mich hört sich das Ganze eher danach an, das du versucht mit dem Alk Druck abzubauen.
    Du hast geschrieben, das du in deiner Firma eine wichtige Position einnimmst.
    Das macht ganz schön Streß.
    Vielleicht können wir mal miteinander über PN reden, denn ich kenne das Problem mit den Panikattacken und dem Aufbau von "Schutzschirmen".

    Ich kenne auch das Problem die richtigen Worte, bzw. Erklärungen für das eigene Verhalten zu finden.
    Und wie schwer es ist, sich anderen mitzuteilen. Ich arbeite gerade selbst daran. Schließlich geht es hier nicht um berufliche Sachzusammenhänge, sondern um Dinge, über die im normalen Alltag nicht geredet wird. Wer will schon schwach dastehen, besonders wenn andere nur darauf warten diese Schwäche auszunutzen.

    Also, wenn du Lust hast, meld dich.

  • Das sehe ich auch wie 'Doxepin, aber auch den Vorschreiberinen muss man klar Recht geben!

    Ich hatte selbst 15 Jahre eine Firma, weiß wie es ist, wenn man nicht ersetzbar ist. Nun, dafür bin ich heute Schwerbehindert und Berufsunfähig, hätte ich das früher eingesehen, dann hätte ich mir einiges erspart.

    Wenn das Beispiel mit dem Beinbruch nicht hilft, nun dann nehmen wir den ersten Zusammenbruch, der unweigerlich kommt, wenn man lange trinkt - egal ob nur am Abend oder nich, weil dabei wird es nicht immer bleiben.
    Zudem, wenn man sich sein Bein "richtig" bricht, dann wirst auch in den OP gehen und eben nicht am Laptop sitzen.

    Welche therapeutischen Ansätze gab es denn bisher? Panikattaken gehören behandelt und sich auch meist in Griff zu bekommen - nur eben langfristig sicher nicht mit 'Alkohol.

    Ich weiß nicht genau warum du dich abwendest, wenn man versucht, dir deine Lage klar zu machen. Das ist nicht schön, keine Frage, jeder hat dieses Problem mal, wo man ehrlich zu sich sein muss und danach auch handeln muss.
    Das bedeutet aber nicht, ich geh in die Firma und schrei es hinaus, Leute, ich bin Alkoholkrank und muss jetzt zum Entzug!
    In gehobener Stellung kann man es sich ja vlt auch leisten und macht 2-3 Wochen Urlaub in der Schweiz und macht dort einen begleiteten Entzug, wo keiner was davon erfährt.

    LG Franz

  • Vergraulen wollte ich Dich nicht. Sollte es so rübergekommen sein dann entschuldige bitte. LG, Carry

  • Zitat von Orico;114669


    Einige Wochen später wurde mein Sohn geboren. Mein Stolz, meine Zukunft, und das schönste was mir je passiert ist. Wir zogen zusammen und schmiedeten Pläne, jedoch wurde diese Freude kaum ein Jahr später zerstört, da meine damlige Freundin einen neuen Lebenspartner kennen lernte und ich keine Rolle mehr spielte.

    Seit diesem Tag habe ich zur Flasche gegriefen. Anfangs nur an den Wochenenden. Heute täglich Hochprozentiges!



    hallo orico,

    für mich klingt das nicht ursächlich nach "gegenmittel wegen panikattacken". das ist typisches 'den schmerz nicht spüren wollen'. ich bin mir nicht sicher, ob diese attacken und dein alk-konsum in zusammenhang stehen, auch wenn du das so beschreibst.

    frage: wie empfindest DU deinen alk-konsum?

    gruss, moni

  • Hallo und wieder einmal Danke für Eure Antworten.

    An Doxepin!
    Sehr nette und vorallem konstruktive Aussage. Werde auf dein Angebot zurückkommen.

    An Franz!
    Sicherlich haben die Poster recht aber ich glaube die Antworten waren einfach wie die Faust auf´s Auge. Der momentane Zustand ist für nicht mehr tragbar, deswegen hatte ich eher Zuspruch und Kommunikation als den Pranger erhofft.

    Recht mit ihren Aussagen hatten bisher alle Poster. Ich weiss halt nur nicht wie ich davon am besten und vorallem am schnellsten wegkomme.

    Ebenso möchte ich ehrlich sein und hinzufügen, dass die Beiträge von mir zum größten Teil unter Alkoholeinfluss geschrieben wurden.

    Dieses liegt einfach daran, dass ich erst dann meine Gefühle (Suchteingeständnisse) zeige wenn ich unter "Strom" bin.

    Zum Anfang des Suchtverhaltens war es auch immer so, dass ich einfach ein Bier trank und die "Welt" war schön. Heute nehme ich einen Schluck Hochprozentiges und könnte mich am liebsten übergeben.

    Nehme ich jedoch 3 bis 4 Drinks mehr, ist mit einem Mal alles wieder in Ordnung und ich bin bereit über alles und jeden zu reden. Und das schlimmste: ICH FÜHLE MICH ABSOLUT OK!

    Zurück zum Punkt Reha bzw. Entzug. Ich habe mit meiner Lebensgefährtin abgesprochen, dass sie diesem Zeitpunkt Urlaub nimmt und sich um alles kümmert (Haus und Hof). Was den Job angeht, muss ich einfach abwarten.

    LG

    PS: An Carryon! Kein Problem!

  • Hi Orico,

    keine 'Angst, an den Pranger wird keiner gestellt, weil dann würden wir eingreifen.
    Aber die unverblümte Wahrheit, die sollte gesagt werden dürfen, aber keine Frage, die is halt auch kein Zuckerschlecken.
    Dass es bei dir gut eingeschlagen hat, das kann man sich gut vorstellen, nur ein Drum-Rum-Reden würde dir sicher auch nicht helfen und nach kurzer Zeit würdest sagen - langweiliger Haufen, den Scheiß kenn ich schon :winking_face:

    Schnell geht es nur auf einem Weg, schau dich nach Entgiftung um oder organisier die selber, wenn jemand einweihst und da auch ein Doc jederzeit hinzugezogen werden kann.
    Um ganz ehrlich zu sein, das wäre die schnelle Variante, von einer langsamen habe ich noch nie gehört - selber runter dosieren oder kontrolliertes Trinken gibt es für mich nicht.

    Wenn also mit deiner Lebensgefährtin das durchziehen willst, dann bitte wende dich an deinen Hausarzt oder sonst nen Doc - ich erzähl dir sicher nix neues, wenn ich sagen, es können Komplikationen auftreten. Deswegen vorher einen Arzt hinzuziehen, auch noch ne Check machen lassen, dann sollte das auch funktionieren.

    Dann aber müsste umgehend der nächste Schritt folgen, weil Entzug ist meiner Meinung eben der erste Schritt, aber noch der kleinere Teil des clean sein's. Ja genau, eine ambulante Therapie wird auch nötig sein.

    Was denk der Orico nun, der Franz hat ne Vollmeise :grinning_squinting_face:
    Richtig, aber wenn du mal sauber sein solltest, dann kannst vlt drüber hinwegsehen :face_with_tongue:

    LG Franz

  • Nein hier mein Angebot auf Zuspruch und Komunikation, Dop meinte meld dich per PN ich als Gruppenleiterin der SHG Sucht denke, meld dich mal bei uns an :winking_face:

    Manchmal braucht es die Faust aufs Aug, damit der andere kapiert :grinning_squinting_face:

    Aber keine Angst, nein, auf den Pranger stellen will dich keiner.... wer will mit Steinen schmeißen, der im Glashaus sitzt :winking_face:


    Gut gemeinte Ratschläge, aus Erfahrung :winking_face:

    ... meld dich einfach auch gerne per PN an mich

    schönen ABend
    LG Julchen

  • Hi,
    naja, ich hab schon eine ziemlich derbe Aussage gemacht, geb ich zu. Bei mir ist es aber völlig normal die Sache auf den Punkt zu bringen. Andere User können das bestätigen. Die Wahrheit tut sehr oft weh darum finde ich es phantastisch das Du trotzdem wieder hier stehst und sagst: Ich will weg. :top:
    Viele Grüße, Carry

  • Hi Orico,
    wenn ich Deine Zeilen quer lese, so war es bei mir ähnlich im Bereich THC und Alk.

    Anfangs – vor ca. 11 Jahren - habe ich die „Substanzen“ berauscht zum Auftakt bei „Erotik und Co.“ genossen. Irgendwann trennte man sich - und in der Einsamkeit (also auch eine Panikattacke!?!) griff ich immer weiter zu THC und Alk.

    Zunächst konstruktiver Stress auf der Arbeit führte zu vermehrtem Konsum bis zum Totalabsturz (leider auch dieses Wochenende).

    Habe vorrangig also Mischkonsum (also THC und Alk in Kombination) betrieben, oder halt mal eine halbe Flasche Vodka nebenbei geleert – ein trauriger Rekord.

    Mittlerweile haben sich tausend Probleme in meinem Leben angehäuft, leider - und die Alltagsprobleme wachsen mir über den Kopf!

    Soweit meine Impressionen für heute, vielleicht hilft Dir die Reflexion etwas…

    Liebe Grüsse

    Mickey

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