Mobbing an Schulen

  • Gerade wurde wieder ein Studie veröffentlicht, die besagt, dass fast jeder dritte Schüler ein Mobbing-Opfer ist. Zusätzlich sagen 37% von sich schon einmal jemanden schikaniert oder fertiggemacht zu haben.
    15% der in der Studie befragten Schüler gaben außerdem zu schon einmal handgreiflich gegenüber Mitschülern geworden zu sein - jeder vierte darunter bereits mehrfach.

    Habt ihr das Gefühl, dass Mobbing heute mehr Thema ist als früher?
    Was denkt ihr, woran das liegen könnte?
    Was sollte eurer Meinung nach am besten dagegen unternommen werden?

  • ich grab das thema mal wieder aus *buddel*

    ich denke auf jeden fall, dass mobbing an schulen heute ein großes problem ist. in der heutigen gesellschaft wird einem ja schon von kndesbeinen an eingepaukt, dass man sich gegenüber anderen profillieren muss. und dass wenn es sein muss auf kosten anderer.
    ich war 9 jahre lang auf einer relativ großen schule mit ca. 2500-3000 schülern und die zeit dort war für mich die hölle.
    im nachhinein hab ich auch von anderen erfahren, denen es ähnlich ging.
    bei mir fing es aus heiterem himmel mitte der 5. klasse an und leute, die vorher auch in der grundschule schon meine freunde waren, haben angenangen mich systematisch nieder zu machen.
    den grund weiß ich bis heute nicht genau. wahrscheinlich war ich einfach anders, wobei ich das ja immer schon war und das vorher nie ein problem dargestellt hat. vielleicht waren es auch nur die neider, die es gestört hat dass ich mich mit allen gut verstanden hab, ich weiß nicht.
    angefangen hat es dass sie mich wegen meiner klamotten und meiner hobbys aufgezogen haben und geendet hat es damit, dass ich keinerlei freunde mehr hatte, jeden tag heulend aus der schule kam, meine eltern jede woche midenstens 2 mal bei lehrern und sozialpädagogen waren um die sache in den griff zu kriegen, was natürlich nicht fuktioniert hat.
    es gab auch leute, die angefangen haben einen "club" gegen mich zu gründen.
    das ganze hat sich bis zur oberstufe gehalten wobei mir das hinterher immer egaler geworden ist, ich hab mich mit dem außenseiter stempel auf meiner stirn abgefunden und bin im nachhinein froh, dass ich nicht so geworden bin wie die ganzen blöden idioten.
    klar sind meine leistungen dadurch beeinträchtigt gewesen weil ich mich geweigert habe referate zu halten und vor der klasse zu reden. aber trotzdem hab ich das irgendwie durchgezogen ohne ne klasse wiederholen zu müssen.
    meinem klassenlehrer bin ich heute noch dankbar für das, was er in der zeit für mich getan hat. von den andern wird er natürlich gehasst.

    andere sind dann auch gemobbt worden aus so banalen und gleichzeitig bescheuerten gründen wie ihrer herkunft. eine freundin von mir war tamilin und roch immer stark nach curry, was aber eigentlich niemanden gestört hat. außer den blöden idioten eben.
    eine andere freundin war aus münchen zugezogen und hatte dementsprechend einen ziemlich starken dialekt. die haben sie deshalb auch geärgert.

    rückblickend bin ich froh, dass ich nicht so geworden bin wie de andern aber als kind sieht man sowas natürlich nicht.
    ich habe heute noch (1 jahr nach schulabschluss) einen unglaublichen hass auf manche dieser leute.
    das war wohla uch mit ein hauptgrund für meine entscheidung, 500 km weg zu studieren, um einen kompletten neuanfang zu machen mit leuten, die mich nicht kennen und verurteilen.
    und es hat funktioniert.
    ich kann aus meiner sicht der dinge nur noch hinzufügen, dass ich die ganzen leute vertseh, die irgendwann an schulen amok laufen. wenn es denen vorher genauso gegangen ist, sind sie eigentlich die wahren opfer die aus der geschichte hervor gehen. klar rechtfertigt das nicht ihr verhalten.

    mitlerweile ist wohl zumindest an meiner alten schule erkannt worden, dass mobbing ein problem ist und es wird versucht, was dagegen zu unternehmen mit klassenfahrten und teamtraining und so.
    bin mal gespannt ob es was bringt.
    wrde mich über antworten/statements gleichgesinnter freuen!

    LG, lotte

  • Hallo,

    ich bin ja nun schon etwa älter - und ich glaube, daß es nicht groß anders war, als heute.

    Früher nannte man es nur anders. Es hieß nicht "Mobbing-Opfer" sondern "Außenseiter". Es gab immer welche, die nicht gut gelitten waren. Ich denke mal, die Bezeichnungen und die äußeren Zeichen haben sich etwas verschoben. Es gab aber immer Sündenböcke. Wenn wir weit zurückgehen, dann waren es die Fremden, die gehasst, geschlagen und schlecht behandelt wurden. Dann waren es mal die Armen - "spiel nicht mit den Schmuddelkindern" - und jetzt haben wir starke Statussymbole, um die geeifert wird: Moden, Technik usw.

    Und selbstverständlich haben wir uns geprügelt. Wir hatten nen Jungen in der Klasse, der den Mädels die Schlüppis runterzog, und den haben wir dann gewatscht. In den späteren Jahrgängen haben sich dann die, die sich für "klüger, cooler, wie auch immer" hielten, nicht mehr geprügelt - körperliche Gewalt anzuwenden galt als ein Zeichen für äußerste Schwäche und Dummheit.

    Ich glaube abe,r durch die Vernetzung wird nun viel mehr über alles geredet - denn was die Lebensbedingungen insgesamt angeht, so behaupte ich mal, daß man jetzt weitaus besser lebt als in den letzten zwei Jahrhunderten.

    LG Wolke

    PS ...da war ja noch die Frage: "Was tun?" hmm....wenn ich es wüßt! Bildung? Immer wieder Bildung.

  • Ich hab' schon den Eindruck, dass Mobbing heute mehr Thema ist als vor.. zehn Jahren oder so.
    Zum Teil deswegen weil ich generell das Gefühl habe, dass die Kinder und Jugendlichen von heute gewaltbereiter sind als früher - und damit meine ich nicht nur körperliche 'Gewalt.
    Und zum anderen hab ich aber auch das Gefühl, dass heute offener damit umgegangen wird als früher. Die Opfer geben es glaube doch bissl eher zu, als es noch zu meiner Zeit war.

    Ich muss dazu sagen, ich bin in einem Dorf-Gymnasium zur Schule gegangen, wo es wenige Migranten oder Zugezogene Schüler/Lehrer gab. Alles in allem eine relativ ruhige und behütete Schule. Klar, ein paar auffällige Schüler hatten wir natürlich auch, das bleibt sicher nirgends aus. Meinen Erlebnissen nach waren die meisten Schüler, egal welche Altersklasse, ausländischen Schülern oder Migrantenkindern eher aufgeschlossen gegenüber, oder besser gesagt, sie waren neugierig und interessiert an, was alles an Fremden zu uns mitgebracht wurde. Meine Heimat ist auch nicht besonders religiös geprägt, sodass es auch kaum religiöse Vorbehalte gab.
    Ich hatte eine Mitschülerin mit einem spanischen Nachnamen, bin mir allerdings nicht mehr sicher, ob ihr Vater nicht Peruaner oder ähnliches war. Hinzu kam, dass sie eine etwas fülligere Statur hatte. Ich hab' in den 9 Jahren, in denen ich sie kannte, niemanden irgendetwas böses darüber sagen hören. (Möglich, dass ich es nicht mitbekommen habe) Andererseits war sie auch nicht die beliebteste in unserer Klasse, und wurde daher zwar nicht ignoriert, aber eben in Ruhe gelassen.
    Und was mich angeht, ich hab' sie oft heimlich bewundert: sie hatte es sicher nicht leicht, ausländische Wurzeln, keine Körpermaße, wie sie die Medien vorgeben, privat unwahrscheinlich viele Aufgaben und wenig Geld.. Keine Ahnung, ob ich das alles so auf die Reihe bekommen hätte an ihrer Stelle.
    Und was die Lehrer angeht gab es meines Wissens nach auch niemanden, der sie benachteiligt hat (Aber auch das kann ich natürlich nur nicht mitbekommen haben), und sogar welche, die deutlich positiver auf sie eingegangen sind, als sie es gemusst hätten!

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kenne es aus meiner Jugend eher so, dass man akzeptiert/toleriert wurde, Außenseiter, nicht aber gemobbt oder komplett ignoriert.
    Letztlich war ich ebenfalls ein Außenseiter und wohl auch die meiste Zeit toleriert, als dass ich wirklich einbezogen wurde. Aber das war zum Teil nicht nur meine Schuld, sondern auch von mir so gewollt. Ich war als Schülerin schon immer bissl anders, und von daher empfand ich es auch nicht als belastend...

    Woran es liegen könnte, dass sich einige Schüler/innen für etwas besseres halten als Andere?
    Wahrscheinlich an dem, wie sie erzogen werden, was sie gelernt bekommen. Ich denke, es hat nur bedingt mit schulischer Bildung zu tun, sondern viel mit der sozialen Bildung, die den Kindern von heute zu teil wird, oder eben nicht zu teil wird. Eltern, Schule und andere Erziehungsinstanzen haben es sicher auch nicht immer leicht, und nicht selten wehrt man sich ja und macht das Gegenteil von dem, was man vermittelt bekommen soll. Aber es ist eben deren Aufgabe und wahrscheinlich geben viele unangemessene Werte weiter oder schaffen's oft nicht Passende zu vermitteln..

  • @fibra: wenn ich das richtig sehe, bist du 25, das heißt nur 5 jahre älter als ich. meinst du da hat sich so viel getan in den 5 jahren?
    und auch ich komm nicht aus einer großstadt sonern aus einer 38000 einwohnerstadt in westfalen. so viele ausländer hatte wir auch nicht an der schule.
    es sind also nicht zustände wie vielleicht in berlin oder köln oder ähnlich großen städten...

    ich denke allerdings auch nicht, dass das zwingend was mit der bildung zu tun haben muss. man sollte davon ausgehen, dass die leute aufm gymnasium ja schon ein bisschen was in der birne haben. meiner meinung nach hängt das vom elternhaus und den medien ab... ich habe mehrere jahre sowohl ehrenamtlich wie auch im nebenjob mit kindern und jugendlichen jeglichen alters gearbeitet und wenn man die eltern kennen lernt, weiß man auch warum manche kinder sind, wie sie sind...
    mütter auf nem selbstverwirklichungstrip, die ihre kinder vorm fernseher oder der spielkonsole parken und kinder, denen eingetrichtert wird, dass sie die besten, klügsten, schönsten etc sind. und auch diverse fernsehprogramme und spiele sind nicht wirklich der beste erziehungsersatz.
    es wird vermittelt, das frauen dünn zu sein haben und welche klamotten man tragen soll und so weiter. klar dass die leute, die dieser norm nicht entsprechen, dementsprechend behandelt werden.
    ich kann nur sagen, ich kriege jedesmal die krise wenn ich bei meiner arbeit kinder erlebe, die sich gegenseitig aggressiv übertrumpfen welche spiele und klamotten sie haben und vorallem wie sie mit bzw über andere reden.
    die meisten haben keinerlei respekt vor ihresgleichen oder erwachsenen...

    ich hab allerdings keine ahnung, wie man das alles irgednwie bremsen soll und das großflächig "retten" sollte..

  • Ja, find ich schon, dass sich das in den letzten 10 Jahren verändert hat. Und das auf beiden Seiten: es wird mehr zum Thema, auch in der Öffentlichkeit, und parallel dazu nimmt's halt auch zu.

    Ich nenne absichtlich 10 Jahre, weil bei uns ab einem gewissen Alter niemand mehr so drauf war Andere zu mobben. Weil jeder genug mit sich selbst zu tun hatte, seinem Erleben, seinen Zielen etc... Das war bei uns nur in der Kindheit und Jugend aktuell.

    Aber kann ja überall anders sein...

  • Hallo,

    ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen und hab von Gymnasium (3Jahre), Hauptschule (bis zur 10) und Berfusschule (Berufsgrundschuljahr und Höhere Handelsschule) besucht.

    Auf dem Gymnasium haben meine Mitschüler in der 5ten Klasse einen Mobversuch bei mir gestartet, aber da ich schon immer eine ziemlich große Klappe und, naja ich will nicht Authorität sagen, aber eine gewisse Ausstrahlung als "Alphatier" hatte, wurde dieser Versuch schnell fallen gelassen. Ich habe mich dort auf wenige Schüler beschränkt, mit denen ich in Kontakt war und mich von dem Rest bewusst abgekapselt. Dazu kommt, dass ich in meiner gesammten Schulezeit einen Freundeskreis fern meiner Schulklasse hatte. Es war jedoch so, dass wenn mir jemand versucht hat auf die Füße zu treten und ich mich einmal auf denjenigen eingschossen hatte, er schlechte Karten hatte und ich demjenigen dann auch das Leben für eine Zeit zur Hölle gemacht habe. Darauf bin ich nicht stolz.
    Auf dem Gymi war Mobbing kein großes Thema, vereinzelt zwar vorhanden, jedoch wurde gut auf die Situation eingegangen und geschlichtet

    Auf der Hauptschule waren die Fronten dann schon klarer. Es gab mehrer Cliquen die bekannt für Schlägereien oder Mobbingattacken waren. Ich war zwei oder drei mal für eine Zeugenaussage auf der Wache.Da ich jedoch schon vorher einige Hauptschulekontakte hatte wurde ich dort in Ruhe gelassen, verstand mich mit jedem und hatte ein relativ angenehmes Leben. Auch dort kapselte ich mich von den meisten bewusst ab, aber das schien ihre Neugier auf mich zu verstärken und mir wurde wieder nachgelaufen. Alphatiersyndrom hab ich es genannt. Aber auch dort, wer mir nicht passte merkte es deutlich. Jeddoch habe ich auf der anderen Seiten, Klassenintern, die Aussenseiter immer in Schutz genommen und verteidigt. Ich konnte mir das erlauben und habe es auch immer getan.

    Mir ist aufgefallen, dass sich auf dem Gymnasium die Kontakte eher auf die eigene Klasse oder Parallelklasse bezog. Auf der Hauptschule jedoch kannte jeder jeden und alle hingen zusammen rum. Vielleicht förderte dies das Mobbing!? Aber darüber kann man nur Vermutungen anstellen. Sozialer Stand und Umfeld ist da schon wahrscheinlicher.

    Auf der Berufsschule waren ja jetzt alle etwas älter und Mobbing war dort nicht ein sehr großes Thema. Wer sich nicht mochte ist sich aus dem Weg gegangen. Aber ich muss dazu sagen, dass die Wirtschaftsschule und die Handwerker getrennte Pausenhöfe hatten und ich kann mir vorstellen, dass bei bei den Handwerkern anders zuging. Testosteronüberschuss oder so *g*

    Abschließend kann ich nur sagen, dass in meiner Schulzeit Mobbing kein großes Thema war. Natürlich gab es vereinzelte Fälle oder Personen auf die sich eingeschossen wurde, aber auch das wurde irgendwann vergessen. Meines Erachtens ist Mobbing in großen Städten ein Thema, in wirklichen Großstädten. Denn was man im TV sieht und über deutschlands Schulen vermittelt bekommt kann ich absolut nicht bestätigen. Mobbing ja, in solchen Ausmaßen nein.

    Gruß,
    unerkannt.

  • du würdest dich wundern wieviel von den schwachsinnssendungen im fernsehen doch der wahrheit entsprechen.
    dass es irgednwann so hingestellt wird, als wärn die opfer die täter und das ganze unterschwellig weiter geht. selbst bis in die oberstufe. ich hatte auch immer die hoffnung, dass das nach der 10. aufhört aber das war leider nicht der fall. es wird enem mit der zeit egaler bzw man stumpft innerlich übelst ab.
    das ganze waren nicht irgednwelche attacken oder kurzfristige anfeindungen sonder hat sich wirklich über die kompletten 9 jahre hingezogen..
    ich versuche immernoch nachzuvollziehen, was damals schief gelaufen ist, weil es auch jetzt noch, 1 jahr nachdem ich von den ganzen leuten nichts mehr gehört und gesehen habe, unheimlich an mir knabbert.
    ich hoff mal dass das irgednwann vorbei geht.

  • Lotte, das hört sich ehrlich hart an. :thinking_face:
    Ich denke, wenn man einmal diesen Stempel auf dem Kopf hat, bekommt man ihn nicht so schnell los. Wie gesagt, ich kenne es nicht so heftig. Das heißt jedoch nicht, dass es nicht existiert.

    Mit dem Abstumpfen kenne ich, nur aus einer anderen Situation. Wenn man tagtäglich terrorisiert wird, ob von den Schülern oder anderen Menschen, dann will der Verstand sich schützen.

    Gruß,
    unerkannt.

  • Hallo erstmal,
    als erstes muss ich mich euch allen anschließen, dass es echt so weit gehen kann und auch oft soweit geht,
    ich komme auch von einer großen Schule und war von ca. 24 jungs, der einzige Deutsche und alle, die es nicht schon life miterlebt haben, können es sich nicht vorstellen,
    aber dennoch muss ich sagen, dass die Gewalt in keinster weise zugenommen hat, sie wird nur mehr publiziert.
    Was ich in meiner Zeit gelernt habe (in 4-5 jahren), man darf sich nicht unterkriegen lassen, man darf bei solchen nie klein bei geben, wenn die sagen"ich verklopp dich gleich",
    dann musst du sagen"warum nicht jetzt".....
    Ich sagte gerade ca.24, weil in meiner Klasse ca. 35 neue Schüler reingekommen sind und ca. 30 aus der Klasse rausgeflogen sind......... eig. waren es sogar mehr
    Aber ich hatte mich von all denen nie unterkriegen lassen, auch wenn es manchmal bei einer Kloppe bei 20 gegen 1 endete....
    dadurch habe ich mir bei vielen viel Respekt verdient, dass ist es nämlich, der Respekt, ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich,
    sondern man muss ihn sich bei alles und jedem verdienen.............
    ich bin dann, von einem Niemand, zu einem der berühmtesten Schüler auf der Schule geworden, weil 99% der Schüler keine Ahnung hatten, von allem,
    zB. wie man Mädchen behandelt und das man keine Blutfehde anfangen muss, weil jemand dir auf den Schuh getreten ist.....
    in der 10ten Klasse kannte ich dann 85% der Schule und musste jeden Morgen erstmal 100 Leuten die Hand geben.........

    Liebe Grüße Jamal

  • oja, früher war noch alles anders *g

    ne jetzt im ernst, mir ist schon auch aufgefallen dass die jugend heute immer frecher wird. als ich noch in der grundschule war, hatten wir respekt gegenüber den älteren. dann als ich in der hauptschule der letzten klasse war wurde ich sehr oft von ganz jungen kindern gemobbt. das hätte es bei uns nie gegeben!

    ganz komisch auch wie sich das entwickelt hat in meiner klasse. grundschule, da waren alle miteinander irgendwie befreundet, man hielt zusammen, jemanden ausschließen gabs nicht. meine beste freundin war dann später die beliebteste in der klasse, ich war dann eine außenseiterin. kaum kamen wir in die pupertät wurde gemobbt, gekämpft. bin auf nem dorf groß geworden. für mich war das hölle pur. ich hasste dieses dorf. jetzt steh ich drüber, bin froh dass ich dort nicht akzeptiert wurde, denn somit wurde ich nicht teil dieser hirnlosen gesellschaft dort, sondern ging meinen eigenen weg.

  • oja, früher war noch alles anders *g

    ne jetzt im ernst, mir ist schon auch aufgefallen dass die jugend heute immer frecher wird. als ich noch in der grundschule war, hatten wir respekt gegenüber den älteren. dann als ich in der hauptschule der letzten klasse war wurde ich sehr oft von ganz jungen kindern gemobbt. das hätte es bei uns nie gegeben! ich bin in der zweiten grundschule auf ein wirklich kleines ländliches dörfchen gezogen, da kannten alle jeden, und es wurde viel geredet.

    ganz komisch auch wie sich das entwickelt hat in meiner klasse. grundschule, da waren alle miteinander irgendwie befreundet, man hielt zusammen, jemanden ausschließen gabs nicht. meine beste freundin war dann später die beliebteste in der klasse, ich war dann eine außenseiterin. kaum kamen wir in die pupertät wurde gemobbt, gekämpft. für mich war das hölle pur. ich hasste dieses dorf. jetzt steh ich drüber, bin froh dass ich dort nicht akzeptiert wurde, denn somit wurde ich nicht teil dieser hirnlosen gesellschaft dort, sondern ging meinen eigenen weg.

    es haben sich ganz krass kliquen gebildet. ne große coole clique, die saßen auch immer ganz vorne und wurden auch von den lehrern bevorzugt. dann gab es viele zweier gruppen, mit denen ich ab und an auch etwas zu tun hatte. und dann gaben es die drei außenseiterinnen, anna, die bauerstochter die immer nach schwein roch weil sie vor der schule noch den stall ausmisten musste, ulli die eine gestörte mutter hat und ganz viele pickel im gesicht hatte, und ich, die riesengroße, die sowieso nicht aus dem dorf kam, eine fremde.

    vielleicht wäre ich sogar die beliebteste dort gewesen wenn ich gekämpft hätte, mir nichts gefallen lassen hätte, mich bei den coolen eingeschleimt hätte. es gab viele momente an denen ich mich auf die andere seite stellen hätte können, aber dadurch hätte ich die zwei armen auch mobben müssen, und das wollte ich nie und nimmer machen, andere fertig zu machen, nur damit ich beliebt bin. aber um ganz ehrlich zu sein, mit sowas niveaulosen wollte ich eh nie was zu tun haben. leute die gemobbt haben waren für mich immer dumm und kurzblickend, die hatten kein selbstbewusstsein, weil sie andere fertig machen mussten um sich selbst zu profilieren. ich wurde durch die ganze sache abgehärtet, mein selbstvertrauen wuchs zunehmend. doch es kann auch anders ausgehen, so wie bei ulli, die jetzt shizophren ist und in der klinik hockt. weil sie keine starke familie hinter sich hatte.

    so zog sich das eigentlich meine ganze schulische laufbahn durch, ich ging meinen weg, machte mein ding, war deswegen schon immer unbelibt bei lehrern und schülern, viel andere schwommen mit, kleideten sich so wie die medien ihnen es vermittelten, hatten nur was mit schönen reichen jungs, und waren immer gut in der schule.

    dennoch war ich immer die einzige in der klasse die sich getraut hat ihren mund aufzumachen und sich zu erheben wenn etwas unfair von den lehrern abging. insgeheim denk ich mir ja sogar dass die anderen immer etwas eifersüchtig auf mich waren, weil ich ausgebrochen bin aus diesen normen, weil ich einfach gelebt habe wie ich es will und mich nicht reinzwängen hab lassen, nur weil man belibt sein wollte.

    grade jetzt freu ich mich jedesmal auf ein fest im dorf, wo ich dann meine ganzen alten mitschüler wieder treffe. und ich bemitleide sie, denn 99% von ihnen blieben in dem dorf und werden dort auch sterben. ich bin froh dass ich kein teil davon geworden bin, grad deswegen weil ich gott sei dank gemobbt wurde!

    ich bin froh dass ich schon als kind so ein drang für die gerechtigkeit und die sozialheit hatte. ich war immer stärker als die, die gemobbt haben und beliebt waren. denn ich musste mich nicht auf ihre seite stellen um das leben meistern zu können.

    ups, sorry, doppelposting

  • hey zusammen, cool dass das thema so viel anklang findet.
    vegannao: da hast du verdammt recht, auch ich bin im nachhinein froh, kein teil dieser grauen beschränkten masse geworden zu sein.
    allerdings hab ich für diese erkenntnis auch lange gebraucht. als 12 jährige willst du einfach freunde haben und irgednwo dazu gehören, wen haben mit dem du dich beschäftigen kannst. mir waren diese machtkämpfe bis dahin unbekannt weil ich leider ohne geschwister aufgewachsen bin und somit in was reingestolpert bin, was ich nicht alleine stoppen konnte.
    das mit dem mitleid gegnüber den anderen kenn ich nur zu gut. auch die werden in dem "dorf" versauern. allerdings ist mir von ein paar leuten auch schon nachgesagt worden, ich würde mich für was besseres halten weil ich von zu hause weg bin und dann auch noch nach bayern, da war ich ganz verschrieen :winking_face: aber wieso soll ich eine abschiedsparty für leute machen, die bisher die hälfte meines lebens auf mir rumgetrampelt haben, wenn ich doch nur eins willl: weg^^
    insofern bin ich zu einem teil mitlerweile froh, dass das alles so war denn sonst wär ich jetzt nicht der mensch, der ich bin. auf der anderen seite hat das auch verdammt tiefe narben hinterlassen von denen ich nicht weiß, ob sie jemals wieder heilen...
    aber auch die gehören wohl zum leben irgendwie dazu.

  • Hallo Zusammen. wenn ich früher mal weinend von der Schule nach Hause kam weil mir einer was getan hat,dann hat mein Vater gesagt:Junge,du bekommst jeden Tag satt zu essen also wehre Dich. so Unrecht hatte er glaube ich nicht.

  • wenn man es mit körperlicher Gewalt zu tun hat, kann man wenigstens dagegen vorgehen weils ja nun irgendwann offensichtlich ist.
    im nachhinein gesehen wär mir das glaub ich auch lieber gewesen, dem hätt ich wenigstens was entgegen zu setzten gehabt als diesem ständigen psychischen terror.
    aber so an sich hat dein vater auf jeden fall recht...

  • Hallo,

    ich bin dieses Jahr von einer Realschule rausgekommen. Ich habe viel mit Mobbing miterlebt. Oft wurde immer auf einen losgegangen und jeden Tag wurden gewisse Leute (z.B. ich) beschimpft, etc. Die Studie kann schon wahr sein. Ich war in einer reinen Jungs-klasse mit 28 bis 33 Leuten. Dort war immer viel los.

    Soweit von mir, da ich sonst immer zu weit ins Thema gehe, was ich nicht so ganz will.

    Gruß
    Benedetto

  • was heißt zu weit ins thema gehen? dafür is das hier doch gedacht, dass man sich austauscht, dass man solche sachen teilt.
    also fühl dich frei hier deine erfahrungen nieder zu schreiben!
    bin auch froh mal auf gleichgesinnte zu treffen.
    LG, lotte

  • genau, :smiling_face:
    aber das mit der Körperlichen-Gewalt, stimmt nicht so ganz,
    also...... scharfe Gegenstände, wie Messer, Glasscheiben, oder auch mal iwelche Schlagstöcke, hinterlassen auch so seine Narben
    besonders aba sind sie, denn ich weiß das fast jede Narbe, ein "gerettetes" "Mobbing-Opfer" wiederspiegelt
    :smiling_face: , also man sollte auch nie vergessen, dass nicht alle Menschen so sind
    LG, Jamal

  • das was du beschreibst gab es leider bei uns nicht, also die leute die dazwischen gegangen sind.
    dementsprechend hab ich ne ziemlich schlechte meinung über menschen^^
    bei uns an der schule war Gewalt an sich eigentlich nie ein thema, da sind keine leute mit messer, fäusten oder ähnlichem auf sich los gegangen deshalb ist das für mich was ziemlich fremdes.

  • Es waren halt viele sachen:

    Tägliche Beleidgungen, wenn man 5 Kilo übergewicht hatte, einen Sprachfehler, ...

    Es ging auch dann soweit, dass täglich jemadn verprügelt wurde, aber der, der verprügelt wurde, hats immer provoziert. Ich war meist dabei ausenstehender und wollte schlichten, konnts aber nicht, weil wenn 3 Leute gegen 1 ist, dann traut mans sich einfach ned, weil man zu viel Angst hat, dass man selber verprügelt wird. Ich wurde meistens wegen meinen Übergewicht gemobbt, gehänselt etc.

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