Hallo!
Ich bin jetzt seit Feb.`06 trockener Alkoholiker, und bin in der Zwischen-
zeit eigentlich sehr glücklich darüber, daß Ich keinen Alkohol mehr trinke!
Angefangen hat alles vor Jahren, als Ich noch als Dauercamper zu einem
Campingplatz in den Niederlanden gefahren bin (war 17 Jahre auf dem Platz
in der Nähe von Venlo). Am Anfang ging das alles noch mit der Trinkerei,
Ich habe mir mit der Zeit einen immer größeren Bekannten und Freundeskreis
dort aufgebaut, was zur Folge hatte, das es mit der Trinkerei immer mehr wurde usw.
Wir haben uns oft bei mir an den Samstagen zum Fußball schauen getroffen,
und oft am Morgen schon mit dem Trinken angefangen. Zum guten Schluß,
bin Ich eigentlich nur noch wg. der "Sauferei" dort hin gefahren. Als Ich u.a.
aus finanziellen Gründen den Platz 2004 aufgegeben habe (der Besitzer hat gewechselt, und ist mit der Miete heftig aufgeschlagen), habe Ich zuerst
gedacht, daß meine Sauferei endlich ein Ende nehmen würde.
Ich habe mir dann doch wieder einen neuen Wagen in der Eifel gekauft,
aber getrunken habe Ich trotz alle dem weiterhin. Zwar wesentlich weniger
als in den Niederlanden, aber wie gesagt die "Sauferei" ist geblieben. Ich
hatte dort zwar nicht den Bekanntenkreis, wie in Holland, habe dann aber
meistens alleine getrunken.
Ich habe u.a. auf diesem Platz eine Frau kennen gelernt, was meinen
Alkoholkonsum etwas gebremst hat, habe dann aber zuhause wesentlich
mehr getrunken. Wir haben damals am Anfang unserer Beziehung nur eine
Wochenendbeziehung geführt. Wir haben uns damals im Sommer nur auf dem Campingplatz gesehen, und im Herbst/Winter bin Ich dann zu Ihr nach
Hause gefahren.
Mein Problem hat sich leider damals soweit ausgeweitet, daß Ich schon
oft, vor Arbeitsbeginn getrunken habe. Hatte ja morgens Zeit, da Ich erst
um 9 Uhr 30 mit der Arbeit angefangen habe. In der Zwischenzeit glaube
Ich, daß mein Alkoholproblem damals mit einer der Gründe meines damaligen
Arbeitgebers war, mir im Feb.`06 zu kündigen. Obwohl der offizielle
Kündigungsgrund ein anderer war!
Da Ich schon fast 15 Jahre bei der Fa. beschäftigt war, hatte Ich eine
Kündigungsfrist von einem halben Jahr, Ich wollte aber u.a. wegen meiner
Angst und Panikattacken, meinen Depressionen die Ich durch die Kündigung
bekommen habe, und natürlich wg. meinem Alkoholproblem, dort auf keinen
Fall mehr arbeiten.
Ich bin mit meinen Problemen zuerst zu meinem Hausarzt, der mich krank
geschrieben hat, und zu einem Pschychologen weiter überwiesen hat.
Leider hat es zuerst eine Weile gedauert, bis Ich dort einen Termin hatte.
Der damals behandelnde Arzt hat mich ohne zu zögern, in die Klinik einge-
wiesen, u.a. mit der Bemerkung das, wenn Ich mich dort nicht melde, er mich mit der Polizei von zuhause aus zwangs einweise! Mein erster Gedanke
damals war eigentlich nur, das Ich doch keine Probleme habe und nicht
krank war.
Ich war dann 2006 insgesamt fast 13 Wochen in stationärer Behandlung, plus 4 Wochen in der dort ansässigen Tagesklinik. Nur mein Alkoholproblem
habe Ich ganz alleine ohne jegliche Hilfe in den Griff bekommen.
In der Zwischenzeit bin Ich eigentlich nur sehr froh darüber, daß Ich kenerlei Alkohol mehr trinke usw. In der Zwischenzeit fühle Ich mich auch
körperlich wesentlich besser, ohne Alkohol. Denn sich zu betrinken ist auch
keinerlei Lösung bei diversen Problemen usw.
LG
Harald