• Vorgestellt habe ich mich ja bereits.

    Mir fällt es immer noch schwer, darüber zu schreiben, aber ich lege jetzt einfach mal los:

    Tramal habe ich schon früher öfters genommen. Auch über längere Zeiträume. Irgendwann war es dann leer und ich habe kein Tramal mehr bekommen und so machte ich einen Entzug, der eigentlich keiner war. Ich habe einfach die Tramal nicht mehr genommen und ganz normal weitergemacht. Es ging mir eben etwas schlecht, schlafen konnte ich lange nicht, aber solche Probleme, die ich jetzt habe, hatte ich damals nicht.

    Ich habe mich hier viele Tramal-Threads durchgelesen und viele schreiben, dass das Tramal sie schlapp gemacht hat, die Wohnung wurde nicht mehr aufgeräumt usw. Bei mir ist das aber gar nicht so. Bei mir wirkt Tramal eher gegenteilig. So aufgeräumt wie in der Tramal-Zeit, war meine Wohnung vorher nicht und ich war vorher keine Schlampe oder so. Jetzt ist eben alles piccobello. :56: Auch sitze ich nicht zu Hause und mache nichts, sondern ich gehe 5mal die Woche in den Sport und bin auch sonst sehr viel unterwegs. Meine Lust auf Alkohol ist komplett weg. Vorher habe ich leider viel Alk getrunken. Eben Suchtverlagerung.
    Ich habe das Gefühl, dass das Tramal bei mir alles normalisiert. Meine Gefühle und Gedanken auf ein normales Level bringt.

    Irgendwann waren dann meine Tramal auch wieder leer; nur leider hat der "Entzug" nicht mehr so geklappt wie früher. Das war absolut die Hölle. Leider habe ich zu dem Zeitpunkt gelesen, dass man Krampfanfälle bekommen kann. Ich bekam Panik, mir ging es richtig, richtig dreckig. Es ging einfach nicht. In irgendeiner Schublade habe ich dann noch etwas Tramal gefunden und somit war der "Entzug" vorbei.

    Ich möchte jetzt die Dosis langsam reduzieren. In welchen Schritten ist das sinnvoll? Soll ich jeden Tag eine halbe Tramal weniger nehmen?

  • Was hast du vor, nach dem Entzug wegen deinen Problemen zu unternehmen? Nur einfach das Tramal weglassen und normal weiterleben wäre zwar schön, ist aber wahrscheinlich unmöglich. Da du von Suchtverlagerung sprichst, ist dir anscheinend schon sehr bewusst, dass da noch mehr zu sein scheint, als nur mal eine kurze Episode körperlicher Abhängigkeit. Sucht steht ja immer für irgendetwas anderes. Eine Sache kann nicht, bzw. nur schwer ausgehalten werden, weshalb ein Süchtiger dann gern nach irgendetwas greift, womit er die unerwünschten Gefühle oder Gedanken wegzaubern möchte. Da das nicht wirklich geht und man sich nur was vormacht, braucht es Alternativen. Kannst du näher benennen, was es bei dir ist, was du nicht spüren oder sehen möchtest?

    LG, alive

  • Zitat von alive;111449

    Was hast du vor, nach dem Entzug wegen deinen Problemen zu unternehmen?

    Nichts. :o Kann es nicht einfach so sein, dass mir das Gefühl von Tramal gefällt und ich einfach deswegen abhängig geworden bin? Fertig. Es gibt doch Sucht-Typen und ich wohl einer davon.

    Klar, es gibt viel in meinem Leben, dass mich zur Sucht hätte treiben können, aber das ist es nicht. Nur ich bin daran Schuld. Und jetzt muss ich es wieder in Ordnung bringen.

  • Es liegt natürlich ganz allein deiner Verantwortung, ob du etwas konsumierst oder nicht. Aber bei Sucht von Schuld zu sprechen halte ich für verkehrt, denn es ist eine ernste Erkrankung. Es geht vielmehr um die Ursachen, die einen Süchtigen zum Konsum bringen und darum, wie man zukünftig gegenlenken könnte. Es muss ja einen Grund gegeben haben, warum dir die Wirkung von dem Mittel überhaupt so gut gefällt, dass du sie immer wieder spüren möchtest.

    Wenn du also hinterher nichts gegen die Probleme tun möchtest, wegen denen du überhaupt konsumiert hast, warum denkst du dann, wirst du nicht wieder zu Tramal greifen?

    LG, alive

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