• Hallo ihr Lieben,

    ich weiss garnicht so genau wie anfangen soll?!
    Aber gerade raus, ist wohl m Besten.

    Ich habe lange überlegt ob ich überhaupt schreibe aber so langsam muss es raus.

    Vorletztes Wochenende hatte meine beste Freundin geburtstag und wir haben ordentlich gefeiert.
    Am nächsten Tag musste ich mit meiner Tochter zum reiten.
    Ich hatte so heftige Kopfschmerzen.......ich habe lange überlegt aber schließlich habe ich doch eine Schmerztablette genommen.
    Es ist nur bei der Eine geblieben aber trotzdem........
    War das ein Rückfall??!!

    LG Joeyce

  • hi,

    Ich kenne ja deine Vorgeschichte nicht, aber:
    Naja, sagen wir mal so:
    Da du dir Gedanken machst, scheinbar schon ein Stück.
    Andererseits KANN es ja durchaus mal ne medizinische Notwendigkeit sein.
    Vielleicht feierst du das nächste Mal nicht so heftig?

    UND: Nimm einfach NIX mehr.
    Ist immer besser.

    Aufpassen ist wichtig; du machst das ! LG.Ganesha

    ---------- Beitrag zusammengefügt um 22:33 ---------- vorhergehende Nachricht von 22:21 --------- -

    Also nochmal nachgelegt:
    Ich würde jetzt deswegen meine Cleanzeit nicht wieder neu berechnen:
    Süchtig sind wir, werden wir immer sein.

    Aber du weißt auch: WIE schnell die alten Geister wieder da sind.
    Deswegen finde ich es gut, dass du so auf der Hut bist.

    (Wenn du da durch bist, haste wieder nen kleines Stück mehr Abstand gewonnen.)

  • Danke Ganesha für Deine schnelle Antwort.

    Diese vielen Gedanken, die ich mir darüber mache ist glaube ich Angst die sich gerade mit Wut vermischt.
    Wut auf mich selbst, Angst vor mir selbst; Angst davor, noch einmal mit erleben zu müssen, wie ein mir wichtiger Mensch durch die Hölle gehen muss oder vielleicht, dass ich selbst noch nicht in der Hölle war und den Weg noch gehen muss.

    Ich war zwei Jahre Herionsüchtig und seit vielen Jahren Schmerztabletten abhänig. Mit dem Herion habe 2004 aufgehört aber mich nie wirklich damit auseinander gesetzt und Tabletten nehme ich seit 92 Tagen nicht mehr und setzte mich seitdem auch erst mit der Sucht auseinander.
    Also ich stehe noch ziemlich am anfang und bin an manchen Tagen leicht verwirrt und weiss meine Gefühle nicht zu deuten oder auszudrücken.

  • Naja - das ist halt auch ein Stück Neuland.
    Ich kenne das sehr gut; ich kann dir sagen, dass das besser wird,
    je länger du clean bist.
    Und wie gesagt: Dass du dir Gedanken machst, ist sehr sehr gut!
    Ich habe es einige Male erlebt, dass selbst kleine Abweichungen von
    meiner eigenen "NullDrogen Politik" wieder Schleusen öfnneten.

    Von daher ist glaube ich, das gesunde Mittelmaß für dich angesagt:
    Achte sehr auf dich - aber traue dich auch, dir ein bissel zu trauen !!!

    UND: Sei nicht wütend auf DICH!
    Lenke die Wut einfach in Richtung Drogen um...

    Drück dich! Ganesha

  • Momentan ist das mit dem "mir selber trauen" etwas schwer.

    Ich habe sehr lange gebraucht um mir eingstehen zu können, dass ich Herionsüchtig bin. Mit der Tablettensucht war es einfacher. Warum weiss ich noch nicht so genau.
    Ende April 2004 habe ich zum letzten Mal konsumiert, also so ziemlich genau vor 5 Jahren!

    Ich konnte damals von heute auf morgen damit aufhören, ohne grosse körperlichen Entzugserscheiningen. ( ich hatte zu viel Angst, dass mein Vater es mit bekommt und das hat es mir einfachere gemacht) Heute weiss ich nicht mehr, wie ich das geschafft hab. Drei Monate später wurde ich schwanger, heute denke ich meine Tochter hat mir das leben gerettet!
    Zwei Jahre lang hatte ich nie wirklichen Suchtdruck und dann ist mein Mann Rückfällig geworden und kurze Zeit später hatte ich zum ersten Mal richtigen Suchtdruck.

    Ich dachte mir damals, wenn er sich zu drönnen kann und den ganzen Alltäglich Stress mal für ne Zeit hinter sich lässt, warum kann ich das nicht auch! Wenn meine Tochter nicht gewesen wäre...ich möchte garnicht weiter dadrüber nachdenken.
    Von da an, hatte ich immer mal wieder Suchtdruck aber verscht es zu verdrängen und nicht weiter drüber nachzudenken.

    Seit Dezember letzten Jahres mache ich eine Therapie und seit dem taste ich mich so langsam an das Thema heran. Mit dem Wissen, mit ihr drüber reden zu können fühle ich mich sicherer. Und auch hier fühle ich mich immer sicherer.

    Deine Worte, Ganesha, habe mich dazu gebracht mal mehr zu schreiben und es tut mir gut!!!

    Das Eingestehen, dass ich Süchtig bin, war schon schwer. Doch die Angst Rückfällig zu werden ist noch schwerer. Wenn ich schon so weit bin, eine Schmerztablette zu nehmen, wann bin ich so weit die nächste zu nehmen und wann bin ich soweit wieder zum Herion zu greifen???? Momentan habe ich nur Angst und Wut, dass ich überhaupt darüber nachdenke rückfällig zuwerden.

    Das Verlangen nach Herion, ist seit beginn der Therapie stärker geworden. Wahrscheinlich weil ich mich jetzt erst damit bewusster auseinander setzte.
    Der vermehrte Suchtdruck wandelt sich oft in Angst um und dann in Wut. Wut auf alles und jeden und ich weiss nicht wohin damit. Ich habe noch kein wirkliches Ventil gefunden. Das Schreiben hilft etwas aber leider nur etwas.
    Ich habe noch einen langen Weg vor mir und der macht mir angst!!!!

  • Hi,
    ich kann Deine Angst gut nachvollziehn. Trotzdem finde ich das eine Schmerztablette bei wirklichen Schmerzen ok ist. Du hast nicht nachgelegt und Du bist vorsichtig. Oder ist es so das Du jetzt auch wieder vermehrt Suchtdruck nach Tabs hast?

  • Nein das nicht.
    Suchtdruck nach Tabletten hab ich erst gespürt, als ich merkte, welche Emotionen ich damit alles unterdrückt hab. Aber das war in den ersten Wochen.
    Jetzt ist der Suchtdruck mehr nach H, was sich aber nicht verändert hat, nachdem ich die Eine genommen hab.

  • Mir hat es unheimlich geholfen, jeden Tag eine Stunde spazieren zu gehen!
    Natur hilft sehr, unsere Sicht der Dinge ins rechte Maß zu setzen.

    Ein Kurs in Qigong oder Yoga kann sehr helfen, Mechanismen auszuloten.
    Du lernst dort auch realtiv spielend mit Emotionen umzugehen.
    Atem bewußt einzusetzen.

    Und je mehr du die Sucht Mechanismen ersetzen kannst, umso besser
    wird es dir auch gehen.

    Schau mal, ich halte nicht viel von Stolz sein und so:

    ABER: Du hast doch schon viel geleistet.
    Halte dir das in Dankbarkeit bewußt.

    Lebst du mit deinem Mann zusammen?
    Konsumiert er noch?
    Hast du sonst "Druffi's" im Umfeld?

    Haue es dir raus: Schreiben ist soo befreiend.
    Und hier wirst du soviele verschiedene Schicksale sehen -
    soviele Wege, damit klarzukommen...

    UND: Vergiß NIE, wie schön es ist, morgens aufstehen zu können, ohne Gift zum funktionieren zu brauchen...

    LG.ganesha

  • Hallo du,

    ja da hat er mal wieder recht :winking_face: Schreiben ist befreiend.

    Ich denke auch ein Medikament um üblichen Gebrauch, sprich aus der Notwendigkeit heraus, ist nicht das Problem, auch nicht auf einer Feier mal zuviel getrunken zu haben.

    Aber ja der Suchtteufel ist immer da, und schwupp hängt man im nächsten drin...

    Ich finde toll, was du bisher geleistet hast, und dass du versuchst bewusst mit dem Suchtdruck umzugehen.

    Bleib auf deinem Weg du machst das schon

    Hey ja und schreibs dir von der Seele, dann ist es aus dem Kopf :smiling_face:

    Alles Gute dir
    LG Julchen

  • Danke für Eure Antworten!!!

    Ganesha: nein, ich lebe seit ca. 2,5 Jahren nicht mehr mit meinem Mann zusammen und seit ungefähr 1 Jahr lebt er auch in einer anderen Stadt. Wir haben aber immer noch telefonischen Kontakt. Er ist nicht clean und macht seit Montag zum ??? mal eine Therapie. Also ich befinde mich immer noch in einer Co. Abhängigkeit und momentan ist es mir auch nicht möglich mich aus dieser zu befreien. Ich habe immer noch geringe Hoffnungen, dass es diesmal klappt doch glaube eigentlich nicht wirklich dran....
    Und zu anderen "Druffis" eigentlich nicht. Ist so ne Definitionsfrage... Momentan hab ich da so meine Schwieriegkeiten mit. An vielen Tagen kann ich es nicht ertragen, Leuten zu begenen die "drauf" sind, auch wenn ich sie garnicht kenne. Und ansprechen dürfen die mich erts recht nicht. Ich bekomme dann richtige Wut und auch Angst, nicht auf die Leute, eher auf mich und meinem Mann.
    Und meine Freundin ist in einer Selbsthilfegruppe. Mit einigen Leuten hat sie sich auch angefreundet, die ich dann hin und wieder bei ihr treffe........ Und die nicht immer clean sind.
    Ich habe meine Wut und die Angst noch nicht unter Kontrolle und gehe solchen Begenugen lieber aus dem Weg. Ob das der richtige Weg ist weiss ich noch nicht!

  • Einen *richtigen* Weg gibt es wohl auch nicht. Leider gibt es keine Wegbeschreibung, bzw, diese sieht für jeden anderst aus. Wenn Du auf Deine Art und Weise jetzt so damit am besten klarkommst ist das im moment der richtige Weg für DICH. Möglich das sich das noch oft ändern wird und Du bald das Bedürfniss hast Dich intensiv damit auseinanderzusetzen, auch das wäre dann richtig. Dir soll es so gut wie möglich gehen und jeder hat da Seine eigene Strategie. Ob das nun verdrängen ist oder konfrontation. Und ja, das Wörtchen *gut* ist in diesem Fall sehr übertrieben, es wird noch sehr lange dauern bis es Dir gut geht. Vergessen oder verdrängen funktioniert auf die Dauer gesehen nicht, im besten Fall lernst Du damit zu leben und umzugehen. Alles liebe, Carry

  • "Ich muss einfach mal meine Gedanken nieder schreiben!"

    Momentan ist mein schwierigstes Problem mich meiner Vergangenheit zu stellen.
    Schon den Anfang zu finden, fällt mir so schwer. Wo fange ich an, wo sind die Erinnerungen, will ich die Erinnerungen überhaupt zurück??
    ich denke nicht. doch ohne sie geht es ja nun mal auch nicht.
    Ich habe so viele Fehler gemacht doch waren sie mir überhaupt bewusst?

    Irgendwie denke ich schon, ich selbst habe diesen Weg gewählt!


    Aber waren mir auch die Konsequenzen bewusst? Klar wusste ich, dass man kein Alkohl in übermaßen trinken sollt, klar wusste ich, das man kein "H" konsumieren sollte, klar ich wusste ich, dass Schmerztabletten auf Dauer schädlich sind.
    Aber ich wusste ich, dass DAS jetzt die Konsequenzen sind??
    NEIN
    Nein, ich wusste es nicht und trotzdem plagt mich diese Schuld.

  • Liebe Joeyce,

    dir selbst zu vergeben - das geht mit der zeit!
    Das kommt automatisch mit der Kraft, die dir das CleanSein gibt.

    Im Moment ist es halt wichtig, dich damit auseinanderzusetzen.
    Wir haben das doch verloren, wir haben doch immer alles weggedrog't !

    Natürlich war ICH mir oft bewußt, in was für'ne SCH....Misere ich mich jetzt wieder gerade reite!
    ich wirklich oft sehenden Auges wieder abgestürzt!

    >ABER: Irgendwann zahlen wir doch; die Konsequenzen begleiten mich ein Leben lang - also, was nützen mir Selbstvorwürfe???
    Im Endeffekt doch bloß wieder n Vorwand, um irgendwann wieder zu kneifen?!!!

    Nee, ne - das gehört alles dazu. Auch hier gilt es halt, das gesunde *stöhn* Mittelmass zu finden.

    :]*wegwschmeiß* Wenns dich irgendwie weiterbringt, erteile ich dir gerne Absolution....lol *erteil*....

    Besser? Ganesha...(mal wieder nen Kasper gefrühstückt).

    -------------------------------------------------------
    Zu der Frage vorher:
    ICH habe es als wichtig für mich empfunden, von allem, was Hardcore konsumiert, wegzubleiben...
    Wenn jemand gemäßigt ´gekifft hat und firt druff war, tat mir das nix!
    Aber Gier zu spüren, empfand ich entweder als total deprimierend - oder als extrem ansteckend...
    Mit der Zeit läßt das nach; es ist irgendwie nimmer meine Welt.

    Aber auch hier ist jede(r) das Maß seiner Dinge...

    LG. Machs gut. Ganesha

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