Hallo,
seit meinem 16. Lebensjahr bin ich essgestört. A-typische Anorexie, würde ich rückblickend sagen.
Gab aber immer auch Phasen, wo ich ein unauffälliges Gewicht hatte und die Essstörung nicht so sehr im Vordergrund für mich stand.
1993 hatte ich meine erste "sichtbare" Anorexie (weiß kein besseres Wort dafür), bekam es aber alleine in den Griff, zumindest vom Gewicht her^^
1997 wieder dasselbe, während meiner ersten ambulanten Therapie. Bis 2004 hatte ich dann immer wieder solche Einbrüche, aber nie fortlaufend.
Doch seit 2005 hat sich alles irgendwie chronifiziert. Hatte Ende 2005 mein bis dato niedrigstes Gewicht und kam gerade noch so um Zwangseinweisung herum. Und seitdem gibt es keinen Tag, an dem ich nicht mit der Essstörung zu kämpfen habe.
Ich halte mein Gewicht zwanghaft an einem bestimmten Punkt,d.h. ich habe kein bedrohliches Untergewicht, so an der Grenze halt.
Jetzt, wo ich meine Benzorückfälle von Januar und Februar in den Griff bekommen habe, ist mein ganzer Blickpunkt wieder auf meinen Körper bzw. mein Gewicht gerutscht.
Ich muß dazu sagen, dass ich mich generell sehr ekelhaft in meinen Körper fühle.
Mein Essverhalten wird von Tag zu Tag extremer und ich weiß nicht, ob ich die Anorexie aufgeben möchte - das ist wirklich verrückt, denn ich will auf keinen Fall meine Borderline-Therapie im Sommer in Freiburg gefährden.
Aber ich schaffe es auch nicht, auf die "gesunde" Seite zu wechseln.
Kennt jemand das Problem?:(
Chronische Magersucht (?)
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LoveHate -
3. April 2009 um 20:32
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Hallo LoveHate,
ja ich kenn das Problem auch, wenn ich die eine Sucht in den Hintergrund dränge, dann kommt die andere zum Vorschein, und am Ende die allerälteste, die ES ...
Ich habe Diagnose atypische Anorexie, ich war nie so extrem im Untergewicht, das ich gefährdet gewesen wäre, mit Ausnahme der Zeit in der ich C. konsumiert hab, was ja bekanntlich eh auf den Appetit schlägt
Naja, was will ich damit sagen, ich würde es klassische Suchtverlagerung nennen ...
Warum denkst du, dass du damit deine Therapie in Freiburg gefährden würdest?
Hmpf zumindest bist du drogenfrei, was aber eigentlich auch kein Problem sein dürfte, wenn du dann ab Klinikeintritt abstinent lebst ...
Deswegen machst du ja eine Therapie, oder?
Borderline äußert sich eben immer in anderen GesichternSoweit ich weiß, ist Freiburg sehr weit, was die Borderline Therapie angeht, und zu der Symptomatik gehört eben auch eine Essstörung?
Ich würde dir wünschen, dass du deinen Körper wenigstens ein bisschen ernähren würdest, und auf dich aufpassen, was wohl nicht immer so leicht ist...
Viel Kraft dabei
LG Julchen -
Halli Hallo
Auch ich habe eine Atypische Anorexie.. Es gibt Phasen wo ich ganz normal essen kann, wo ich sogar wie soll man sagen "gut genährt" bin und das aus Sicht von gesunden Leuten.. es gibt tage, da kann ich zu mir stehen und habe kein problem damit..
Aber da sind dann auch die Kehrseiten wo ich extrem auf mein gewicht schaue und extrem schnell viel gewicht verliere oderich mich wochenlang weigere zu essen das war letztes Jahr der fall, wurde dann auch künstlich ernährt..
Ich kenne das, seitdem ich nicht mehr rückfällig war, kommt auch grade Anfangs die Selbstverletzung oder die Atypische Anorexie zum vorschein..
ich muss mich oft extrem bemühen.. im großen und ganzen esse ich gesund..
was mir sehr viel geholfen hat, das war sport zu machen.. nachdem sport konnt ich ganz normal essen, weil ich kein schlechtes gewissen hatte weil ich das gefühl hatte ich habe was gemacht und hab es mir verdient. Aber auch das birgt eine gefahr mit sich, da man auch zuviel ins sport machen reinkippen kann das macht auch süchtig und kann sehr schädlich sein..
Momentan hab ich ne gute und stabile phase und toi toi ich hoffe sie bleibt so..
Ich kann deine Angst gut verstehen, ich hatte auch oft Angst das ich so reinschlittere und das ich gar nicht mehr rauskomme.
Aber wie man das wirklich ändern kann ? da bin ich bisschen ratlos.. würd mich auch freuen von andren erfahrungsberichten zu lesen.
Alles liebe nf -
Hallo Julchen und nofuture,
danke für eure Beiträge.
Ich werde ja in Freiburg die DBT-Behandlung machen und klar wissen die, dass Borderline viele Zusatzprobleme mit sich bringt.
Aber man muß halt die Essstörung so weit im Griff haben, dass die Therapie dadurch nicht gefährdet ist, sprich einen bestimmten BMI. Ist ja auch logisch, denn wenn man im völligen Untergewicht ist, hat mich nicht genügend Kraft.
Ich war bereits letzten Herbst in Freiburg und mußte nach 4 Wochen abbrechen; zum einen, weil ich einen akuten Morbus Crohn Schub bekam (ist eine chronische Darmerkrankung), zum anderen weil mein Verhalten zu feindselig war. Ich stehe da also sowieso ein wenig auf wackligen Boden, von dem her wäre es fatal, wenn ich der Magersucht wieder die völlige Oberhand gebe...:(
Und das mit dem Sport kenne ich auch. 2007 bin ich in einen richtigen Zwang geraten, jeden zweiten Tag joggen zu gehen. Sonst wäre mir ein normales Essverhalten, was ich zu diesem Zeitpunkt hatte, nicht möglich gewesen. Aber es war Irrsinn, ich bin sogar gelaufen, als gewaltiger Schneesturm war und jeder normale Mensch zu Hause geblieben ist.
Nach einem halben Jahr mußte ich das Laufen allerdings einstellen, da sich dadurch meine Rückenprobleme verstärkten.
Meine Bewegung hole ich mir jetzt durch das viele Gassigehen mit den Tierheimhunden, doch ich muß zugeben, dass ich schon so einen chronischen Zwang habe auch in Hinsicht Bewegung=Kalorienverbrauch. Wenn ich mal einen Tag nicht raus gehe, fühle ich mich schon schlecht bzw. bekomme ein schlechtes Gewissen.
Nunja, im Moment weiß ich nicht genau, wie ich das Essproblem angehen werde und in welche Richtung ich letztendlich gehe.
Liebe Grüße an euch und ein schönes WE.
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