Hallo Leute!:wink:
Ich frage mich, ob ein Leben komplett ohne Alkohol und Nikotin für mich überhaupt noch möglich ist oder gar ein kontrollierter Umgang damit.
Ich versuche euch mal meinen Alkohol- und Nikotinkonsum zu beschreiben.
Nikotin:
Erst Kippe mit 14.
Es wurden dann immer mehr, bis es eine Schachtel am Tag war.
Jetzt mit 24 rauche ich eine BigBox. Bei Partys etc. auch mal mehr.
Habe schon 2 mal aufgehört zu rauchen (ca. 3 Monate und 9 Monate).
Seltsamerweise viel mir das gar nicht so schwer. Ich war einfach nur angespannter und aufgedrehter.
Aber dann kamen so dumme Gedanken wie: "Ach du weißt jetzt, dass du es nicht brauchst, jetzt kannst du kontrolliert rauchen. Nur so 5 Kippen am Tag. Außerdem ist das zur Entspannung ganz gut."
Natürlich absoluter Schwachsinn - nach einer Woche war ich jedes Mal wieder bei einer Schachtel am Tag
Alkohol:
Erstes Bier mit 14.
2 Dosen haben ja erstmal gereicht, dann war man hacke.
Mit ca. 16 dann halt jedes Wochenende gesoffen.
Mit 18 fing es dann aber an, dass ich jeden Abend getrunken habe.
Das mache ich nun schon seit 5-6 Jahren. Jeden Abend meine 4-5 Bier zum "Abschalten".
Bei den 4-5 Bier bleibt es auch, außer halt auf Partys etc. da trinke ich solange wie der Abend dauert. Nie bis zum Absturz (muss mich nie übergeben, baue keinen Mist, komme alleine nach Hause usw.) - was wohl eher daran liegt, dass ich den Umgang mit Alk sehr gewöhnt bin.
Das wäre nie negativ aufgefallen. Ich hätte noch lange so weiter gemacht.
Habe da auch nie ein Geheimnis drauß gemacht, dass ich jeden Abend meine Bierchen trinke. Wenn ich das nicht erzählt hätte, wäre es auch nie jemanden aufgefallen.
Aber nun habe ich ein großes Blutbild machen lassen und meine Leberwerte waren sehr schlecht.
Daraufhin war ich bei einer Internistin und diese hat festgestellt, dass ich eine sehr große Leber habe. Zum Glück nicht soweit, dass man nichts mehr dagegen machen kann. Die Leber kann sich selber erholen.
Nun darf ich natürlich lange Zeit keinen Alkohol mehr trinken.
Das klappt auch ohne Hilfe ganz gut.
Bin jetzt seit einer Woche trocken und habe keine Probleme.
Der Schreck mit den Leberwerten hat wohl gewirkt.
Nun bin ich am überlegen, ob ich zusätzlich zum Alk nun auch noch den Nikotin weglasse.
Aber geht das bei mir überhaupt noch?
Kann ich ein ruhiges und normales Leben führen, ohne Alk und Nikotin?
Kann ich vielleicht sogar mal irgendwann einen gesunden Umgang mit dem Alk finden (nur 1-2 mal im Monat was trinken und dann auch nicht sehr viel)?
Oder werden mich der Alk und das Nikotin mein Leben lang in meinen Gedanken verfolgen?
Ich bin ja sozusagen mit Alk und Nikotin groß geworden.
Also der Alk und das Nikotin hat mich durch meine Pubertät bis jetzt "begleitet".
Mein Körper bekommt seit ca. 10 Jahren Nikotin und Alk zugeführt - erst ganz wenig, dann immer mehr.
Kann der überhaupt noch ohne Alk und Nikotin? Er hat sich ja bestimmt darauf eingestellt.
Problem ist auch, dass ich von Natur aus ein angespannter und ungeduldiger Mensch bin.
Wenn ich z.B. einfach mal 2 Stunden irgendwo rum sitzen soll und nichts passiert außer Gelaber, dann bekomme ich ganz schnell schlechte Laune und werde auch zum Teil Aggressiv.
Einfach nur da hocken und entspannen kann ich nicht lange, das geht nur mit Alk und/oder Nikotin. Mit ein paar Bierchen kann ich mich z.B. stundenlang einfach nur auf die Coach hauen und entspannen oder mich stundenlang über ein Thema unterhalten.
Ich habe schon Ratschläge bekommen wie "Mach viel Sport".
Ok, in dem Moment wo ich Sport betreibe gehts mir auch super - macht Spaß sich auszupowern.
Aber z.B. eben gerade habe ich zu Hause trainiert. Was war mein erster Gedanke nach dem Training? Klar: "Ein Bier oder ne Kippe, das wäre jetzt klasse zur Entspannung!" Also habe ich mir erstmal 3 Kippen reingezogen, weil ich ja kein Alk mehr trinke.
Wenn ich schon daran denke, für immer auf Alk und Nikotin zu verzichten, weiß ich genau, dass ich 80% der Tageszeit angespannt sein werde wie ein Flitzebogen und ziemlich leicht aus der Haut fahre. Ich werde kaum noch was locker sehen können.
So bin ich wohl von Natur aus und das drossel ich durch Alk und Kippen.
Oder hat der Alk und Kippen mich erst so gemacht?
Ein Bekannter meinte zu mir, dass ich mir nichts vormachen soll.
Ich gehöre zu den Menschen, die ein hohes Suchtpotential haben oder über die Zeit entwickelt haben.
Der Gedanke das ich ganz darauf verzichte sei lächerlich, ich solle lieber auf andere und "gesündere" Dinge wie Kiffen umsteigen. Und das dann "kontrolliert" z.B. nur jede Woche eine Tüte.
Son Zeug ist eigentlich nicht mein Ding. Mein Zeug ist Alk und Nikotin, um alles andere mache ich nen großen Bogen.
Aber langsam frage ich mich, ob er Recht hat? Kann ich nur auf was anderes umsteigen? Ist das die einzigste Lösung?
Werde ich jemals vollkommen suchtfrei leben können?
Oder wird mich immer ein Suchtstoff begleiten?
Ich will einfach nur gesund leben, ohne andauernd an irgendeinen Stoff denken zu müssen!!!