Hi Leute,
ich steuer hier schon die ganze Zeit wie eine Wahnsinnige durch dieses Forum und suche vergeblich nach Antworten, die mir keiner geben kann.
Denn kein Medikament schlägt mehr an - im Gegenteil: jede neue Tablette verschlechtert meinen Allgemeinzustand noch um einiges mehr. Gestern hab ich mein neuestes AD abgesetzt, weil ich den Zustand, in den mich dieses Medi versetzt hat, weder körperlich noch psychisch mehr aushalten konnte. Das war früher - also, als ich damit begonnen habe, AD's zu nehmen nie so arg der Fall. Klar war die Erstverschlimmerung der Symptomatik im grauenvoll, aber das Medikament hat mich nie so krass verschoben, wie es momentan der Fall ist.
Ich frage mich halt, ob diese abartigen Zustände wohl auf eine gewisse Art von Wechselwirkung zurückzuführen ist, die dadurch zustande kommt, dass ich meinem Hirn in letzter Zeit - nach diversen Psychopharmakaexzessen, einer Benzodiazepin- und Opiatabhängigkeit - einfach zu viel zugemutet habe...
Oh mann, ich merk grad, dass ich viel zu weit ausholen musste, um euch all das zu erzählen, was in letzter Zeit so passiert ist.
Daher ist es wohl besser, ich füge hier einen Auszug aus einem anderen Thread von mir ein, mitunter auch, um nicht alles wieder von Neuem aufrollen zu müssen und zum anderen weil ich mit meinem letzten Beitrag eh den Rahmen für das ursprüngliche Thema dieses Threads gesprengt habe: (Thema war "Substitution" - in meiner bodenlosen Verzweiflung war ich nämlich dem Irrglauben verfallen, dass mich nur noch Opiate heilen könnten...)
Zitat von stella_83;107235Ja, aber das ist ja auch der springende Punkt, warum ich in die Opiatabhängigkeit abgerutscht bin: Kein AD hat mir wirklich auf lange Sicht geholfen! Und es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, ich habe wirklich schon die ganze Palette an Psychopharmaka durch, angefangen von Aponal bis Zoloft - ob SSRI, NSRI, Trizyklum, Neuroleptikum und alles hat entweder nach 2 Monaten seine Wirkung verloren oder hat gar nicht erst angeschlagen. Man nennt sowas scheinbar "therapieresistente Depressionen".
Hierbei sollte ich vielleicht noch anfügen, dass ich schon damals viel zu oft an der Dosis der Medikamente herumexperiment habe oder viel zu schnell von einem Medikament zum anderen übersprungen bin.
Das stellt somit ich meine Annahme auf "therapieresistente Depri" in Frage.
Zitat von stella_83;107235Alles anzeigenDannach fing ich halt an, mir Tavor und Diazepam einzubauen, was mir natürlich sehr viel gebracht hat. Doch nachdem ich dreimal kalt entzogen hatte, war ich körperlich und geistig so am Ende, dass ich oft tagelang nur noch geheult habe und sowas wie einen Dauer-Burnout hatte.
Da ich aber trotzdem noch leistungsfähig bleiben wollte, begann ich damit, mein Medikinet (= Ritalin - für die Laien) regelmäßig überzudosieren.
Ich zog es mir durch die Nase und ab einer bestimmten Dosis fühlte es sich wirklich an wie Koks.
Zwei Wochen war ich dann nur noch auf Medikinet, schlief, aß und trank fast nichts mehr, bis ich nicht einmal mehr meinen Alltag bewältigen konnte und ich schon fast ernsthafte paranoide Zustände bekommen habe.
Ich meldete mich daher auf Entgiftung an und da Medikinet ja unter's BTMG fällt, musste ich auf eine Drogenentzugsstation.
Dort lernte ich natürlich die "richtigen" Leute kennen und da ich zu dieser Zeit am liebsten gestorben wäre, als diese grausamen Depressionen noch weiter auszuhalten, tauschte ich einmal mit einem Mitpatienten meine Medikinet mit seiner Subutex.
Es war also auf der Toilette einer Entgiftungsstation, in der ich mir meine erste Line Subutex zog... (Das muss man sich erst einmal geben) ...
Nach etwa 45 min sah die Welt dann plötzlich vollkommen anders aus und obwohl ich logischerweise wusste, wie gefährlich das Zeug doch ist, wollte ich diesen Zustand niewieder missen.
Was der Verstand sagte, spielte keine Rolle mehr, denn ich hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu diese Depressionen weiter zu ertragen.
Das Subutex hielt mich davon ab, mir das Leben zu nehmen, was mir zu jener Zeit als das einzig erstrebenswerte noch auf dieser Welt erschien.
Aber da ich das meinen Eltern und meinem Freund nicht antun wollte, entschied ich mich letztlich für die Droge - womit ich im übertragenen Sinn meinen Selbstmord nur aufgeschoben hatte...
Also blieb ich bei meinem Subutex, besorgte es mir nach der Entgiftung regelmäßig auf dem Schwarzmarkt. Später kam Morphium mit dazu und dann auch Shore.
Aber da ich dann immer größere Mengen gebraucht habe und mir das einfach nicht mehr finanzieren konnte, überlegte ich mir, mir das Zeug intravenös zu verabreichen, um an Menge etwas zu sparen.
Diese Überlegung war dann letztendlich der Punkt, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, wieder auf Entgiftung zu gehen.
Vielleicht könnt ihr jetzt verstehen, warum die Substi für mich der einzige Ausweg gewesen wäre...
An dieser Stelle möchte ich mich bei euch entschuldigen, wenn ich so wirres Zeug schreibe, aber ich bin grad so verdammt verpeilt und gaga unterwegs und ich hoffe inständig, dass mir trotzdem irgendjemand in diesem Forum folgen kann... Aber scheinbar hab ich mir in den vergangenen Monaten mein Hirn vollkommen weggeballert...
Die Frage, die mir auf dem Herzen liegt und Anlass für diesen Thread war, ist folgende: Wie lange dauert es, bis mein Hirn wieder normal funktioniert? Gibt es hier jemanden, der dieselben Erfahrungen wie ich gemacht hat? Wie lange dauert es, bis mein Körper wirklich clean ist und ich einen neuen Versuch mit einem AD starten kann?
Ach ja und noch was: Vor gut zwei Jahren hat man bei mir ADS diagnostiziert und ich frage mich mittlerweile, ob es nicht doch eher eine Fehldiagnose war und diese vermeintliche ADS-Symptomatik nichts anderes war, als das Produkt meiner ärztlich verordneten Psychopharmakacocktails.... An dieser Stelle frage ich mich auch, ob die Krankheit ADS auch wirklich existiert, oder ob sie bloß irgendein Symptom für irgendetwas anderes ist. Was meint ihr dazu?
Fragen über Fragen...
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen...
Danke schon mal für euere Antworten.
Stella
P.S. Bin seit meiner Entgiftung Dez 09 sauber.
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