Ich kann ich erinnern als ich 14 war....wollte ich unbedingt einmal wissen was meine mutter so toll an bier findet. Ich lies mich vollaufen bis ich sturzbetrunken war, keine Ahnung wie ich nachhause kam. Ich kann mich erinnern das es ein Rießentheater mit meinem Vater gab, er hat wochenlang nicht mehr mit mir geredet. Als ich da so halb weggetreten im Bett lag kam dann meine Mutter und sagte zu mir: ich weis genau wie Du Dich jetzt fühlst. Ich glaub das war das einzigste mal das meine Mutter überhaupt mal was *gesagt* hat zu mir ohne zu brüllen.

Es ist doch so....wir sind inzwischen mehr oder weniger erwachsen, okey, ich mehr weil alt *g, und trotzdem schleppen wir das immernoch mit uns rum. Es ist ja sooo leicht zu sagen
das es vorbei ist, die vergangenheit, blablablub, ist es aber eben nicht. Sicher, man lernt damit zu leben, doch vergessen tun wir es nicht. Und es ist sicherlich falsch alles was bei
uns schiefläuft der kindheit zuzuschieben. Fakt aber ist....diese hat uns nun mal beeinflusst. Es mag Menschen geben die sowas *wegstecken*, ich kann es nicht. Bedeutet nicht das ich
immer und ständig daran denke, aber ich merke an manchen Dingen eben schon das es hätte anderst laufen müssen. Die Sache mit dem Haushalt z.b. Meine Mutter schaffte es immer
irgendwie den Schein nach aussen zu wahren. Es sah sauber aus...auf den ersten Blick...schaute man jedoch genau war es echt eklig. Und genauso ist es bei mir auch oft. Auf den ersten Blick ok, aber guck nicht in die Schränke. Mittlerweile bin ich sehr viel ordentlicher geworden und putze gründlicher, komme aber immer wieder in solche phasen rein. Ich habe es schlicht und ergreifend nicht gelernt Sauber zu halten, bzw den Sinn darin. Ebenso lief meine Mutter immer in den gleichen Klamotten rum, aussehen war Ihr egal. Es hat lange gedauert (da war ich schon weit in der Pupertät) bis ich den Sinn der notwendigen Körperreinigung erkannt hab. Ich wurde als Kind einfach nie gewaschen. Jetzt weis ich das alles, aber in der Schule, als ich gehänselt wurde, da gab ich mir für alles die Schuld. Sie hat grundlegende Fehler gemacht, und all das was Sie mir nie vermittelt hat musste ich mir alleine beibringen, das hat gedauert. Etwas macht mir jetzt auch immernoch zu schaffen. Obwohl mein komplettes Umfeld bescheid wusste was bei mir daheim loswahr, griff niemand ein. Nichtmal als ich auf einige Personen zuging und um Hilfe bat, es kam einfach nichts. Wenn ich dann jetzt im nachhinein von meiner Oma hör: Du hattest es echt schwer als Kind mit Deiner sauffenden Mutter..... JA, hatte ich...und DU hast es gewusst und NICHTS getan, da bekomm ich so nen Hals. Ich habe mich immer so sehr für Sie geschämt und war gottfroh das Sie nie zu Elternabenden oder Festen gekommen ist. Als ich das erste mal schwanger war und wegen einer Schwangerschaftsvergiftung im KH lag, kam Sie überraschend zu Besuch. Im Hochsommer, mit nem Wintermantel, besoffen. Das war mir so furchtbar peinlich, damals. Inzwischen denke ich: okey, sie war betrunken, ABER, es war Ihr wichtig genug mich im KH zu besuchen...aber das sehe ich auch erst jetzt so. Damals wollte ich einfach nur im Erdboden versinken