Meine Mutter hat sich entschuldigt...

  • ... wer meine Beiträge zum teil gelesen hat, weiß ja, was bei uns zu Hause abging. Meine Mutter hat sich tatsächlich bei mir nach all den Jahren entschuldigt und mich gebeten, ihr zu verzeihen. An ihr sehe ich ja, dass Menschen sich ändern können. Das Problem besteht darin, dass mich das irgendwie gar nicht gerührt hat, sondern ich bin gedanklich noch tiefer gefallen als vorher. Ich fühl mich wieder wie am Anfang und würd am liebsten das Handtuch werfen.

    Ich hatte ein paar Tage, die quasi "beschwerdefrei" waren, dafür hat es mich jetzt wieder so zurückgehauen, dass ich das Gefühl hab, dass alles umsonst war. Ich find kaum noch Kraft.

    Kennt das jemand von euch?

  • Kennt das jemand, dass sich die Eltern oder sonstige leute, die euch psychisch runtergemacht haben, bei euch entschuldigt habenj, aber ihr könnt das nicht verkraften irgendwie?

  • Nee, ich kenn' das so gar nicht von meinen Eltern. Die streiten in der Regel alles ab oder sagen einfach, dass ich mir alles nur einbilde.

    Sorry, kann dir da glaube keinen Tipp geben, wie du damit umgehen kannst oder könntest.

  • das war bei mir auch so, bis letzte Woche, auf einmal hat sie zugegeben, dass es falsch war von ihr. Nur ist es jetzt irgendwie zu spät. Ist zuviel kaputt innendrin leider. Was sagen denn deine Eltern genau zu dir Fibra? Hast du noch Kontakt?

  • Grundsätzlich sagen sie zu irgendwelchen Problemen etc. gar nichts. Teppiche und so. :winking_face:

    Ja, Kontakt haben wir noch ein wenig. Für mein Empfinden zu viel, aber objektiv gesehen (für ein gesundes Familienverhältnis) viel zu wenig. Und wenn, dann auch relativ oberflächlich. Aber da von allen Seiten erwartet wird, dass ich mich da bemühe.. Was soll's, es bedeutet mir nur sehr wenig, als kann ich auch so tun als ob..

  • Hey Paindrop,

    meine Mutter hat sich nach 25 Jahren dazu entsschlossen nun auch die Sauferei aufzugeben, nachdem Ich auf Thera gegangen war.
    Nur kann Ich Ihr da überhaupt nicht trauen, vorher war´s zwar nicht besser, aber zumindest hab Ich das gekannt und verstanden, der neue Zustand is irgendwie zu befremdlich.
    Auch hat Sie viele Fehler der Vergangenheit eingeräumt (entschuldigt jetzt nicht wirklich) aber Ich habe einfach kein Interesse mehr daran...
    Wie nun damit umzugehen? Tja, keine Ahnung -> irgendwie wird´s schon klappen, irgendwie hatt´s ja immer geklappt.

    Keine große Hilfe ich weiß, aber Ich kann mir vorstellen was du meinst..

    l.g. Tarantula

  • Es braucht Zeit, bis man jemandem Dinge verzeihen kann, die in der Vergangenheit schief gegangen sind und möglicherweise großen Schaden angerichtet haben. Es braucht auch Zeit, bis man eine Entschuldigung annehmen und akzeptieren kann.

    Meine Mutter hat sich nie wirklich entschuldigt für das, was sie falsch gemacht hat. Aber sie hat es mir auf andere Weise gezeigt, indem sie für mich in Therapie gegangen ist und versucht hat, mir auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Natürlich war's nicht immer richtig oder die beste Hilfe, aber für mich zählt der gute Wille mehr als das Ergebnis.
    Es ist schon eine große Leistung, erst einmal einzusehen, dass man etwas falsch gemacht hat. Dann noch dazu zu stehen erfordert viel Kraft und zeugt, meiner Meinung nach, von Liebe zum Kind.

    Gib dir Zeit mit der Situation umzugehen. Wenn sich etwas ändert, brauchen wir alle erst einmal Zeit, uns an die neue Situation zu gewöhnen und eine Entschuldigung anzunehmen. Vielleicht schafft ihr beide es irgendwann, ein klärendes Gespräch zu führen und einmal offen die Karten auf den Tisch zu legen.
    Mich persönlich hat es sehr viel weitergebracht, die Vergangenheit endlich ruhen zu lassen und meinen Eltern zu verzeihen. Ich kann das, was gewesen ist, nicht ändern und es bringt mich nicht weiter, in der Vergangenheit zu verharren und um das zu trauern, was ich nicht gehabt habe.

  • Huhuuu tarantula =)

    doch doch ist mir schon eine Hilfe, denn du hast ja das gleiche Problem, dass man da einfach kein wirkliches Interesse mehr dran hat, denn das eigene Leben ist dadurch fast zerbrochen. Wie war es denn bei euch früher zu Hause, wenn ich fragen darf?

  • Hay Wattwurm =)

    vielen Dank für deine Antwort! Ja, das stimmt, dass es dauert, bis man wirklich verzeihen kann. Ich bewundere es, wie sie sich verändert hat, auch wenn sie nicht ganz mit dem Trinken aufgehört hat. Mein PRoblem ist, dass ich es noch immer nicht schaffe, MEIn eigenes Leben in den Griff zu kriegen, d. h. meine Wohnung ordentlich zu halten, Fristen und so weiter einzuhalten, mich selber verliere und oft die Kontrolle verliere. Das frisst mich auch innerlich

  • Hi Pain,
    ich kann Dir dazu auch was sagen. Meine Mutter war auch langjährige Alkoholikerin und starb auch dran. Leberkrebs. Kurz vor Ihrem Tod in der Klinik musste Sie vom Alk entziehen und ich hab Sie das erste mal in meinem Leben trocken erlebt. Auch Sie entschuldigte sich, ich hab Ihr auch geglaubt. Trotzdem....so leid mir das tut, ich kann Ihr nicht verzeihen. Ich weis das es eine Krankheit ist, trotzdem schaffe ich es nicht. Sie hat mir meine ganze Kindheit versaut. Und nicht nur das, ich leide ja heute noch unter den Folgen. Wenn Sie es wenigstens mal versucht hätte! Ein Satz wird mir nie wieder aus dem Kopf gehen, da war ich sechs. Mein Vater stellte Sie vor die Wahl, entweder Entzug, oder Familie. Ihre Antwort: der Alkohol macht mich glücklich, ihr zwei macht mir nur Ärger! Und weg war Sie. (Wenn auch nicht für lange). Ich weis, Sie war betrunken. Ich lebe damit, ich hasse Sie auch nicht, aber verzeihen kann ich Ihr eben auch nicht.

  • Hallo liebe carry =)

    oh das ist schlimm, wenn man miterleben muss, dass die Mutter daran auch noch stirbt und vorher nichts dagegen getan hat. vor allem find ich das ja krass, dass sie sagte, der Alkohol würde sie glücklich machen und ihr nur Ärger. Heftig wirklich *carrymaldrück*

    Mir geht es genauso, meine Psyche ist seit meiner Kindheit total verkorkst und ich innerlich bin ich an diesem Mist so zerbrochen, dass es mir sogar egal wäre, wenn sie ganz aufhören würde. Wir sind ja jetzt die seelischen Wracks ... und irgendwie kann man nicht wirklich verzeihen, man kann es nur nachvollziehen, dass es eine Krankheit ist und dafür beten, dass niemand so darunter leiden muss, wie wir es mussten.

    Was mich wirklich wütend macht ist, dass sie jetzt alles auf die Reihe kriegt und ich krieg noch nicht mal meine Wohnung aufgeräumt bekomme (arbeiten gehe ich vollzeit, das ist okay, aber mein eigenes reich überschwimmt vor lauter Chaos...). Also eher Neid ist es wahrscheinlich, aber bringen tut es ja auch nix

  • Naja, ich bin zudem auch noch mit meinem Vater im *Krach*, nen Monat nach dem Tod meiner Mutter heiratete er ne Frau aus Thailand, bekam noch ein Kind...Mein *Bruder* ist jetzt 6 und bekommt jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Sie unternehmen ständig was mit Ihm und sind beide für Ihn da. Ja, ich bin eifersüchtig, ich hatte das nie. Zumal sich mein Vater null für Seine Enkel interessiert, geschweige denn für mich, das tut weh

  • Ach du sch....!!!! Das ist ja sowas von asi sorry, aber stimmt ja. Da wär ich auch total eifersüchtig, ist ja auch berechtigt, du hast nur scheiße durchgemacht und dann siehst du das verwöhnte Kind von deinem Vater und seiner neuen.... Ne, also da würd ich auch denken, sach mal gehts noch?

    Ich könnte das auch nicht verzeihen! Ich finde das ganz ganz schlimm ehrlich!! Das kostet so viel Kraft, auch noch ständig dran denken zu müssen, wie gut er es denn hat. Das ist ja Hölle wirklich

    Bei mir ist es ja auch die Eifersucht, dass es meiner Mutter jetzt gut geht und ich häng immer noch in den Seilen und krieg nix richtig gebacken und das macht mich wahnsinnig! ZUmal unsere ganze Familie ja auseinandergerissen ist, hab ich familiär auch null Halt und das kotzt mich wirklich an. (sorry für den ausdruck, ist aber nunmal so).

  • Ja, das kenn ich. Familie gibts einfach nicht mehr. Onkels, tanten, oma, alle schon eeeeewig nicht mehr gesehn, hatte auch nie das gefühl das die mich sehn mochten. Es war einfach der Stempel auf meiner Familie da: Alkproblem. Das ich damit eigentlich nichts zu tun hatte war den anderen wohl egal

  • genau das mit dem Stempel kenn ich auch! Für mich haben die sich auch nicht interessiert, die kommen damit halt selber nicht klar. Aber soll uns egal sein, wir müssen mit dem Mist klarkommen und die halten sich schön im Hintergrund. Das würde eh nix mehr werden, wenn man sich jetzt wiedersehen würde. ich glaube das gäb nur noch mehr Stress... dann besser ohne diese Blutsverwandschaft...

    Weißt du denn, warum ich einfach meine Wohnung nicht mehr aufräumen kann, warum ich keine Kraft mehr dazu finde? ist doch total bescheuert, ich kann das nicht verstehen! Will einfach nur wieder für mich was gutes tun, aber das klappt alles nicht so, wie ich das will...

  • Wir sind uns ziemlich ähnlich. Ich bekomm das zur Zeit auch nicht auf die Reihe. Ich hätte Zeit, daran liegt es nicht. Ich kann mich nicht aufraffen, es geht nicht

  • oh, das geht schon über Monate so, immer mal wieder hab ich nen tag wo es mich extrem stört und dann putz ich den ganzen tag

  • ja geht mir genauso. Da ich super wenig zu Hause bin, schaff ich das mit dem ganzen Tag putzen leider nicht. Ich krieg meinen HIntern einfach momentan gar nicht hoch. Woran kann das denn liegen? Hast du das bei dir schon rausgefunden?

  • Klar darfst du Fragen Painrop...

    Ich könnt jetzt nicht sagen das Ich ne schlechte Kindheit hatte oder das es mir an irgendetwas gefehlt hätte, nur hab Ich halt schon so oft von meiner Mutter geört das sie mit der Sauferei aufhört......
    Hab keine Lust mehr an irgendwas da zu glauben, und es ist einfach vorbei das ich mich dafür noch interressier....Als Ich noch jünger war (so 12/13) hab ich mal aus Trotz immer wenn Sie ein Bier getrunken hat auch eins getrunken, nach ner Woche war ich damals aber völlig im Eimer, danach hab ich´s aufgegeben......
    Ausserdem trinkt mein Vater noch, also is immer Bier im Kühlschrank, mal sehen was des wird, ich reg mich Net mehr drüber auf.......

    lg.

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