hatte ich mir leichter vorgestellt.
Vielleicht, weil ich davon ausgegangen bin, nichts erleben -leben zu können, so lange ich mich dem Stoff hingebe, bzw., mir von ihm nehme, was ich von ihm erwarte.
Ich wusste, was ich erwarten konnte, und das ich es bekommen würde.
Wozu sind denn Freunde da?!
Das mich diese "Freundschaft" mehr als nur 30 Silberlinge kosten würde, wurde mir erst nach und nach klar.
Was ich als positiv für mich festhalten kann, bis heute erreicht zu haben ist, nicht mehr diese Nähe und Vertrautheit zum H zu haben, zu spüren.
Was mir leider noch nicht gelungen ist, auch gefühlt am Leben Teil zu haben.
Ich schaffe es mich zu pflegen, meine Wohnung sauber zu halten, mit Leutz zu "komunizieren", ich halte meine Termine ein und helfe Anderen oder höre mal zu, wenn ich Not am Mann erkenne.
Und bei genau diesen Dingen geht der Ärger los.
Mich erfüllt das alles nur "temporär" zufrieden.
Wann immer solche "Alltagsmommente" erledigt sind, fällt der Vorhang bei mir und ich bin wieder "allein", was ich ja eigentlich nicht bin.
Ist schon komisch, da dachte ich immer, die Sucht (z.B. das H) ist mein Übel, um nun dahinter zu steigen, was "im Kleingedruckten" steht.
Wer denkt sich denn sowas aus?
Ganz sicher erleben das viele ähnlich, oder sind vielleicht diesbezüglich "übern Berg". Würde mich freuen von euch zu erfahren, wie sich da die Dinge geregelt haben, und danke schon mal.
Ps.:
Ich bin seit Dezember 06 clean, d.h., keinerlei Drogen oder Substitution, kein Alkohol usw.!
Mein Leben nach der Therapie,...
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Grüß dich Rene,
ich bin seit bald 5 Jahren clean und kann dir deshalb aus meiner Erfahrung berichten. Ich kenn das nur zu gut, was du da sagst. Anfangs war da diese totale Leere in mir. Sie hat sich mit der Zeit immer ein klein wenig mehr gefüllt. Als ich 2 oder 3 Jahre clean war, war das schon noch ganz schön arg. Es gab Zeiten, da hat eigentlich wirklich alles um mich rum gestimmt, aber ich fühlte mich nicht so. Ich war mal mehr, mal weniger, aber doch immer irgendwie down gefühlsmäßig. Sogar als ich mich richtig heftig verliebt hatte, war es so, als wenn ich immer leicht im Schatten stehen würde, als in der Sonne, weshalb ich irgendwann mal zum Onkel Dok marschiert bin und mir ein AD verschreiben liess. Naja, ich hab das 'ne Weile geschluckt, aber wirklich geholfen hat es mir nicht. Ich habe es dann wieder sein lassen und wieder darauf gehofft, dass es sich schon irgendwann von selbst wieder einrenken würde. Mittlerweile sehe ich ja auf jeden Fall fette Fortschritte, auch wenn es immer noch nicht optimal ist, also so, wie ich es von der Zeit vor den Drogen kannte. Aber vielleicht bilde ich mir alles nur ein und erinner ich mich einfach falsch und mein Gefühl war früher gar nicht so arg viel besser!? Wie auch immer, das, was noch bleibt ist wohl einfach Sucht, also das, was von meiner Erkrankung immer bleiben wird. Ich akzeptiere es und freue mich darüber endlich ohne diese Scheisse (Drogen) leben zu können.
ganz liebe Grüße, alive
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Guten Abend,
und Dank Dir, Alive, daß Du mir ein Bisschen von Deiner Erfahrung diesbezüglich mitgeteilt hast.
Auf AD verzichte ich auch liebend gern, habe früher damit einige Erfahrungen gemacht und auch nicht wirklich weitergebracht.
Da halte ich es lieber weiter mit dem Wissen und der Hoffnung, das alles seine Zeit braucht, und etwas, was man über die Jahre abgetötet oder verlernt hat sich wiederfinden wird.
Chaui und alles Gute dir -
Hallöchen Rene!
Hab jetzt erst gelesen das du schon so lange clean bist.
Ist ja doch schon eine längere Zeit auf die man stolz sein kann.
Ich bin am 13 April 2007 in eine Suchteinrichtung zu einer Langzeitterapie gegangen.
Dort war ich ein halbes Jahr.Seit dem bin ich clean.
Ich dachte auch wenn ich aus der Terapie raus bin, ist alles super einfach.
Doch es dauerte nicht lange und die ersten Konflikte waren da.
Bis jetzt hab ich es immer gut gemeistert.
Mit Konflikten hab ich immer sehr zu kämpfen.
Doch ich halte mir immer wieder vor Augen was ich will.
Und das ist clean leben.Denn heute weiß ich das dieses Leben wertvoller ist,einfach bewusst zu leben.
Ich kämpfe weiter.
Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft, der hat verloren!!!
Tschau wonni -
Hallo Wonni, danke Dir für Deine Antwort.
Hab´Dir eine PN gesendet, aber vergessen zu fragen wo Du auf Therapie warst.
Iss immer mal ganz interessant zu hören wo die Leute waren.
Ich habe meine in GRW in der alten Flugschule gemacht, wer die kennt.
Chaui, René -
Hallo Rene,
du bist ja wirklich schon lange clean.
Erstmal kann ich dir nur auf die Schulter klopfen, dich loben - super!
Ist echt eine tolle Leistung.
Bei mir ist das noch nicht so lange her. War letztes Jahr 18 Wochen in Langzeitherapie. Danach musste ich wie ein kleines Kind wieder von vorne anfangen, war so, als ob ich wieder neu laufen lernen musste.
Damals hatte ich nicht daran geglaubt, dass ich es überhaupt noch mal schaffe mit dem normalen Leben klar zu kommen. Eine Betreuerin stand mir die ersten Monate zur Seite. Mit ihrer Hilfe kam langsam etwas Ordnung in mein Leben, half mir bei der Therapeutensuche, und noch vieles mehr.
Bin immer noch in Therapie und versuche mich am Leben zu beteiliegen, so gut ich eben kann.
Gelingt mir noch nicht so richtig. Ich übe mich im Leben.
LG Nebula
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