Ich hab' bei jedem Bericht, den ich darüber sehe oder höre, auch immer das Gefühl, dass es sich die Gesellschaft da bissl zu einfach macht oder vorstellt.
Es heißt so oft "Ja, die bösen Drogen", "nicht gut, dass sie die nimmt, soll sie lassen". Aber über das 'Wie' oder eben auch das 'Warum' macht sich keiner/kaum jemand Gedanken. Sicherlich gibt's hin und wieder mal ein 'Soll sie halt 'ne Therapie machen', aber im Grunde meint für mein Empfinden der Großteil der Gesellschaft immer noch, dass es mit einem einfachen Nicht-mehr-Konsum getan und erledigt ist.

Find' ich ziemlich schade, um es mal so auszudrücken.

Was die Vorbildwirkung angeht, ist es natürlich sehr ungünstig, dass sie konsumiert keine Frage. Aber genauso scheiße ist das Drumherum, dass die Medien und die Gesellschaft veranstalten - einen gesunden Umgang mit einer Krankheit lehrt das die Jugend nicht unbedingt. Sicherlich soll's auch irgendwo abschrecken, aber meiner Meinung nach ist Abschrecken ohnehin weniger effektiv als Aufklärung - von daher ist das Ganze für mein Empfinden sowieso kein passender Weg in Bezug auf Vorbildhaftigkeit.
Zumal es noch so viele Personen der Öffentlichkeit gibt, die ebenfalls konsumieren, von denen man es nur offiziell nicht weiß. Wenn man so jemanden jahrelang als Vorbild hat und dann zufällig herauskommt, dass derjenige konsumiert - Was denkt man dann?

Also mir stellen sich da immer die Nackenhaare.
Purer Umsatzhype für die Medien.
Wieweit auch Amy damit kokettierte sei mal dahingestellt; die Plattenfirma fand es bestimmt nicht schlecht.
Erinnert ihr euch noch an den Wahnsinn, der mit Britney Spears abgezogen wurde?
Pete Doherty soll ja jetzt nen Lehrstuhl irgendwo bekommen...
Auf MTV läuft "Rehab"...

Ist halt einfach "In" heutzutage.
Die Liste der Personen, die Drogen (Alk zähle ich voll mit, klar!) Entzüge hinter sich haben, bzw. noch daran knabbern, ist ein Who is Who der High Society.
Viele gehen ganz gut damit um; bekennen halt irgendwann mal, dass sie gesoffen, gekokst etc haben & unter großen Schmerzen aufgehört haben.
Leute wie Elton John, Robin Williams machen da kein Hehl daraus - spielen aber auch nicht mit dem Image herum.
(Soweit ich weiß, unterstützen gerade die beiden auch Hilfsorganisationen)
Oder Eric Clapton: "Crossroads" ist eine Super Hilfsorganisation; der Mann versteigert seine alten Klampfen und gibt Konzerte für lau, um darauf hinzuweisen, dass es auch ohne Drugs kicken kann...

Das gefährliche für Amy ist, dass sie wohl schon von ihren Anlagen her, relativ geringe Chancen hat, clean zu werden & durch den Hype die letzte Möglichkeit genommen kriegt.

Wenn ich mir vorstelle, was diese Frau mit ihrer Stimme machen könnte, wenn sie durch Entzug, Therapie ihr Leben dauerhaft auf die Reihe bekommt:
Booooay, ey: Da krieg ich Gänsehaut!

Allein was mit Britney Spears abgezogen wurde, war eine bodenlose frechheit.
Auch Stars sind nur Menschen.. Dieser Medienrummel, auf alles haben sich die Medien gestürtzt wie auf ein Stück fleisch die Löwen.. Das kann für die Gesundheit eines Menschen nicht förderlich sein - im Gegenteil.. wie Britney damals dargestellt wurde, als Rabenmutter, als Psychowrack und wer weiß was noch.. Ich finde das deswegen so super wie sie ihr erfolgreiches Comeback gestartet hat.. Das Lied Piece of Me sagt ja sehr viel aus..
Die ganze Prominez sind und bleiben Menschen, mit fehlern und problemen - genauso wie wir auch..

Kann eigentlich nur den Kopf schütteln, über das ganze..