• Hallo

    ich bin neu hier und bin aufgrund von meinem Problem auf dieses Forum aufmerksam geworden.

    Ich hatte vor 3 Jahren über 10 OPs in einem Jahr. Einiges ist gut verheilt anderes wird wohl nie wieder. Wenn ich heute darüber nachdenke war ich in dieser Phase sehr alleine, einmal wäre ich fast verstorben und konnte gerade noch mit einer Not Op zurück geholt werden.

    Mit den Schmerzen kamen die Depressionen und zugleich das Schmerzmittel Valeron. Anfangs dachte ich ich habe es im Griff.
    war ja auch praktisch ich nehme Valeron Schmerzen weg und durch den Zusatzeffekt das alles plotzlich gaaaannnzzz easy ist hab ich gemerkt das auch meine Depressionen vor denen ich wirklich grosse Angst habe und meine totale innere Unruhe auch sehr gut gedämpft wurden.

    Also nahm ich immer mehr und mehr. Jetzt nach zwei Jahren meint mein Arzt es gibt nichts mehr.....:(
    Ich wusste schon lange das er es nicht mehr lange mit machen würde, aber von einem Tag auf den anderen.....echt krass.

    Nach vier Tagen war ich nun endlich soweit das ich mich wenn mich mein Mann nicht zurück gehalten hätte mir wohl etwas angetan hätte. Ich habe in zwei Tagen soviel Wodka in mich reingedonnert wie ich wohl in meinem ganzen Leben noch nie getrunken hatte. Ich habe Schüttelfrost und Angstzustände.....

    Ich rief bei meiner Phsychiaterin an sie meinte es tut ihr leid sie hat erst in 1,5 Monaten wieder einen Termin frei :confused_face:
    Ich meinte solange schaffe ich es nicht mehr. Daraufhin sagte Sie mein Arzt soll mir weiterhin das Medikament verschreiben damit ich keinen Entzug habe.

    Ich habe die Tropfen zum verwalten meinem Mann gegeben. Nun hol ich es mir in meinen Dosen ab. Mittlerweile schon für meine Begriffe stark reduziert, aber ob ich es schaffe davon wegzukommen weis ich nicht.

    Ich hatte immer Angst mich zu outen und zuzugeben das ich das Zeug brauche, weil ich wusste es wird mir genommen. Jetzt wissen es meine wichtigsten Personen und es gibt kein zurück mehr. Wie auch .... ich wurde ja förmlich dazu gezwungen.

    Gibt es von Euch jemanden der das Gleiche schon mitgemacht hat. Könnte Ihr so etwas überhaupt nachvollziehen? Es gibt einfach zu viele Momente am Tag an denen ich denke ich werde es nicht schaffen. Mein Arzt meinte ich werde wohl in eine Entzugsklinik müssen...ich weis gar nicht wie ich das meinem Arbeitgeber beibringen soll :face_with_rolling_eyes:

    Gut ich bin erst am Anfang....aber ich habe Angst. Grosse Angst.

    Ich habe verlernt mich zu entspannen, das Leben zu geniessen, ich kann nicht mit Stress umgehen und wenn zwei gleichzeitig reden dann überschlägt sich bei mir schon alles und ich könnte einen Heulkrampf bekommen.

    Redet einfach mit mir. Erzählt mir von euren Erfahrungen. Bitte

    LG
    Xandra

  • bin leider erst jetzt auf deinen beitrag gestoßen, sonst hätte ich dir eher geantwortet. wundert mich, dass dir noch keiner geantwortet hat.

    ich hab über 10 jahre valoron genommen. auch klein angefangen und dann immer mehr. ich hab die tropfen gar nicht mehr gezählt, ich hab halbe flaschen genommen.

    bei mir war es so, dass das zeug überhaupt keine wirkung mehr gezeigt hat, auch nicht bei 100 ml. dabei hatte es wir bei dir auch so gut gegen die Depressionen geholfen. ich hatte keine körperlichen entzugssympthome, ich hatte aber einen ständigen suiziddrang. dagegen hab ich vom Psychiater pillen bekommen, weiss aber leider nicht mehr welche. ich hab schon so viele verschiedene medis genommen, das kann sich kein mensch mehr merken.

    es sollte nicht so sein, dass man in einer aktutsituation nicht beim arzt drankommt. vielleicht versuchst dus der schwester am telefon noch mal zu erklären. ich weiss, dass das nicht einfach für dich ist. ich hab mich auch immer furchtbar geschämt und manche schwestern sind auch sowas von unsensibel und hätten lieber im schlachthof anfangen sollen.

    ich hoffe, ich konnt dir wenigstens bissel helfen. lg

  • Als du den Beitrag geschrieben hast, da hab ich grad OP Nummer 13 hinter mich gebracht, auch innerhalb der letzten 3 Jahre.

    Vor längerer Zeit habe ich auch Valoronentzug gemacht, wenn ich es auch nicht missbräuchlich verwendet habe - eben nur wegen Schmerzen.
    Kein schöner Entzug, aber ganz ehrlich, welcher Arzt macht sowas?
    Der muss doch im Vorfeld schon was gesagt haben, du schreibst doch selber, du hast es geahnt.

    In jeder größeren Stadt gibt es Institutsambulanzen, da kannst also gleich einen 'Psychiater aufsuchen - natürlich wie immer mit Wartezeit. Das kann man sogar auch im Notfall in der Nacht.

    Dir muss nun aber klar sein, du hast nun ein Problem mehr - ein Suchtproblem und das muss angegangen werden.
    Das heißt, du solltest einen Therapeuten suchen, der eben neben 'Depressionen auch deine Suchtprobleme angeht und das macht nicht jeder.

    Wie ist der Stand der Dinge?

    LG Franz

  • Hallo Yandra,

    auch ich kenne Valoronentzüge ... hab nicht nur einen durch :(. Ich hab das Zeug gegen Schmerzen bekommen, muss aber auch ehrlich sagen, das ich das Zeug auch missbäuchlich verwendet habe. Ich hatte zwei Entzüge in Kliniken und zwei zu Hause. Einer in der Klinik war gut, weil sie mir Medikamente gaben, von denen ich ein ganzen Wochenende schlief, wirklich nur zu den Mahlzeiten wach war und dann weiter schlief, bis mich Dirty Sonntag Abends besuchen kam. Ich hatte Gliederschmerzen wenn ich gelaufen bin, aber sonst war es echt okay. Aber die Entzüh´ge zu Hause, ohne irgend ein "Ersatzmittel", das war nicht leicht. Ich habe gezittert und es kam eine unerträgliche Unruhe dazu. Das war kaum auszuhalten. Die Schmerzen waren bis dahin noch einigermaßen erträglich, aber meine Laune war auf dem Nullpunkt. Irgendwann wurde es dann besser ... Ich war heilfroh das überstanden zu haben, aber scheinbar war das nicht quälend genug, denn ich griff immer wieder auf das Zeug zurück, wenn ich was besorgen konnte.

    Ich hoffe du schaffst den Absprung ohne dich zu quälen!

    Ich nehm inzwischen zwar noch Schmerzmittel, aber kein Opiat oder Morphin mehr. Bin aber so labil, das ich wohl wieder darauf zurück greifen würde, wenn ich die Chance hätte, leider.

    Alles Gute!

    Liebe Grüße
    sweety

  • Ein Entzug im alleingang birgt eben echt ein hohes Risiko. Der Körper neigt zu Krampfanfällen, was, wenn Du in diesem moment allein zu Hause bist? Es ist möglich zuhause unter ärztlicher Beobachtung clean zu werden, jedoch wird kein Arzt der Ahnung hat Dich von 100 auf null setzen, das grenzt an Ärztepfusch. Mein alter Arzt hat mich auch von heut auf morgen mit meinem Problem sitzen lassen, von 400-600 Tropfen Tilidin auf null und das weil ich Ihn um Hilfe gebeten hatte. Inzwischen habe ich Ihn mit Hilfe meines neuen HA bei der Ärztekammer angezeigt. Keine Ahnung ob das etwas bewirkt, aber es kann so einfach nicht gehn. Super das Du jetzt schonmal Deinen Mann die Tropfen überlässt, das ist schonmal ein toller Schritt. Und wie Franz sagt, wenn es Dir mies geht scheue Dich nicht zu einer Notfallambulanz zu gehn. Vielleicht wäre es ja auch sinnvoll jetzt ein AD einzuschleichen, mir hat das sehr gut geholfen und die schlimmsten Depris abgefangen. Auf jeden Fall gehörst Du in ärztliche Beobachtung, lass Dich nicht Abwimmeln. Jeder Arzt ist verpflichtet Dich im Notfall dranzunehmen. Selbst wenn Du kurz vor Praxisende kommst MUSS er Dich dran nehmen. Ich finde Du bist auf einem guten Weg. Du hast Dein Problem erkannt und tust aktiv dagegen was, mach weiter so, es kann nur besser werden! Alles liebe, Carry

  • Das Medikament muss langsam reduziert werden. Alle 14 Tage 10 Tropfen weniger sonnst sind die Entzugserscheinungen heftig.

  • So allgemein kannst Du das nicht sagen. Vom Valeron hatte ich noch nie Entzugserscheinungen, vom Tramal aber sehr wohl. Jeder reagiert da unterschiedlich.

  • Habe die Erfahrung do gemacht. Kalter Entzug war heftig. Habe ich auch mal gemacht. Am besten war "Ausschleichen". Auch mit Morphium war das so. Bei Tramal hatte ich im gegensatz nie solche Probs. Jeder ist halt anders.

  • Jep, geb ich Dir recht. Ich hatte beim Tilidin absetzen nie Probleme, auch nicht bei höchstdosen, wie du schon sagst, ist jeder unterschiedlich.

  • Hallo,

    wenn dieser Thread noch aktiv ist, werde ich dazu was schreiben. Bin von Tramal und Tilidin bis in die Substitution mit L-Polamidon gerutscht. Besteht Interesse, dass ich meine Geschichte hier poste oder soll ich nen neuen Thread erstellen?

    mfg
    Cass:top:

  • Erst mal hallo Cass, natürlich kannst du hier deine Geschichte dazu schreiben.

    Mal zu mir, ich habe mich ja lange nicht gemeldet. Vielleicht auch weil ich nicht wirklich positives zu berichten habe L

    Also ich rief dann damals einer Psychologin an welche mir Wochen später erst einen Termin geben konnte. Sie sagte ich muss zu meinem HA und ihm sagen das ich den Termin habe und er soll bis dahin das Medikament weiter verschreiben.

    Ich also voll auf Entzug und fast auf allen Vieren zu ihm die Praxis. Er lies sich auf den Deal ein und verschrieb mir weiterhin Valeron. Allerdings nicht ohne mich auf den Hinweis aufmerksam zu machen das nun dick und fett in meiner Akte Medikamentenmissbrauch steht!

    Bei dem Termin zu meiner Psychologin meinte diese dann man soll das Medikament niemals sofort absetzen, es kann lebensbedrohend sein. Wir einigten uns auf eine Dosis von 5x25Tropfen pro Tag und ich sollte beginnen eine psychologisch fundierte Psychotherapie zu machen. Des Weiteren sagte sie mir ich solle mir überlegen über einen Klinikentzug nach zu denken. Dieser Vorschlag ist aber von meinem Umfeld eher mit Fragen wie…und wie willst du das machen mit der Arbeit und Familie…für mich weit in den Hintergrund gerückt.

    Dieser Zustand hält bis heute an. Außer das ich natürlich nicht bei den 5x25 geblieben bin. Wie alle süchtigen erhöht man immer wieder die Dosis. Dennoch bekomme ich es problemlos verschrieben ich brauche dafür nur anzurufen und mein HA der denkt ich bin im guten Händen der verschreibt mir zwischen drin auch noch N3 weil ich ihm Dinge erzähle wie…ich komm gerade nicht in die Stadt zu ihr, oder sie hat Urlaub etc. Ich habe es sogar geschafft mir einen kleinen Vorrat zuzulegen. Ich will damit sagen so lange ich es so einfach habe komm ich einfach nicht davon los.

    Ich weiß das kann nur nachvollziehen wer im gleichen Problem steckt.

    Welchen Einfluss Tilidin auf mein Leben hat und wie sehr ich doch abhängig davon bin habe ich erst vor ein paar Wochen wieder erlebt.

    Ich kam Notfall mäßig mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall ins Krankenhaus. Ich hatte wirklich höllische Schmerzen und sich bewegen war gar nicht mehr drin.

    Ich habe den Ärzten gleich gesagt das ich Tilidin nehme da ich schon befürchtete das sich das auf die Medikation auswirken wird.

    Und dem war auch so, ich war so hohen Dosen gewöhnt das sie um mich einigermaßen schmerzfrei zu bekommen an Novalgin hingen, hinzukam eine Schmerzpumpe voll Dipidolor und Tetrazepam und Oxygesic in Tab form. Oxygesic ist ein Opiat für die die sich nicht so gut auskennen, Tetrazepam ein Muskelrelaxan und Dipi enthält Morpium.
    Im Normalfall müsste ich bis heute noch schlafen, ich hab es damit gerade mal geschafft gerade zu stehen L

    Und trotz der ganzen Medikamente hatte ich eines Nachts Tilidinentzug..so heftig das sie mir sofort Dipi gespritzt und Tili verabreicht hatten. Das macht mir wirklich Angst.

    Als ich dann Entlassen wurde sollte ich mir diese ganzen Medis bei meinem HA verschreiben lassen….der hat natürlich getobt. Ich bin mir schrecklich vorgekommen.

    Ich meine ich schmeiß mir nicht alles was mit Medizin zu tun hat rein. Ich habe ein Tildinproblem und das reicht mir schon.

    Also hab ich ihm einige Tage danach die ganzen Medikamente auf den Schreibtisch geschmissen und gesagt er soll nachzählen ich habe weniger verbraucht als ich sollte.

    Ich habe in der Zeit das Tilidin fast auf 70 runter geschraubt, als ich dann aber so schnell wie möglich wieder mit den Tabletten aufhörte ging mein Valeronbezug wieder in die Höhe.

    Ich bin also wieder genausoweit wie vorher. Ihr könnte jetzt mit mir ins Gericht ziehen, aber ich weiß mittlerweile das ich da alleine rauskommen muss, darum erzähl ich euch auch die ganze Wahrheit. Schönreden bringt alles nichts. :frowning_face:

    Trotzdem danke das ihr mich an euren Problemen teilhaben lasst.

    LG
    Xandra

  • Hi,
    ich finds super das der Thread wieder ausgebuddelt wird. Bedarf besteht, das ist klar. Zu meiner Vorrednerin: Dein HA ist mist, such Dir nen anderen. Der soll Dir helfen und Dich nicht runtermachen. Und....alleine schaffst Du es eben gerade nicht, genau das ist ja das Problem. Mitreden kann ich auch. Ich war von Tramal abhängig, langzeit. Habe kalt zuhause entzogen und auch mal in der Klinik. Inzwischen nehme ich wieder Tramal, verordnet, aber nicht mehr im missbrauchsbereich. Und Deine Aktionen beim Arzt kenn ich gut, alles durch. Rezept verloren. Rezept mitgewaschen. (Ein anderes unleserlich mitgenommen) usw usw. Erzähl von Deiner Geschichte. LG, Carry

  • Ja das mit HA ist so eine Sache...zuerst zwei Jahre lang wöchentlich ohne Nachfrage verschreiben und dann schreien weil man abhängig ist. Das hab ich ja seiner Meinung nach ganz alleine zu verschulden.

    Das letzte Mal hat er einfach meinen Mann zur Seite genommen und ihn runter gemacht das das nicht so geht und er mir nur noch eine Einweisung in die Suchtklinik schreibt. Das war da wo ich die Medis wegen der Bandscheibe brauchte. Als ich ihm das Zeug dann auf den Schreibtisch geschüttet hab hat er sich bei mir entschuldigt. Aber trotzdem es war wirklich erniedrigend.

    Ich hab mir das mit dem wechseln schon überlegt, aber wir wohnen voll im Kuhkaff und da gibt es nicht so viel Auswahl :frowning_face: Auserdem hab ich irgendwie keine Lust den ganzen Mist schon wieder jemand anderem zu erzählen.

    Zu dem alleine durch...ich meinte damit nicht das ich mir keine Hilfe hole, ich meinte damit das ich mir allein darüber klar sein muss das es so auf Dauer nicht weiter geht....

    LG
    Xandra

  • Zitat von Cassiopeia_A;119542

    Hallo,

    wenn dieser Thread noch aktiv ist, werde ich dazu was schreiben. Bin von Tramal und Tilidin bis in die 'Substitution mit L-Polamidon gerutscht. Besteht Interesse, dass ich meine Geschichte hier poste oder soll ich nen neuen Thread erstellen?

    mfg
    Cass:top:

    Der Übersicht halber solltest schon nen eigenen Thread aufmachen, weil es immer schwer ist, dann zu antworten - wenn mehrere eben ihre Probs in einem Thread auf arbeiten wollen.

    LG Franz

  • Hi Xandra,
    klar, das ist verständlich. Aber wie soll das funktionieren wenn Du absolut kein Vertrauen zu Deinem HA hast und jedesmal mit nem üblen Gefühl hingehst. Ganz ehrlich...da würde ich lieber ne Std mit Bus und Bahn durch die Gegend fahren, ich finde das total wichtig.

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