Antidepressiva während der Suchttherapie?

  • Hallo Maus,

    das waren harte Worte, die du dir da anhören musstest. Wenn man eine Therapie beginnt, werden doch die Grundregeln festgelegt. Und bei euch scheint eine nunmal zu lauten: keine Medikamente, weil sie "per Knopfdruck" Wohlsein oder Linderung verschaffen. In der Therapie sollst du aber lernen, dass alleine zu tun. Das ist ja auch richtig, aber denin Zeil ist es ja, irgendwann auf das AD zu verzichten, indem du dir selbst ein persönliches AD aufbaust. Hoffe, du verstehst, was ich meine.
    Allerdings, gilt das ja für alle Medikamente: sie schaffen Linderung. Soll ein Bluthochdruckpatient auf seine Betablocker verzichten, nur weil sie in seine Körperchemie eingreifen?

    Ich verstehe nicht, wieso du einen Rückfall vorbereitest, du tust doch vielmehr alles, um einen Rückfall zu vermeiden. Du hast erkannt, dass du Rückfallgefährded bist und tust erstmal medikatös dagegen. Und fakt ist nunmal, das Thema muss geklärt werden, ich finde ich Gruppe pauscht das künstlich auf, nicht du.
    Klar, und einem AD kann es sein, dass man schwerer an die "Knackpunkte" rankommt, aber mann kommt ran, sonst würde meine Therapeutin sich nicht die Arbeit mit mir machen (und ich nehme ein paar Medikamete mehr als du)

    Am Ende musst du entscheiden, ich hoffe die Gruppe stellt dich nicht vor die Wahl, AD oder Therapie?

    Etwas offtopic: habe vor, auch eine ambulante Suchtterhapie zu beginnen, und solche Berichte machen mir Angst. Klar, dass man dort nicht Honig ums Maul geschmiert bekommt, aber wenn ein Einzelner von der Gruppe so unter Druck gesetzt wird, ich weiß nicht....(Methodendisskussionen sollen hier nicht stattfinden, deshalb stoppe ich meinen Post hier)

    Und imho ist es legetim, eine Therapie abzubrechen, wenn sie einem nicht gut tut. Nur ist es wichtig, sich dann nach einer neuen umzusehen und auch auszuprobieren und im idealfall durchzuziehen....

    Bleib stark, Kull(er)bunt

  • sorry Kullbunt, möchte Dir keine Angst machen! Ich denke es läuft in jeder Gruppe anders und in dieser ist es nunmal so gelaufen. Bitte lass Dir durch mich keine Angst machen!!!!!!

    Danke dafür, das Du es genauso siehst, das ich keinen Rückfall bauen möchte, sonder dagegensteuern will. Vielleicht momentan auf dem einfachsten Weg, es gibt sicher noch andere, die ich aber im Moment nicht sehen kann.

    Also lass Dir durch mich keine Angst machen und zieh Deine Thera. durch!

  • Hallo Maus,

    also ich muss schon sagen, eine Nacht drüber schlafen, sich so in der Art, wie du es an den Tag legst, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen - da kannst schön stolz auf dich sein.

    Vorweg mal eine Frage, welches Abilify nimmst du und in welcher Einheit?
    Es gibt ja Abilify Tabletten (-5mg/-10mg/-15mg/-30mg) und zum anderen Abilify Schmerztabletten (-5mg/-10mg) :winking_face:

    Aber unabhängig, wenn deine Ärztin dir das verordnet, deine Vorgeschichte kennt, dann hat die sich sicher Gedanken gemacht.

    Warum dieser Therapeut samt der Gruppe so merkwürdig reagiert, das kann ich nicht nachvollziehen. Sicher ist es immer schwierig, wenn Süchtige mit Medis hantieren, nur gibt es sehr wohl Fälle, wo es einfach nicht anders geht.
    Was wollen die genau? Geben die auch kalten Entzug vor, anstatt z.B. Pola oder so für Junkies?

    Auf der anderen Seite könnte ich mir noch vorstellen, dass die dich einem Stresstest aussetzen wollen, was ja auch gelungen ist. Dass du dann nicht einfach abhaust, nicht sofort abbrichst, das spricht für dich und in der nächsten Runde sollte das dann gewürdigt werden - wenn es denn der Hintergedanke war.

    Grundsätzlich kann jedes Mittel abhängig machen, egal ob es nun körperlich oder psychisch ist. Das aber ist abzuwägen durch deinen behandelnden Doc, nicht durch Gruppenmitglieder einer SHG und warum der Therapeut da nicht einfühlsamer handelt, das verstehe ich noch nicht ganz.

    Mal sehen, ich werde mich zu dem Medi noch genauer äußern, wenn deine Antwort vorliegt - aber grundsätzlich hast du das gut hinbekommen und ich würde auf jeden Fall nochmal dort hingehen und klar und deutlich sagen, du wirst bis auf weiteres diese Medi einnehmen und wenn so keine Zusammenarbeit möglich ist, dann eben nicht!

    Zitat

    * ich würde meinen Rückfall vorbereiten
    * ich würde einfach nicht die Knackpunkte aushalten wollen
    * ich schrie danach, weil ich mich letzte Woche zum Thema gemacht habe und will jetzt Aufmerksamkeit

    Dazu keinen Kommentar, es scheint ne eingefleischte Gruppe zu sein, die dich nicht akzeptieren kann oder will, wie du eben bist und was du machst.

    LG Franz

  • Hallo Franz,

    ich habe bis zu Beginn der Suchttherapie Abilify 15mg genommen, dann dummerweise von Heute auf morgen aufgehört, zum Teil auch wegen der Gruppe, weil es so im Vertrag steht, das nicht konsumiert werden darf. Das war mein Fehler, ich hätte es
    a) nicht so einfach machen sollen
    b) es vorher unbedingt absprechen sollen mit der Ärztin, nicht einfach machen, weil ich meine anderer wollen es von mir so.

    Den Schuh zieh ich mir selbst an, das war nicht korrekt. :o

    Der Entzug von dem Zeug war nicht gerade so toll und als ich es dann beim nächsten Institutsambulanztermin der Ärztin gebeichtet habe war die sauer (zu Recht). Ich habe es ihr erzählt, das ich Zweifel wegen der Gruppe hatte und es daher gemacht habe. Sie steht trotzdem hinter mir! Wenn ich wieder anfangen möchte, dann nur in Absprache mit ihr und nicht einfach so. Kann ich gut annehmen, daher habe ich auch erst in der Gruppe darüber gesprochen, bevor ich mit ihr darüber nächste Woche rede. Ich merke halt, das die Schwankungen enorm sind und ich damit nicht umgehen kann. Wenn sie sagt, es ist wichtig und richtig (so wie ich es sehe für mich) dann werde ich hoffentlich erst an mich denken.

    Dazu keinen Kommentar, es scheint ne eingefleischte Gruppe zu sein, die dich nicht akzeptieren kann oder will, wie du eben bist und was du machst.

    So sehe ich das langsam auch!

    Noch kurz zur Vorgeschichte und Ärztin: Sie war damals in der Klinik die Stationsärztin, mit ihr habe ich auch den Entzug von den Schmerzmitteln gemacht, also weiß sie um meine Geschichte und ich denke genauso, sie würde nichts verordnen, wenn es nicht sinnvoll wäre.

    Bin gespannt auf Deine Antwort

  • Bitte erläutere noch genau warum du dieses Medi einnehmen willst, also mit deinen Worten, weil die Indikation von Seitens der Ärztin ist ja klar :winking_face:

    LG Franz

  • Okay ich versuch es mal irgendwie verständlich auszudrücken:

    Als ich damals (1995) mit einer Therapie anfing, war da noch lange kein Gedanke an Sucht, da ging es um die Stabilisierung des Alltages. Irgendwann .... hm .... glaube so 1999 als ich in der Klinik war, habe ich das erste Mal Ad´s genommen und das ging erstaunlich gut, die Stimmungsschwankungen waren nicht mehr so schlimm, nicht mehr so "Himmelhoch" oder "Grottentief". Es ging eine Zeitlang gut. Dann habe ich mir mal wieder in den kopf gesetzt, oder nein anders, ich zog weg aus meinem Heimatort und dachte nun wird alles gut - also keine Medi´s mehr.
    Ging aber nicht lange gut, dann stellten sich die Schwankungen wieder ein.
    War dann beim Neurologen, der erstmal Fluoxetin aufschrieb, verändert hat es nicht viel. In der Psychiatrie stellte man dann um auf Zoloft. Als ich dann nach R. ging 2007 bekam ich Abilify und es ging mir "stabiler" besser. Okay ein Faktor war ganz sicher die Käseglocke, keine Frage. Aber ich schwankte nicht mehr so hin und her und konnte mich besser auf die Thera. einlassen. Das hat sich für mich jedenfalls so angefühlt. Es gab kein "Maus-Geschreie" mehr und auch keine Phasen, wo "Maus nicht mehr leben wollte". Es ging für mich vorwärts auf dem Therapieweg, weil ich weniger Energie in die Stimmungsschwankungen gesetzt habe und diese jetzt besser für mich nutzen konnte (die Energie).
    Bin ja auch regulär entlassen mit der Abilifyeinstellung und habe die Termine in der ambulanz eingehalten. Auch nicht überdosiert oder so.
    So das zur Vorgeschichte - sorry wurde länger

    Warum möchte ich es heute wieder haben? Gute Frage, die ich so gut es geht beantworten werde. Ich falle in die alten muster zurück, setze unheimlich viel Energie darauf, die Schwankungen unter Kontrolle zu bringen. Fange wieder an mich zu verkriechen wenn es mir nicht gutgeht, komm da schwer wieder raus. Wenn ich so emotional überfordert bin, dann setzen bei mir körperliche Schmerzen ein, die ich früher durch die Sucht versucht habe zu bekämpfen. Die Schmerzen sind wieder aktuell, ich habe Angst vor mir selbst, wieder unüberlegt irgendwie an Schmerzmittel zu kommen und Rückfällig zu werden.
    Ich merke auch, wie ich wieder anfange, blitzschnell von einem Extrem ins andere zu rutschen.
    Ich habe für mich so gedacht, ich könnte mit dem Abilify erstmal etwas gegensteuern, bis die alten Verhaltensmuster sicher durch neue erstetzt werden können, was ich dann selbst gelernt habe und umsetzen kann. Dafür brauch ich jetzt aber all meine Energie und ich setze sie gegen die Schwankungen ein, obwohl die doch immer wider gewinnen.
    Möchte gern etwas Unterstützung haben um auf meinem Weg vorwärts zu kommen und nicht schon an den Schwankungen meine Energie verschleudern.

    Verstehst Du was ich meine Franz? Sonst bitte nachfragen.

  • Ich versteh nur Bahnhof :]

    Käse, natürlich versteht man das nun perfekt, wenige können das so auf den Punkt bringen.

    Ok, Soweit ich weiß kannst du keine PDF öffnen, warum auch immer. Also schicken wir dir mal die komplette Fachinfo über Abilify per Post, weil ja eh ein Brief raus geht :winking_face:

    Was mir noch nicht ganz klar ist:

    Zitat

    4.1 Anwendungsgebiete

    ABILIFY® ist für die Behandlung der Schizophrenie angezeigt.

    Aber was ich wissen wollte, das hast beantwortet und nach deinem Text kann ich da keine schädlichen Anzeichen sehen, was natürlich mit so ner Ferndiagnose via Text nur sehr schlecht möglich ist :winking_face:
    Soll heißen, es hört sich alles ganz vernünftig für mich an, daher kann ich nicht verstehen, wenn dieser Therapeut eben samt Gruppe derart komisch reagiert.

    Ich würde nun deine Texte von hier erneut der Gruppe darlegen, wenn da keine Bewegung hineinkommt, die nicht akzeptieren was deine Beweggründe sind (die ja ärztliche Unterstützung haben), dann musst wirklich mal überlegen, ob es die richtige SHG für dich ist.

    Wie gesagt, man kann auf alles abhängig werden, ob das Mittel oder die Tätigkeit auch gesundheitsschädigend ist, dass ist mal zweitrangig.

    Manchmal gehts aber auch gar nicht anders. Ich nehme auch als Ex-Junkie Opioide als 'Schmerzmittel, aber ich denke, ausschlaggebend ist immer, warum man ein Medikament einnehmen muss.

    Beobachte dich selbst gut, halte den Kontakt zur Institutsambulanz, dies natürlich immer ehrlich, dann wird das schon - alles was man braucht ist Zeit, die man sich selber zugesteht.

    Bin mal gespannt was du machst und was deine Gruppe noch von sich gibt :winking_face:

    Alles Gute!


    LG Franz

  • Zitat

    ich denke, ausschlaggebend ist immer, warum man ein Medikament einnehmen muss.

    Also das sehe ich anders, nimm zb. mal Alkohol. Für einen Alkoholiker sollte der ja, wenn er trocken ist, absolut tabu sein, sprich zb. auch im Essen. Der trockene Alkoholiker wird zwar sicherlich nicht betrunken, wenn sein Essen ein klein wenig nach Alkohol schmeckt, aber sein Suchtgedächtnis springt doch allein bei dem Geschmack sofort an, soweit mir in Therapie erklärt wurde. D.h. dass der Grund wurscht ist, warum etwas konsumiert wird, das Suchtgedächtnis erkennt doch nur, dass überhaupt was konsumiert wird.

    Maus, deine Gruppe wirkt auf mich, als würden sie z.B.auch bei einem Diabetiker nicht sicher sein, ob sie ihm sein Insulin lassen sollen und das ist ja wohl völlig am Thema vorbei. Ich halte es für ziemlich gefährlich, dass die dort einfach mal so, ohne größeres Fachwissen über den Kopf deines Arztes hinweg entscheiden, welche Medikamente wichtig sind und welche nicht. (Meine Gruppe damals war anscheinend so fern der Realität, dass sie mir sogar eine Betäubung beim Zahnarzt verbieten wollten.)

    LG, alive

  • Hallo Franz,

    oh man - da bin ich jetzt echt platt - danke schön, das Du mir die Fachinfo zukommen lässt! =)Hm - habe auch ziemlichgroße Augen gemacht, bei der Schizophrenie - denk mir da meinen Teil (das nicht ich gemeint bin) und vertraue weiterhin auf die Institutsambulanz.
    Habe im Beitrag gesehen, das Du von einer SHG ausgehst, es ist eine Therapiegruppe einer Beratungsstelle, sorry wenn ich mich da unverständlich ausgedrückt habe. Warte gespannt auf den Postboten.........

    alive: die Gruppe hat halt bedenken, weil ich Medikamentenabhängig bin. Vielleicht würde es anders aussehen, wenn ich es nicht wäre, sondern z.B. spieler oder so - keine Ahnung war selber ziemlich verwirrt, als die Reaktionen kamen und habe auch ein Stück Vertrauen in die Gruppe verloren, nicht weil sie eine andere meinung als ich hatte, sondern weil ich mit den "wie-es-rüberkam" nicht klarkomme.

  • Hey Mausli, darf ein Spiel-süchtiger in eurer Gruppe auch kein "Mensch-ärgere dich nicht" mit seinem Kind mehr spielen?
    Die Gruppe scheint mir vieles sehr eng zu sehen, und Engstirnigkeit gepaart mit fehlendem Fachwissen, das kann üble Folgen haben. Ich denke, du sollst das Medikament aus gewissen Gründen nehmen, und deine Ärztin hält es für unabdingbar. Will dir keine Angst machen, aber nicht, dass du "freidrehst" bzw. "durchdrehst", nur weil du deine lebenswichtige Medizin nicht nimmst (nehmen darfst).
    Ein guter Freund von mir ist shizophren und dachte auch, er könne die Tabletten einfach mal weglassen. Ergebniss war eine Zwangseinweisung. Natürlich ist das ein ganz anderer Fall, und mit dir nicht 1:1 zu vergleichen. Aber Ärzte haben nunmal mehr medizinische Fachkenntnis als Therapeuten.
    Selbst das Absetzen von relativ "harmlosen" ADS wie Citalon/Citalopram darf nicht einfach abrupt erfolgen, sondern die Substanz muss ausgeschlichen werden.
    Guck, ich bin in Behandlung wegen meiner Depression. Und ich nehme 2 ADS. Die ADS machten es mir erstmal möglich, mich aufzuraffen und mir eine Therapeutin zu suchen. Und sie machen es möglich, dass ich mit ihr zusammen an mir arbeiten kann und Therapieziele umsetzen kann. Ohne ADS läge ich an einigen Tagen ur im Bett und würde die Sitzungen sausen lassen, mal abgesehen davon, dass ich keine Kraft hätte, Schlafprotokolle, Träume usw niederzuschreiben. Das weiß die Therapeutin. Und sie ist so relaistisch, dass sie meint, heilbar sei meine Kranheit nicht. Sie kannn mir nur helfen, mit dieser Krankheit zu leben. Und auch die ADS helfen. Ob ich sie lebenslang nehme, ist eine andere Frage, und das wird sowieso erst die Zukunft zeigen. Aber ich will gesund werden, und dan nehme ich jede Hilfe.
    Ich will dir damit nur sagen Maus, das manchmal therapeutische und medizinische Hilfe gleichzeitgi braucht. Und eigentlich müsste das jeder Therapeut wissen.
    Nun gut, du warst Tabletten ahängig (Opiate nhem ich einfach mal an). Da kann ich die Bedenken schon verstehen. Das das nehmen einer Tablette, dich wieder an das nehmen einer Schmerztablette erinnert, dein Suchtgedächtnis wieder aktiviert wird und du das Psychopharmaka als Ersatz für das Schmerzmittel nimmst, weil bei einer Sucht ja auch viel der Konsum ansich (Wasser in Glas, Tablette aus Blister drücken, Tablette in Mund...usw.) eine Rolle spielt.
    Manche ehemaligen Heroin-Abhängigen, die i V (intravinös, gespritzt) konsumiert haben, spritzen sich, wenn sie clean sind, ein paar ml Kochsalzlösung, weil sie die Handlung brauchen. Sie haben die Sucht nur körperlich überwunden. Denn wenn man sich Kochsalz spritzt, würde man lieber Heroin spritzen. Und wenn ein trockener Alkoholiker Malzbier (alkoholfrei) trinkt, würde er lieber ein richtges Bier trinken. Ich denke, das sind die Kritikpunkte.
    Analysiere mal, wie dein Konsum früher aus sah, hattest du Rituale während des Konsums? Und stelle nun das mal gegenüber mit dem Nehmem des Psychopharmakas. Erinnert dich die Tablette an die Schmerztabletten und machen Apettit auf mehr? Oder schlukst du die Tablette und gut ist? Dann verbindest dein Suchtgedächtnis diese eine tgl Tablette nicht deiner Abhängigkeit. Hoffe, du verstehst, was ich meine.
    Villeicht kannst du das ja mal so der Gruppe erklären?
    Wünsch dir alles Gute...Kullerbunt

  • Hallo Kullbunt,

    finde Deine Fragen sehr interessant. Werde mir mal Gedanken darüber machen.... :wink:
    Find ich echt gut, was Du da hinterfragst, könnte mir vielleicht sogar helfen, sollte ich der Gruppe nochmals Vertrauen entgegenbringen, über das Thema zu reden.

    Dir ein schönes WE

  • Bin irgendwie an dem Punkt, die ganze Therapie zu schmeissen und mir einen Therapeuten zu suchen, der Einzeltermine macht. Mich versteht und auch akzeptiert, wenn ich Angst habe wieder Rückfällig zu werden - jemanden, mit dem ich sachlich und ruhig über solche Themen reden kann.

    Mag mich nicht mehr erklären in der Gruppe, ich stehe dazu, das ich allein nicht mit den Schwankungen zurechtkomme und erstmal die Hilfe von AD´s gern hätte, bis ich es in der Thera. gelernt habe, wie es auch ohne geht, langsam und nicht auf Krampf.

    Das soweit von mir, bin traurig und enttäuscht....

  • Liebe Maus,

    deine Enttäuschung verstehe ich. Aber schau, dadurch konntest noch besser erkennen, was für dich wichtig und richtig ist, was du brauchst und was dein richtiger Weg ist!!! Viele Erfahrungen und Wege gehen leider nicht ohne Schmerz, aber man lernt aus allem und im Endeffekt kann man aus allem etwas positives ziehen! Ich finde, du bist da sehr stark und machst es sehr gut!

    Fühl dich gedrückt
    rose

  • Hallo gelberose,

    stimmt, dadurch habe ich erkannt, das mir das, was die Gruppentherapie bieten kann nicht ausreicht. Habe aber auch erkannt, das ich jetzt an dem Punkt stehe, wo ich vorwärts will und an die Themen möchte, also das, was eine Therapie voraussetzt.
    Mir kommt da ein Bild: so als stehe ich an einer Wegkreuzung, beide Wege sehen gleich aus, es gibt nur verschiedenen Möglichkeiten, diese Wege zu gehen, einen von beiden. Bei beiden brauche ich für mich erstmal ein Sicherheitsnetz, das - brauch ich aber, bevor ich loslaufe sicher, damit ich, sollte ich fallen, weiß das ich erstmal von anderen Faktoren gehalten werden kann, bevor ich es selbst für mich tun kann.

    Bischen verrückt oder?

  • Hey Maus, sei nicht enttäuscht von dir.
    Es ist nunmal so, dass eine Gruppentherapie "härter" ist, weil man sich vor einer Gruppe "rechtfertigen" bzw. erklären muss. Das ist hart, für manche Menschen fast nicht aushaltbar. Man hat mit sich zu kämpfen, zweifelt an sich, und dann schießt auch noch die Gruppe "Pfeilen" :frowning_face:

    Gerade, wenn man oft Angst hat, ist es sehr schwer, sowas über sich ergehen zu lassen. Und wenn dann die Gruppe die eigenen Gedanken und Argumente einfach mit: "Spiel dich nicht so auf, du bereitest ja nur deinen Rückfall vor" abwinkt, dann ist es fast unmöglich, sich in der Grupe wohlzufühlen und sich ehrlich zu öffnen. Im schlimmsten Fall führt das dazu, das du der Gruppe was vorlügst. Aber dann ist es reine Zeitverschwendung, da weiter hinzugehen. Wenn es wirklich gar nicht mehr geht, und du am liebsten die Gruppen schwänzen würdest oder mit einem Unwohlsein zu den Treffen gehst, dann sei kosequent. Teile der Gruppe deine Kritikpunkte sachlich mit, erzähle, dass du dir wie in einem Haifischbecken vorkommst. Vielleicht ändert sich noch was, wenn nicht, sei nicht enttäuscht.

    Eine Einzeltherapie ist erstmal einfacher, man kann sich besser öffnen. Wichtig ist nur, dass man mit dem Therapeuten klar kommt, auf einer Wellenlänge liegt. Da muss man ne Weile suchen. Gebe nicht auf, wenn es bei dem ersten oder zweiten nicht klappt. Die meisten Therapeutem bieten eine Probestunde an, wenn man sich da schon unwohl fühlt, sollte man es sein lassen. Einfach aufs Bauchgefühl verlassen.
    Ich habe damals einige Therapeuten angerufen, um einen Termin zu vereinbaren. Schon da sortierte ich aus. Eine zickige, frostige Stimme am Telefon, die auch noch einen überheblichen Ton hatte, nee nee, da bin ich gar nicht erst zum Infogespräch hin.

    Vielleicht hilft dir ja eine Einzeltherapie auch besser, weil man sich da nur auf dich konzentriert. Das ist effizienter. Auch schmerzhaft, wenn es an die Knackpunkte geht. Und einfach intensiver.

    Du kannst ja später noch in eine Gruppe gehen, wenn du stark genug bist. Aber im Moment hast du so mit dei und deinen Problemen zu kämpfen. Und da ist das letzte was du brauchst, ne eingeschworene Mannschaft, die dir dein Medikament verbietet, was dir gut tut.

    Es kommt bestimmt so rüber, als will ich dir die Gruppe unbedingt ausreden. Entscheide DU, was DIR gut tut. Nur gebe nicht auf, egal, welchen Weg zu wählst.

    Liebe Grüße KullERbunt

  • Hallo Kullbunt,

    es sind wahre worte, die Du schreibst.
    Ich werde morgen erstmal mit dem HA darüber reden, hab noch nen Termin bekommen *freu* ich schätze den HA so ein, das wir uns in Ruhe darüber unterhalten können, PRO und CONTRA uns anschauen und dann in Absprache mit der InstiAmbulanz entscheiden werden, was jetzt gemacht wird.

    Ich für mich werde morgen in die Gruppe gehen (bin ja nicht allein :winking_face: hab ja virtuell ganz tolle Unterstützung, darüber bin ich sehr sehr froh). Wenn ich es durchhalte, werde ich das Thema erst wieder ansprechen, wenn der InstiAmbulanz Termin war und ansonsten morgne mich mehr zurückhalten. Das Vertrauen ist weg, komplett und das dauert erstmal. Vielleicht hab ich ja Glück und die zweite Therapeutin der Gruppe ist wieder da und ich kann nen Einzeltermin bei ihr bekommen (glaub ich zwar nicht).

    Man hab ich ein komisches Gefühl - weiß nicht was mich morgen erwartet, wie es wird - mag die Ungewissheit nicht, erzeugt Angst......

    Ich danke Euch allen hier, das ihr mir so den Rücken stärkt und mich nicht verurteilt, nur weil ich mal diese Frage gestellt habe.
    :blume::blume:

    Ich werde Euch berichten.......

  • Hallo zusammen,

    ich kann für mich einen kleinen Teilerfolg verbuchen. Mein HA steht hinter mir und das tut mir sehr gut.
    Denke es liegt auch daran, das ich heute morgen etwas ausgetickt bin in der Praxis bzw. davor :o *schäm*. Naja das Gute daran war, sie hat gesehen, das ich etwas am Rad drehe. Hab mich später telefonisch entschuldigt und bin heute nachmittag nochmal hingefahren, haben geredet und sie versteht mich! Ein Teilerfolg, sie glaubt mir und das tut gut.

    Jetzt geht es in die Gruppe, noch 54 Minuten, dann geht es los - mulmiges Gefühl und Angst, am meisten davor, das ich wieder nicht verstanden werde.

    Hoffe ich flip nicht aus.....

  • Es sind ganz viele in Gedanken bei dir, du schaffst das!

    Und du kannst stolz auf dich sein. Auszurasten ist die eine Sache (bei deinem angegriffenen Nervenkostüm kein Wunder), aber dazu zustehen und sich dann Hilfe zu holen eine ganz andere!!!

    *großes Kraftpaket schick*

  • Hallo zusammen,

    also das Thema kam kurz zur Sprache, ich wurde direkt gefragt, was ich mir in Sachen Medikamente überlegt hätte.
    Ich habe gesagt, das ich das erst entgültig entscheiden werde, wenn ich mit der Instiambulanz gesprochen habe. ICH für mich aber entschieden habe, das ich sie wieder nehmen werde, wenn die beiden Ärzte dafür sind aus ärztlicher Sicht.

    Dann ist es aus mir herausgeplatzt, das ich die Gruppe letztes Mal nicht gut fand und welchen Eindruck ich hatte....

    Naja das als mitteilung an Euch, ich habe für mich die Sache entschieden und stehe mehr auf der Seite, mir diese Krücke zu gönnen, damit ich weiter auf dem Theraweg laufen kann.

    Danke Euch, Ihr habt mir viele Gedanken dazu mitgeteilt, dafür danke ich Euch

  • Das hört sich doch gut an, finde es toll, dass du so mutig warst und vor der Gruppe DEINE Meinung vertreten hast. Wie hat die Gruppe und der Therapeut reagiert?

    Liebe Grüße Kullerbunt

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!