ich geb mir so viel mühe, so viel mühe und quälerei. alles umsonst, es wird nicht besser. es muß doch endlich auch für mich mal einen sinn für`s leben geben. warum schaffen es die anderen und ich aber nicht. warum kann ich mich über nichts freuen? einfach mal so. ich weiss nicht mal mehr, ob ich Angst vor der zukunft haben soll oder ob ich es (weiss nicht mal was "es" ist) einfach mal so laufen lassen soll. aber das ist ja in unserer gesellschaft nicht möglich, dann geht man kaputt, wird irgendwann obdachlos. davor hab ich schon Angst.
ich hab Angst um meinen jungen. der ist fertig mit dem studium und jetzt läßt er alles schleifen. kümmert sich nicht richtig um einen job und ich hab die ganzen jahre auf so vieles verzichtet, um ihm eine eigene wohnung und das studium zu ermöglichen. ich will ihm das nicht vorhalten, aber es tut mir so weh, dass er das alles als so selbstverständlich hinnimmt. ich glaub er weiss nicht, was mich das gekostet hat. ich hab gearbeitet wie ein pferd, hab mich kaputt gemacht. scheiße. mein schlechtes gewissen, dass ich nie richtig zeit für ihn hatte, hab ich mit geld versucht zu beruhigen. er hat immer sehr große geschenke bekommen, eigentlich immer alles, was er haben wollte und noch mehr. jetzt ärgere ich mich über mich selber, warum hab ich das gemacht? ich hab das gefühl, dass er denkt, dass ich mittlerweile völlig bescheuert bin, durch meine krankheit nicht mehr zum richtigen denken in der lage. teilweise muß ich ihm sogar recht geben, mein gedächtnis ist eine katastrophe. meistens erzähl ich alles dreifach, ich schäm mich so deswegen.
was soll ich nur machen? ich geh morgen wieder zum Psychiater, komm aber mit ihm nicht richtig klar, weiss nicht, was der wirklich denkt, er hält mich ziemlich auf abstand. scheiße! mein rentenantrag läuft und ich hab Angst vor dem bescheid. ich weiss nicht weiter, keiner ist da, der mir helfen kann.