Hier ein paar ältere Zeilen, aus der Zeit in der Psychiatrie:
Zerstörungsblut
Mit Ekel sehe ich alte Narben,
Mit Lust füge ich Neue hinzu.
Blut hinterlässt Spuren,
Die jeder sieht.
Schreckt ab,
Macht mich wütend,
Macht mich ruhig,
Will mich töten,
Hält mich am Leben.
Widerwärtig
Ist mein Körper
Den ich zerstöre
Hässlicher mache
Um mich schöner zu fühlen.
Mühelos
Werfe ich mich weg
Um mit unendlichem Aufwand
Mich wieder aufzuraffen
Und unzufrieden zu sein,
Wenn ich wieder auf beiden Beinen stehe.
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Todessehnsucht
Heute sperrt ihr mich ein
Zwingt mich zum Leben
Morgen lasst ihr mich allein
Ohne Sinn in meinem Leben.
Vorbei die Hoffnung nach der Psychiatrie
Nur kleine Schritte konnte ich gehen
Ans Ziel kommen werde ich nie
Ihr sollt mich nur noch tot sehen.
Mein Leben lang das machen
Was ich nicht will
Mit weiter verebbendem Lachen
Und irgendwann ist es still.
Wir zögern es nur hinaus
Alleine sein werden wir ja doch
Trotz der Sehnsucht nach dem Aus
Lebe ich jetzt immer noch.
Denn natürlich sind noch Zweifel da
Ist meine Wahl wirklich perfekt?
Auch meine Angst spüre ich klar,
Sonst wäre ich schon lange weg.
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Spiegelbild
Der Spiegel schreit „Lügner“,
Wenn ich zu ihm lächle.
Was für ein kluges Kerlchen,
Er versteht mich.
Er schreit „Schlampe“,
Wenn ich Freunde habe
Denn er weiß,
Dass ich sie nicht verdient habe.
Er schreit „Nimm die Klinge“,
Wenn ich weine,
„Bestrafe dich“, wenn ich lächle.
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Schwarze Monster
Mit scharfen Zähnen und schrecklichem Gebären
Spür’ich die Monster an meinem Magen zehren.
In mir wird es plötzlich laut
Monster mit schwarzer rauer Haut.
Kein Hunger ist es, der mich plagt,
Doch eine Angst, die in mir nagt.
Pessimismus und Schwarzmut sind das
Was mich erfüllt mit Wut und Hass.
Ich finde einfach keinen Schlaf,
Weiß nicht, ob ich schlafen darf.
Jedes Monster in mir drin
Hat doch seinen eigenen Sinn.
Sie sind der Grund, warum ich nicht gehe,
Trotz Kummer auf der Erde stehe.
Leben zur Zerstörung, Zerstörung um zu leben
Das kann mir hier kein Mensch geben.
Und nun eine Hasstirade auf die Männer
Sehr vorurteilbehaftet, es entstand nach einer großen Enttäuschung durch einen sehr guten Freund. Dennoch hat sich, nachdem wir uns vertragen haben, unsere Einstellung nicht sehr verändert, höchstens ihm selber gegenüber:
Männer
Primitive Menschen in harten Gewändern
Es gibt sie hier wie auf der ganzen Welt.
Es gibt sie hier wie in allen Ländern
Kaum einer darunter, der sich nicht für großartig hält.
Männer müssen Frauen haben,
Sex steht bei ihnen auf Rang Eins.
Wenige, die mir wirklich Lust gaben
Trotzdem: Ein gutes Ende gab’s keins.
Und dann irgendwann stehen sie vor mir
Beichten mir, welche Fehler sie machten.
Ich frage sie: „Was denkst du dir?“
Bis ich merkte, dass sie selten dachten.
Und da soll ich sie nicht hassen?
Ich kann ihnen nur schwer Liebe geben.
Aber sie nicht dein Leben kontrollieren lassen,
Denn dann lassen sie dich nicht leben.