Suchtspirale?

    Hallo Leute,

    ich war in meiner Jugend schwer medikamentenabhängig und alkabhängig. Bin jetzt seit vielen Jahren trocken.
    Irgendwann bekam ich Schlafprobleme und vom Arzt Stangyltropfen.
    Immer wieder hatte ich mal schlechte Nächte und ich nahm immer mehr davon.
    Man sagt ja, es würde nicht abhängig machen, aber ich habe kräftig gesteigert.
    Dann kamen eigene Mittel, die ich im Internet besorgte dazu, Kava, Tryptophan, Hoggar light, Baldrian etc.
    Ich nahm immer mehr.

    Plötzlich letzte Woche konnte ich dann fast garnicht mehr schlafen trotz meiner Batterie. Ich bekam Panik wie damals in meiner Suchtphase.
    Ich rannte zum Psychiater und bekam noch Opipramol, dann zuhause alles zusammen vom Opipramol bis zum Tryptophan eingeschmissen.

    Immer mehr Pillen, immer weniger Schlaf, immer mehr Panik.

    Jetzt habe ich wieder einen Zustand wie damals auf Tavor, Panik und Sucht.

    Trotzdem sagen die Ärzte, dass es Medis sind, die nicht abhängig machen und verstehen nicht, was mein Problem ist.

    Der Psychiater ist ein totaler Stockfisch.

    Viele Grüße
    Georgia

    Hallo,

    es ist dein Wunsch, deiner Sucht zu fröhnen, der - auch mit relativ harmlosen Mitteln dein Suchtgedächtnis aktiviert hat!
    Du solltest sofort aufhören damit, IRGENDETWAS zu nehmen.
    Die große Gefahr dabei ist nämlich, dass du erst Ruhe findest, wenn du EINMAL den richtigen Hammer hattest!
    Und dass das dann bei EINMAL garantiert nicht bleibt, das haben wir alle schon erlebt!
    Ich weiß nicht, wie lange du bereits clean bist ?!!
    Ich jedenfalls habe gerade in den ersten Jahren immer wieder solche Anfälle, mich zu betäuben gehabt! Ich war Gott sei dank in einem stabilen Umfeld & lernte mit der zeit, dass das halt der preis ist, den ich zahlen muß...
    Der punkt ist der: Je öfter diese Attacken kommen, je öfter du widerstehst - je stärker wirst du werden und die Attacken werden seltener!
    Ich hatte Zeiten, da konnte ich keine glatte Fläcje sehen, ohne an Pulver zu denken...
    Mittlerweile denke ich alle paar Wochen mal ganz beiläufig an sowas, weil mal das gespräch dsraufkommt oder ich z. Bspl so einen Text schreibe...

    Lass das Zeug sein. Du müßtest wissen, wie schnell die meisten Arzte den Mist verschreiben! Bleib dort weg!
    Mach dich müde.Lenk dich ab: geh viel raus und bewege dich!
    Bleib einfach stur stur stur!
    Irgendwann merkst du, wie die alten Dämonen an Kraft verlieren und dann merkst du auch, wie gut dir das tut!

    Ehrlich: Das geht! Viel Kraft.LG.Ganesha

    Hallo Ganesha, ja ich habe das Gefühl, meine Suchtspirale ist in Gang gekommen.
    Allerdings war ich über ein Jahrzehnt trocken.
    Denke auch, dass das Schlafen der Einstieg ist und dann geht es los.

    Dann muss ich wohl die Gefühle aushalten, hätte nicht gedacht, dass das nach so langer Zeit wiederkommt mit solcher Heftigkeit. Die Gedanken gehen dann in der Spirale, jetzt kann ich nie mehr schlafen und das kann ich nicht aushalten und die Dauerpanik kann ich auch nicht aushalten...es muss etwas her...

    Viele Grüße
    Georgia

    Ich denke auch, da hat die Psyche massig mit zu tun.

    Weißt du denn den Auslöser?
    Schlafprobleme können ne Menge Ursachen haben.

    Wenns schlafen gar nimmer geht, gibt es die Möglichkeit, ganz bewusst aufzubleiben, also die Nacht durchmachen, dann den nächsten Tag ganz normal verleben, und abends zu einem normalen Zeitpunkt schlafen gehen.
    Also einen angestrebten Schlafentzug.

    Ansonsten ist es wichtig, dass du deinen Körper überlistest, also nicht tagsüber liegen und lesen, z.B. sondern sitzen, stehen, laufen.
    Nicht ewig schlaflos im Bett liegen, sondern aufstehen, und sinnvolle Dinge tun, wie Haushalt, oder sonstiges.
    Der Körper merkt sich, wenn du liegst, aber nicht einschläfst, kann das leider nicht erklären, hab das mal gehört ...

    Manche sagen sich mit einem Buch hinlegen bis die Augen zufallen.

    Verkrampft Medikamente konsumieren, finde ich auch gefährlich, weil egal, was die Meinung der Ärzte ist, ich denke Süchtige können von allem abhängig werden, und wenns eben nur psychisch ist.

    Wünsch dir alles Gute

    LG Julchen

    Genau, Julchen spricht mir aus der Seele, ich denke auch das man prinzipiell von ALLEM abhängig werden kann, egal ob Stoffgebunden oder nicht. Ich denke auch das Dein Problem hauptsächlich die Panik vor dem nicht-schlafen-können ist, das ist auch extrem nervig und anstrengend. Ich halte den Vorschlag für gut mit dem gezielten Schlafentzug, irgendwann holt sich der Körper was er brauch, ein geregelter Tagesablauf hilft da bestimmt weiter. Ansonsten würd ich zu nem heißen Tee raten vor dem Schlafengehn, allerdings nicht unbedingt Schwarztee. Liegen bleiben und sich hin und her wälzen geht gar nicht da wirst ja verrückt dabei. Ich bin sicher Du bekommst das in den Griff, wenn Du erstmal die erste Nacht ohne Mittelchen durchgeschlafen hast geht der Rest von fast allein. Du weist das Du gefährdet bist aufgrund Deiner Vorgeschichte, ich denke Du wirst gut reflektieren können. Alles Liebe für Dich, Carry

    Zitat

    Allerdings war ich über ein Jahrzehnt trocken.

    Nach über einem Jahrzehnt ohne Alk hatte ich vor 10 Jahren einen üblen Rückfall!
    Es ist halt nie ganz vorbei mit der Sucht...Aber es wird besser!

    Wie gesagt, es ist dein Suchtgedächtnis, was dich da plagt.
    Wenn du irgendwo lesen würdest, Zartbitterschokolade würde dich ruhigstellen, könntest du darauf abfahren.....
    Ganz tief und bewußt atmen...ruhige Musik zum Hinlegen & was die Vorposter schrieben...
    Mußte einfach durch!
    Lieber jetzt ein paar Tage schief gegen den Wind, wie in nem halben Jahr wieder von Null anfangen!!!
    Wenn du Freunde hast, es ist nix ehrenrühriges zu sagen: "Du, kann ich mal 1 -2 Tage bei dir sein?!!"

    Power. Ganesha

    Hallo,

    Ich danke euch für die klare Sprache. Heute Nacht hatte ich wieder einen Drang, das Zeug zu nehmen. Bin also wieder in diese alte Spirale gekommen.
    Jetzt muss ich da durch, egal wie es geht.

    Sucht hört nie auf, das stimmt.

    Aber diesmal hat sie mich hinterrücks überfallen.

    Ich bin ein Idiot, das nicht eher gemerkt zu haben.

    Die Ärzte sind immer noch auf dem alten Trip.

    Mein Partner hat gestern gesagt, jetzt hätte ich wieder diesen Drogenblick wie damals.
    In AA sagen sie doch, man fängt an, wo man aufgehört hat, und ich war tief unten.
    viele Grüße
    Georgia

    Hallo,

    ich habe nix mehr genommen, teilweise wieder Panik gehabt.
    Heute früh trocken gebürstet und dann war ich im Park im Schnee.
    Heute nachmittag gehe ich noch einmal raus.
    Bis jetzt geht es soweit ganz gut. Draußen sein hilft mir ziemlich.

    Viele Grüße
    Georgia

    Hallo Georgia,

    ich denke, du siehst es falsch, wenn du meinst, dass deine Sucht "weg" war und jetzt wieder erneut zum Vorschein kam. Ich bin der Meinung, dass du schon lange süchtig bist und zwar ununterbrochen. Wenn man sich diese Erkrankung (Sucht) einmal "eingefangen" hat, wird man sie nie wieder los. Allerdings kannst du sehr wohl ein Leben führen, in dem du von nichts abhängig bist. Ich sehe es immer so, dass Sucht nicht substanzgebunden ist. Du bist dafür ein gutes Beispiel, denn von dem Wirkstoff der Medikamente bist du ja nicht abhängig, es zeigt sich viel mehr in deinem Verhalten, dass du süchtig bist. Du wirfst dir etwas ein, von dem du dir erhoffst, dass es etwas bestimmtes bewirkt. Du möchtest möglichst schnell für Abhilfe eines Zustandes sorgen, den du nicht ertragen kannst. Ich glaube nicht, dass es dabei wirklich um Schlaf geht, auch wenn es derzeit den Anschein hat. Dich treibt etwas anderes an. Ich denke es ist ein Defizit, dass sehr wahrscheinlich schon in jungen Jahren bei dir entstanden ist. Magst du mal ein wenig von dir erzählen, z. B. wie du aufgewachsen bist?

    LG, alive

    Wie alive schon schrieb: Sucht bleibt immer !
    Mit was wir umgehen lernen, sind die Abhängigkeiten, in die wir uns von ihr treiben lassen!
    Habe ja schon geschrieben, wie das mit dem Alk bei mir war!
    Habe bis Ende des letzten Jahrtausends :winking_face: erst im Wechsel, dann gleichzeitig Koks, Speed und Opiate genommen...Gekifft sowieso.
    Habe dann aufgehört mit den Pulvern.
    Prima. Klasse.
    Als ich mal wieder eine klassische Umfallsituation hatte, hatte ich mich soweit im Griff, dass mir klar war: Kein Pulver !!! Auf keinen Fall !
    Ich jobbte zu der in einer Spielhalle und ehe ich mich versah, hatte ich mich dem Glücksspiel ergeben !!!
    Ich - ein "Althippie";) ,der sich mit Yoga, Bewußtsein & Reiki beschäftigt...

    Und ich hatte echt Mühe, davon wegzukommen!
    Das war mir - nochmals - eine ganz wichtige Warnung und Erinnerung!
    Ich werde immer süchtig bleiben!!!

    Aber: Ich komme immer besser damit klar.
    Annehmen, Verarbeiten und Bewußt Leben!

    Hier im Forum lernte ich auch viel & das Teilen der Erfahrung mit anderen hilft ungemein...

    Also: Sehe es - nochmals - als Warnung an! Sei stur und pass auf!
    Schreib dir deine Gedanken & Gefühle auf!
    Hol dir so'nen Jahreskalender mit einer Seite für jeden Tag.
    Mir verrät alleine mein Schriftbild viel über mich....

    Pass auf dich auf....LG.Ganesha

    Hallo alive, hallo ganesha

    eure Worte sind klar und geben mir viel zum Nachdenken.
    Ich bin übrigens auch ein Althippie mit Yoga, Zen etc.
    Die Sucht ist immer da, das wusste ich auch schon mal.

    Ja, getrieben von dem Wunsch, den Zustand so schnell wie möglich und so gründlich wie möglich auszuräumen, schlucke ich dann alles mögliche wahllos in mich hinein.

    Aufgewachsen bin ich als Einzelkind einer überängstlichen und gleichzeitig strengen Mutter, durfte nur wenig ich selbst sein. Sie brauchte mich, mein Vater stand nicht zur Verfügung, er war selbst Depressiv und trank.
    Ich musste sehr gute Schulleistungen bringen, sonst war der Teufel los.
    Habe mich dann immer mehr auf Lernen und Bücher verlegt und das Wunschabitur geschrieben.
    Im Studium begann mein Abgleiten in die Sucht, Kontakte fielen mir schwer. Immer noch konnte ich mit Leistung punkten.

    Ich lernte und lernte und glitt gleichzeitig immer mehr ab.

    Ich suche den Schlaf, das Vergessen.
    Ich fühle mich ungeborgen in der Welt.

    Auch heute will ich schlafen, um mal weg zu sein.
    In letzter Zeit hat sich viel verändert, mein Mann hat einen neuen Job und ist nur noch weg, meine Tochter studiert jetzt und ist auch weg, meine zwei Söhne kämpfen selbst mit Marihuana, einer ist jetzt über den Berg und meine JÜngste ist im G8.
    Ich muss eine Menge machen für den Haushalt und meine Tiere und ich schreibe für eine Katzenzeitung, nix Großes, auch für den Poetenladen.

    Trotzdem erscheint mir vieles öde, ich mache es nicht wirklich, bin nicht dabei, sondern funktioniere nur.
    Mir fehlt was, weiß nicht genau was.

    Ich denke nicht, dass ich schon über den Berg bin.
    Werde mich weitermelden.
    Muss jetzt wirklich gut aufpassen und vielleicht eine Wende finden,

    viele Grüße
    Georgia

    Hi Georgia,
    klar fehlt Dir etwas, jedem süchtigen fehlt irgendwas das er kompensieren will ob bewusst oder unbewusst. Dein Leben hört sich nicht langweilig an, und trotzdem scheinst Du nicht wirklich glücklich zu sein. Was erwartest Du vom Leben, hast Du noch Ziele und Träume? Ich bin der gleichen Meinung wie die anderen, süchtig bleibt man ein Leben lang, es gilt damit umzugehen und sich nicht von der Sucht beherschen zu lassen. Lieben Gruß, Carry

    Hallo, habe die zweite Nacht überstanden und konnte schlafen, dreimal auf Holz klopf.
    Halte fest, es geht. Doch ich bin immer noch zittrig und die Augen sind noch nicht frei von dem Medikament.

    Heute morgen hat ein Unbekannter in unserem Auto die Scheibe eingeschlagen und Glas über GLas in der Garage.

    Macht mich leicht panisch.

    Außerdem knabbere ich immer noch an der Tatsache wie man in eineinhalb Wochen von null auf hundert in so einen Suchtkreislauf geraten kann, nicht ein bißchen, sondern mit dem vollen Gefühl von damals. Die Wucht dieser Sucht habe ich unterschätzt.

    Ich denke, bei mir werden Medis nie mehr funktionieren, weil sie auch immer das ganze Programm von dem Horrorentzug damals wachrufen und weil dieses Suchtgedächtnis offenbar gut funktioniert,

    VIele Grüße
    Georgia

    Hallo Georgia,
    ich kann mich nur Ganesha, alive, Carryon und allen anderen anschließen. Allerdings hat Carryon gerade etwas geäußert, worauf ich näher eingehen möchte.
    Was erwartest du von deinem Leben? Man könnte die Frage auch anders stellen, was ist es in deinem Leben, das dich in die Unruhe, Schlaflosigkeit und somit in die Sucht treibt?
    Ich bin der festen Überzeugung, daß es nicht reicht, sich nur von dem Problem der Abhängigkeit zu lösen (was natürlich schon schwer genug ist), sondern auch von den Umständen, die zu der Abhängigkeit führten, wenn das möglich ist.
    Wenn Du mit etwas in deinem Leben unzufrieden bist, und dir diese Unzufriedenheit den Schlaf raubt, bringt es nicht viel, wenn du dich von der stofflichen Sucht befreist, wenn die Unzufriedenheit bleibt.
    Ich hoffe, ich konnre einigermassen verständlich machen, worauf es mir ankommt:
    Ein Lösen von einer Sucht bedeutet auch die Änderung der LEbenszustände, die zu der Sucht führten
    Alles Gute und viel Kraft
    dunge

    Hi Georgia...

    Ich bin langsam auch an dem Punkt, an dem ich erkenne, dasses nicht reicht,
    sich die Drogen vom Hals geschafft zu haben!
    Fand das auch ziemlich ekelig (Sauerei und so und überhaupt !!!).
    Freunde mich jetzt auch gerade mit dem Gedanken an, mir Hilfe zu holen...
    Erste Fühler habe ich bereits ausgestreckt.

    Mann lernt nie aus! Frau auch nicht...;)

    Bleib jetzt erstmal stur und eisern.
    Knabbere ruhig weiter an den Erfahrungen, die du gerade machst.
    Manches Schmerzhafte kann die Heilung in sich tragen...

    SEI HEIKI (Heilung und Harmonie)...LG.Ganesha

    Hallo alive, alles auf einmal geht auch nicht! Immer langsam, sonst kommt nur neuer Druck auf! Das Wichtigste zuerst! Und das ist jetzt raus aus den Medis. Ich habe schon viel Therapie in meinem Leben gemacht. Langsam komme ich mir hier etwas blöd vor, jeder haut seine Binsenweisheit drauf. Dann mache ich dicht. Therapieerfahrung habe ich genug. Analyse bis Verhaltenstherapie und Suchtgruppen. Das hilft bis zu einer gewissen Grenze. Das perfekte Leben gibt es nicht. Nach dem Motto, lauf in die Therapie und dann funktioniert alles. Bin echt sauer über dieses Pushen. Was möchtest du eigentlich? Eine Nacht geschlafen und am samstag noch den Therapieplatz organisiert und das ganze Leben bereinigt.



    Hallo Ganesha,
    Sehe ich auch so wie du, stur und eisern erstmal Punkt 1.

    Viele Grüße
    Georgia

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