Alkohol - Angst vor dem Absturz

  • gerade wurde ich getriggert. Eine Kollegin von mir hat auch das Alkoholproblem, wobei sie nicht von mir weiß, dass ich das gleiche Problem habe :frowning_face:

    Sie konnte heute nicht arbeiten kommen. Sie hat sich vollaufen lassen. Sie hat eine Langzeittherapie gemacht über ein halbes Jahr Klinik und Therapie und ist in einer Selbsthilfegruppe. Sie hat jetzt fast zwei Jahre nichts getrunken.. und hat mir heute gebeichtet, dass sie seit einem halben Jahr rückfällig ist... na super... sie konnte halt heute mittag kein Auto fahren um zur arbeit zu kommen...

    .... das hat mich gerade ziemlich wenigstens gedanklich zurückgeworfen.. musste das grade mal loswerden, bevor ich mich wieder im Kreis drehe :frowning_face:

  • ich hatte ein alkfreies Wochende :smiling_face: und hatte auch kein Verlangen, aber ich merke schon, dass dadurch irgendwie etwas wegfällt und mir trotz Beschäftigung "langweilig" wird. Ja, das ist ganz schön bekloppt, müsste ich doch eigentlich froh sein, nichts getrunken zu haben, aber ich denke, dass kommt später, ja bin mir ganz sicher!

  • Glückwunsch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Das Gefühl stellt sich bestimmt noch ein. Geht mir auch so, wenn ich viertel Benzo weniger nehme. Wir schaffen das schon.:wink::71::smiling_face_with_sunglasses:

  • Danke liebe Tine :smiling_face: ja, werden wir. Es ist halt ein komisches GEfühl, auf einmal so viel Zeit zu haben. Ich muss neu lernen, diese für mich sinnvoll nutzen zu können, ohne mich zu betäuben, damit ich schlafen kann! Ne ne, das muss nun neu strukturiert werden alles :69:

    Ja, wir schaffen das Tinchen ganz bestimmt!

    Wollte noch was erzählen: aber bitte nicht lachen: ich habe meine Schutzengel um Hilfe gebeten, mich zu unterstützen dabei, den Alkohol stehen zu lassen :smiling_face: das gibt irgendwie ein gutes Gefühl!

  • Warum sollte ich da lachen, Pain, ich habe in meiner Wohnung überall Engel stehen und glaube auch an Sie. Ich habe gestern gerade Sweety ein Video empfohlen. Such Dir das mal raus

    "Die Reise der Engel" bei ...Y Ich weiß nicht, ob ich das ganz ausschreiben darf. Such mal danach. Ist richtig gut. Lg. Tine

  • vielen Dank für den Tipp :smiling_face: das tut gut, zu wissen, dass du auch an Engel glaubst. ich schaffe es mit ihrer Kraft :smiling_face: da glaube ich dran

    ich muss mal schauen, dass ich den Film irgendwo herbekomme!

  • letzte Nacht hab ich mich mal wieder blamiert und habe ein Problem alkoholisiert mit meinem Schatz ausdiskutiert und ihn ziemlich dumm angemacht :frowning_face: das ganze WE war wunderschön und wir haben uns nicht gestritten und letzte Nacht hab ich mal wieder nen "Anfall" bekommen... :frowning_face: Shit shit shit shit shit ich zweifel wirklich ernsthaft an meinem Verstand

    Ich hab ihn damit sehr verletzt, was das letzte ist, was ich will und dennoch bin ich mal wieder in die Fußstapfen meiner Mutter getreten, ich habe langsam keinen Mut und keine Kraft mehr... sorry, ich will nicht so negativ klingen, aber ich fühle mich einfach schei..... :frowning_face:

  • ich bin so in meinen beschi.... Strukturen gefangen... ich muss das mal rauslassen gerade... ich weiß theoretisch was ich will ich weiß was mir wichtig ist und ich tue ja auch was dafür, d. h. ich funktioniere trotz Alk... mein ganzer Ehrgeiz meine gesamte Motivation ist weg verdammt weg, ich hatte so viel davon, warum ist es weg? Zerstört durch Alkohol? ich muss gerade einfach über mich schimpfen, damit ich wieder klar denken kann und mich nicht wieder vom Teufel in den Sumpf ziehen lasse... ich will endlich loslassen und die Sucht besiegen... will wieder lachen können und will für meinen Schatz da sein ohne Alk, will keine Schmerzen mehr haben...

  • Zitat von paindrop82;94921

    Hallo Gelbe Rose,

    vielen Dank für deine Nachricht. Ich mache schon eine Therapie, aber dieser Zwang hört nicht auf. Ich bin nicht sturzbetrunken oder so, aber ich bilde mir ein, dass ich nur schlafen kann, wenn ich was getrunken habe. So wie das bei meiner Mutter angefangen hat. Ich habe Angst davor, dass ich genauso abrutsche wie sie damals.

    Es ist ein Albtraum.


    Genauso war es in den ersten Jahren bei mir nur statt Alkohol wars halt Hasch gewesen. Mittlerweile sind 7 Jahre vergangen und es ist um einiges schlimmer geworden, die Sucht findet immer neue Wege, deinem Gehirn einzureden dass du den Stoff brauchst. Bei mir war es auch speziell nur das schlafen gehen am Anfang doch es dauerte nicht lange und ich kiffte schon morgens. Ohne dass es einem auffällt ist man schon viel weiter runter gerutscht. Deshalb: wenn du vor hast aufzuhören, dann jetzt, es kann sonst richtig eklig werden ich spreche leider aus Erfahrung (und das nur bei Cannabis wovon keine körperlichen Schaden oder Sucht auftritt im gegensatz zu Alkohol!). Deine Sucht ist (meiner Beurteilung nach) noch ziemlich am Anfang, du trinkst nur abends und nur aus einem Grund nämlich um einschlafen zu können. Du könntest dir genauso gut ne Schlaftablette einfahren das würde auch helfen. Und zwar eine die nicht wirkt. Denn es geht in diesem Moment nur darum, deinen Kopf zu beruhigen indem du ein gewohntes Ritual wiederholst. Bei anderen Menschen ist es beispielsweise das Zähneputzen oder Lesen.Wie war es denn vorher bevor du damit angefangen hast? da hattest du ja auch keine Einschlafprobleme nehm ich mal an. Der Körper gewöhnt sich an einen bestimmten Ablauf und wenn du seit Jahren immer vorm Schlafen gehen die Zähne putzt, weiß er irgendwann dass es dann zu Bett geht und wird müde. Deshalb mein Tip: die Flasche durch etwas anderes ersetzen was auch müde macht (Lesen, Beruhigungstee, Baden), und auch tagsüber verausgaben mit körperlichen Anstrengungen wie Sport. Das ist ganz wichtig für ein Gleichgewicht und für den körperlichen Ausgleich den du dir sonst herbeitrinkst.
    Gehe heute abend normal ins Bett, dann wenn du müde bist. Wenn du denkst du wirst gar nicht erst müde ohne Wein, dann geh baden und dann ins bett. Atemübungen helfen auch hervorragend sich zu entspannen! wenn du nicht einschlafen kannst, dann denk nicht darüber nach sondern über irgendwas schönes, deine größten Träume und warte einfach, irgendwann schläfst auch du ein.
    Und dann hast du zu wenig Schlaf am nächsten Tag, bist deshalb müde und kannst abends schlafen. oder es hat geklappt und alles is ok. Oder es hat nicht geklappt, du bist müde und kannst wieder nicht einschlafen, dann einfach nochmal das gleiche machen wie am Vortag. Ich garantiere: nach spätestens 5 Tagen schläfts du wieder wie ein Baby.
    Du musst es nur durchziehen!

  • vielen lieben Dank dir SIna :)du hast das sehr gut geschrieben, ehrlich. Ich bin leider ein Gamma-Trinker, also zum "Glück" nur abends, ich trinke zur Erleichterung und bis zum Rausch bis zum "Filmriss" um dann endlich schlafen zu können.

    Was du schreibst mit den Ablenkungen abends hört sich sehr gut an und ich glaube, das könnte mir helfen, nach ein paar Tagen das Erleichterungstrinken aufzuhören. Ich muss nur die ersten paar Tage mit Suchtdruck zurecht kommen. und dass mit dem körperlich verausgaben da hast du auch recht... muss wieder anfangen damit, war sonst immer so sportlich und seit zwei Jahren gar nicht mehr bin immer tiefer gerutscht. Ich danke dir sehr für deine Worte, die haben mir richtig Mut gemacht jetzt

  • Hi Pain
    Lass dich jetzt bloss nicht hängen.
    Die guten Ansätze sind doch da und den Rest kriegst du auch noch gebacken.
    Ich glaub ganz fest an dich!!!!!!!!!!!!

  • Hi pain,

    Zitat von paindrop82;124582

    vielen lieben Dank dir SIna :)du hast das sehr gut geschrieben, ehrlich. Ich bin leider ein Gamma-Trinker, also zum "Glück" nur abends, ich trinke zur Erleichterung und bis zum Rausch bis zum "Filmriss" um dann endlich schlafen zu können.

    Was du schreibst mit den Ablenkungen abends hört sich sehr gut an und ich glaube, das könnte mir helfen, nach ein paar Tagen das Erleichterungstrinken aufzuhören. Ich muss nur die ersten paar Tage mit Suchtdruck zurecht kommen. und dass mit dem körperlich verausgaben da hast du auch recht... muss wieder anfangen damit, war sonst immer so sportlich und seit zwei Jahren gar nicht mehr bin immer tiefer gerutscht. Ich danke dir sehr für deine Worte, die haben mir richtig Mut gemacht jetzt


    aaalso, der Reihe nach:

    - ein Gamma-Alki bist Du bestimmt nicht, dann würdest Du ganz anders schreiben. Außerdem ist die alte Klassifizierung der Alkis in alpha, beta-, usw. schon lange überholt, da es fast nie "reine" Typen nach dieser Einteilung gibt. Fast alle Alkis, die ich bisher kennengelernt habe, sind eine Mischung aus Spiegeltrinker und gamma-Alki: tagsüber einen Mindestpegel halten um den Tag irgendwie zu überstehen, abends reinhauen bis zum Stillstand der Augen.


    - Es ist eine ausreichende Anfänger-Motivation zu sagen, Du möchtest nicht so abrutschen wie deine Mutter. Aber betrachte dich mal ganz realistisch: Du bemühst dich, hast eine Menge an Tipps bekommen und fällst doch immer wieder mal um. Da stellt sich die sicherlich provokante Frage, ob Du nicht bereits am abrutschen bist, dir das Risiko dieser Situation bloß noch nicht so richtig bewußt ist. Noch bist Du an einem Punkt, an dem Du ohne große Schmerzen umkehren kannst. Probiere lieber nicht aus, wie es weitergeht, das tut dann wirklich weh.

    Und weil Du schon viel über deine Situation nachgedacht, geschrieben und gelesen hast, möchte ich noch etwas zur Motivation anmerken. Sie sollte etwas über dich aussagen und nicht etwas über jemnd anders. Und sie sollte positiv sein. "nicht so wie meine Mutter" ist nicht wirklich gut, weil es immer noch nicht sagt, wie Du sein möchtest und weil es außerdem noch eine negative Aussage ist. Viel besser wäre zum Beispiel: "ich will meinen freien Willen zurückholen. Ich will die Lebensqualität gewinnen von nun an zu entscheiden, ob ich ein berauschendes Mittel überhaupt brauche."

    Nur mal so als spontane Idee.

    Grüße

    det

  • hey det :smiling_face:

    danke für deine Rückmeldung! Wie würde denn jemand schreiben, der ein Gamma-Alki ist? nur rein interessehalber. Ich habe mir halt die verschiedenen Trinkarten durchgelesen und das passt halt zu mir. Ich bin auch kein Pegeltrinker, der immer einen bestimmten Pegel braucht, sondern nur abends um mich zu berauschen bis mir übel wird, aber in der Woche immer die gleiche Menge. Im Moment wenn ich trinke, 2 Flaschen Wein am Abend! Danach ist mir kotzübel und dann werd ich todmüde aber ich penne sofort ein.

    Also du hast recht, ich bin schon abgerutscht und kann es nicht erkennen. Ich bin so tief gesunken und kann trotz der vielen tollen Tipps und Ratschläge nicht aufhören... grrrr

    Mit der Formulierung hast du recht, man soll ja nichts negativieren, ich werde jetzt darauf achten, dass ich die Sätze ins positive lenke

  • Hi pain,

    Zitat von paindrop82;125222

    hey det :smiling_face:

    danke für deine Rückmeldung! Wie würde denn jemand schreiben, der ein Gamma-Alki ist? nur rein interessehalber. [...]


    schon gut, das hatte ich blöd ausgedrückt. Ich hatte diese Beschreinung deines Trinkverhaltens in dieser Deutlichkeit noch nicht begriffen. Zudem habe ich die Bezeichnung "gamma-Alki" auch ein bißchen zu eng gesehen. Deine neue Beschreibung:

    Zitat

    nur abends um mich zu berauschen bis mir übel wird, aber in der Woche immer die gleiche Menge. Im Moment wenn ich trinke, 2 Flaschen Wein am Abend! Danach ist mir kotzübel und dann werd ich todmüde aber ich penne sofort ein.

    trifft es eigentlich richtig. Ich habe das zu Unrecht in Frage gestellt, daß Du dich als "gamma-Alkoholikerin" bezeichnetest. Der Unterschied zu meinem normalen Umfeld an Alkis ist eben, daß die meisten das schon lange nicht mehr schafften, nur abends zu trinken. Der Feld-, Wald- und Wiesen-Alkoholiker, wie ich ihn bergeweise aus den SHGs kenne, trank wie schon beschrieben, tagsüber auf Pegel und abends bis zum Umfallen.

    Sei also zum einem froh, daß Du da noch nicht bist. Laß es dir aber auch eine deutliche Warnung sein, das folgt irgendwann nach - unweigerlich. Noch einmal gesagt: Du hast eine Menge Tipps bekommen, Du weißt, daß Du die Grenze schon überschritten hast, unternimm jetzt etwas. Selbst wenn Du schon einen Gesprächstermin hast, selbst wenn Du schon einen Termin für eine stationäre Therapie hättest, trotzdem kannst Du jetzt etwas unternehmen. Ich kenne z.B. Einrichtungen für stationäre Therapie, die dich nicht nehmen, wenn Du nicht vorher entgiftet hast. Die sind darauf nicht eingerichtet und setzen einfach voraus, daß ihre Klienten vorher schon ausreichend Motivation zeigen, indem sie nicht unter Dampf dort ankommen.

    Grüße

    det

  • Ja du hast recht det. ich muss sehr sehr aufpassen, denn ich habe gemerkt, sobald ich mich am Wochenende zu Hause verkrieche trinke ich auch morgens bis mittags bis ich wieder pennen kann, weil ich irgendwie die Zeit mit mir alleine kaum ertragen kann. Nun gut, das fällt jetzt weg, weil ich jedes Wochenende mit meinem Freund zusammen bin aber für mich alleine besteht diese Gefahr zumindest am Wochenende. In der Woche niemals am Tag!

    Letztens musste ich mich sehr stark über mich wundern, so hatte ich Wein gekauft und saß davor und wollte ihn gar nicht trinken, also mochte gar nicht und irgendwann hab ich doch getrunken, obwohl ich kein Verlangen hatte :confused: ich hab mich selber in dem bezug nicht wirklich unter Kontrolle. Aber Komasaufen mach ich schon lang nicht mehr zum glück.

  • Liebe paindrop,

    wir müssen uns hier was überlegen, weil das Thema wird viel zu lang, dass man noch folgen könnte und zudem hat das alles nen ziemlichen Postfachbuchcharakter.

    Meld dich bitte bei den zuständigen Mods, also Juli oder mir.
    Vorschlag, Verschmelzung mit deinem Postfach, ab nem bestimmten Zeitpunkt oder so.

    LG Franz

  • Hi Pain, Fritz........

    Also meiner Meinung nach bist Du(Pain) alpha-Trinker, so wie ich>>>Konflikt-Trinker. Aber klar diese Jellinek-Einteilung ist überholt, denn es gibt kaum jemand der genau dieses oder jenens Profil hat, wie Fritz schon sagte.

    Zitat

    Sei also zum einem froh, daß Du da noch nicht bist. Laß es dir aber auch eine deutliche Warnung sein, das folgt irgendwann nach - unweigerlich


    Da möchte ich widersprechen, es gibt soviele Trinkverhalten, wie es Alkoholiker gibt, welche man auch über jahrzehnte aufrechterhalten kann.
    Qualitative Abstufungen vorzunehmen, schlimmer als....noch nicht so weit......, halte ich für gefährlich.
    Denn es gibt nicht ein bißchen oder viel abhängig, das ist Unsinn. Irgendwann ist der Gummi, der ein 'normales' Trinkverhalten steuert, ausgeleiert. die natürlich Kontrollfunktion ist für immer dahin.
    Es gibt ab da nur unterschiedliche Trinkverhalten, die sich natürlich auch ändern können, aber nicht müssen.
    Zu sagen, Du bist noch nicht im richtig schlimmen Stadium, ist unangebracht, wiegt es doch jeden Alki in einer falschen Sicherheit, noch alles unter Kontrolle zu haben.

    War bei mir nicht anders, ich habe nie täglich getrunken, manchmal auch mit einer Woche Pause, aber die Trinkmenge hat sich drastisch erhöht>>>Toleranzentwicklung.
    Sobald man keine eigenverantworliche Lebensführung mehr hinbekommt und sein Leben rund um den Konsum organisiert, sollte man was gegen seine Sucht unternehmen.
    Sich eben diese einzugestehen, ohne wenn und aber, ist schon ein großer Schritt. Ich habe viele in der Salus getroffen, die irgendwann der Meinung waren, sie wären nicht abhängig. Komisch war nur, wenn dies bei der Diagnostik nicht eindeutig festgestellt worden wäre, wären sie nach spätestens 6 Wochen entlassen worden.
    Das waren genau die Fälle, die so argumentierten, das sie eben nicht zu der von Fritz beschriebenen Kategorie gehörten.

    Zitat von Fritz

    Feld-, Wald- und Wiesen-Alkoholiker, wie ich ihn bergeweise aus den SHGs kenne, trank wie schon beschrieben, tagsüber auf Pegel und abends bis zum Umfallen.



    Wollte das nochmal hervorheben, da es bei dem Thema schnell zu Trugschlüssen kommt.

    LG,
    Kassi

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