Unerklärliche Panik

  • hallo, ich kenne das. ich habe auch panikattacken. eigentlich immer in situationen, in denen ich ruhig bin. also mich auf mich konzentriere/n (kann). zB in vorlesungen, oder jetzt während meines praktikums... also immer, wenn ich beobachten soll. dann beobachte ich mich selbst. angefangen hat alles mit dem ende meiner letzten beziehung. ich habe mit einem mal angefangen nach dem essen zu brechen und wie eine verrückte sport zu machen. und ich weiß beim besten willen nicht warum. ich habe bei einer größe von 178cm 54kilo gewogen. es hat niemand gemerkt. und dann haben diese panikattacken angefangen. ich konnte nicht mal mehr zug fahren. hab es vermieden. aber ich habe mich immer durch die attacken durchgeboxt ohne das es jemand merkt. es ist mir sehr unangenehm, dass ich das habe. also reiße ich mich zusammen. dann ging es wieder eine zeit lang. zu der zeit war ich für 4 monate im ausland. hab aber dennoch gebrochen. ich weiß nicht wie es gekommen ist, dass ich damit angefangen habe. auch jetzt noch tue ich es ab und zu. ich habe auch immer noch diese attacken. hab zwar wieder zugenommen und es geht mir auch eigentlich ganz gut. aber wie zur hölle soll ich ein normales leben führen, wenn ich ständig diese angstzustände bekomme, dass ich noch nicht mal mehr allein in die stadt mag oder es hasse in die vorlesungen zu gehen. es ist so anstrengend und macht mich fertig. ich dachte auch erst, dass ich vielleicht wirklich krank bin und war beim arzt. alles wurde kontrolliert, es hieß ich bin gesund und soll einfach Tavor nehmen, wenn es wieder passiert. ich will keine medikamente nehmen. meine eltern nennen mich hysterisch und sagen, dass ich ein hypochonder bin. dann hab ich ne verdammt gute einbildung, weil ich wirklich schmerzen in den situationen habe. atemnot und herzrasen. und es ist so anstrengend nach aussen dabei normal zu wirken. (an dieser stelle muss ich sagen, dass meine eltern sehr liebevoll sind und mir verständnis entgegenbringen) ich möchte doch nur wissen warum es mit einemmal angefangen hat und seit 2 jahren nicht mehr weg geht...
    ich hoffe, dass dieser beitrag nicht komplett unangebracht bzw im falschen forum geäußert wurde. danke fürs "zuhören"
    seife

  • Guten Abend seife,

    Zwei Jahre - eine lange Zeit, wenn man auf sich allein gestellt ist, mit diesen Panikattacken, welche nicht nach außen dringen "düfen"
    Wieso eigentlich nicht?
    Schlussendlich kannst du doch nichts dafür, wenn dich die Angst überkommt. Du machst das ja nicht mit Absicht und leidest darunter, wieso also versteckst du es?
    DAs deine Eltern das nicht auf Anhieb verstehen können, das ist oft so. Ausenstehende tun sich schwer, Dinge nachzuvollziehen, welche sie selbst nicht kennen.
    Hast du schoneinmal versucht mit ihnen in Ruhe darüber zu reden?

    Warst du sonst schoneinmal bei einer Beratungsstelle, oder hast dir Hilfe geholt um mal zu schaun, was dahinter steckt oder wie du besser damit umgehen kannst. AUßer dir jetzt paar Medikamente reinzuschmeißen?

    Ein paar Fragen, die beim Lesen, bei mir so aufkamen :winking_face:

    Gruß, Zyna

  • hallo zyna,
    diese attacken die ich habe will ich nicht akzeptieren und es wäre mir sehr unangenehm, wenn mein umfeld mich nicht für "normal" halten würde. so etwas "passt" einfach nicht in mein leben. also ich weiß, dass es in KEIN leben passt. und das es auchnichts wirklich "normales" gibt. aber ich will mich da in nichts reinsteigern zudem stehe ich unter ziemlichen druck. habe ein recht anspruchsvolles studium, was ich mir auch selbst ausgesucht habe. aber nun bezahlen meine eltern dafür und ich möchte sie nicht enttäuschen. zudem schaffen es ja auch alle um mich rum. ich fühle mich wie ein versager... ich habe mit meinen eltern auch schon über den druck und das alles gesprochen. (man empfindet diesen irgendwann nicht mehr, dann wundert man sich nur, wenn der körper schlapp macht) ich wäre von mir selbst sehr enttäuscht, wenn ich aufgeben würde... meine eltern meinen, dass ich ständig unter spannung bin und nicht entspannen kann und so. aber ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass nach dem essen alles rauskommt, nur weil ich so "unentspannt" bin. oder das ich richtige schläge durch den kopf habe und dabei mein herz rast und ich schwierig luft bekomme, nur weil ich nun ja unter spannung bin. selbst wenn es so wäre, weiß ich nicht was ich dagegen tun kann. Joga, sport alles hilft nichts, weil ich dazu neige es dann bis zum exzess zu betreiben. ich weiß einfach nicht was mein problem ist. beim arzt war ich wegen meiner körperlichen beschwerden. aber jedes mal, wenn ich versucht habe mich an einen therapeuten zu wenden oder so, habe ich doch wieder einen rückzieher gemacht. ich hab Angst, dass es alles halb so wild ist und ich es nur hochspiele. das ich hysterisch bin, sagen meine eltern und das ich doch einfach mal los lassen soll. aber wie??? ich meine, ich quäle mich ja nicht zum spaß selber...
    ich bin so unglaublich erschöpft und kann das einfach nicht akzeptieren.
    vielen dank fürs zuhören. ich hab immer Angst, dass ich die menschen um mich rum nerve, oder dass sie denken, dass ich aufmerksamkeit will (auch ein grund, warum ich es nicht zeige, wenn es mir wieder so schlecht geht). und dabei möchte ich doch einfach nur wieder ohne Panik leben.
    also nochmal danke und lg

  • Sei dir sicher, seife.
    Hier nervst du keinen. Genau hier ist ein Ort, an dem du das ganze mal rauslassen kannst. DArüber sprechen kannst und es ist ein erster Schritt der Veränderung.
    Ich habe auch erst hier über meine Probleme geschrieben und dies dann als Grundlage genutzt, mich nach "draußen" zu trauen und zu erklären was Sache ist und hinter der Sache stehen.

    Es ist ein schwerer Schritt, aber er tut auch gut.
    Nicht mehr allein mit der Sache rumzurennen, sondern eben auch ehrlich Unterstützung von anderen zu bekommen.

    Nun, aber eins nach dem anderen :winking_face:

    Es ist schwierig, im Studium oder in der Arbeit gutes zu leisten, wenn man schwer mit sich kämpfen muss.
    Wenn man tagtäglich mit einer Panik - wovor auch immer rumrennt und eben auch mit der Angst das alles nicht zu packen - und dann noch gute LEistung bringen "muss"
    Das genau das nicht unbemerkt bleibt, siehst du an der Reaktion deiner Eltern. Andere bekommen immer etwas mit, auch wenn die es nicht immer zuordnen können.

    Wichtig ist zu schauen, was du willst, was du brauchst und was dir derzeit gut tut.
    Fakt ist, dass auf Dauer etwas passieren muss, denn so arbeitest du dich nur selbst auf.
    An erster Stelle steht wohl die Akzeptanz, was da derzeit passiert. Akzeptiere den Druck, die Angst. Und versuche es nicht von dir zu schieben, denn es ist da und in dem du das ganze Überspielst, machst du es nicht besser. Im Gegenteil.

    Wer sagt, dass du, wenn du über diese Panik und der Überforderung sprichst, nicht mehr normal bist?
    Du hast es zudem schon gesagt, was ist denn schon normal?
    An erster Stelle bist du erstmal Mensch, du wirst dich nicht zu 180 Grad drehen, wenn du zu der ganzen Sache stehst.

    Rede. Versuche dich mitzuteilen.
    Vielleicht gibt es auch die möglichkeit ein Semester auszusetzen um ein wenig durchzuamten?

    Lieben Gruß, Zyna

  • Ich schließe mich Zyna an. Es ist nichts schlimmes, Panikattacken zu haben oder auch mal durchzudrehen. Ich habe früher auch immer geglaubt, dass ich dann nicht mehr "normal" bin, nicht mehr akzeptiert werde und auf einmal ganz außen stehe. Aber das passiert eigentlich nie. Bei mir war's eher umgekehrt. Als ich das erste Mal angefangen habe, über meine Ängste und Probleme zu sprechen, waren da sehr viele Menschen, die mich verstanden haben und nicht wenige, die all das kannten. Fahrstuhlangst ist zum Beispiel auch meistens mit schlimmen Panikattacken verbunden, aber jeder hat Verständnis dafür, weil er das Gefühl selber kennt. So ist's auch mit vielen anderen Ängsten.

    Es ist nichts schlimmes Panikattacken und Ängste zu haben. :smiling_face:
    Mir hat es auch geholfen, mir erst einmal klar darüber zu werden, wovor ich genau Angst habe. Dann kann man daran arbeiten und so nach und nach damit fertig werden. Lass dir Zeit und versuche einen Schritt nach dem anderen zu machen. Am Anfang steht die Akzeptanz und das Gefühl "Es ist okay, dass ich Ängste und Panikattacken habe" und danach geht's weiter.

    Für mich persönlich war es immer das wichtigste, dass ich mich nicht von meinen Ängsten beherrschen lasse, sondern immer noch ICH bestimme, was in mir vorgeht. Das hat mir meistens schon geholfen, dass ich nicht komplett in meinen Ängsten versinke.

    Ich wünsche dir viel Kraft. Angsttherapie ist nicht die angenehmste aber dafür eine, bei der man unglaubliche Hochgefühle erlebt, wenn man eine Angst in den Griff bekommt und auf einmal feststellt, dass sie weg ist. :smiling_face:

  • hallo,
    ertsmal vielen dank für die lieben worte. es ist schwierig mit anderen menschen über meine probleme/ ängste zu sprechen. zum einen leben diese ja auch mit ihren eigenen sorgen und ich möchte niemanden mit meinen ängsten "belasten". hört sich wahrscheinlich "selbstloser" an, als ich es wirklich meine. ich könnte einen genervten blick oder so nicht ertragen. zum anderen weiß ich ja, dass meine ängste "hausgemacht" sind. ich bin einfach zu zwanghaft. will funktionieren. ich KANN einfach nicht anders. ich setzte mich selber unter großen druck. es geht schon soweit, dass mein körper auf diesen stress so reagiert, dass ohne ersichtlichen grund meine tage schon seit ein paar monaten ausbleibt. obwohl ich (wieder) normalgewicht habe, und auch der frauenarzt sonst nichts feststellen konnte. der ist auch total ratlos. ich habe Angst für immer unfruchtbar zu sein. auch vorm alleinsein habe ich Angst. und ich denke, dass daher diese Panik kommt. ich weiß aber nicht was ich dagegen tun könnte. ich kann mit mir selber einfach nicht gelassen umgehen. ich könnte ständig anfangen zu heulen...bin dann so sauer auf mich selber. manchmal denke ich, dass es das beste wäre, wenn einfach mit mir schluss wäre. aber selbst dafür habe ich nicht genügend gleichgültigkeit. und ich könnte es meinen eltern nicht antun. ich möchte so gerne zu innerer ruhe und gelassenheit kommen. meine mutter hat seit meiner pupertät mir ständig damit in den ohren gelegen, dass ich wohl die leichtigkeit und fröhlichkeit, die mich als kind so ausgemacht hätte, veloren habe. es hat mich immer tierisch genervt und nun sehe ich es selber und es macht mir Angst. Depressiv bin ich nicht, weil mich so viele kleinigkeiten glücklich machen. und ich habe sehr viele träume. einer ist zB, dass ich mein leben mit mehr gelassenheit lebe kann.
    liebe grüße
    seife

  • Hm, Seife.
    Ich kann dich da in einer gewissen weise schon verstehen.
    Der Wunsch nach dem funktionieren. Wunsch nach Gelassenheit, etc.
    Aber meinste, das geht durch das Ignorieren, klarer Signale.
    Panik kommt nicht von irgendwoher. Dafür gibt es Auslöser, einen Grund der dahinter steckt. Nur an den kommt man nicht ran oder kann ihn nicht beheben, indem man es überspielt.

    Ich mein, wie hier glaub ich schon geschrieben.
    Ich kenn es sehr gut, wenn man sich Dinge nicht eingestehen will um anderen nicht auf die "Nerven" zu gehen oder sonst was. Habe es eine lange Zeit nich anders gemacht. Aber schlussendlich, was bringt es dir denn?
    Darauß gesundet man doch nicht.

    Dein Körper zeigt dir auch schon das was nicht stimmt.
    Hm, wenn es davon kommt.

    Dann steh auf, mach was für deinen traum. Geh die ganze Sache an.
    Wird nicht einfach, aber sist machbar.

    Alles Gute!
    Zyna

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