Hallo Franz,

super Thema, gut, dass das mal wieder in den Mittelpunkt gerückt wird.
Auch bei mir ist das gerade sehr aktuell.
Ich war für rund 3 Wochen in Uganda, wo AIDS bis zum heutigen Tag natürlich eine tragende Rolle spielt. Die Rate der Infizierten beträgt rund 20% der Gesamtbevölkerung, d.h. rund jeder fünfte ist HiV-Infiziert. Von der Ansteckung bis zum Tod vergehen max. 2-3 Jahre. Ich habe dort viele Krankenhäuser besucht, AIDS-Projekte, Aidswaisen. Obwohl viel getan wird bleiben die Neuansteckungen konstant. AIDS ist im Bewusstsein der Bevölkerung noch immer nicht verankert, es wird nicht wichtiger genommen als eine Grippe: Alles kann geheilt werden (mit welchen Methoden will ich hier lieber gar nicht erst erzählen).

Gleichzeitig habe ich mir immer deine Frage gestellt: Das es in Uganda noch immer nicht genügend Aufklärung gibt liegt vor allem an der Infrakstruktur des Landes, zu wenig Zugang zu Medien, etc., aber wie um alles in der Welt lassen sich steigende Neuinfektionen in einem aufgeklärten Land wie Deutschland erklären??? Wie kann sich ein Mensch in Deutschland noch immer mit HiV infizieren, wo ihm doch alle Wege offen stehen, dies zu vermeiden (Aufklärung, kostenlose HiV-Tests, freier Zugang zu Verhütungsmitteln,...)???
Doch der "AIDS-BOOM" in Deutschland ist vergangen. Die Zeiten radikaler, alles umfassender Aufklärung sind vorbei (oder wann hast du die letzte Fernsehwerbung für den Gebrauch von Kondomen gesehen???). AIDS steht nicht mehr im Mittelpunkt, es ist im Bewusstsein der Menschen ganz nach hinten gerückt. Die Zahl der Neuansteckungen scheint wohl nicht mehr hoch genug zu sein, als das man es noch sehr ernst nimmt... Im Gegensatz zu anderen Ländern sind sie das wahrscheinlich auch nicht. Trotzdem ist es erschreckend genug...

~~~ just my two cents~~~