Schmerz und Sucht

  • Hallo Dunge,

    ich danke dir! Und Geduld darfst mir wirklich wünschen, das ist genau nicht meine Stärke :winking_face:

    Liebe Grüße, bluesun

  • Etwas kann ich auch dazu schreiben, wenn auch nicht als direkt betroffene. Mein Freund ist seit über 12 Jahren querschnittgelähmt und so ein eingeklemmter Nerv... Nunja, wer das schon mal hatte, weiß wie schmerzhaft es sein kann. Er hat dann auch lange Zeit Tramal genommen (war zum Schluss bei 750Tropfen pro Tag). Dann hat er damit aufgehört und statt dessen Morphium bekommen. Fand er auch nicht so toll, eben weil es doch ziemlich stark beduselt. Er war dann bei einer Schmerztherapeutin, die ihm andere Medis verschrieb, die aber nicht wirklich wirkten. Als er dann zu stationären Psychotherapie war, haben die ihn wieder auf Morphium gesetzt, um ihm dann nach ca. 5 Wochen zu sagen, dass er erst nen Medikamentenentzug vom Morphium machen muss... :14:

    Tja und nun der aktuelle Stand der Dinge: Er will nun selber kalt vom Morphium entziehen und sich illegal Cannabis beschaffen, da er es auch nicht legal bekommt, das aber für ihn das beste Schmerzmittel ist. Von einer Sucht in die nächste... Aber so wies aussieht, gehts einfach nicht anders. Entweder Sucht oder nicht auszuhaltende Schmerzen...

    Soviel von mir dazu,
    liebe Grüße
    rose

  • Hallo zusammen,
    ich kann zu dem Thema nur sagen: Ich finde es von manchen Ärzten absolut verantwortungslos wie Sie mit Ihren Rezepten um sich werfen. Habe jetzt hier schon öfters gehört das einige Probleme damit haben von Ihrem Arzt Mittelchen wie Tilidin oder Tramal verordnet zu bekommen. Bei meinem Arzt ist das überhaupt kein Problem. Einmal Rückenschmerzen erwähnt und schon hatte ich ne N3 Packung Tramal in der Hand. Mittlerweile wurde ja jetzt der Bandscheibenvorfall diagnostiziert und ich bin derzeit noch angewiesen auf Schmerzmittel und auch echt dankbar dafür das Sie wirken. Trotzdem finde ich es erschreckend wie leichtfertig damit umgegangen wird. Bei meinem Hausarzt ist es gang und gebe das die Sprechstundenhilfe das Rezept ausstellt. Die hat da so ein paar Blanko Rezepte liegen und ich sag was ich brauch....und schwups, halt ich es in meinen Händen. Der Arzt bekommt das nichtmal mit wen ich es hole. Als ich nun neulich mal wieder in der Sprechstunde war erklärte ich meinem Arzt das ich das Tramal ausschleichen möchte. Er war erstaunt das ich es überhaupt immernoch nehme?! Ich klärte Ihn dann drüber auf wie ich immer wieder zu dem Rezept kam. Er meinte dann das Seine Arzthelferinnen sehr gut geschult seien aber trotzdem bei jedem Rezept nachfragen würden. Naja, also bei MIR haben Sie nie nachgefragt. Er versuchte sich dann rauszureden so nach dem Motto: Naja, von mir hätten Sie es auch bekommen, das wussten die Helferinnen vermutlich. Neulich nun ging mein Freund zu diesem Arzt wegen Schmerzen am Knie und kam ebenfalls mit nem Tramalrezept nachhause, ebenfalls ne N3. Irgendwie scheint bei meinem Arzt es kein Problem zu sein an sowas ranzukommen, vermutlich könnte ich noch monatelang konsumieren ohne das es ein Problem wär. Zum Glück habe ich inzwischen einen sehr guten Schmerztherapeuten gefunden und bin gut eingestellt ohne Opiate.

  • Zitat

    Ich finde es von manchen Ärzten absolut verantwortungslos wie Sie mit Ihren Rezepten um sich werfen.


    Dem stimme ich voll zu. Aber auch, dass die Krankenkassen sich da nicht einschalten! Mein Freund hatte beim Tramal zwischenzeitlich 4 Ärzte an der Hand, die ihm das verschrieben haben, eben weil er so nen hohen Konsum hatte, dass es bei einem Arzt aufgefallen wäre. Aber die Krankenkasse hat auch nie was gesagt. Da wird so viel gestrichen und so, aber da wird nichts gemacht. Verstehen muss man das alles, glaub ich, nicht!

  • Zitat von gelberose;94423

    Aber die Krankenkasse hat auch nie was gesagt. Da wird so viel gestrichen und so, aber da wird nichts gemacht. Verstehen muss man das alles, glaub ich, nicht!

    Solche Medis sind billiger als jede Behandlung, also warum sollte die Krankenkasse was sagen :grinning_squinting_face:

    Tilidin is zuzahlungsfrei, ich frag mich da nich mehr, warum des so ist :winking_face:

    LG Franz

  • Stimmt, mit Tilidin, Tramal und Valeron schmeissen sie um sich, aber Medikamente, die wirklich helfen würden, übernehmen die Krankenkassen nicht. So ein Medikament ist zum Beispiel Dronabinol, halbsynthetisches Thc. Dadurch bräuchte ich nur noch die Hälfte meines Morphins, könnte die Magenmittel und antidepressivas zurücknehmen.
    Klar kann man es sich, wenn man einen Arzt findet, der den Mut hat, es einem Schmerzie zu verschreiben, selber kaufen. Die monatsration würde zwischen 600-1000 €uro kommen. Ich bekomme EU-Rente und habe 180 € im Monat zur Verfügung. Also bin ich, genau wie der Freund von gelberose, auf das Naturprodukt und den illegalen Schwarzmarkt angewiesen. So werden chronisch Kranke regelrecht kriminell gemacht.
    Muss ich das Verstehen? Und mit dem Einstiegsopiat schmeißen sie munter um sich. Muss ich das verstehen?

  • hallo an alle, ich hoffe, der beitrag kommt wieder hoch, denn er ist ja schon etwas älter.
    ich bin auch chron. schmerzpatientin seit 14 jahren. ich habe 10 jahre gebraucht, bis ich endlich in einer schmerzambulanz gelandet bin und endlich wieder das gefühl bekommen habe, dass ich nicht verrückt bin, dass jemand meine schmerzen ernst nimmt.
    seit reichlich 2 jahren bekomme ich Morphin. ich soll 2 x 1 Oxycodon mit 40 mg nehmen. leider reicht mir die dosierung nicht aus, aber meine ärztin weigert sich, die dosierung zu erhöhen. was kann ich da nur tun? ich hab mal gelesen, dass die tolerzanz immer größer wird und das völlig normal sein soll. daduch braucht der körper allerdings immmer höhere dosen. ich habe mein leben jetzt für mich umorganisiert. wenn ich weiss, dass ich irgedwo hin mus (arbeiten kann ich seit einem halben jahr nicht mehr) oder hausarbeit o.ä. erledigen muss, dann nehme ich die doppelte dosis, damit ich einfach endlich mal was machen kann, das hat natürlich die konsequenz, dass ich an den anderen tagen gar nichts nehmen kann, denn die ärztin zählt die dinger auf den tag genau ab. an den Morphin freien tagen gehts es mir dann entsprechend mies und ich verbringe sie meistens liegend auf dem sofa.
    es ist keine lösung, aber was soll ich machen, wenn mich die ärztin hängen läß? schlimm ist auch, dass ich an diesen tagen auch suizifgefährdet bin, da ich meistens sehr Depressiv werde. ich weiss nicht, ob das entzugserscheinungen sind, ich hab niemandem, mit dem ich drüber reden könnte. die meisten ärzte und meine bekannten stufen einen menschen, der Morphin nimmt, sowies als süchtigen ein und ordnen alle möglichen und unmöglichen verhaltensweisen von mir in die ecke des süchtigen, entweder bin ich viel zu euphorisch oder eben viel zu Depressiv.
    kann mir jemand sagen, wie ich an einen schmerztherapeuten komme, mit dem ich ganz offen reden kann und der mir dann die für mich richtige und vor allem ausreichende dosierung verschreibt?
    ich kann diese zauderei nicht nachvollziehen. für meine psychiatrischen probleme bekomme ich so viele pillen, dass ich nicht mehr in der lage bin, alles was ich täglich schlucken muss, spontan aufzuzählen und manchen von den dingern machen hochgradig abhängig.

    hab ich nicht das recht darauf, dass meine schmerzen ausreichend gelindert werden? ich hab nicht mehr die kraft, mich immer quälen zu müssen. mein leben empfinde ich durch die ständigen an mir nagenden schmerzen nicht mehr lebenswert. ich denke auch, dass ein großteil meiner Depressionen dadurch ausgelöst oder verstärkt werden.

    HILFE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • Hallo Igeline,
    Natürlich hast Du das Recht, daß Dir ausreichend Medikamente verschrieben werden, aber ich gehe eher davon aus, daß man dir erst einmal begleitende Medikamente, welche die Wirkung des Morphims steigern, verschreibt, bevor das Morphin selber erhöht wurd.
    An Schmerztherapeuten kommst du ganz einfach über die Schmerliga oder die Gesellschaft gegen Schmerz, vielleicht kann dir auch die Fybro-Liga bei der Suche nach einem Therapeuten helfen. Nimm einfach Kontakt mit einer der Organisationen auf, die arbeiten alle zusammen.

    Natürlich werden Depressionen durch chronische Schmerzen ausgelöst, bzw verstärkt. Deshalb besteht eine vernünftige Therapie eigentlich aus drei Komponenten, einem Facharzt, in meinem Beispiel wäre das der Orthopäde, einem Psychologen oder Therapeuten, und einem Schmerztherapeuten, der die Medikamentation und die Zusammenarbeit koordiniert.
    Darum sehe ich es als notwendig, daß du Kontakt mit einem (anderen) Schmerztherapeuten aufnimmst.
    Sollte ich Dir noch irgendwie helfen können, melde dich bitte.
    Viel Kraft und viel Glück
    dunge

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