kann mir jemand einen Rat geben?

  • Hallo zusammen!

    Ich habe das gleiche Thema zwar schon in nem anderem Forum eröffnet, aber ich weiß nicht genau wo es hingehört, und ich fühle mich hier, in diesem Forum doch einfach man aufgehöbensten... Vielleicht kann mir ja jemand von euch irgendwie weiterhelfen?

    Ich habe ein ziemliches Problem: Seit der Pubertät fällt es mir sehr schwer, meinen Körper zu akzeptieren. Am meisten Probleme aber habe ich mit meiner Weiblichkeit. Dieser daraus resultierende, regelrechte Selbsthass, der mich erfüllt, führte wahrscheinlich auch dazu, dass ich angefangen habe, mich selbst zu verletzten.
    Nun hatte ich das nach einer drei jährigen Therapie soweit im Griff, die Therapie ist seit einem guten halben Jahr beendet, und mir ging es eigentlich gut. (Aber ich muss dazu sagen, dass es in der Therapie irgendwie immer nur um meine zerrüttelte Familie ging, nie wirklich um die Einstellung die ich zu meinem Körper habe).
    Aber nachdem es durch die Wechselwirkung einiger Medikamente, die ich wegen einer Nierenbeckenentzündung nehmen musste, mit dem Implanon, das ich im Oberarm habe (ist eigentlich Mittel zur Empfängnisverhütung, mein primäres Interesse galt allerdings dem positivem Nebeneffekt, dass die Menstruation komplett aufhört) zu extrem unangenehmen Dauerblutungen kam (17 Tage am Stück, dann 5 Tage keine Blutungen, dann wieder 10 Tage Blutung usw.) und mir auch keine Frauenärztin weiterhelfen konnte, hatte ich vor zwei Wochen eine Art Nervenzusammenbruch (es haben auch noch andere Faktoren mit reingespielt) und ich hab mich – nachdem ich es ein ganzes Jahr nicht mehr getan habe – wieder geschnitten.
    Mein Freund wollte mich zwingen noch eine Therapie zu machen, was aber von Seiten der Krankenkasse nicht so ohne weiteres möglich ist, da immer 2 Jahre zwischen dem Beenden und der Anfangen einer Therapie vergehen müssen, bei mir ist es ja erst ein halbes Jahr her. Außerdem bin ich der Meinung, dass es nur ein Ausrutscher war, wegen der extrem zugespitzten Lage. Aber mein Freund sieht das anders, er hat gemeint, dass er mir nun nicht mehr vertraut, und dass ich was ändern muss, und dass er vor allem meine negative Einstellung gegenüber meinem Körper satt hat. Es stimmt schon, irgendwie behandle ich meinen Körper nicht gut und ich kann ihn nicht annehmen. Ich wäre am liebsten ein Neutrum!
    Aber was kann ich tun, um vielleicht eine etwas positivere Einstellung zu meinem Körper zu bekommen? Wie kann ich es schaffen, ihn einfach so anzunehmen, wie er ist? Ich will meinen Freund nicht verlieren, aber wenn ich mein Problem nicht irgendwie in den Griff bekomme, hat er gesagt, dann verlässt er mich! Was soll ich nur tun?


    Hopeless

  • Dein Freund hat Angst um Dich, weil er Dich liebt.

    Kann Ihn da voll und ganz verstehen, er will das es Dir gut geht und das Du Dich so akzeptierst wie Du bist.

    Versetzt Dich mal in seine Lage

  • Hallo Hopeless,
    Natürlich macht sich dein Freund sorgen um Dich und ist mit deiner5 Situation auch etwas überfordert, weil er sich mit Borderline nicht auskennt.
    Die frage warum du dich nicht selbst akzeptierst, ist schwer zu beantworten. Du hast geschrieben, das in deiner Therapie immer von deiner Familie gesprochen wurde.
    Die Therapeuten wollten nur die Ursache deiner Krankheit feststellen, da haben sie deine Familiere Situation sich mal angehört.Ich kenne mich damit nicht so sehr aus, aber hast du im Internet mal nachgeschaut, nach möglichen Adressen?
    Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich lernst zu lieben
    Gruß Meli

  • Hallo Hopeless,

    also ich finde es ziemlich krass von deinem Freund, dich so unter Druck zu setzen. Klar kann es sein, dass er sich Sorgen macht... Vielleicht wäre es gut, wenn ihr euch noch einmal in Ruhe zusammen setzt und mit einander redet, wenn du ihm deine Krankheit erklärst...

    Zitat

    da immer 2 Jahre zwischen dem Beenden und der Anfangen einer Therapie vergehen müssen


    Das stimmt so nicht! Wenn du eine andere Therapiefrom wählst (gibt ja unterschiedliche: Verhaltens-, Tiefenpsychologie, etc.), dann gilt diese 2-Jahre-Wartezeit-Regel nämlich nicht! Und ich denke, so eine Therapie wäre wirklich gut, denn da kannst du lernen, deinen Körper anzunehmen, bzw. die Ursachen erst einmal herausfinden und diese bearbeiten!

    Ich wünsch dir alles Gute!
    Liebe Grüße
    rose

  • @ Papst: vielen Dank für dein Feedback! Also die Sache ist die, dass ich ihn ja einerseits auch sehr gut verstehen kann und mich auch in seine Situation versetzt habe: Es muss ein wirklich blödes Gefühl sein, jemandem, den man gern hat nicht helfen zu können.
    Andererseites hat mir das ja auch die Augen geöffnet und ich will nun versuchen, mich zu ändern. Und dass ich in diese Forum geschrieben habe, sehe ich als eine Art ersten Schritt, (auf den natürlich noch viele folgen müssen), aber es ist schon mal irgendwie ein Anfang.

    meli: Danke für deine netten Worte! Eigentlich habe ich gar keine Borderline-Persönlickeitsstörung... aber es geht wohl scheinbar schon irgendwie in diese Richtung.

    @gelberose: ich dachte auch, dass ich einfach nur die Therapieform wechseln muss, aber ich hab schon mit Gott und der Welt telefoniert, und es ist scheinbar nicht so einfach. Der Typ von meiner Krankenkasse hat gemeint, dass gerade dann, wenn ein Wechsel der Therapieform vorliegen würde, 2 Jahre dazwischen liegen müssten, weil man theoretisch nicht zweimal wegen der selben Sache in zwei unterschiedliche Therapien gehen darf.
    Und einige der Therapeuten, die ich angerufen habe, waren auch super unfreundlich zu mir, als ich gesagt habe, dass ich erst vor einem halben Jahr meine letzte Therapie beendet habe. Es kommt mir so für als würden die versuchen allen möglichen Unanehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, z.B. eine eventuelle Rücksprache mit meiner früheren Psychologin.
    Ach, ich weiß es echt nicht. Ich versuch einfach mich zusammenzureißen, so gut es geht. Und wenn alle Stricke reißen, mach ich halt in 1 1/2 Jahren nochmal ne Therapie.
    Aber dennoch vielen Dank für deinen Beitrag!

    Hopeless

  • hi!

    hast du es schon einmal mit homeopatischen ärzten versucht? wegen deinen blutungen? eine freundin von mir bekam nämlich plötzlich extremen haarausfall und ihre hormone spielten verrückt. ihr konnten auch nur homeopatische ärzte weiterhelfen.

    aber was magst du an deinem körper denn nicht? ich habe mich selbst sehr lange gehasst. da ich 187 groß bin (weiblich). google doch mal um den begriff "lookism" da gibts ne tolle seite. ich selbst konnte mich lange zeit nicht im spiegel betrachten. ich fand meine langen dünnen beine extrem eklig. auch mein kleiner busen und meine große nase störten mich. aber hey, jetzt bin ich froh dass ich markante körperliche züge habe. ich möchte nicht so aussehen wie jedes andere mädchen dass auf einer werbung runtergrinst. mein aussehen ist etwas besonderes. jedes aussehen ist etwas besonderes. auch deines. und auch die extremen weiblichen züge sind doch schön. ich habe eine extrem breite hüfte und einen großen po. aber ich mag ihn. du musst dir auch bewusst werden dass auch die gesellschaft und die medien dir so manche flausen in den kopf setzen.
    selbstbewusstsein ist da der springende punkt. dein freund kann dich nicht ändern, auch du darfst dich nicht für deinen freund ändern. lass dich nicht unter druck setzen von ihm. denn damit erreicht er das gegenteil. du r*t*t dich nicht für ihn sondern für dich. ich habe lange geglaubt dass r*t*en mein problem ist, aber das ist es nicht. man r*t*t nur wegen einem bestimmten grund. lass nicht das r*t*en zu deinem problem werden. löse deine probleme dann hört das r*** von selbst auf. und r*t*en finde ich macht einen körper nicht schöner :winking_face: finde andere möglichkeiten dich zu beruhigen. (r*t*en finde ich beruhigt extrem) wenn du das gefühl hast dich r*t*en zu müssen dann geh laufen, kauf dir einen boxsack oder zeichne "vorbildefrauen" um (hab ich oft gemacht, ist lustig. die mädchen von einem modemagazin umzumalen :smiling_face: )
    auch ich habe manchmal ausrutscher und r*t*e mich wieder, doch lass dich davon nicht fertig machen. denk danach drüber nach warum du es wieder getan hast. wir müssen uns nicht selbst zerstören. stell dich in den wald und schrei, schmeiß bücher und lass deine wut heraus. aber zerstöre dich nicht selbst. richte nicht den hass auf dich. und wenn du dich in therapien nicht wohl fühlst dann mach keine! auch wenn dein freund es will. das ist egal. entscheide DU was DU willst. achte auf dich! du solltest das wichtigste in deinem leben sein. nicht andere menschen. ich hab mich in therapien nie wohl gefühlt und habe es mit ratgebern und selbsthilfegruppen geschafft. tausch dich mit leuten aus die dasselbe problem haben. das ist meiner meinung nach mehr hilfreich als jemand der dies zwar studiert hat aber nie selbst gefühlt hat wie es dir geht.

    es kann viele gründe haben warum man seinen körper nicht mag.
    -medien
    -gesellschaft
    -familie
    -freunde
    -bekannte
    -etc. etc. etc.

    bei mir löste es die gesellschaft und die medien aus. immer war ich zu groß, immer hatte ich einen zu großen po und zu kleine brüste. (aber hey, für einen esel heu genug sag ich da immer :winking_face: )
    jeder mensch ist hübsch, ES LIEGT IM AUGE DES BETRACHTERS!
    dein freund findet dich hübsch, sonst wäre er nicht mit dir zusammen, sei dir dies mal im klaren.

    ich ging auf eine modeschule. hatte einen seitencutt bei meinen haaren, färbte sie bunt und zog zerfetzte klamotten an. keiner mochte mich. doch ich mochte mich. mir gefiel dies. das letzte jahr habe ich mich angepasst, trug nur die trendigsten sachen und hatte eine brave frisur. in der abi vorbereitungszeit sagte dann eine lehrerin zu mir: "du hast dich wohl auch verändert. du hast dich in den letzten jahren wohl nicht gemocht, so wie du rumgelaufen bist".
    ich ging heim und dachte über die sätze dieser lehrerin nach. ich war wütend darüber. ich rasierte sofort wieder meine haare ab und kleidete mich wieder wie zuvor. denn ich erkannte dass ich mich nicht selbst belügen wollte. ich wollte nicht so sein wie es mir die medien und die gesellschaft vorlebte. und genau jetzt mag ich mich wieder. weil ich mich nicht selbst belüge.

    überall wird einem vorgeschrieben wie man auszusehen hat. die körperops boomen. doch haben wir dies nötig? NEIN.
    im alten griechenland waren fette frauen ästhetisch. heute sind nur mehr dürre mädchen ästhetisch. warum? weil es die gesellschaft so will. doch wir sind individuen. wir sind alle individuell hübsch.
    stell dir doch mal folgende fragen:

    - hat mir meine familie immer das gefühl gegeben nicht hübsch zu sein?
    - haben mir freunde, bekannte, fremde leute das gefühl gegeben nicht hübsch zu sein?
    - komme ich mit meiner weiblichkeit nicht klar weil ich mich mehr männlich fühle?
    - denke ich mir oft bei werbeplakaten: "wie schön muss es sein so auszusehen?"
    - finde ich mich zu dick? fühle ich mich unwohl mit meinem übergewicht? wenn ja dann kann ich was daran ändern.
    - fühle ich mich zu dünn? auch da kann ich etwas daran ändern.
    - sind meine brüste zu klein? zu groß? egal, sie sind schön, sie gefallen mir und meinem freund.
    - finde ich meine hüften zu breit? gut dass sie breit sind, das ist die natürliche körperform bei frauen fürs kinder kriegen.
    - etc. etc. etc.

    diese fragen hab ich mir oft gestellt. ich kann sie für mich persönlich beantworten und akzeptiere mich seitdem so wie ich bin. ich liebe mich so wie ich bin.

    liebe dich selbst so wie du bist, das ist das wichtigste. nur DU musst dein leben lang mit dir zurecht kommen.

    in liebe
    nao

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!