wieder unter den lebenden

  • hallo zusammen,

    hatte mich anfang 2008 nun doch zu dem schritt entschieden endlich eine langzeittherapie anzutreten. ich hatte nun nach ca. 6 jahren konsum endlich eingesehen, dass es so nicht weitergehen konnte. die Benzos haben nicht mehr gewirkt, habe angefangen Heroin zu schniefen und bin eigentlich immer weiter abgesackt. es ist zu viel schei** passiert, bin innerhalb von kürzester zeit in falsche kreise geraten, wurde nachts vom SEK geweckt, habe das konto meiner eltern geplündert und habe es dann gewagt einen nächsten entzug zu starten. es war bisher der schlimmste entzug, den ich jemals durchmachen musste. vielleicht ist das auch gut so. nach anderthalb monaten entzug bin ich direkt drahtlos in die klinik schweriner see gekommen und habe es allerdings trotzdem nach zweieinhalb monaten wieder hingeschmissen. der abbruch war zwar mit den therapeuten nicht abgesprochen, aber sie waren mit mir eigentlich einer meinung, dass eine langzeittherapie über vier bis fünf monate keinen zweck erfüllt. ich hatte nur noch das bedürfnis endlich etwas zu tun. ist schwierig auszudrücken was genau ich mit "etwas tun" meine. ich will wieder einen geregelten alltag haben (schule/job/was auch immer) ich habe die letzte zeit vor der therapie monatelang nur noch vor mich hinvegetiert, deswegen habe ich mich zu dem schritt entschlossen. im endeffekt weiß ich auch, wie ich abstinent leben kann, nur an der umsetzung hapert es ab und zu etwas. das verlangen etwas zu nehmen kommt immer wieder, eigentlich täglich, aber im moment klappt es soweit ganz gut. ich habe vor wieder mit der schule anzufangen und vorher noch diverse praktika durchzuführen, da ich vor sommer 2009 keinen platz mehr an einer schule kriegen kann. ein praktikumsplatz steht mir schon so gut wie sicher zu, er fängt auch schon bald an, sind nur noch ein paar formalien zu regeln.

    habe mir heute auf meinem pc fotos von mir angeguckt, die von mitte 2007 stammen und bin eigentlich immer nur noch entsetzt - aufgequollen und fast scheintot seh ich auf. es hat sich durch die (vielleicht auch nur bisher relativ kurzfristige abstinenz) auf jeden fall sehr gebessert. habe viel abgenommen, vermutlich das ganze wasser, dass sich durch die Benzos in mir gesammelt hat, ist raus und sehe deutlich besser und gesünder aus - und das soll auch so bleiben.

    soll jetzt auch kein roman werden...mache nun eine ambulante suchtberatung weiter und nebenher eine psychotherapie und bin was die zukunft angeht recht zuversichtlich. freue mich den schritt endlich getan zu haben.

    hoffe, dass ihr mir folgen konntet und der text nicht allzu wirr ist :winking_face:

    lg urban_ego

  • Guten Morgen, nee, der Text is gar nicht wirr. Im Gegenteil.

    Find ich gut das du trotz Abbruch der Therapie ambulant weiter machst, ist denk ich sehr sehr wichtig. Ich habe meine Langzeittherapie durchgezogen und ich kann sagen für mich, war es genau das richtige. Eine Freundin von mir war in der selben Einrichtung. Sie hat allerdings auch abgebrochen, da sie dachte, sie muss durchstarten und es bringt ihr nix. Nunja, sie war innerhalb von 3 Wochen wieder komplett drauf. Nunja, will dich jetzt damit Net runterziehen, sondern nur damit sagen, das es denk ich wirklich wichtig ist, dranzubleiben und nichts zu überstürzen. Ich denk, das eien überforderung schnell da sein kann. Deshalb immer schön langsam und auf dich acht geben. Bist du denn in die selbe Stadt zurückgezogen? Oder hast du woanders eienn Neustart gemacht?
    Ist schön wenn du jetzt schon Äusselich veränderung spüren kannst, das baut auf , oder?

    Wünsch dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. LG pInK

  • ne, bin wieder zurück nach bremen gezogen und wohn nach wie vor bei meinen eltern...bin zur zeit im streit mit den ämtern ob es für nötig erachtet wird, dass ich wirklich das umfeld wechsel. aber das kenn ich inzwischen ja schon, wird sicher wieder ein paar monate dauern. ne reine kostenfrage mal wieder...

    bin im moment aber recht zuversichtlich, dass ich bald ne betreute wohnung in einer anderen stadt bekomme, da ich noch therapeuten im rücken hab...
    das mit der äusserlichen verbesserung, gerade im gesicht, ermutigt mich eigentlich schon sehr, weiter abstinent zu bleiben. seh natürlich immer noch nicht blendend aus, aber zumindest nicht mehr so "junkiehaft" wie vorher...

    lg urban_ego

  • Hallo Urban,
    find ich klasse Du es schonmal bis hierhin geschafft hast, und welches tatsächlich der beste Weg für DICH ist, kannst Du am allerbesten wissen. Und wenn Du das Gefühl hast das Deine Entscheidung die richtige ist, dann zieh Sie durch und versuch die "guten" Tips von anderen zu ignorieren. DU kennst DICH am allerbesten und das was Du schreibst hört sich bis jetzt doch alles klasse an, überleg mal was Du jetzt schon in der relativ kurzen Zeit geschafft hast!!!!!!!!!! Meinen Respekt hast Du auf jeden Fall, und Du hast allen Grund um Stolz auf Dich zu sein. Selbst wenns mal zu kleinen Rückfällen kommt ,oder kommen sollte, bin ich mir sicher DU packst das. Alles, alles gut für Dich, lieben Gruß, Carmen

  • hallo urban_ego,
    ich finds ganz toll dass du jetzt auf deinen richtigen Weg gehst und stolz sein kannst. Die Hilfe ist sehr wichtig um den Alltag und vieles was Mitmenschlichen betrifft an zu gehen um nicht rückfällig zu werden.
    Ich wünsche dir weiter hin den Kampf dagegen zu gewinnen, für jeden Schritt deiner Ziele und Zukunft.
    lg Dasein =)

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