dissoziative Empfindungen

  • Neben 'Derealisation, Depresonalisation etc. gibt's ja auch noch einige "Symptome", die im allgemeinen auch zum Bereich Dissoziationen gezählt werden: Empfindungen wie zum Beispiel Tunnelblick, Lichtempfindlichkeit, dass sich statische Gegenstände plötzlich bewegen, Zeitverlust, das Gefühl, dass sich der eigene Körper ausdehnt oder schrumpft...


    Ich hab' hin und wieder eine "irritierte Körperwahrnehmung", das heißt beispielsweise Berührungen passieren nicht an den Stellen, wo ich sie vermute. Manchmal vermute ich die Hautoberfläche weiter "innen", als sie wirklich ist - das heißt, das Berührungsempfinden stellt sich eher ein, als ich vorher denke. Was dann oft ein zu-dick-sein-Gefühl hinterlässt.
    Oder es gibt Momente, in denen "ich" mich wie in den Körper zurückgezogen empfinde. Mein Körper hat seine normalen Ausmaße, aber das "ich" (meine Seele, irgendwie sowas) ist bis auf einen ei-großen ovalen "Punkt" zurückgezogen. Dazwischen ist nichts. Das passierte immer in Situationen, die mich emotional überforderten. Heute hab' ich ein ähnliches Empfinden, wenn sich eine Blockade vor einer Handlung oder Empfindung auftut, um die ich zwar weiß, aber wo ich noch keinen Weg hab, die zum umgehen oder zu lösen. Ein Zeitgefühl hab' ich den Momenten dann auch nicht mehr - vielleicht aber auch deswegen, weil ich den Moment dann einfach zu intensiv erlebe, dass für ein Zeitempfinden dann einfach kein Platz mehr ist!?

    Lange Rede, kurzer Sinn - Ich wollte einfach mal fragen, ob ihr sowas auch kennt?

  • Hi Fibra,

    ja ich kenn solche Empfindungen auch. Was ich aber viel wichtiger finde ist, wie Du damit umgehst, also Dich aus diesen Empfindungen wieder rausholst.
    Gibt es irgendwas was Dir in so nem Zustand helfen kann? Hmm, da setze ich gerade voraus, dass Du den Zustand als unangenehm empfindest, weiß ich ja nu gar nicht. :61:

    Gerade das Empfinden sich ganz klein in den Körper zurückgezogen zu haben, kenne ich auch ziemlich gut. Kannst Du dann noch auf das "Aussen" reagieren oder bist Du dann Handlungsunfähig? Ich kann dann nämlich nur "zuschauen" was passiert.

    Naja, war jetzt vermutlich alles knapp am Thema vorbei. :21:

    Trotzdem liebe Grüße Kitsune

  • Hallo Fibra

    ja ich kenne so was auch.

    Meist ist es ein wattiges Gefühl, dass mich abschirmt vor der äußeren Welt, oder aber wie , als ob ich gar nicht diejenige bin, die da durchs Leben stolpert, ich erlebe mich irgendwie ... :confused_face: .... so wie neben mir stehend . ...oder aber meine Arme werden schwer, und ich merke wie es mich nach innen zieht, hinterher hab ich dann einen Blackout, kann mich nicht mehr an das Gespräch, oder den Streit, oder das was eben Auslöser war erinnern...alles im diffusen Dunkel ...ja es kommt dann auch zum Verlust des Zeitgefühls ....
    Mir passiert das in Situationen, die emotional stressig sind ja, wenn ich nicht mehr bewusst wahrnehmen kann, was da grad passiert.

    Interessant ist tatsächlich die Frage, was du tust, wenn du in so einen Zustand gerätst.
    bekommst du es im Vorhinein mit, oder passiert es alles, manchmal wenn man auf die Signale achtet, kann man aufpassen, dass man nicht weggleitet, oder kontrolliert, das endet dann aber meistens mit einem schlechten Körpergefühl, bei mir zumindest.

    :smiling_face: Julchen

  • Ob ich mich aus diesen Empfindungen heraushole oder nicht, das ist unterschiedlich. Meistens geht das von alleine, ohne dass ich mich da großartig bemühen muss, und in der Regel dauert es auch gar nicht lange. Früher war das anders, und daher vermute ich, seit ich das alles so detailliert empfinde oder es zulasse, es mir bewusst mache, was grad los ist, geht es auch schneller vorbei, im Vergleich dazu konnte ich früher nichts machen, nur abwarten, dass es vorbeigeht. Zwar bin ich nun nicht wirklich aktiver, aber zumindest bewusster :21:
    Die irritierte Körperwahrnehmung geht meist relativ schnell vorbei, dauert vielleicht bis zu drei Minuten, die mir auch nicht besonders langgezogen vorkommen. Paar Sekunden ist die Wahrnehmung allein da, dann schaltet der Verstand "Du "spinnst" hier grad, das stimmt so nich'...", und dann is' die Wahrnehmung wieder normal. Ein schlechtes Gefühl bleibt dann noch etwas, aber ein aushaltbares.
    Die "sich in sich zurückziehen"-Empfindung hält auch nicht lange an. Ich kann dann "alles sehen", also die ovale Form anschauen, seh' den Abstand und seh' auch die Blockierung oder so. Ich kann den Zwischenraum verändern, manchmal entfernt oder nähert sich aber auch die Blockierung. Ob ich mich auch real bewegen kann, kann ich leider nicht sagen, das entzieht sich meiner Wahrnehmung in dem Moment dann und ich hab' auch noch niemanden gefragt, wie ich in der Situation real wirke oder aussehe. Wahrnehmen kann ich in dem Moment dann nur noch einen Bruchteil von meiner Umgebung, zuhören und reden geht schon auch noch, ich konzentriere mich halt nur mehr auf das Innere und somit weniger auf die Umwelt. :21:

    Grob gesagt, der "sich in sich zurückziehen"-Zustand ist für mich nicht mehr unangenehm. Früher war er das, ich hab' die Umwelt nur noch gedämpft wahrgenommen und konnte mich anstrengen, wie ich wollte, ich war handlungsunfähig. Sehr unangenehm. Aber irgendwie ist es nun anders, ich hab' eher das Gefühl, dass ich jederzeit "stop" sagen kann und zurückkehren, und wahrscheinlich ist es deswegen nun keine unangenehme Empfindung mehr.
    Die Körperirritation ist immer unangenehm, egal, ob sie "positiv" oder "negativ" gelagert ist.

    @ Julchen
    Ich merk' das nicht vorher.. Es passiert dann einfach.
    Aber ich denke, weil es nicht wirklich schlimm für mich ist, ist es für mich persönlich auch nicht so wichtig das vorher zu merken?! *schulterzuck*

  • hallo Fibra
    Spinnen ist das nicht , man lenkt davon ab um was in der Hand zu haben . Man vertut sich da mit dem was man macht nämlich aus der Angstsituation zu entfernen weil man es nicht aushalten kann . Dieses Stehvermögen ist so schwer dass man in so was rein rutscht . Ich nenne es so bei mir.
    Man gleitet hinein, man möchte vielleicht auch in diesem Sekundennicht aber es ist verlockend doch, man will ja verschwinden aus dieser unangenehme Situation was sehr gefühlsbetont ist mehr wie sonst.
    Das Körpergefühl klein zu sein erinnert mich daran im Unterleib als Baby auf gehoben sein, sich geborgen in dem Fruchtwasser zu schwimmen. zurück ziehen in dieser Zeit.
    [FONT=&quot]Ja, wenn man es bewusst mit bekommt und als Beobachterin zu schaut um keine Angst davor zu haben sondern dann zurück konstruieren. Das zu üben so . Wenn man es zulässt , verändert man es , in dem dass man schneller raus ist und nicht ganz reinrutscht Es ist so dass bei mir , dann einen Wechsel satt findet und ich innen drin bin . Es muss nicht immer ungewollt sein.Bei euch eben dass ihr weg seit mit allem auch den Körper.
    hoffe es versteht mich jemand .

    lg Dasein [/FONT]

  • Ich hab' verstanden, was du sagen wolltest, dasein! :smiling_face:
    Wenn ich das nach-hinten-gezogen-werden, wie du es kennst auch nicht nachvollziehen kann, finde ich es zumindest eine sehr gute Beschreibung, und dadurch kann ich mir eben gut oder besser vorstellen, wie es sich für euch anfühlt.

    Zitat

    Das Körpergefühl klein zu sein erinnert mich daran im Unterleib als Baby auf gehoben sein, sich geborgen in dem Fruchtwasser zu schwimmen. zurück ziehen in dieser Zeit.


    Daran hat es mich ehrlich gesagt noch nicht erinnert. :winking_face: Liegt wahrscheinlich daran, dass ich kein Geborgenheitsgefühl damit verbinde oder empfinde. :21:

    Aber vielleicht passt das ja bei euch, Kitsune oder Julchen?

  • Ich kenne das auch nur zugut.
    in letzter zeit bin ich immer öfters in diesen Dissoziationen drinen, so das ich von draußen wieder geholt werden muß. teilweise merke ich dieses wegdrifften und dann wieder nicht. wenn man mir hinterher sagt das ich bweggedrifftet war bekomme ich Angst, weils überall passiert, auch in wichtigen gesprächen. ich hasse es dann immer wenn ich nicht weiß was los war. teilweise schaff ich es aber auch alleine wieder zurückzukommen, oder es dauert mehrere stunden bis ich wieder draußen bin.

    vlg eisi

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