Tramalsucht - Bitte um Tipps für den Entzug

  • :wink:Hallo zusammen!

    Ich bin neu hier, so dass Ihr mir hoffentlich verzeiht, wenn ich um Tipps bitte und Fragen stelle, die hier schon oftmals gegeben/beantw wurden.
    Ich habe gesehen, dass hier von Gina bereits ein Thema zu Tramal/Tramadol aufgemacht wurde. Ich hoffe, es ist ok, dass ich mein eigenes Thema zu diesem Medikament eröffne.

    Zu mir ist zu sagen, dass ich seit über 3 Jahren dieses Medikament nehme. Zu den Höchstzeiten habe ich zwischen 400-500 Tropfen am Tag genommen. Ich habe mir immer und immer wieder gesagt, dass ich rausschleichen möchte. Ich habe es dann meist auch auf 100 geschafft, aber dann kommt die Zeit, in der ich wieder viel mehr nehme. Meist bin ich dann selbst so frustriert, dass es nicht nur bei 1-2 Tagen Mehrkonsum bleibt, sondern es wieder stetig nach oben geht.
    Ich habe schon verschiedene Schritte unternommen; so habe ich eine Selbsthilfegruppe besucht, habe meiner Hausärztin von meiner Sucht erzählt, habe die Adressen, die in der Zeitschrift "Stern" iRd Sucht-Serie bei Medikamentensucht standen, angeschrieben mit Bitte um Tipps und Nennen von Stellen im Frankfurter Raum. Meine Therapie wurde aufgrund meiner Suchterkrankung nicht weiter genehmigt. Die unternommenen Schritte waren meist sehr frustrierend, da mir zum einen gesagt wurde, man könne mir nicht helfen oder ich merkte, dass es mir einfach nichts bringt (wie zB Selbsthilfegruppe)
    Ich habe während des Runterdosierens auch schon Doxepin genommen, aber das hat mich immer so müde und träge gemacht.
    Ich habe die Tropfen auch schon in der Garage im Auto aufbewahrt, damit ich immer 4 Stockwerke laufen muss, bevor ich das Medikament nehme.
    Ihr seht, ich habe schon einiges gemacht, aber nie mit Erfolg. Ich denke, dass einfach der 100% Wille fehlt, wirklich davon loszukommen. Ich hoffe, Ihr versteht mich jetzt nicht falsch: Der Wille ist schon da, aber in manchen Situationen wäge ich ab: Schlecht gehen, depri sein ODER Tramal nehmen und alles ist gut. Es kommen dann immer wieder schwache Momente und dann bin ich (wie oben erwähnt) immer so frustriert, dass ich auch die anderen Tage wieder mehr nehme.
    So hatte ich über ein paar Tage bis letzten Mo meinen Konsum auf 80 Tropfen reduziert und nun bin ich wieder bei 300.

    Habt Ihr irgendwelche Ideen, was ich noch machen kann, um meinen Willen einfach zu stärken, mich mehr zu disziplinieren etc?

    Ich wäre Euch SEHR, SEHR dankbar, wenn Ihr mir etwas schreiben würdet und mich ggf auch begleitet durch die Zeit, in der ich von dem Zeug endlich loskommen werde.

    Ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht zu sehr zugetextet.

    VG
    Mocca

  • Es ist vielleicht nicht der gesündeste oder beste Ratschlag, aber mir hat es geholfen. Steig von Tropfen auf Retardtabletten um. Dein Körper bekommt den Suchtstoff ansich weiter, d.h. erstmal keine Entzugssymptome. Aber durch die Zeitverzögerung (Retard) und weil das Medikament sowieso als Tablette einen langsameren Wirkeintritt hat, konnte ich meine Sucht runterfahren und schließlich aufhören. Denn wenn etwas nicht drogentypisch Knall auf Fall wirkt und suggeriert happy zu machen, sondern nur langsam wirkt und der Knalleffekt ausbleibt, sinkt auch die Gier danach. Gleichzeitig wird es nicht so hart wie ein sofortiger Entzug, weil du keine körperlichen Symptome haben wirst, in der Tablette ist ja das Gleiche drin.

    Weiß nicht ob ein Arzt so einen Rat gut finden würde, aber du scheinst ja schon einiges versucht zu haben. Und wie o.g. bei mir hat es auf die Weise funktioniert. Okay, am Anfang ist der Umstieg von Tropfen auf Tabletten schon etwas nervig, denn man giert ja gerade nach der schnellen Wirkung. Aber das fand ich leichter, als gleich ganz aufzuhören und immer wieder rückfällig zu werden...

    LG Megan

  • So nun muss ich doch mal nachfragen, damit ich da besser durchsteige :winking_face:
    Mal schaun ob ich das in einigermaßen verständliche Worte fassen kann...


    Bei dem Vorschlag den du da anbringst, geht es ja erstmal um die psychische Abhängigkeit oder?
    Hm, also ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass man bei einem Retard-Präperat die gleiche Dosis nehmen würde. Klar wäre dann die Wirkungszeit länger anhalten, aber der Körper bekommt ja die gleiche Wirkstoffhöhe zugeführt.
    Das heißt, es bleibt erstmal der physische Entzug aus, was somit ja auch die Entzugssymptome lindert,...

    Hm, das der Arzt da nicht so begeistert ist, kann ich mir vorstellen, bzw mir denken.
    Der will ja auch den körperlichen Entzug, so dass der Körper weniger von dem ganzen Mist abbekommt. Mit einem Retardmittel ist dem aber nicht so.

    Oder wie genau stellst du dir das vor, bzw hast du es erlebt?

    Du schreibst ja dass dann der Kick wegbleibt. Ja das klingt logisch, dadurch dass eben nicht alles auf einmal wirkt sondern verzögert.
    Hm, aber auch wenn die Gier psysisch sinkt, bleibt ja irgendwann der körperliche Entzug aus und da ist es doch fast egal ob Retard oder nicht, denn der Wirkstoff und die Höhe der Menge bleibt ja gleich. So wie ich das rausgelesen hab, bzw mir denken kann.
    Der Körper bekomtm weiter sein Gift, wenn auch anders wirkend. Aber der Entzug wird fürher oder später folgen,...

    Also gut, ich kann das jetzt nur medizinisch gesehen nachverfolgen, hab keine Ahnung wie sic das wirklich auf den Körper auswirkt.
    Aber theoretisch kommt der körperliche Entzug so oder so... :61:

    lg Zyna

  • Hallo Mocca,

    ich selbst habe keine Erfahrung mit Tramal, aber mein Freund dafür umso mehr... Zum Schluss seiner Sucht war er bei 750Tropfen täglich... Aber nun ist er schon fast 9 Monate in dieser Hinsicht clean. Mehr oder weniger zumindest. Ok, zur Erklärung: Er hat im Juni letzten Jahres damit aufgehört als wir zusammen kamen und die mutter seiner Patenkinder ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hat: Entweder er hört mit den Tropfen auf oder er darf die Kinder nicht mehr sehen. Da hate r es geschafft, von heute auf morgen damit aufzuhören.
    Letzten Monat hatte er einen Unfall und im Krankenhaus haben sie ihm wieder Tramal gegeben wegen der starken Schmerzen. Aber er hat dann aus eigener Kraft gesagt, dass er die nicht mehr will, hat seine Geschichte in dieser Hinsicht erzählt und dann bekam er andere Mittel.
    Also du siehst, bei ihm war es der reine Wille. Mir wäre es zwar lieber gewesen, er wäre dafür in eine Klinik gegangen und hätte nicht unbeaufsichtigt einen kalten Entzug gemacht. Der Schuss kann nämlich auch gewaltig nach hinten los gehen. Wenn du alleine den Willen nicht aufbringen kannst, käme für dich ein Entzug, eine Entgiftung in einer Klinik in Frage?

    Liebe Grüße
    rose

  • Vielen Dank für Eure Beiträge.

    Was retard-Tabletten betrifft:
    Das habe ich auch schon probiert. Aber durch die Umstellung von Tropfen auf Tabletten und das Runterdosieren habe ich dennoch die Entzugserscheinungen stark gespürt. So hatte ich zB dauernd Durchfall.
    Ich habe aber auch gemerkt, dass dieser innere Drang nicht so stark mehr da war, weil diese betäubende Wirkung ja nicht so einschlagend war.
    Was ich nur merken musste: Das Runterdosieren ist bei Tabletten schwerer, weil man die ganz sauber nur halbieren kann.
    Wie hast Du das dann mit dem Runterdosieren gemacht?

    @gelberose
    Ich freue mich sehr, dass Dein Freund den Absprung geschafft hat. Hut ab!
    Ein Klinikaufenthalt ist für mich erst einmal nicht ernsthaft in Betracht zu ziehen. Zum einen habe ich niemand, der dann auf meine Haustiere aufpasst. Zum anderen hätte ich beruflich ein dickes Problem, wenn ich da ausfallen würde.

    Allg.:
    Der Wille ist bei mir schon vorhanden, aber es gibt dann wie gesagt Situationen, in denen ich in mein altes Verhaltensmuster zurückfalle. Hat jmd eine Idee, was man in so Situationen, in denen man zu den Tropfen greifen will, machen kann? Mir wurde Sport angeraten. Dabei musste ich aber feststellen, dass bei Entzugserscheinungen Sport diese nur noch deutlicher hervorhebt.

    Ach Mensch; was soll ich bloß tun? Es gibt soooo viele Baustellen in meinem Leben. Mein Selbstbild ist total schlecht und ich sehe meist nur das Negative an mir. Meine Mutter meint, die Sorge, die sie wegen Tramal habe, würde sie noch ins Grab bringen. Irgendwie fehlt mir der Halt. Meinem Freund ist es egal, ob ich das Zeug nehme.

    Falls das hier jmd liest, der derzeit auch dem Tramal verfallen ist; Evtl könnte man sich ja gegenseitig unterstützen. Also man quasi einen Tramal-Ausschleich-Beitrag eröffnet, wo man mit den anderen seine Erfolge und auch Misserfolge teilen kann.

    Ich MUSS davon loskommen; so geht das einfach nicht mehr weiter. Ich will wieder frei sein.

    Mocca

  • Servus Mocca,

    sag mal, warum bekommst du dieses Medikament? Warum du es jetzt brauchst is klar, du bist süchtig, aber was war die Ursache?
    Ich frage, weil dein behandelnder Arzt sollte eigentlich wissen, was er (in deinem Fall ja sie) da verbockt. Ich helf doch meinem Patienten nicht, wenn ich als legaler Dealer auftrete.

    Was für eine Therapie wurde nicht verlängert? Wenn du clean wärst, dann würd die weiter laufen?

    Ganz ehrlich, wenn man selber mit seinem Doc nicht clean werden kann, dann gibt es aber nur eine Möglichkeit und da sollten Haustiere oder Job keine Rolle spielen.
    Erstmal geht es um Entgiftung, einige schaffen es dann mit ambulanter Begleitung, wenn nich, dann kommt der nächste Schritt - stationäre Therapie.
    Für die erste Variante lassen sich Lösungen finden, also Tiere sind sicher nicht das Problem und Arbeit schon gar nicht, weil die nicht erfahren müssen, was genau passiert. Krank wird jeder mal!

    LG Franz

  • Hallo Franz!

    Ich habe das Medikament wegen einer Sehnenscheidenentzündung in der rechten Hand bekommen, die so schlimm war, dass ich kaum noch Sachen greifen konnte und die Schmerzen bis in die Schulter zogen. Ich stand damals kurz vor meinem 2. juristischen Staatsexamen, bei dem ich insg 8 Klausuren zu je 5 Stunden zu schreiben hatte. Ohne ein Schmerzmittel hätte ich die Klausuren wohl nicht überstanden.
    Der Arzt hat es mir aber dann immer weiter verschrieben - jetzt also insg 3 Jahre. Ich habe natürlich immer noch Probleme mit der Hand, aber ich denke, damit muss ich einfach leben.

    Was meinen Job betrifft: Ich bin freie Mitarbeiterin; bekomme also nur Geld, wenn ich auch meine Arbeit mache. Diesen Job mache ich eigentlich nur so, um über die Runden zu kommen, weil ich derzeit meine Doktorarbeit schreibe. Wenn ich also länger ausfalle, dann stehe ich ohne Geld da. Dazu kommt, dass das Unternehmen auf meine Arbeit angewiesen ist, weil die anderen Kollegen schon komplett ausgelastet sind und die Arbeit leider auch personenbezogen ist. Ich würde nicht nur meinen Kollegen schaden, sondern auch noch denen, die die Dienste des Unternehmens in Anspruch nehmen (Studenten).

    Was meine Haustiere betrifft: Da würde es realistisch gesehen sicher einen Weg geben, das gebe ich zu. Meine Haustiere sind aber mein EIN UND ALLES. Sie geben mir Lebenskraft und Freude. Ohne sie zu sein, würde mein Herz zerreißen. Ich bin extra seit Jahren nicht mehr in den Urlaub gefahren.

    Ich denke, Ihr werdet nun denken: Sie will doch gar nicht davon los, für alles hat sie ein ABER.
    Ich will und muss davon los. Ich fühle mich nur so alleine dabei. Meine Mutter betont immer wieder, dass ich sie durch meine Sucht noch ins Grab bringe, vor lauter Sorgen. Ich fühle mich echt alleine, da kommen schon wieder die Tränen. Mist!
    Sorry, wenn ich Euch so zutexte. Ich hoffe, ich nerve Euch nicht damit.

    Mocca

  • Sorry, Nachtrag:
    Bzgl. Therapie: Ich hatte einst eine Psychotherapie. Die wurde aber nicht mehr weiter genehmigt, weil ich süchtig bin. Da käme laut Krankenkasse nur noch eine stationäre Behandlung in Betracht.
    Ich denke, wenn ich von dem Zeug weg wäre, dann müsste die Krankenkasse doch eigentlich die Therapie auch wieder genehmigen, oder?

  • Hallo Mocca,

    da verstehst was falsch, weil wir haben nix zu denken, keiner kennt deine Situation genau.
    Also lass dich von meinen nervigen Fragen nicht aus der Ruhe bringen :winking_face:

    Es ist nur so, ich versuche deutlich zu machen, auf was es wirklich ankommt. Das tut aber dann auch mal weh, aber hier gehts ja auch um wirkliche Probleme.

    Also, zum einen tut es mir leid wenn deine Ma damit arg zu kämpfen hat, nur wenn du es nicht wirklich auch für dich machen willst, dann wird es wahrscheinlich nicht klappen.

    Ok, ich sag mal, du solltest den Arzt wechseln, weil der ist zu deinem Dealer geworden. Wenn es denn immer noch Probleme mit dem Arm gibt, dann sollte man das Problem an der Ursache klären und nicht 3 Jahre 'Schmerzmittel verschreiben. :17:

    Das mit den Tieren versteh ich ja, aber du sagt ja selber, kurzfristig gäbe es ne Lösung :smiling_face:

    Nun noch der Job!
    Freiberufler und keine Versicherung, also Tagegeld oder so?
    Auch da hab ich was zu lästern :winking_face:
    Was is nun wichtiger, clean zu werden oder deine Kollegen zufrieden zu stellen? Es ist ja sehr löblich wenn sich jemand so extrem für seine Firma einsetzt (sowas hätte ich mir auch bei meinem Mitarbeitern gewünscht :D), nur es geht um dein wichtigstes Gut - deine Gesundheit und die kannst mit etwas Geld nich zurück kaufen.

    Was mit der Therapie ist, das kann ich so auch nicht sagen, aber ich denk deine Chancen stehen dann ganz sicher besser, wenn du clean bist und dich nicht auch noch mit einer 'Sucht behandeln lassen musst :smiling_face:

    LG Franz

  • Hallo Franz!

    Danke für Deinen Beitrag.
    Du sagst, ich muss es für mich wollen. Dabei ist nur das Problem, dass ich mir selbst nicht wichtig bin. Ich will immer allen anderen es gerecht machen; meine Belange spüre ich dabei noch nicht einmal. So kann ich es mir zB abends nicht alleine gemütlich machen - das bin ich mir nicht wert. Habe ich aber dagegen Besuch, versuche ich alles so gemütlich wie möglich zu haben.
    Ich muss lernen, mich und meine Belange zu spüren und zu verfolgen. Eine gute Freundin weiß von meiner sehr schlechten Selbstwahrnehmung und hat mir Tipps und Tricks gegeben - so soll ich zB jeden Morgen in den Spiegel schauen und sagen, dass ich mich lieb habe. Ich bekomme das aber nicht über die Lippen.

    Habt Ihr ggf einen Buchtipp oder irgendetwas, was ich machen kann, um zu lernen, dass ich mir wichtig sein muss.
    Meint Ihr, dass darin der Schlüssel zum Clean-Werden liegt?
    Ich muss dazu sagen, dass ich die Tropfen auch oft nehme, um mich einfach ruhig zu stellen und es nicht zu einem Krach zwischen meinem Freund und mir kommen zu lassen.

    Ich habe derzeit echt Angst. Ich werde immer inaktiver. Ich kann nachts nicht schlafen und trödel dann den Tag über rum, anstatt zielstrebig an meiner Doktorarbeit zu arbeiten. Ich erkenne mich nicht mehr wieder. Ich war immer soooo zielstrebig, ehrgeizig, habe bis nachts am Schreibtisch gesessen und nun hänge ich seit Monaten so durch. Das macht mir Angst. Ich bin so anders. Oder bin ich schon immer so gewesen, habe es nur immer nicht durchkommen lassen, um meine Mutter stolz zu machen.

    Ach, ich will das alles nicht mehr.
    Ich finde das Leben so schwer. Hätte ich nicht die Verantwortung für meine 3 Tiere übernommen, würde ich ggf das alles nicht länger ertragen wollen.

    Mocca

  • Ok Mocca,

    ich denk nicht das du das mit einem Buch lösen kannst :winking_face:
    Aber es gibt natürlich viele, keine Frage.

    Deine Freundin hat nen guten Ansatz geliefert, was is da so schwer dran, warum geht es nicht?

    Eines noch, hab grad nich die Zeit für viel Text :frowning_face:
    Du lieferst immer mehr Gründe warum es nicht klappt:

    • nicht für dich
    • Stress mit Freund
    • Arbeit
    • Tiere
    • Selbstwertgefühl.......und und und


    Mach mal ne Liste was sich ändern könnte, was für DICH besser werden kann, wenn du dich nicht mehr mit der scheiß 'Sucht beschäftigen musst und dann auch deine anderen Probs lösen kannst - meiner Meinung nur mit Therapie!

    Eindeutig ja, der Schlüssel liegt da und du vermutest/weißt das ja auch :smiling_face:

    LG Franz

  • Hallo Mocca,

    da hast Du ja grad ne schwierige Zeit. Sicher kann man nicht alles von heute auf morgen lösen und ich denke, das muß man auch gar nicht. Das schafft auch nur unnötigen Druck. Akzeptiere Dich, so wie Du grad bist, es geht Dir nicht gut und das hat ja auch Gründe. Vielleicht wars eben vorher auch so, dass Du dadurch das Du so ergeizig alle Ziele verfolgt hast, keine Zeit hattest Dich näher mit Dir zu beschäftigen. Und somit ist das in der Zeit nicht so durchgekommen.

    Und Doktorarbeit schreiben stell ich mir grad auch nicht einfach vor. Da hast sicher ne Menge Stress.

    Wie ich so les, hast Du ja ne Freundin, die Dir da auch bissl zur Seite steht. Das kann auch sehr helfen, wenn man weiß, da ist jemand da. Seh wieder die guten Dinge, die auch da sind, und die grad eben von den schlechten so arg überschattet werden.

    Was denkst Du denn so über Therapie? Hört sich das für Dich nicht grad toll an? Oder warum meinst könnte das nichts für Dich sein?

    Mach Dir bewußt, dass Du auch aktiv was an Deiner Situation ändern kannst. Und Du nicht nur fremdbestimmt wirst von Deinen alltäglichen Sorgen. Auch wenn es Dir noch so negativ alles vorkommt, es gibt sicher auch was gutes bei Dir, das Du grad nur nicht so sehen kannst.

    lg

    eternal

  • Franz:
    Ich habe die Liste gemacht, was sich zum Positiven ändern würde, wenn ich von dem Zeug weg wäre. Es wäre sehr schön, wenn ich das erreichen würde.

    eternal:
    Ich hätte schon Interesse an einer Therapie - aber an einer ambulanten. Diese bekomme ich als Süchtige aber nicht genehmigt.
    Ja, es stimmt, ich kann an meiner Situation etwas ändern - es tut gut, wenn man sich das selbst sagt, danke für den Hinweis.
    Ich habe letzte Woche in Angriff genommen, in eine andere Wohnung zu ziehen. Ich lebe hier in dieser Wohnung seit 10 Jahren. Die Wohnung ist schön, aber ich denke, sie war für die Zeit als Student und Rechtsreferendar ausreichend; jetzt ist Zeit für etwas Neues. Am Di kann ich den Vertrag unterschreiben. Die Kündigung für meine jetzige Wohnung ist auch schon raus.

    Nun eine Frage an Euch:
    Geplant ist eigentlich, im Mai den Umzug zu machen - einen Monat würde ich dann doppelt Miete zahlen. Da ich hier renovieren muss, habe ich es so geplant, auch wenn es natürlich nicht das Günstigste ist. Ich merke, dass es mich sehr drängt, hier auszuziehen. Ich sehe damit einen neuen Abschnitt in meinem Leben. Ich freue mich ungemein auf die neue Wohnung. Ich habe die letzten Nächte kaum geschlafen, weil ich in Gedanken immer eingeräumt habe etc.
    Die neue Wohnung steht derzeit schon frei. Würdet Ihr an meiner Stelle den Vertrag schon ab April abschließen? Ich möchte mit der neuen Wohnung echt etwas ändern. Und ich fühle mich so, als würde ich in den Startlöchern sitzen und festgehalten werden.
    Der Nachteil von Einzug im April wäre, dass ich dann ja 2mal doppelte Miete zahlen müsste. Ich könnte dafür an etwas Gespartes gehen. Ich frage Euch nun: Meint Ihr, ich mache mir etwas vor, dass ich mit der neuen Wohnung eine wirkliche Veränderung verbinde? Denn wenn dem so sei, dann würde ich natürlich nicht an meinen "Notgroschen" gehen.
    Ihr merkt, ich habe selbst für mich ein schlechtes Bauchgefühl. Ich weiß oft nicht, was ich wirklich fühle. Ich habe dies mal erforscht und habe gemerkt, dass mir von Seiten meiner Eltern oftmals Gefühle abgesprochen wurden und leider auch noch werden. Ich habe immer so gehandelt, wie man mir sagte, dass ich handeln solle. Meine 1. ganz eigene Entscheidung entgegen der entschiedenen Ablehnung meiner Mutter war letzten November. Ich holte mir mein 3. Haustier. Meine Mutter fand x Gründe, warum ich dies nicht tun solle. Ich habe es dennoch gemacht - es ging alles gut und ich bin wirklich glücklich mit meiner 3er Bande.

    Ich erzähle Euch so viel und habe wirklich Angst, dass ich Euch nerve. Ich wende mich so offen an Euch, weil Ihr mich wohl besser verstehen könnt, als manch andere.
    Ich möchte aus Euren Erfahrungen lernen, sofern Ihr mich an diesen teilnehmen lassen wollt.

    VG
    Mocca

  • Hallo Mocca,

    Zitat

    Ich habe letzte Woche in Angriff genommen, in eine andere Wohnung zu ziehen. Ich lebe hier in dieser Wohnung seit 10 Jahren. Die Wohnung ist schön, aber ich denke, sie war für die Zeit als Student und Rechtsreferendar ausreichend; jetzt ist Zeit für etwas Neues. Am Di kann ich den Vertrag unterschreiben. Die Kündigung für meine jetzige Wohnung ist auch schon raus.

    Hey, wow, das ging ja jetzt schnell! Glückwunsch, Du hast für Dich die 1. Entscheidung schonmal getroffen und umgesetzt! :top:

    Zitat

    Die neue Wohnung steht derzeit schon frei. Würdet Ihr an meiner Stelle den Vertrag schon ab April abschließen?

    Ok, nun also zu Deiner 2. Entscheidungsfindung. Also, dann kann man sich ja mal paar Überlegungen dazu machen:

    Halten wir mal fest: Die Wohnung hast Du. Es bleibt also noch, ob Du nun im April oder Mai einziehst.

    Entweder die Veränderung tritt 4 Wochen vorher oder eben 4 Wochen nachher im Mai ein.

    Was würde sich mit der Wohnung so radikal bei Dir verändern?

    Du wärst beschäftigt, die Wohnung einzurichten. Würde dann der Suchtdruck dadurch weniger werden?

    Ist mit dem Wohnungswechsel auch ein Ortswechsel verbunden?

    Welche Probleme denkst Du, würden sich durch den Wohnungswechsel ein wenig verändern? Sei es, Du hast mehr zu tun, oder andere Umgebung, neuen Antrieb dadurch etc. Klar, das neue ist natürlich aufregend und man ist erstmal beschäftigt. Und natürlich tut das auch gut und soll auch sein, keine Frage.

    Das beste was Du tun kannst ist, dass Du diese Entscheidung für Dich selber triffst! Nur allein solche Entscheidungen, die DU für Dich triffst, sind richtige Entscheidungen. Alles andere ist nur Verantwortung abschieben. Du wirst Dich besser fühlen, wenn Du die Entscheidung selber triffst. Das heißt natürlich nicht, dass Dir dabei keiner helfen kann/soll.
    Durch bestimmte Fragen etc, und wenn man darüber redet, kann man das auch herausfinden.

    Zitat

    Meine 1. ganz eigene Entscheidung entgegen der entschiedenen Ablehnung meiner Mutter war letzten November. Ich holte mir mein 3. Haustier. Meine Mutter fand x Gründe, warum ich dies nicht tun solle. Ich habe es dennoch gemacht - es ging alles gut und ich bin wirklich glücklich mit meiner 3er Bande.

    Und? Wie fühlt sich das an? Ist das nicht ein gutes Gefühl, wenn man seine Entscheidung selber trifft?

    Klar, man geht dabei immer auch ein Risiko ein. Kann ja sein,dass es falsch ist. Das geht jedem so. Wichtig ist, die Entscheidung zu treffen, zu handeln.

    Zitat

    Ich erzähle Euch so viel und habe wirklich Angst, dass ich Euch nerve. Ich wende mich so offen an Euch, weil Ihr mich wohl besser verstehen könnt, als manch andere.
    Ich möchte aus Euren Erfahrungen lernen, sofern Ihr mich an diesen teilnehmen lassen wollt.

    Hier nervst Du mit Sicherheit niemanden! Ich für meinen Teil, freue mich, wenn ich Dir ein wenig helfen kann....ich versuche es zumindest.... :smiling_face:


    lg

    eternal

  • eternal:
    Vielen Dank für Deinen Beitrag. Du hilfst mir auf alle Fälle, da Du zum einen einfühlsam bist, aber dennoch direkt mit Deinen Fragen, dass ich selbst etwas klarer sehe.
    Danke also für Dein Zuhören, Anregungen und Fragen.

    Ich freue mich, dass Du mir positives Feedback bzgl. der Umzugsentscheidung entgegen gebracht hast.
    Da die neue Wohnung nur ca 1 km von meiner jetzigen weg ist, bleibe ich in dem Stadtteil Frankfurts, in dem ich seit 10 Jahre wohne, treu. Das war auch ein großer Wunsch von mir, weil ich mich hier in der Ecke wirklich wohl fühle.

    Was würde sich mit der neuen Wohnung ändern:
    1)Zunächst einmal würde ich endlich mal wieder aktiver. Ich würde rumräumen, streichen, kreativ sein etc. Ich war bisher eigentlich immer sehr arbeitsam, habe meine Pflichten schnellst möglich erledigt, aber in letzter Zeit mache ich nur noch das Nötigste. Ich bin total unzufrieden mit mir. Ich lege mich so oft auch tagsüber hin, weil ich so kaputt bin, da ich nachts nicht richtig schlafen kann. Diese Woche habe ich keine Nacht wirklich geschlafen. Endlich mal wieder die Alte zu sein, mich also wiederzuerkennen, das will ich mit der neuen Wohnung und den Aktivitäten diesbzgl wieder aufnehmen.
    2)Ich möchte bei der neuen Wohnung jeden Tag damit beginnen, dass ich alles schön aufräume – bei mir ist insb der Start in den Tag sehr entscheidend, wie ich mich an dem Tag entwickel. Es ist nicht so, dass meine jetzige Wohnung unordentlich ist, aber ich habe derzeit nur eine 1-Zimmer-Wohnung mit Küchenzeile. Da ich viele juristische Bücher habe und brauche, ist alles recht vollgestellt mit Bücherregalen. Es ist sehr zugestellt, so dass ich einfach aus meiner Sicht nie die Ordnung habe, die ich gerne hätte – es ist frustrierend hier: ich kann aufräumen, wie ich will, es ist einfach zu eng hier. In der neuen Wohnung habe ich 3 Zimmer, da werde ich also die Ordnung halten können, die ich derzeit vermisse. Ich habe entgegen der jetzigen Wohnung dann auch einen Keller, dh ich muss nicht alles in der Wohnung selbst unterbringen. So kann ich zB das Heu für meine Haustiere besser unterbringen und es steht nicht im Wohnraum rum, Durch den gelungenen Start in den Tag möchte ich also den Schwung wiederfinden.
    3)Mit der neuen Wohnung möchte ich anfangen, zu lernen, es mir alleine auch mal gemütlich zu machen. So möchte ich im Sommer auf dem Balkon den morgendlichen Kaffee/Tee einnehmen und die frische Luft genießen. Ich habe derzeit hier zwar eine Terrasse, aber die wird von meiner Nachbarin, einer älteren Dame, mitbenutzt. So gerne bin ich daher hier nicht auf die Terrasse gegangen. Des Weiteren steht auf der „Für mich etwas tun“-Liste, dass ich mir ein schönes Wannenbad gönne. Hier habe ich nur eine Dusche. Ich möchte also versuchen, mir etwas Gutes zu tun.
    4)Mein Freund wird ab April für ca 3 Monate beruflich im Ausland sein. Ich werde also die Wohnung komplett alleine in Angriff nehmen. Wir sind seit 4 Jahren zusammen und er will mit mir nicht in eine Wohnung ziehen. Dann möchte ich aber auch nicht, dass ich ihn mit dem Einräumen der Wohnung verbinde. Die Wohnung in Kombination seines Auslandsaufenthaltes könnte ggf auch der Absprung für mich sein. Mir tut die Beziehung seit langem nicht gut. Wenn er am WE bei mir ist, nehme ich immer viel mehr Tramal, damit ich keinen Streit anfange, wenn mal wieder Lügen seinerseits zu Tage treten oder sein Desinteresse für meine Person wieder wie eine sinnbildlich gemeinte Ohrfeige für mich ist. Ich war vor 2 Jahren schon einmal von ihm getrennt; in der Zeit hatte ich den Absprung von den Tropfen geschafft. Wir sind aber ja dann wieder zusammen gekommen.....
    5)Am liebsten würde ich die neue Wohnung als Tramal-freie-Zone erklären. Es soll einfach ein neuer Abschnitt für mich werden.

    Ich habe mir für 2008 folgende Projekte vorgenommen:
    a.Kein Tramal mehr
    b.Die Doktorarbeit soweit in trockenen Tüchern zu haben, dass ich einen festen Job annehmen kann.
    c.Neue Wohnung
    d.Beziehung beenden oder in Bahnen lenken, in denen ich glückl bin
    e.Mein Selbstbild verbessern
    f.Wieder mehr Sport machen.
    Ich hoffe, mit der neuen Wohnung einen Schritt in diese Richtungen zu machen. Bzgl. b) – ich habe auch schon eine Bewerbung dieses Jahr losgeschickt. Der diesbzgl. Ausschuss tagt im Herbst. Des Weiteren habe ich vor, im Mai auf die Juracon zu gehen (Jobmesse für Juristen)

    So, jetzt habe ich schon wieder viel geschrieben.

    Meinst Du, ich habe mir zu viel vorgenommen bzw erwarte von mir zu viel, mit der neuen Wohnung meine Pläne anzugehen?
    Ich habe Angst, dass ich die neue Wohnung beziehe, mich aber dennoch nicht aufraffen kann. Es MUSS sich etwas ändern.

    Eternal, Danke noch einmal für Dein Zuhören.:blume:

    Mocca

  • Hi,

    Ganz egal, wie du dich auch entscheidest: Mach dir bewußt, welch riesengroße Chance so ein Umzug sein kann, viele deiner Muster zu ändern...
    In den ersten Stunden und Tagen kannst du zBsp. festlegen, was du in dieser Wohnung für dich zuläßt...
    Probiere es aus, dosiere dich vorher runter & setze dir ne harte Obergrenze, was die Zahl der Tropfen angeht; wechsle gelichzeitig den Arzt & sei von Anfang an ehrlich zu dem 'Neuen'...
    Wäre unter Umständen ein Weg: Mach ein knallhartes Runterdosier Programm mit dem Doc, nimm die Wohnung erst ab Mai & gehe nüchtern in den neuen Lebensabschnitt - so schmerzhaft das klingen mag.
    Irgendwann mußt du ja eh dran; das ist klar !!!
    Und ja: Mach dir Listen, Pläne; schreib dir Ziele auf...Das hilft !
    Auch wenn du nicht alles erreichst, was du dir vornimmst, so siehst du doch zumindest deine Grenzen...

    Solche Dinge eben, denn:

    "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne." H.Hesse.

    Machs gut. Ganesha.

    Edit: Zeitgleich gepostet....Nicht schlecht, Frau Specht...


  • ganesha:
    Danke für Deine Anregungen. Die Idee, bis Mai den Absprung von der Sucht zu schaffen und dann clean in die Wohnung zu gehen, gefällt mir gut.
    Die neue Wohnung wäre dann eine Tramal-freie Zone =)



    Da habe ich noch eine Frage an Euch:
    Wenn Ihr runterdosiert habt (mit welchem Suchtmittel auch immer), habt Ihr Euch dann mit irgendwas belohnt - also sich selbst einen Anreiz geschaffen? Wenn ja, was war dieser Anreiz zB?

  • Hallo Mocca,

    ich find das toll, was Du Dir da alles überlegt hast. Da sind doch schöne Dinge dabei, die Dir sicherlich gut tun werden! Das wichtigste ist, zu merken, was Du willst und dann kannst Du das auch! Und da Du ja auch schon mal vom Tramal weggekommen bist, warum also solltest Du das nicht wieder schaffen? Du hast genug Willen, das les ich aus Deinen Zeilen raus!

    Gut, es ist natürlich stressig so eine Doktorarbeit. Der Umzug und alles, klar ist zusätzlich no Stress. Manchmal kann aber soviel zu tun zu haben, auch was gutes haben. Klar, man muß da schon aufpassen, dass man sich nicht zu viel vornimmt. Aber warum im Vornherein schon was herbeizaubern, was noch gar nicht ist? Man hat es ja auch jeden Tag selber wieder in der Hand, wenn auch der Alltag einen überrollt, trotzdem kann man in zum Teil schon auch selber gestalten. Wie Du schon sagst, auf den Balkon dann setzen, Deine neue Badewanne einweihen.

    Deine Partnerschaft ist wohl auch so ein Thema bei Dir. 4 Jahre sind ne lange Zeit, das kann man auch nicht so einfach beenden. Da überlegt man ja immer hin und her. Und Gefühle sind ja auch im Spiel. Trennen ist nicht einfach, da kann ich ein Lied davon singen :winking_face: Wer weiß, vielleicht kommt er ja in die Puschen und ändert mal was ? Wenn er dazu allerdings nicht bereit ist, wird man sich den Mund fusselig reden können, tun wird sich da dann nichts. Und dann muß man sehen, was für einen selber besser ist. Alleinsein ist nicht nur schlecht, das kann man so und so sehen. Lieber gehts einen dann besser, bevor einen das zusätzlich belastet.

    Ich denk, Du bist auf nem guten Weg! Du hast Vorstellungen und Wünsche für Deine Zukunft. Klar, es kann das ein oder andere Hindernis kommen, aber hey, that`s Life. Auch Enttäuschung, Wut und Ärger gehören dazu. Kommt nur drauf an, wie man damit umgeht. Ob es einen komplett runterzieht,oder man auch solche Gefühle akzeptiert, weil sie nunmal auch zum Leben gehören.

    Es wird nicht alles von heut auf morgen sich ändern. Mach Dir auch nicht so einen Druck, dass es dann unbedingt MUSS. Lass es bissl auf Dich zu kommen. Glaub an DICH und hab Mut das Ganze durchzuziehen! Der Weg ist das Ziel!

    lg

    eternal

  • Zitat

    Wenn Ihr runterdosiert habt (mit welchem Suchtmittel auch immer), habt Ihr Euch dann mit irgendwas belohnt - also sich selbst einen Anreiz geschaffen? Wenn ja, was war dieser Anreiz zB?

    Nee, bei mir war das meist so, daß ich so am Ende war, daß ich einfach nicht mehr konnte & für mehr, wie das Ziel, aufzuhören, reicht es dann nicht...

    Auch als ich jetzt gerade mit Kippen & Kiff aufhörte, war es nur so: Ich wollte einfach nicht mehr - hatte dermaßen die Schnautze voll !!!

    Aber langfristig gesehen ist die schönste Belohnung - auch nach Jahren ohne Pulver & Alk - immer noch & immer wieder morgens aufzuwachen & mir nix antun zu müßen !!!

    DAS ist jetzt mein Törn....
    Oder, wenn ich meine Oldies besuche & merke, wie sie sich freuen, daß ich ich bin...

    Wow.....Ehrlich, das ist so schön; prima ...Wünscht dir das auch...Ganesha.

  • Also bei mir hat das mit dem Runterdosieren funktioniert. Ich habe nicht gleich retardtabletten genommen sondern kapseln. Die lassen sich öffnen, drin sind kleine weiße Kügelchen. Die lassen sich sehr sehr genau dosieren und die Wirkung tritt auch noch schneller ein als bei einer Retardtablette. Der Effekt der dabei für mich wichtig war, war dass es mir die Angst vor dem Entzug genommen hat. Denn durch das langsame runterdosieren waren kaum Entzugserscheinungen da. Bin dann auf Retadtabletten umgestiegen, mit erheblich niedriger Dosis und hab die mit den Kapseln kombiniert, so das ich sehr genau dosieren konnte und da dann die langsame Umstellung auf Langzeitwirkung statt Kick zu machen. Als ich endgültig aufgehört habe war ich schon dran gewöhnt zwar drauf zu sein, aber keine schnelle AHA-Wirkung zu bekommen, sondern langsames Abheben. Deshalb viel es auch nicht ganz so dolle ins Gewicht, dass der Effekt plötzlich ganz ausblieb.
    Körperliche Symptome gab es natürlich trotzdem, aber die waren nach wenigen Tagen durchgestanden. Hauptsächlich Schmerzreize, Unruhe, Schlaflosigkeit, Aggressionen. Hab mir einen Zeitpunkt ausgesucht bei dem ich nix und niemanden sehen brauchte.
    Wie gesagt nach dem Runterdosieren gings dann schnell. Und dadurch dass der körperliche Entzug nach so wenigen Tagen durch war, war ich auch so stolz und happy, dass meine Psyche allein dadurch schon eine Art Kick bekommen hat. Ich denke mal dass hat mich vor einem Rückfall bewahrt.
    Oh und ich habe mich extrem abgelenkt. Mein bestes Mittel war daddeln. Fast jeder hat irgendwas, wo er sich reinknien kann. Wenn man das dann zur Hauptbeschäftigung kürt und sich für ein paar Tage erlaubt, einfach nur das zu tun, dann wird es leichter. War jedenfalls bei mir so. Vorige Versuche ohne Runterdosieren und Ablenkung haben nicht funktioniert. Aber ich denk auch, dass das nicht bei jedem funktioniert, muss wohl jeder selbst gucken mit welcher Methode man am besten klar kommt.

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