Tavor-Entzug!!! Bitte helft mir!!!

  • Hallo,

    ich habe aufgrund meiner chronischen Prüfungsangst knapp eine Woche bis zu 1 mg Tavor genommen. Seit drei Tagen nehme ich es nicht mehr und habe unerträgliche Entzugserscheinungen: Zittern, Schwächeanfälle, Hitze- und Kältewallungen, Schmerzen in der Brust und in den Armen, schlimme Depressionen...
    Ich habe Angst, dass die Entzugserscheinungen noch länger andauern, denn kommende Woche schreibe ich zwei Prüfungen und muss wieder einen klaren Kopf haben!!!
    Bitte helft mir, ich halte das nicht mehr aus! Ich kann nicht mehr still sitzen, nicht denken und alles ist so dunkel um mich herum - ich will dass es aufhört!!!
    Kann mir jemand sagen, wie lange das andauert?
    Gibt es Medikamente, mit denen ich diese Entzugserscheinungen lindern kann?
    Bitte verzeiht mir, wenn ich so wirres Zeug schreibe, aber ich bin im Moment nicht im Stande einen klaren Gedanken zu fassen.
    Danke schon mal für eure Antworten.
    stella

  • Ich weiß nicht wie lange und wie viel Benzos du genommen hast / nimmst.
    Ich würde keinem raten der eine Benzoabhängigkeit entwickelt hat so schlag auf schlag aufzuhören.
    Achtung Entzugsepeleptische Anfallsgefahr.

    Benzos musst du stück für stück niedriger dosieren und ausschleichen!

    Am besten du holst dir rasch Hilfe von einem der sich auf dem Gebiet auskennenden Arzt.

  • Aber ich habe sie doch nicht lange genommen! Wenn überhaupt fünf oder sechs Tage! Das kann doch nicht sein, dass es mir nach den paar Tabletten so dreckig geht!!!?
    Mein Hausarzt meinte, der Entzug könne länger als zwei Wochen dauern! Das steh ich nicht durch!!! Ich hab auch diesbezüglich keinen Ansprechpartner - Psychiater oder so.
    Weißt du nicht, wie lange ich mit den Entzugserscheinungen rechnen kann?

  • Also wenn man zum ersten mal Benzos nimmt halt ich es irgendwie nicht für möglich nach 6 tagen schon eine derart schwere Abhängigkeit zu entwickeln.
    Allerdings ist das auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

    Meine Abhängigkeit ging mehrere monate bis zu 2 jahren ohne pause hindurch und ich war auf fast 60 tabletten am tag.
    Da hat der Entzug Monate gedauert.
    Allerdings ist das eine andere Zeitdauer als deine.

    Wenn ich heute Benzos nehme und trinke (so wie es mir letzte woche passiert ist).
    entwickle ich innerhalb weniger tage eine körperliche Abhängigkeit die mit zittern, frieren, brechen vor sich geht wenn ich nicht weiter konsumiere.
    Allerdings bin ich anders vorbelastet als du.

    Nimmst du zum ersten mal Benzos ?
    trinkst du Alkohol dazu ?

  • Ich hatte immer schon Phasen, in denen ich mich mit Benzos und Alk vollgedröhnt hab. Auch an Weihnachten hatte ich nach einem viertägigen Missbrauch Entzugserscheinungen. Jedesmal schwöre ich mir, diesen Dreck nicht mehr anzurühren und dann tue ich es doch. Dabei war ich gerade dabei mir eine neue Zukunft aufzubauen... :loudly_crying_face:
    Wie lange geht dein Entzug dann immer, wenn du mal wieder Tavor nimmst?

  • Zitat von stella_83;78037

    Ich hatte immer schon Phasen, in denen ich mich mit Benzos und Alk vollgedröhnt hab. Auch an Weihnachten hatte ich nach einem viertägigen Missbrauch Entzugserscheinungen. Jedesmal schwöre ich mir, diesen Dreck nicht mehr anzurühren und dann tue ich es doch. Dabei war ich gerade dabei mir eine neue Zukunft aufzubauen... :loudly_crying_face:
    Wie lange geht dein Entzug dann immer, wenn du mal wieder Tavor nimmst?



    also doch.. hab ich mir irgendwie gedacht.
    na dann ist es mir klar.
    bei jedem sind die entzüge verschieden.
    ich habe nicht nur Tavor genommen sondern alles quer durch die bank
    ich bin kein arzt und will hier auch keine tipps geben wie ausschleichen weil mir das zu gefährlich ist.
    Ich würde dir raten wirklich morgen einen arzt aufzusuchen.
    Jetzt ist mal wichtig dass du das ohne weitere Schäden überstehst.
    Stell dir prüfungen bitte hinten an.

  • 1 mg ist ja nicht allzu viel. Dass du allerdings nach so kurzer zeit schon so heftige entzugssymptome bekommst, zeigt einiges.
    Kann dir auch nur den Tip geben, zum arzt zu gehen und einen Absetzplan auszuarbeiten (hast du die Tavor vom arzt?'). Das sollte auch in kurzer zeit zu erledigen sein, da du sie ja nur kurz genommen hast.

    Btw - schreib für dich vielleicht mal auf, wie es dir gerade geht und überlege beim nächsten mal, ob du da wirklich wieder durch willst. (nich böse gemeint, ich bin auch nicht besser) Aber wenn du vor augen hast, was schon ein paar Tage konsum bei dir auslösen können, ist das vielleicht eine kleine abschreckung.

    LG, ashia

  • Erstmal lieben Dank für eure Antworten!
    Ja, Ashia du hast Recht! In Zukunft werde ich wirklich die Finger davon lassen!!! Ich hatte gestern den ganzen Abend noch unerträgliche körperliche Entzugserscheinungen und wäre fast wahnsinnig geworden! Heute geht es mit dem körperlichen Entzug. Ich bin lediglich noch verwirrt und Depressiv und denke, dass sich der Entzug langsam dem Ende neigt. Zumindest hoffe ich das inständig! Ich verfluche die Ärzte, die Benzos verschreiben, denn viele sind sich dabei gar nicht im Klaren, dass sie damit mit dem Feuer spielen!
    Dieser Entzug soll mir endgültig eine Lehre sein und ich werde mir auch - so wie du sagst, Ashia - eine Liste erstellen mit den Entzugssymptomen, die mich davon abschreckt, das Zeug jemals wieder anzurühren!!!

  • Jetzt dachte ich am Wochenende, ich hätte das Schlimmste überwunden... Aber seit gestern habe ich höllische Kopfschmerzen, Verwirrtheitszustände und Kreislaufprobleme.
    Könnt ihr mir vielleicht kurz mal beschreiben, wie ihr den Tavorentzug erlebt habt und wie lange er gedauert hat? Ich habe nämlich Angst davor, dass ich irgendwie drauf hängengeblieben bin und nun für den Rest meines Lebens so gaga herumgeistern muss :winking_face_with_tongue: Was meint ihr? Kann das damit zusammenhängen?
    Aber vielleicht nehme ich allgemein einfach viel zu viele Tabletten: 40mg Citalopram, 10-20mg Medikinet, 10mg Dipiperon...

  • ja du nimmst zuviel.
    die verpeiltheit kommt von den antidepressiva durch sobald dein benzo-spiegel sinkt.
    nichtsfürungut...

    lb gruß

  • Hallo stella 83;
    ich weiß nicht ob Dein Thema; Bezoentzug und dessen Dauer der Entzugserscheinungen nun wirklich noch aktuell ist...
    Habe auch erst überlegt; ob ich überhaupt meinen Senf dazu geben sollte...
    Nur habe ich mich stellenweise so gut wiedererkannt; dass ich einfach antworte...
    Auch ich habe vor Jahren einen (nicht den allerersten aber den einzigen eigenmächtigen; von jetzt auf gleich) Benzoentzug durchgemacht; und schreckliche Symptome dabei ertragen müssen;
    ich bin so gehetzt; getrieben durch die Strassen gerannt; um vor diesem inneren Treiben davon zu kommen; klar; war alles Rennen umsonst; aber in der Wohnung wäre ich wahrscheinlich durchgedreht...
    Ich muss derart scheiße ausgesehen haben; so schlimm vor mich hingeredet haben; dass mich alle draußen angesehen habe; als wäre ich ein Alien; völlig knalle...
    Kann auch sein; dass ich das in dem Moment noch stärker empfunden habe als es tatsächlich war...
    Jedenfalls habe ich später auch noch Krämpfe (ich würde sagen vergleichbar mit Dyskinesien - sind Nebenwirkungen von einigen Psychopharmaka / Neuroleptika - wie Haldol z.B.) im Gesicht; Augen; Zunge und auch beim Laufen haben meine Füsse sich derart verkrampft; dass ich es kaum nach Hause schaffte...
    Der Entzug war derart quälend; auch im Nachhinein; dass ich seither; selbst wenn ein Arzt vor hat; mir Tavor o.ä. Benzos aufzuschreiben oder zu verabreichend; ablehne und ihm diese Erfahrung als Grund nenne; die ich nicht noch einmal und schon gar nicht noch öfter durchmachen will:
    Auch wenn nur eine einmalige Einnahme in Frage käme; lehne ich diese entschieden ab; weil ich weiß; wie wenig ich mir selbst trauen kann; nicht doch Blut zu lecken; und evt. doch einen Arzt aufzusuchen; und mir das Medikament verschreiben zu lassen...
    Das Schlimme ist ja; da hast Du recht;
    dass es viele Ärzte gibt; die ohne grosses Überlegen; Benzos aufschreiben; gerade wenn psychisch Kranke Menschen in der Krise stecken;
    dass die Ärzte von der Suchtgefahr wissen (müssten);
    aber eben trotzdem diese Medikamente verschreiben; ohne zu hinterfragen; was im Nachhinein daraus wird;
    auch oft ohne zu fragen; ob der Patient nicht schon einmal Schwierigkeiten hatte; die Dosierung beizubehalten; ob er schon sucht-gefährdet ist;
    ....
    Und aus eigener Beobachtung muss ich auch leider berichten; dass gerade in Kliniken mit psychisch Kranken auch von ärztlicher Seite die Höchstdosierung überschritten wurde; dass um `Ruhe auf Station zu haben`viele Patienten ruhiggestellt werde; ohne erkennbare entsprechende zwingende Notwendigkeit...
    Dass die Folgen ausser Acht gelassen oder denen nicht genügend Wichtigkeit beigemessen wird...
    Ich denke sogar; dass ein Großteil meiner damaligen "Vorliebe " für Benzos sogar von Seiten der Ärzte begünstigt wurde...
    Wenn es mir schlecht ging in der Klinik wurde der diensthabende Arzt gerufen und ich wurde über lange Zeit ziemlich regelmäßig mit Benzos i.v. von Ärzten; in den Schlaf gespritzt...
    dass dies natürlich eine Möglichkeit für mich bot; aus unhaltbaren Situationen in einen Ruhezustand zu fliehen;
    dass es mir nach und nach immer öfter schlecht ging; der Arzt gerufen werden musste; brauche ich sicher nicht zu erklären...
    und dass ich das damals nicht mal durchschaut habe...

    Mittlerweile wie gesagt; ist mir klar; dass es nicht anders geht; als die Einnahme strikt sein zu lassen; auch wenn mir das angeboten wird...
    Ich weiß; auch wenn der beschrieben Entzug schon 5 Jahre und länger her ist; zwar nicht mehr alle Symptome in aller Einzelheit; schon gar nicht; wie schlimm ich sie wirklich empfunden hatte;
    aber; und das ist das Gute; es ist immer noch die Entscheidung; die ich danach traf;
    das will ich nicht noch einmal durchmachen;
    geblieben...
    und da bin ich auch total erleichtert;
    wenn ich lese; wie übel es Dir gegangen sein muss oder vielleicht noch gehen tut...

    Ich kann Dir auch nur abraten; den Entzug aus eigenen Stücken durchzuziehen;
    dafür ist die Gefahr von epileptischen Krampfanfällen aber auch anderen gefährlichen Symptomen und Situationen; die zwar nicht eintreten müssen aber eben könnten;...
    einfach viel zu groß...
    Es ist wirklich wichtig; das mit einem Arzt zusammen zu planen; die Dosis entsprechend langsam zu reduzieren; um die Entzugserscheinungen in ihrer Gefahr auch zu verringern...

    Ich hoffe für Dich; dass Du diese Sache durchstehst; oder sogar schon durchgestanden hast...
    Dass Du wirklich eine Liste mit dem was Du im Entzug für schlimme Erscheinungen hattest;
    und die Liste; wenn es Dir in den Kopf kommt; wieder einmal, Benzos - aus welchem Grund auch immer ein zu nehmen; auch in die Hand nimmst; durchliest; und dann die richtige Entscheidung triffst;
    denn Du sagst ja selbst; dass Du das hinterher kaum aushalten kannst:...
    Und ewig das Zeug nehmen ist ja auch nicht der Weg zum Glück ?!
    Auch andere Medikamente einzunehmen; um die Entzugs Erscheinungen zu mindern; sehe ich als gefährlich an; denn auch wenn das Leiden in dem Moment sicher stark und unerträglich ist; so schafft man mit Pech damit die Grundlage für eine Suchtverlagerung...
    Das vernünftigste wäre sicher gewesen; den Arzt vor dem Absetzten des Tavor´s aufzusuchen; mit ihm das weitere Procedere abzusprechen; und schrittweise die Dosis zu verringern...
    Wobei Du ja schreibst; auf einer relativ niedrigen Tagesdosierung über einen reltiv kurzen Zeitraum; Tavor eingenommen zu haben;
    was ja meiner Meinung nach; ohne Deinen Vorherigen übertriebenen Konsum aus der Vergangenheit alleine keinen so starken Entzug hätte verursacht;
    und mich einfach hoffen lässt; dass Du diesmal endgültig schlau(er) daraus gegangen bist...
    Ich drücke Dir die Daumen...
    auch für die angesprochene Prüfung; obwohl natürlich Dein momentanes wieder-auf-die-Beine-kommen mehr Wichtigkeit hat; und deshalb erst einmal das funktionieren muß; bevor Du Dich solchen Themen zuwendest...

    Ganz liebe Grüße.
    Bin in Gedanke bei Dir.
    Nastysia

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