Suchtprobleme!

  • Ich schreibe jetzt einfach mal nach Gefühl,weil ich nicht weiß wo ich anfangen soll.Mein größtes Problem,das was für mich am schlimmsten ist,ist mein starkes Übergewicht,weil ich meine Nahrungsaufnahme nicht kontrollieren kann.Hinzu kommt noch ein Alkoholproblem und etliche Neurosen.Ich fühle mich nicht wohl,möchte gerne etwas daran ändern,schaffe es aber nicht.Wenn ich keinen Alkohol trinke,esse ich maßlos.Und wenn ich nicht esse,trinke ich maßlos.Trinke und esse ich gar nicht,nehme ich Tabletten.Hinzu kommen noch einige Neurosen und Ängste.Ich hoffe in diesem Forum Menschen kennenzulernen mit denen ich mich austauschen kann.

  • Hallo Voiletta,

    schön, dass du zu uns gefunden hast. Vielleicht magst du ein bisschen was von dir erzählen, was du bisher schon unternommen hast, um diesen Kreislauf zu durchbrechen?
    Klingt für mich ein bisschen wie Suchtverschiebung, vom Essen, über Alk zu den Tabletten.

    Ich bin mir sicher, du wirst hier antworten bekommen, und die Möglichkeit dich auszutauschen :smiling_face:

    wünsch dir einen schönen Tag

    LG Julchen

  • Hallo Julchen!
    Ich habe immer gedacht,ich schaffe es meine Probleme alleine zu bewältigen.Mal ging es,dann wieder nicht.Ich bin psychisch sehr labil und jede noch so kleinste Kleinigkeit wirft mich völlig aus der Bahn.Ich habe nie gelernt Probleme zu bewältigen und habe mir wohl andere Wege dafür gesucht.Es war nicht immer so wie es jetzt ist,erst als meine Mutter vor 10 Jahren gestorben ist fing es an so richtig abwärts zu gehen.Ich habe immer gedacht,andere haben das gleiche Schicksal und sind auch nicht in ein so großes Loch gefallen.Ich habe immer geglaubt ich müßte es doch auch schaffen wieder aus dem Loch zu klettern und gar nicht bemerkt das ich doch eigentlich immer tiefer falle.Das kam so schleichend.Immer wieder kam eine neue Neurose dazu und ich habe das einfach so akzeptiert.Dann habe ich es schon mal geschafft richtig viel abzunehmen,habe aber alles wieder zugenommen.Den ganzen Tag muß ich funktionieren und habe nicht bemerkt das mein eigenes Leben völlig aus dem Ruder läuft.Ich habe mich auch immer für meine Probleme geschämt.Ich habe das Gefühl völlig überflüssig zu sein und völlig wertlos.Eher eine Last für meine Mitmenschen,als eine Bereicherung.
    Ich benutze meine Süchte um mich zu betäuben,weil ich mich als völligen Versager fühle der lebensunfähig ist.

  • Hallo Violetta;
    Ist ganz klar: Du hast ein massives Problem...
    War bei mir auch so; bin immer so zwischen den Süchten hin un her 'gewandelt';
    Habe gesoffen, wie'n Loch, dann 2-3 Tage 'problemlos' nüchtern = dermaßen verkatert, daß einfach nix reinging; dann paar Tage gepulvert, Bongs sowieso...
    Von daher war ich 26 Jahre, als ich mir's endlich eingestand: Ich bin Alki...

    Rede mit nem (guten) Arzt drüber; ein "SchnellKrankenschein&TablettenVerschreiber" bringt dir nix - der haut dir Tapes an den Kopp & du verschiebst wieder mal ne Sucht !
    Tausch dich mit leuten aus; deshalb: Super, daß du hier bist !

    Schreib ein Tagebuch; notier dir deinem BioRythmus, deine Stimmungen, den Konsum & bescheiß dich nicht dabei...Du kannst hier ein Tagebuch anlegen , mir hat es auch immer sehr geholfen, mein Schriftbild zu beobachten...
    Schreib dir auf, was du willst - was du nicht willst etc...

    Und vor allem: Sei es dir wert; jeder Mensch ist etwas ganz Besonderes...

    Bleib dran ! Ganesha.

  • Hallo Ganesha!
    Vielen Dank für deine lieben Worte.
    Seit Januar bin ich bei einer sehr guten Psychologin.Im November war ich bei meiner Hausärztin,weil meine liebe Cousine gestorben ist.Da war ich so am Ende das einfach alles aus mir rausgebrochen ist.Sie hat mir dann empholen fachmännische Hilfe in Anspruch zu nehmen.Das war ein Schritt den ich schon längst hätte machen sollen.
    Tabletten haben mir Beide nicht verschrieben.Das ist auch gut so.Einem Menschen Tabletten zu verschreiben der sehr suchtanfällig ist,das ist nicht sehr sinnvoll.Ich merke jetzt schon das mir die Gespräche mit der Psychologin sehr gut tun.
    Mein allergrößtes Problem ist das Übergewicht.Dieses Problem zieht so viele Probleme hinter sich nach.Und ich weiß nicht wie ich das bekämpfen soll.Auf Dauer hilft überhaupt gar nichts.Wäre schön wenn ich in diesem Forum Leute kennenlernen würde,die auch unter starkem Übergewicht leiden.Die auch wissen was das für eine Last im Leben sein kann.
    Lg Brigitte

  • Hallo Violetta,

    ich denke egal, ob du deine Probleme abdeckst, weil du zuviel isst, und übergewichtig bist,oder ob du nichts ist, und ein Skelett wirst....es ist egal es ist das Selbe.
    Nutze hier das Board für Essstörungen, und tausche dich aus, und du wirst sehen, dass du dein Essproblem, oder was auch immer da dahinter steckt, mit einigen hier teilst. Du bist nicht alleine es gibt andere, die deine Gedanken und Ängste verstehen können.

    Ich habe irgendwann eingesehen, dass es meine Sucht ist, die eigentlich verhindert, dass ich meine Probleme angehen kann. Es ist eine Lebensstrategie, die einem hilft weiter zu machen, Tag für Tag, solange, bis es nicht mehr geht ...

    Ich finde gut, dass du bereits Therapie machst. Ich denke es ist wohl nicht unmöglich, aber sicherlich sehr schwer, alleine aus so einem Loch wieder heraus zu kommen.
    Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob du vllt erstmal stationär eine Kur machen könntest, um etwas an deinen Ernährungsgewohnheiten zu ändern.
    Vielleicht hilft der Abstand von Zuhause, in deinem inneren Klarheit zu bekommen, wo der Ansatzpunkt sein könnte, damit du deinen Weg fortsetzten kannst?

    LG Julchen

  • Hallo Julchen!
    Ich bin sehr froh darüber das ich dieses Forum gefunden habe.Sich hier mit Euch austauschen finde ich total klasse.
    Meine Ärztin riet mir auch zu einem stationären Aufenthalt,ich habe da aber Angst vor,obwohl ich auch ein bischen weiß das dies sicher sehr sinnvoll wäre.Noch macht es mir sehr große Angst aus meinem sozialen Umfeld heraus zu müssen.Meine Psychologin meinte jedoch das,wenn die Gesprächstherapie nicht helfen würde,dann wäre eine stationäre Therapie besser geeignet.Ich schließe diesen Schritt ja nicht völlig aus,aber im Moment möchte ich das nicht so gerne.Ich mache mir bestimmt selber was vor indem ich denke,es wird schon wieder,irgendwann wird wieder alles gut.Ich habe immer noch den Gedanken,das ich mich doch einfach mal zusammenreißen sollte,obwohl mir auch bewußt ist das ich das gar nicht kann.Ich denke immer,du mußt doch nur wollen und ich will ja auch.
    Lg Violetta

  • Hallo Du,

    du hast ja Zeit, nichts muss gestern entschieden werden.

    Ich kann deine Ängste verstehen, aber ich denke, dass du sie beruhigt über Board werfen kannst.
    Solltest du stationäre Therapie machen, kannst du (manchmal gibt es eine Kontaktsperre die erste Zeit) den Kontakt auch aus der Klinik aufrecht erhalten. Du wirst in der Klinik neue soziale Kontakte knüpfen.
    Der Vorteil wäre, dass du angeleitet, deine Ernährung umstellen könntest, dass dort sicherlich Leute sind, denen es wie dir geht...

    Aber ich persönlich finde auch, dass frau/mann erstmal sehen sollte, ob er nicht so mit Hilfe von Außen klar kommen könnte.
    Hast du schon mal über eine Selbsthilfegruppe nachgedacht? Es gibt sie real, aber ja auch hier im Forum, wenn du Lust hast, schau doch mal, vielleicht wär das ja was für dich. Es bietet einfach die Möglichkeit, sich intensiver auszutauschen. Man lernt sich im Laufe der Zeit besser kennen, kann sich gut gegenseitig unterstützen :smiling_face:

    Ich wünsch dir einen schönen Abend
    LG Julchen

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