Alkohol und Einsamkeit

  • Hallo!
    Ich habe mich heute neu angemeldet,
    durch Zufall die Seite gefunden.

    Mit 15 lernte ich den Alkohol richtig schätzen.
    Das war die Droge, einfach, billig, überall, betäubend, vergessend, ein Rausch.
    Alles außer H und Crack lernte ich in zu dieser Zeit schon kennen.
    Dies war meine Droge, sie ist es bis heute.
    Ich komme nicht davon los.
    Ich war 8 Tage im Krankenhaus zur Entgiftung, heute bin ich entlassen worden.
    Als ich hinging hatte ich schon 4 Tage nichts mehr getrunken.
    Einen richtig körperlichen Entzug habe ich nie gehabt. Anzeichen öfter, es nahm zu in der letzten Zeit. Depressionen kamen durch, mit denen ich länger schon zu kämpfen habe.
    Für mich war ganz klar....jetzt trinke ich nichts mehr und kümmere mich um mich. Ein neues Leben, ein neuer Anfang, ich starte durch!
    Als ich alleine zuhause saß kam es durch. Das 6 Bier nun.
    Ich will keinen Volljammern...ich würde mich über Antworten freuen die wissen.

  • Hi Nico
    rückfalle gehören meistens leider dazu wichtig ist das du danch wider aufsthest und weiter machst.
    wen du unter den deprissonen leidest solltes du noch mal mit den artzt sprechen.
    E.v.t hilft dir ja eine medikatose behandlung
    ich finde es toll das du dich entschden hast ein neues leben zu beginnen.
    und wünsche dir das du dein weg weiter und gut machst.
    wie ist es denn mit der nachsorge machst du da was?

    conmon

  • Ich finde es gut das du es hier offen und ehrlich zugibst das du zuahuse wieder getrunken hast.
    Ich denke mir viele möchten das eher verheimlichen das sie rückfällig geworden sind und erleiden durch das verdrängen noch mehr negative Folgen.

    Ich wünsche dir Viel Erfolg Nico, dass du irgendwann davon los kommst oder am besten erstmal die "Dosis" reduzierst. Ein neues Leben anzufangen is irgendwie immer ein großer Schritt der Viel Kraft und Energie kostet. Man muss es wirklich wollen und hartnäckig bleiben. Halt dir einen guten motivierten Spruch vor Augen das du dein Ziel irgendwann mal erreichst.

    Volljammern tust du hier keinen denke ich mal :winking_face:

    Liebe Grüße

  • Hallo!
    Am Donnerstag habe ich einen Termin bei einem Therapeuten. Ja wie geht es weiter.... vorgenommen hatte ich mir die Selbsthilfegruppe von AA, war auch schon öfter mal dort gewesen. Allerdings hatte es mir damals nicht geholfen, auch wenn die eine Gruppe gut ist.
    Jetzt müsste ich eigentlich auf Arbeit sein. Ich stehe sehr unter Druck. Auf die Arbeit zu gehen fällt mir unheimlich schwer. Um es auszuhalten habe ich leider schon etwas getrunken, zuvor das letzte mal am Freitag. Mein Selbstvertrauen ist seit Freitag absokut im Keller. Fallen, aufstehen, fallen, aufstehen.
    In Wirklichkeit glaube ich kaum noch an Genesung. Es ist soviel, das ganze Leben.

  • Hallo Nico!
    Deine Gedanken die dich dazu treiben Alkohol trinken zu müßen kann ich durchaus nachvollziehen.
    ich habe auch schon sehr oft versucht die Finger davon zu lassen und bin immer wieder gescheitet.Aber du scheinst dich mit deinem Alkoholkonsum genauso wenig abzufinden wie ich.Du versuchst auch immer wieder davon wegzukommen,das ist doch schon sehr positiv.Sich mit seiner Sucht nicht abzufinden zu wollen ist doch schon mal gut.Du glaubst gar nicht wie oft ich mir schon vorgenommen habe nicht mehr zu trinken,und genauso oft hatte ich schon mein erstes Bier getrunken bevor ich meine Kinder morgens für die Schule geweckt habe,weil ich das Gefühl habe,ich schaffe es nicht diesen Tag bei vollem Bewußtsein zu überstehen.Dann kommen noch die Gedanken dazu warum man das nicht kann wo andere das doch können.Wieso empfindet man das Leben als so schwer und fast unerträglich das man sich irgendwie betäuben muß? Was ist denn für dich so schwer?Aus welchem Grund brauchst du den Alkohol?
    Lg Violetta

  • Hallo - es ist ein übler Endloskreislauf ...Ich weiß!
    Ich hab ca. 1986 aufgehört, weil ich es mir eindlich eingestand, daß ich Alkoholiker bin. Das hat mich nicht daran gehindert, 10 Jahre später einen ganz üblen Rückfall hinzulegen...Seitdem (1997) bin ich aber trocken...

    Wäre interessant, zu wissen, wie's denn mit sonstigen Drogen bei dir aussieht!
    Denn oft trinkt man, um das NichtvorhandenSein von Shit, Tapes, Pulver zu ersetzen; war bei mir auch so...
    Dann müßtest du dir die Polytoxomanie eingestehen & dementsprechend handeln...

    Wichtig ist aber, daß du zu dir selbst ehrlich bleibst...und hier schreiben hilft auch...

    Machs gut, es geht; Ich bin clean - und das hätte ich lange, lange nicht mal zu träumen gewagt...Ganesha.

  • was einen wirklich krank macht ist nicht irgendein suchtverhalten, Sucht ist nur ein zeichen der zeit, was wirklich krank macht ist die konsum gesellschaft! höher, schneller, weiter... gegen alle regeln der natur! 24 stunden am tag funktioniert mensch in totaler reizüberflutung, ungesunder umgebung und das auch noch unter stress! fernseh, handy, computer.... unzählige, vollkommen legale drogen sind permanten bemüht dem menschen das denken zu rauben. der grund? es geht immer nur nur um eins, um geld! geld ist die schlimmste droge auf dieser welt! in den medien wird ganz bewußt permanent mit natürlichen ängsten gespielt, um menschen so zu noch mehr konsum zu treiben!

    mit dem geld das man nicht hat kauft man dinge die man nicht braucht! in dieser ganzen dauerberieselung vergessen dann viele worum es wirklich im leben geht! auf natürlichem wege glücklich werden und die wenigen jahre des eigenen daseins mit sich in einklang verbringen! dazu bedarf es keines fast foods, geschirrtrocknern, waschmaschienen, motorisierten untersätzen und co, alles erfindungen die einem komfort versprechen, in wirklichkeit aber nur die wenigen sinnvollen tätigkeiten im leben verdrängen!

    fortpflanzung, essen, trinken und schlafen, das wesentliche des lebens liegt genau hier! damit hätte man eigentlich genug zutun, nur dies wird einem in form von konsum mustern per geld entzogen! anstatt die wirklich natürlichen bedürfnisse auszuleben, quält man sich wegen geld morgens aus dem bett, zu einer arbeit die man nicht mag. dazu fährt man mit stinkenden autos eilig um pünktlich kollegen anzutreffen, die man privat nicht mit dem arsch ansehen würde. an maschienen stellt man dann dinge her die keiner wirklich braucht, verwaltet daten die keinen interessieren oder verschiebt waren die unnütze sind! schwachsinnige tätigkeiten die auf dauer krank machen, aber nur so kann geld weiter im umlauf gehalten werden.

    müde und ausgebrannt kommt man dann nach hause und das bisschen was vom tage bleibt versucht man mit möglichst viel konsum zu füllen, immerhin verspricht dies alles doch entspannung. am wochenende treibt es einen dann unter andere menschen, geld ausgeben! keiner weiß was er mit den anderen menschen soll aber auch dafür hat die konsum gesellschaft passende antworten gefunden! großraum diskotheken, gigantische fitness centren... da man dort aus natürlichem ursprung nichts zutun weiß, sagen einem die medien wie man sich dabei zu verhalten hat und was man dazu am besten trägt. in den letzten jahrzehnten wurde das so adabsurdum geführt, das mitlerweile unerreichbare schöhnheitsideale vorgeben werden und menschen anfangen an ihrer optik rumschnippeln zu lassen... 1-2 mal im jahr gehts dann so gestylt total ausgebrannt aber kollektiv in den urlaub, tausende gestresste versuchen dann in 14tagen auf die schnelle den ausgleich für ein ganzes jahr einzuholen, verrückt!

    und weil das alles im prinzip nur eine einzige gigantische scheisse ist, beginnt man in suchtverhalten zu verfallen, ums besser zu ertragen. wenns deswegen dann nicht mehr so klappt mit dem funktionieren, dann gibts die wissenschaften. die ultimative neuzeit religion, die auf alle fragen antworten verspricht. dabei erklärt die wissenschaft nur und weiß im prinzip garnichts! das wenige nützliche wissen wird dann auch wiederum ausgenutzt, um einen zu noch mehr leistung zu bringen oder, vom viel zuviel krank gemachten, mit ungesunder psychopharmaka möglichst schnell wieder ins konsum muster zu bringen.

    will man diesem zyklus entkommen hat die gesellschaft auch schon die passenden antworten. wer der gesellschaft den rücken dreht wird im alter kein geld bekommen, nur wer einzahlt wird profitieren! dabei wird man dann mit rente und versicherungen vollgequatsch und in Angst um den eigenen nachwuchs in trügerischer sicherheit gewogen. dabei wird eigentlich nur mit natürlichen ängsten gespielt, die maßlos übertrieben gegen einen verwendet werden. genau so wird auch dieses ganze kranke system am leben erhalten, der mensch wird permanent in sicherheit gewogen und dabei eigentlich nur um sein leben betrogen! und das alles nur damit einige wenige reich ihr dasein auf kosten der vielen anderen genießen können!

    mein wort zum sonntag :1:

  • Also da muss ich jetzt doch was zu schreiben.

    Im Grunde ist viel wahres dran, nur weil die und das so ist, da werd ich nicht süchtig oder zu was gezwungen.
    Zudem habe ich Optionen, ich kann auch in nem anderen Lnad leben, wenn es mir in Deutschland oder so nicht gefällt.

    Wer nur futtern, schlafen und die Fortpflanzung betreiben will, der is allerdings echt hier falsch - aber es gäbe in der Hinsicht sicher auf dieser Welt Möglichkeiten. :winking_face:

    Computer, Handy, Fernseher und ähnliches, keiner zwingt einen, das alles zu haben. Ich kenn einige, die mit sowas nicht leben wollen und sich dementsprechend dran halten.

    Das aber Suchtverhalten nicht krank machen würde, das ist mir neu und ganz ehrlich, ich denke es gehört zu den Krankheiten, die uns sehr extrem zerstören und kaputt machen.
    Meine 'Sucht will ich mal nicht auf die böse Welt schieben, nur ich alleine bin dafür verantwortlich.

    Vielleicht sollte da jemand mal nachdenken und sein Leben etwas umstellen.

    Aber Anfangs hab ich es ja geschrieben, zum Teil kann man so ne Meinung schon verstehen - nur es ist nicht alles Scheiße, so denk ich nun mal.

    LG Franz

  • @ ikke mal vorne weg auf deinen Eintrag antworten will...kennst du Francois Lelord...solltest du lesen, kann sein der gibt dir gibt dir was :grinning_squinting_face: ...sein erstes hieß Hector und die Suche nach dem Glück, oder so, das zweite Hector und die Geheimnisse der Liebe.

    Ich denke nicht, dass Sucht alleine durch unsere Konsumgesellschaft ausgelöst wird.

    Es ist ein Defizit, in jedem persönlich, der gefährdet ist....süchtig nach etwas....jup nach was, es ist wohl individuell verschieden, der Suchtstoff ist es wohl sicher nicht.

    ganesha, ich denk wie du, es ist wohl so, dass der Alk kommt, wenn der bisherige Suchtstoff nicht verfügbar ist, oder wenn der bisherige Suchtstoff nicht mehr ausreicht, es ist einfach eine leichte Art sich wegzuhauen... immer verfügbar nicht wirklich teuer...

    @topic...hey Nico...ich finde es toll von dir, dass du hier so ehrlich wahrst.
    Erzähl doch mal ein bisschen, wie kams, dass du zur Entgiftung bist, wie geht es dir so mit der Thera?

    Diese Gedanken, dass es eh nie werden wird, kennt denke ich jeder. Entscheidend ist, dass du dich davon nicht runter ziehen lässt. Egal wie, aber das denken sollte nur noch ein paar Stunden andauern....den Suchtdruck aushalten, eine Stunde dann noch eine, und wenn es nicht klappt, auch ok, dann gehts halt morgen wieder von vorne los. :grinning_squinting_face:

    Wenn du die Gruppe bei den AA nicht so gerne machen möchtest, versuch es trotzdem, ich denke es ist ein guter Verein, oder vielleicht gibt es bei dir auch andere Selbsthilfegruppen, das kannst du bestimmt in der Drogenberatungsstelle deines Heimatortes erfahren.

    Hast du schon mal ein bisschen rum geschaut im Forum? Wir haben hier auch eine Shg Sucht, vielleicht möchtest du dich uns anschließen. Alleine der Austausch mit anderen deren Erfahrung, oder zu hören, dass es ihnen nicht anders geht als dir, könnte dir vielleicht eine Unterstützung sein, in dem Durchhalten deiner Vorsätze.

    Egal wie, ich wünsche dir viel Kraft

    LG Julchen

  • jo, stimmt schon, letztendlich bleibt einem sowieso nichts anderes wie aus dem gegebenen das beste zu machen, rummjammern führt zu nichts. eigentlich denke ich auch nur deshalb über diese umstände nach, weil ich mich nach meinem entzug jetzt wieder nüchtern neu orientieren muss.

    Francois Lelord kenne ich noch nicht, aber mal sehen ob mir mal eines seiner bücher in die hände fällt.

    :wink:

  • Hallo Nico, hallo zusammen,
    jeder der erkennt dass er ein Suchtproblem hat, ist eigentlich auf dem richtigen Weg. Es fehlt nur noch die Konsequenz daraus – und dieser Schritt wird m. E. meist überstürzt angegangen. Zwischen dem erkennen und dem Handeln muss die Klärung kommen „warum“ greife ich zu diesen Drogen!

    Ich habe als 7 jähriger angefangen zu trinken und erst vor 2 Jahren (mit 47) urplötzlich „von heute auf morgen“ damit aufgehört! Ich habe 40 Jahre lang zum Teil heftig Alk konsumiert. In all den Jahren habe ich nie verschwiegen, dass ich Alk trinke, im Gegenteil, ich stand zu meiner Sucht. Allerdings sah ich es nicht als Abhängigkeit an, sondern eher ein Mittel zum Zweck. Erst nach dem mich meine Familie ohne Vorwarnung verlassen hatte (nicht wegen dem Alk – meine Frau trank ja selbst) bin ich nachdenklich geworden und habe verschiedene Ärzte aufgesucht. Mit dem Alleine sein war auch der Drang nach Alk verschwunden! Viele Menschen trinken weil sie alleine sind, ……ich trank weil ich nicht alleine sein durfte und daran sind Psychologen und Ärzte Schuld, weil die damals nicht erkannt hatten, dass ich autistisch veranlagt bin – gut, damals in den 60ern war Autismus noch nicht so bekannt. Ich wurde mit 6/7 Jahren in Heime für psychisch auffällige Kinder „umgepolt“, mit dem Erfolg, dass ich den Weg in die Gesellschaft suchte – aber nie richtig fand! Der Alk sollte mir dabei helfen. Ich muss dazu sagen, dass ich nie geraucht habe oder andere Drogen nahm – nur ALK!

    Heute weiß ich, dass mit der „Umschulung“ meiner kindlichen Psyche die Alk-Karriere begonnen hatte und erst mit der Erkenntnis endete, das ich ein Asperger Autist bin! Seitdem lebe ich in meiner selbst gewählte Isolation und bin rundum zufrieden! Ich habe über Jahre versucht in die Gesellschaft der „normalen“ aufgenommen zu werden und es nie geschafft, erst die Einsamkeit machte mich frei von der Sucht die eigentlich keine war. Aber auch alle psychosomatischen Beschwerden wie Hypertonie oder Kälteallergie waren urplötzlich verschwundenJ! Heute weiß man ja auch, dass Linkshänder – die auf rechts umgeschult wurden – riesige psychische Probleme haben. Erst mit der Rückschulung sind diese Macken verschwunden.

    Lange Rede keinen Sinn: Jeder muss für sich heraus finden, was ihn am Leben stört. Oder besser gesagt: An seinem Leben hindert – dann ist der Weg aus der Sucht frei!
    Ich erhebe keinen Anspruch auf die Richtigkeit meiner „These“, sie soll nur zum nachdenken anregen!

    Dir Nico - und natürlich allen anderen - viel Erfolg

    Xerxes

  • Hallo Xerxes,

    Ich hoffe, es ist okay, wenn ich - mal wieder - sage, daß es doch irgendwie lustig ist, was das Leben für merkwürdige Wege geht...Oder nicht ?!!
    Bin auch trockener Alki - hab seit ca. 1997 nix mehr getrunken - aber sowas hab ich jetzt noch nicht gehört...

    Wie du sagst:Jeder muss für sich heraus finden, was ihn am Leben stört. Oder besser gesagt: An seinem Leben hindert – dann ist der Weg aus der Sucht frei!

    Ich wünsch dir alles Gute für deinen Weg...Ganesha.

  • Zitat von ganesha;78837

    Hallo Xerxes,


    Wie du sagst:Jeder muss für sich heraus finden, was ihn am Leben stört. Oder besser gesagt: An seinem Leben hindert – dann ist der Weg aus der Sucht frei!

    Ich wünsch dir alles Gute für deinen Weg...Ganesha.



    Hi Ganesha,

    zuerst Merci für dein Zuspruch, bin immer noch am aufarbeiten meiner Vergangenheit!

    .....und folgende Anmerkung:
    Nicht jeder kann und wird es alleine schaffen, evtl. erreicht man sogar das Gegenteil. Denn man kann sich auch schnell etwas einreden, das gar nicht existiert - und schon sitzt man wieder in der Falle ......

    also, im zweifesfalle immer Hilfe in Anspruch nehmen!

    Gruß Xerxes

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