Zwei Seelen in meiner Brust und die Angst zu versagen..

  • Hallo!
    Ich habe über dieses Thema schon bei meiner Vorstellung gesprochen,denke aber,dass es hier in das Forum ganz gut reinpasst und würde mich freuen,wenn der/die ein oder andere mir ein Feedback dazu geben möchte!
    Zur Erklärung: ich habe seit 14 Jahren Bulimie und z.T. auch zusätzlich Drogen- und SVV-Phasen.
    In den letzten Jahren hab ich schon vieles verändert und mich mehr dem Leben zugewandt.Aber wirklich den Absprung hab ich noch immer nicht geschafft,die Sucht hat mich immer noch zu oft in ihren Fängen.Deshalb werde ich im April nach 9 Jahren noch einmal in eine Klinik gehen,um mich unterstützen zu lassen.
    Und obwohl ich wirklich froh bin,dass ich jetzt endlich einen Platz bekommen habe,krieg ich grad immer mehr Angst!
    Auf der einen Seite wünsche ich mir das "echte"(gesunde,suchtfreie)Leben,auf der anderen Seite habe ich Angst davor,vor allem, dass ich in dieser Welt und unserer Gesellschaft versagen könnte!Bis jetzt hatte ich ja immer noch gewisse Entschuldigungen,warum dies und das nicht so perfekt gelaufen ist...
    Das paradoxe an der ganzen Sache ist auch,das ich in den ganzen letzten Jahren trotz starker Sucht immer Leistung gebracht habe-gute Schülerin,gutes Abitur,Eignungstest für den Studiengang bestanden und war fast immer zielstrebig und erfolgreich.Das heißt,in der Beziehung habe ich immer gut funktioniert und es hieß immer:"wie gut,dass dir das Lernen so leicht fällt,da brauchst du dir keine Sorgen zu machen-das Studium schaffst du locker!"
    Die Wahrheit ist,dass ich grad gar nichts mehr schaffe,null Leistung bringe und das Gefühl habe, ich kann nicht studieren!Ich bin in diesem Semester vielleicht 15 mal an der Uni gewesen und ansonsten hab ich mich zu Hause vergraben.Ich hab Angst,zur Uni zu gehen,weil ich mich überfordert fühle und ich verachte mich dafür,dass ich auf einmal so "blöd und faul" geworden bin!keiner weiß,dass ich fast das ganze Semester geschwänzt habe,nichtmal mein Freund!Und ich schäme mich so;(
    Ich bin froh,dass ich den Klinikplatz bekommen habe-ehrlich gesagt auch ein bißchen deshalb,weil ich dann nächstes Semester nicht studieren muss.Aber ich habe so Angst davor,was danach kommt,weil letzendlich kann ich mich davor ja nicht drücken...

  • Hallo Räubertochter,

    im Grunde ist es doch so, kann man sich überhaupt vor seinem Leben drücken? Heißt das nicht, dass man sich komplett vom Leben rausnimmt und es "einfach so" an einem vorbeizieht?
    Ich glaub auch, dass Dich da der Schein ein wenig trügt, die Veränderungen helfen Dir und zeigen Dir neue Wege auf. Und das ist auch wichtig, dass Du da das Alte hinter Dir lässt und deswegen ist auch die Klinik da. Du verlierst nicht etwa etwas, im Gegenteil Du gewinnst an Lebensqualität! Da bin ich mir sicher!

    Klar, das sind alles dann ungewohnte Dinge, die auf Dich dann einwirken. Muß aber doch nicht zwingend dann negativ sein...? Im Gegenteil, dort wirst viel für Dich mitnehmen. Das kann auch sehr befreiend alles für Dich sein!

    Man kann sich nicht immer etwas vormachen "klar schafft man alles, mir gehts ja sooo gut" Besser ists, man ist ehrlich zu sich selber und sieht das nicht als Versagen, sondern als Chance!

    lg

    eternal

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