• Guten Morgen,

    Ich bin neu hier und möchte mich gerne kurz vorstellen. Ich bin 35 Jahre alt und habe mich entschlossen, mich nach 15 Jahren von meinem Freund und Vater unseres Kindes zu trennen. Unser Sohn ist 13 Jahre alt. Mein Freund hat von Anfang an gerne getrunken, wenn er getrunken hat sind bei ihm oft irgendwann die Sicherungen durchgebrannt und er ist ausgerastet, hatte Schlägereien und hat Leute beleidigt. Das war zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit. Ich muss dazu sagen, das er mich oder unseren Sohn nie angefasst oder geschlagen hat. Alkohol führte zur ERSTEN Trennung als unser Sohn drei Jahre alt war. Er hat darauf hin nichts mehr getrunken, war der liebste Mensch und ich hatte die Hoffnung und wir sind wieder zusammen gekommen. Wir sind ja eine Familie. Wenn er aus war hat er Speed für sich entdeckt, denn dann konnte er trinken ohne auszurasten. Er hat diagnostiziertes Adhs, ist auf Speed hängengeblieben und hat phasenweise über Monate täglich konsumiert, was zu unserer zweiten Trennung vor ca. 3 Jahren geführt hat. Es ging ihm teilweise so schlecht, daß ich einschreiten musste und er ca. Zwei Monate unseren Sohn nicht sehen durfte. Das Problem ist, wenn er konsumiert, dann durchgehend bis er nichts mehr hat, also totaler Kontrollverlust, teilweise mit Wahn usw. Bei der letzten Trennung haben wir noch zusammengewohnt und er ist heimgekommen und hat mir auf Koks die Wohnung komplett zerlegt, mit Polizeieinsatz. Die Polizei sagte damals, sie kann nichts tun denn er hat mich nicht verletzt und er wohnt auch hier. Er hat damals ein Jahr ambulant Therapie gemacht und mit ein paar Rückfällen einen tollen Weg eingeschlagen. Ich habe ebenfalls Therapie gemacht um meine Co Abhängigkeit zu bearbeiten. Ich liebe ihn nach wie vor, und nachdem alles so toll lief, wollten wir es nochmal versuchen. Ich bin mit meinem Sohn umgezogen und mein Freund ist nicht mehr bei uns gemeldet, damit ich ihn auch nicht reinlassen muss und mich in seinen schlechten Phasen besser abgrenzen kann. Er hat keine Schlüssel und darf nicht kommen wenn er konsumiert hat. Es klappt eher weniger, er klingelt meist trotzdem teilweise mitten in der Nacht, oder sitzt dann stundenlang im Auto vor dem Haus. So war meine Abgrenzung nicht geplant. Ich hab ihm gesagt das ich mir mein Leben so nicht vorstelle und mich trennen möchte, aber er hat gesagt er will sofort kommen und sein Zeug holen, jetzt ist ihm alles egal und er tritt auch die Tür ein usw. Das macht mir Angst. Er hat in der alten Wohnung schonmal die Balkontür eingetreten und wurde dann verhaftet, also weiß ich leider das es keine leeren Drohungen sind wenn er aufgewühlt ist. Rückblickend war immer eine Suchtverschiebung da, zwischenzeitlich nach Bandscheibenvorfall war er auf Opiaten und Schmerzmittel hängen geblieben und rückblickend komme ich mir total dumm vor weil ich jedes mal wieder da rein rutsche. Ich weiß mittlerweile das ich ihn nicht ändern kann und Außenstehende schütteln nur den Kopf aber es ist so schwer und seine Bemühungen und Verbesserungen waren ja da. Aber wenn er konsumiert hat ertrage ich ihn nicht, und ich merke diese Auf und Abs setzen mir sehr zu. Ich denke er ist nicht glücklich und ich bin es auch nicht. Aktuell ist es nicht so schlimm wie es schonmal war, aber ich denke das sollte auch nicht mein Maßstab sein etwas zu verändern. Danke fürs lesen. Es wäre toll wenn jemand seine Erfahrungen teilt, eine Trennung umzusetzen die der Partner nicht akzeptieren möchte gerade wenn auch ein Kind im Spiel ist.


    Liebe Grüße

  • Ich hab da keine Erfahrung. Ich stelle mir einfach vor, dass du dir bewusst sein musst, was dir und dem Kind gut tut. Dass du euch wichtiger nehmen musst als ihn. Er ist erwachsen und muss für sich selbst sorgen.

    Du musst für dich und den Sohn sorgen. Klingt einfach. Ist es wohl nicht. Vielleicht hilft es eine Pro und Contra Liste zu machen und die sich angucken, wenn du weich wirst bzw den Kontakt wieder zu lässt. Mit Kind ist natürlich nicht einfach. Dann möchte man die kurzen cleanen Phasen vllt ihm ermöglichen den Vater zu sehen. Aber wie verletzend muss es für den Sohn bei einem Rückfall sein. Ich würde klar sagen. Keine Ahnung welche Zeitspanne so realistisch ist. 1 Jahr? Muss er clean sein, dann kann er Kontakt zum Sohn haben. Ich weiß ja nicht wie das Umgangsrecht ist und ob das Jugendamt Bescheid weiß. Die können dich auch noch mal unterstützen. Und dir bewusst machen wie schädlich das für euch ist.

    Stell dir vor er ist ein fremder. Vielleicht hilft das.

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