Hallo an die Runde,

ich benötige dringend Rat um selbst nicht verrückt zu werden. Dafür muss ich etwas ausholen, damit ihr den Zusammenhang versteht. Ich bin Jasmin und bin mit meinem Partner seit knapp 2 Jahren zusammen. Erst seit über einem Jahr wohne ich in der selben Ortschaft. Davor haben wir eine Fernbeziehung geführt und ich habe zwei Kinder mit in die Partnerschaft gebracht, die gerade angefangen haben in die Grundschule zu gehen.

Mein Partner war von Anfang an offen darüber daß er Amphetamin nimmt, sagte mir aber das es bei ihm ganz anders wirkt als bei anderen und er bewusst damit umgeht. Er nimmt es schon sehr lange (ca. 10 Jahre). Wie viel er wirklich davon nimmt kann ich nicht wirklich sagen. Ich hatte mein Leben lang nichts mit Drogen zu tun, daher ist es für mich schwierig einzuschätzen wie es ihm geht.

In unserer Beziehung habe ich dann auch nie etwas gesagt, doch wir haben uns sehr oft in den Haaren. Er hat von Anfang an riesiges Misstrauen mir Gegenüber gehabt. Mein Verhalten hat er auf seine gespiegelt wie er mal war. Und egal was ich ihm vom Alltag erzählt habe, wurde er sehr oft wütend und dachte ich würde ihm Fremdgehen. Als ich dann hier bei ihm gewohnt habe, dachte ich es würde uns beiden besser gehen. Doch es wurde noch schlimmer. Er hat es jetzt einmal geschafft davon wegzukommen.(im April) Doch wie lange er es nicht genommen hat, weiß ich leider nicht. In der Zeit hatten wir wunservolle Wochen, bis es auf einmal wieder schlimmer wurde. Ich habe ihn drauf angesprochen und er sagte, er nähme es nicht mehr so häufig und passt auf. Ich war auch schon Mal bei der Drogenberatung, doch das würde mir angerechnet, dass ich Drogensüchtig sei und deswegen hingegangen wäre.

Jetzt macht er wieder einen Entzug, jedoch alleine. Er will sich keine Hilfe holen und wir geraten nur aneinander. Gestern wollte ich mit ihm etwas Rausfahren damit wir nicht zu Hause sind, sagte ihm das ich es verstehen kann das es ihm schlecht ginge und das er nicht so negativ daran gehen soll. Und wenn er nicht mit mir raus möchte dann würde ich jedoch gehen. Darauf hin ist er völlig aggressiv geworden und ist gefahren. Schreibt mir das ich meine Sachen aus seiner Wohnung holen soll (auch das war nicht das erste Mal, sondern dauerhaft das er das schreibt) und schreibt mir, dass er mit jemanden telefoniert hätte der ihr besseren Rat gegeben hätte als ich es getan habe. Und außerdem das die Dame am Telefon gesagt hat, dass ihr Sohn sich wegen einer Frau die ihm nicht helfen wollte das Leben genommen hat. Ich bin absolut verzweifelt, weiß nicht mehr was ich richtig oder falsch mache. Mein Leben dreht sich fast ausschließlich mit den Gedanken an ihn. Er verletzt sich selber und sagt ich würde alles Schauspielern.

Was macht man als Partnerin in solch Situationen? Ihn einweisen lassen? Jemanden rufen? Bald habe ich das Gefühl das ich mich einweisen muss, doch ich habe noch meine Kinder für die ich da sein muss.

Ich musste das mal rauslassen und das ist nur ein absolut winziger Teil aus dem was ich in den 2 Jahren erlebt habe.

Ich bin für jede Hilfe dankbar die ich bekommen 🙏🏻

Danke für die Worte 🙏🏻

Es ist schön einen Ort gefunden zu haben wo ich mal das aussprechen kann.

Die Kinder haben leider schon zu viel mitbekommen. Besonders letztes Jahr war es sehr schlimm. Ich war nur am heulen und habe so gut wie gar nichts mehr auf die Kette bekommen.

Ich Liebe diesen Mann und von ihm loszukommen ist wahnsinnig schwer. Ich habe alles für ihm zurück gelassen.

Und leider muss ich sagen, dass er öfter gesagt hat das er sich das Leben nehmen will. Nur mittlerweile weiß ich nicht ob ich seinem Wort trauen kann. So wie du sagst, ich sehe seine Worte die er geschrieben hat auch als eine emotionale Erpressung. Nur was wenn er sich doch etwas antut?

Ich stecke so tief da drin das ich nicht weiß was die richtige Entscheidung ist. Ich bin nur noch träge und müde.

Ich will diesem Menschen so gerne helfen, doch merke ich durch ander Berichte aus den Foren, dass es absolut nicht leicht ist als Partner zu helfen außeran bringt sich in Sicherheit, so wie du geschrieben hast.

Vielleicht gibt es noch jemanden der seine Erfahrung teilen kann was er gemacht hat? Dafür bin ich sehr dankbar mich da auszutauschen 🙏🏻

Danke Thymia für deine ehrlichen und klaren Worte 🙏🏻

Also ist das Verhalten normal (mit Aggressionen, Unterstellungen etc) wenn Menschen Amph nehmen? Ich bin ehrlich, ich kenne mich mit solchen Menschen nicht aus. Ich habe nie mit welchen Kontakt gehabt außer ich weiß es natürlich nicht.

Ich weiß das es schwer ist nachzuvollziehen warum man mit solch einem Menschen zusammen sein will. Ich weiß nur wie er ist, wenn er es nicht nimmt. Ganz anders und liebevoll.

Ich habe gestern den Schritt noch gewagt und habe ihm meine Meinung gesagt. Seine Sachen aus meiner (eigentlich unserer) Wohnung geräumt und das Schloss gewechselt. Wenn er es wirklich versucht davon wegzukommen, dann werde ich es hoffentlich an seinem Verhalten merken.

Kann mir vielleicht noch jemand sagen wie sich eine Person verhält wenn sie einen Entzug macht? Das es bei jedem anders ist, dass kann ich mir denken doch kann man das irgendwie in Phasen beschreiben?

Das der Anfang sehr depressiv ist und es dann vielleicht ein Umschwung kommt wo man sehr übertrieben selbstsicher wird.

Kann mir da jemand helfen?

Danke das du so offen darüber sprichst Thymia 🙏🏻

Und ja du hast Recht sowie Franz auch. Ich werde da mehr auf meinem Instinkt hören. Und in erster Linie soll es mir und meinem Kindern gut gehen. Sie haben viel hinter sich bringen müssen.

Ich werde sehen was die Zukunft bringt. Ich bin auf jeden Fall sehr stark geworden in den letzten 2 Jahren auch wenn ich manchmal noch einknicke.

Doch die Phasen die du von dir beschreibst, ähneln im auch sehr.

Was mich noch sehr interessieren würde ist, merkt man sein Verhalten überhaupt selbst wie verändert man ist und wie man wäre ohne?

Ein Beispiel:

Ich selber habe mein Laster mit Zigaretten und könnte während der Zeit wo ich rauche nicht sagen, dass ich anders sei als wenn ich aufhören würde. Also vom Verhalten oder mental her. Ist das beim Konsom genauso, dass man eigentlich es selbst nicht einschätzen kann das man anders ist, also aggressiver oder ähnliches.

Wenn du selbst aufgehört hast, dann kannst du es aus deiner Erfahrung mir vielleicht sagen?