Hey ihr,
ich habe mir lange nicht eingestanden, dass ich ein Problem mit Benzos habe bzw. habe mir gesagt „ich nehme es ja nicht über Jahre hinweg täglich, dann ist das doch keine Sucht“.
Angefangen hat alles mit 16 Jahren, da hab ich gemerkt, dass mir Tavor in schwierigen Lebensphasen (damals noch ach so schlimmer Liebeskummer) hilft. Kam dann öfter vor, dass ich 1-4 mg + Alk genommen habe, aber nie regelmäßig. Mit 18 habe ich dann Zolpidem entdeckt, was noch um einiges krasser bei mir reingehauen hat und wo ich dann doch gemerkt habe, dass da ne gewisse Abhängigkeit vorhanden ist, vor allem hatte ich keinerlei Kontrolle mehr über den Konsum, hatte Blackouts etc. Habs geschafft davon wegzukommen, hab kurze Zeit später dann eine Angststörung entwickelt. Tavor trotzdem nur in schlimmen Momenten genommen, mal ein paar Wochen täglich, aber ich schätze mal nicht mehr als 30 mg über das ganze Jahr verteilt. Das ging einige Jahre so, vielleicht gab es sogar mal ein Jahr, in dem ich keine einzige Tablette genommen hab.
Nun ist vor 2,5 Jahren etwas schlimmes passiert. Ich war körperlich in einer schlimmen Situation. Natürlich habe ich dann wieder mit dem Tavor begonnen (ich hätte es ohne wahrscheinlich auch wirklich nicht durchgestanden). Es half sowohl bei der Angst, die ich durch den Zustand hatte als auch bei den körperlichen Symptomen. Habe ein halbes Jahr täglich 0,5-1 mg genommen, also eine geringe Dosis. Muss allerdings dazu sagen, dass mein Körper extrem auf Tavor reagiert, ich bin weiblich und sehr schlank. Wie ich in meiner Jugend bis zu 4 mg + Alk nehmen konnte ist mir schleierhaft, bei mir wirken schon 0,5 mg extrem gut.
Nach einem halben Jahr habe ich dann probiert von den Tabletten weg zu kommen, hatte nur 2 Tage Probleme mit dem Schlafen, ein wenig verstärkte Angst + Übelkeit, aber alles im Rahmen. Dadurch dass ich keinen wirklichen Entzug merkte, habe ich es weiter unregelmäßig genommen. Mir geht es körperlich nach wie vor nicht gut, ich merke, dass mir Tavor auch bei den körperlichen Symptomen hilft. Jetzt stellt sich mir mittlerweile die Frage, ob auch die körperlichen Symptome vielleicht vom Tavor Entzug kommen bzw. zumindest davon begünstigt werden. Ich weiß ja gar nicht mehr wirklich, wie es ohne Tavor ist. Schaffe es immer ein paar Wochen nichts zu nehmen und dann geht es mir so schlecht, dass ich wieder was nehme. Nehme dann wieder ein paar Wochen täglich was und dann lasse ich es wieder ne Weile und dann fängt es wieder von vorne an. Dachte immer „das kann ja nicht am Entzug liegen, den merke ich ja immer nur zwei Tage, dieses was Wochen danach kommt ist einfach meine grundlegende Symptomatik, wegen der ich ja Tavor unter anderem auch nehme, weil ich sie nüchtern einfach nicht aushalte“. Aber was wenn es doch mit dem Tavor zutun hat? Im Endeffekt weiß ich es ja nicht. Hab z.B. mal 8 Monate Beta Blocker genommen, danach brauchte mein Körper 3 Monate um sich wieder zu regulieren! Wie kann ich da davon ausgehen, dass es mit den benzos nach 3 Tagen erledigt ist und die Symptome nach paar Wochen nicht doch vom Entzug kommen und ich jedes Mal wieder in den Teufelskreis gerate, in dem ich dann wieder was nehme?
Meine Symptome sind hauptsächlich Schmerzen im Rücken und massive Atembeschwerden und Belastungsintoleranz, mein ganzes Nervensystem ist irgendwie gestört. Habe das nicht aufs Tavor geschoben, weils ja körperlich ist, aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher?
Mittlerweile habe ich seit 1,5 Monaten nichts genommen, mein Zustand ist schlecht und im Normalfall hätte ich schon lange wieder was genommen. Ich muss nur jetzt irgendwie herausfinden, was für eine große Rolle Tavor bei meiner Symptomatik spielt.
Vielleicht weiß irgendwer einen Rat?