Zittern

  • Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Problem hier hin gehört oder eher zu den psychischen.

    Ich hasse es, dass ich unkontrollierbare Zitter-und-Schwitz-Anfälle kriege. Keine Ahnung, woher das kommt. Nervosität? Stoffwechsel? Durch die Medikamente wurde es auf jeden Fall schlimmer.

    Heute bin ich mal wieder darauf angesprochen worden und es ist so peinlich.

    Wisst ihr etwas dagegen?

  • Guten Abend lonewolf,

    hast du denn schonmal geachtet wann es auftritt, bzw wann es gehäuft Auftritt.
    Wie zB äußere Umstände, wie es dir in den Moment geht, etc...

    Vielleicht findest du durch intensive Beobachtung von dir selbst ein Stück weit Antwort, worauf du so reagierst.
    Die Möglichkeiten, woran es liegen könnte, sind wahrscheinlich viele.

    Hast du denn schonmal mit einem Arzt drüber gesprochen um körperliches (wie Sotffwechsel) oder Medikamtenenwirkung ausschließen zu können?
    Weil es scheint dich ja sehr zu belasten und ich denke wenn man den Grund weiß, dann kann man da auch mehr tun.

    Einen Ratschlag, was man da machen kann, den hab ich leider nicht wirklich.
    Hm, ich denke wenn ich das Problem hätte würde ich auf jeden Fall schaun, woher es kommt und so versuchen eine Lösung zu finden..

    Wie lange geht das bei dir denn schon?

    Soweit erstmal von mir :smiling_face:
    lg Zyna

  • Das geht eigentlich schon mein halbes Leben so. Ungefähr seit ich 12/13/14 bin und es hat nie ein Arzt etwas feststellen können. Als ich 13/14 war, war es krass. Ich konnte manchmal nicht schreiben, weil ich so stark zitterte. Dann wurde es immer weniger. In letzter Zeit ist es wieder mehr.

    Ich denke mir aber, dass es irgendwas mit dem Stoffwechsel sein könnte, dass vielleicht noch nicht herausgefunden wurde.

    Ich glaube aber auch, dass es mit Stress zu tun haben könnte. Ich bin manchmal unkontrolliert. Manchmal passiert es mir, dass ich vielleicht eine Person sehe, die mich vielleicht an jemanden erinnert, den ich nicht mag oder so. Ich würde diese Person gerne durchbläuen, weiß aber, dass das ungerecht und asozial wäre... fange ich an zu zittern. Auch wenn ich Angst habe oder mich allein gelassen fühle.

    Es tritt verstärkt dann auf, wenn es mir bescheiden geht. Nur manchmal auch, wenn es mir gut geht.

    Auch, wenn ich etwas nicht mag. Es gibt so ein paar Dinge, die ich nicht sehen oder riechen kann ohne durchzudrehen. Seh ich das, riech ich das und kann nicht weg... fang ich an zu zittern.

    Ich habe halt zu wenig Kontrolle über mich. Ich würde das gerne kontrollieren können. Versuch ich an etwas anderes zu denken, aber es hilft nichts. Ich kann nur daran denken.

  • Ich glaube, das hat nich unbedingt etwas mit zu wenig Kontrolle zu tun sondern eher mit dem genauen Gegenteil. Ich würde eher sagen, du kontrollierst dich zu sehr. Körperliche Symptome wie Schwitzen und Zittern zeigen eigentlich immer eine totale Nervenüberreizung an und die resultiert nicht selten aus unterdrückten Gefühlen. Hast du mal versucht, die Gefühle einfach zu zu lassen und zu akzeptieren? Vielleicht wird es dann besser. Ich würde an deiner Stelle auch mal in meiner Thera darüber sprechen und nach gezielten Entspannungsübungen fragen, sodass deine Nerven wieder runter kommen.
    Bei mir spielt sich solches Zittern immer auf innere Ebene ab, weil ich im Laufe der Jahre gelernt habe, jedes äußerlich sichtbare körperliche Symptom von nervlicher Überlastung zu unterdrücken. Ich zittere dann innerlich so sehr, dass ich irgendwann nicht mehr klar sprechen kann, weil meine Atmung nicht mehr so ganz ruhig bleibt. :face_with_rolling_eyes:

  • Teilweise geb ich dir Recht, teilweise auch nicht. Du hast sicherlich damit Recht, dass zu Zittern besser ist, als Prügeln oder schreiend weglaufen. Dass ich das nicht mache, sondern nur zittere: Zivilisiert.
    Man muss allerdings bedenken, dass wir nicht mehr in der Steinzeit leben und ich sollte eine Stufe weiter gehen: Endlich mit dem Zittern aufhören.
    Möglicherweise habe ich einfach von Natur aus stärkere Gefühle als andere oder aber eine schwächere Impulskontrolle. Es hat wohl auch viel mit der Gehirnchemie zu tun, weil ich merke, dass es durch meine Medikamente verstärkt wird.

    Manchmal passiert es mir auch, dass ich nicht mehr klar sprechen kann, genau wie dir. Manchmal kann ich es aufschreiben, manchmal auch nicht, weil mir einfach die Worte fehlen. Das ist bei einigen Sachen so, die mich sehr belasten. Wenn ich versuche darüber zu reden, das geht nicht, einfach weil ich nicht reden kann. Manche Leute denken, dass hat etwas damit zu tun, dass ich darüber nicht reden will, aber so ist es nicht. Ich kann nicht. Einer der Gründe übrigens, warum meine Therapie nix gebracht hat.
    Auch bei unangenehmen Erinnerungen ist das so. Einige Leute sagen dann: "Ja, du musst dich doch und das und das erinnern. Ich erinnere mich doch auch noch oder hast du das verdrängt?". Doch ich erinnere mich ganz genau, aber ich kann nicht darüber reden.

    Das sind zum Teil ganz normale Dinge, die normalen Leute nicht viel ausmachen, aber für mich sind sie furchtbar und ich kann nicht darüber reden.

  • Hast du es schon einmal mit szenischen Darstellungen versucht? Ich hoffe, du lachst mich jetzt nicht aus, aber manchmal hilft es, sich eine Handpuppe zur Hand zu nehmen und dadurch zu sprechen. Über manche Dinge kann ich auch nicht reden. Ich nehm es mir dann jedes Mal fest vor und wenn ich anfange, geht's einfach nicht. Das klingt zwar vielleicht kindisch, aber mir hilft es, wenn ich dann etwas oder jemand anderen durch mich sprechen lasse. Dann kann ich meiner Psyche sagen: "Hey, das bin doch gar nicht ich. Das ist doch diese Puppe." Bei vielen Dingen hilft das, dass ich überhaupt darüber reden kann.

    Hast du es eigentlich mal mit Stressabbau versucht, um dein Zittern in den Griff zu bekommen? Zittern kann ja auch, wie du selber angedeutet hast, wenn ich dich richtig verstanden habe, von Aggressionen kommen. Ich hab zum Beispiel wieder angefangen zu Joggen, weil ich da Aggressionen abbauen kann und ich merke, dass ich einfach ruhiger bin, weil ein Teil der Stresshormone dann auch weg ist. Es muss ja nicht unbedingt Joggen sein, kann auch etwas anderes sein. Hauptsache, es fordert den Körper mal und er muss / darf sich ein wenig auspowern.

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